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Geschrieben von Eireann Finnigan am 22.02.2016 um 22:53:

wrecking balls inside my brain

Wrecking balls inside my brain
I will scream loud tonight
Can you hear my voice?


Rubina Montague & Eireann Finnigan # Lagerhalle
04. November # abends


War ja klar, dass Eireann auf James’ Prioritätenliste ganz unten stand oder zumindest unterhalb von Fred. Aber wie sollte sie ihm da einen Vorwurf machen, bei ihr war es schließlich auch nicht anders. Als erstes kam immer Fred, aber dem konnte sie im Moment herzlich wenig helfen, vor allem nachdem sie dem ersten Fluch nur durch fremde Hilfe entkommen war, dabei war sie davor ziemlich erfolgreich den anderen ausgewichen. Sie folgte ihm mit ihrem Blick, hatte allerdings nicht sonderlich viel Zeit um zu sehen ob er erfolgreich bei seinem Versuch war, ihren besten Freund zu erreichen. Stattdessen traf ein Explosionsfluch eine der Paletten die neben ihr auf dem Boden gelegen hatte, nachdem der Turm eingestürzt war. Sie drehte sich geschockt um, aber hinter dieser Maske konnte sie beim besten Willen kein Gesicht ausmachen. Es wurde dadurch unmöglich die Person zu identifizieren, die auf sie geschossen hatte. Entschlossen umklammerte die Finnigan ihren Zauberstab, richtete ihn auf die Frau vor ihr und unterbrach kurz die Beleidigungen, die ihr während ihrer Tanzeinlage beim Ausweichen immer wieder über die Lippen gekommen waren. Sie schleuderte den eben geübten Schockzauber Rubina mehrmals entgegen, in der Hoffnung wenigstens einen Treffer zu landen. Das Glück schien heute jedoch nicht auf ihrer Seite zu sein, denn elegant wich ihre Gegnerin den Lichtblitzen aus als wäre sie aus Wasser und könnte sich ihrer Umgebung perfekt anpassen. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass die Finnigan jeden Zauberspruch laut ankündigen musste, bevor er aus der Spitze ihres Stabs schoss. Aber davon ließ sich Eireann nicht beirren. Sie würde sich nicht kampflos einem Todesser überlassen, vor allem nicht wenn es wichtigeres gab worum sie sich kümmern sollte. Fred zum Beispiel der immer noch gelähmt auf dem Hallenboden lag. Blieb nur zu hoffen, dass James ihm wirklich helfen konnte und sie trotz dieser lästigen Ablenkung noch rechtzeitig den beiden zur Hilfe eilen könnte.

Während sie weiter zurückwich um mehr Distanz zwischen ihnen herzustellen, hörte sie nicht auf mit Explosionszaubern auf Rubina zu zielen. Ihr Vater war schließlich nicht umsonst berühmt dafür Tränke in die Luft zu jagen, da war sicherlich etwas von seinem Talent auf sie übergegangen, davon ging Eireann zumindest aus und versuchte es weiter mit ihnen, während sie achtsam nach hinten auswich, um nicht unglücklich zu stolpern und sich damit zur Zielscheibe zu machen. Gelegentlich versuchte sie die Todesserin zu entwaffnen, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen, dafür war sie schließlich noch nicht geübt genug. Dieser Kampf hatte herzlich wenig mit den bisherigen lockeren Trainingsstunden zu tun, bei denen sich früher oder später einer beim anderen entschuldigt hatte, wenn es zu schmerzhaft geworden war. Aber hier konnte sie wohl schlecht auf Rücksichtnahme setzen, besonders bei dem düsteren Funkeln in den Augen der Fremden. Eireann holte tief Luft um zu einem Lähmzauber anzusetzen, der ihr nach reichlicher Überlegung endlich wieder eingefallen war. Vermutlich wurde ihr in diesem Moment bewusst, wie nützlich es gewesen wäre im Unterricht aufmerksamer zu sein, statt dabei Löcher in die Luft zu starren oder den nächsten großen Streich mit Fred und James zu planen. Aber für diese Erkenntnis hatte sie sicherlich den falschen Zeitpunkt gewählt, vor allem in Anbetracht der sich nähernden Wand der Lagerhalle, schließlich konnte sie nicht endlos nach hinten ausweichen, früher oder später würde sie aufgehalten werden, ob nun von Rubina, die sich auf einem viel höheren Level im Duellieren zu befinden schien als die Finnigan oder der Wand in ihrem Rücken, auf die sie bisher nicht geachtet hatte. Bereits jetzt hatte sie sichtliche Schwierigkeiten, obwohl sie sich davon natürlich nichts anmerken lassen wollte, schließlich wollte Eireann auf keinen Fall eine offensichtliche Schwäche Preis geben, nicht nach den wenigen Minuten die vergangen waren, seit dem die Todesser sich unangekündigt zur Trainingsstunde dazu gesellt hatten.

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Geschrieben von Rubina Montague am 29.03.2016 um 14:42:

Es war erstaunlich wie viele von den kleinen Phönixen sie tatsächlich noch aus der Schule kannte. Sicher war es nun auch schon wieder eine Weile her, aber das ein oder andere Gesicht war damals schon bekannt genug gewesen, dass sie es doch nicht ganz vergessen hatte. Gerade ein James Potter oder ein Fred Weasley waren eben doch nicht ganz unbekannt, vor allem nun für die Todesser, wie sie gelernt hatte. Rubina selbst war noch nicht lange genug in Großbritannien um es tatsächlich hätte mit erleben zu können, aber sie hatte sich in ihrer Zeit auf Hogwarts eingehend mit der Zaubereigeschichte Großbritanniens beschäftigt und wusste deshalb nur zu gut, was ihre Eltern getan hatten. Nicht, dass sie dadurch irgendwelche Rachepläne entworfen hatte, aber sie selbst verstand sich eben den Reinblütern zugehörig und dank ihrer Erziehung war eben auch sie der Meinung, dass dieser Abschaum in der Zauberwelt nichts verloren hatte. Die Zauberwelt war den echten Reinblütern vorbehalten an dieser Sichtweise würde sich auch nichts ändern. Umso geschickter war es, dass die Todesser zum einen ihre Sichtweise unterstützten, ihr andererseits aber auch zeigten, wie man etwas dagegen unternehmen konnte. Diese ganzen Muggelkuschler hatten nichts zu melden und sollten am besten ganz draußen bleiben, sowie auch die ganzen Muggel und Schlammblüter. Umso mehr genoss sie ihre neue Aufgabe und Fähigkeiten, die sie gerade dabei war zu entwickeln. Noch vor kurzem wäre ihr das ganze Kämpfen eher zuwider gewesen, aber sie hatte es doch tatsächlich für sich entdeckt. Außerdem waren diese Schlammblüter hier leichte Ziele. Davon ging sie zumindest aus. Selbstüberschätzung war ihr nicht sonderlich fremd. So war es eher Zufall gewesen, dass sie sich die Hexe herausgesucht hatte, der sie nach und nach immer mehr Flüche an den Kopf warf, um sie weiter an die Wand zu drängen. Es gelang ihr auch ziemlich gut. Zufrieden lächelte sie unter der Maske vor sich hin, während sie den Flüchen von Eireann auswich und weiter eigene abfeuerte.

Schließlich hatte sie die Jüngere so weit gebracht, dass sie mit dem Rücken buchstäblich an der Wand stand. Genau dort sie sie haben wollen. Zwar konnte man ihr die Nervosität nicht direkt so an sehen, wie manch anderem, aber die Angst war ihr trotzdem ins Gesicht geschrieben. Mit einem Entwaffnungszauber ließ sie schließlich den Zauberstab aus der Hand der anderen Hexe fliegen, der daraufhin irgendwohin weg flog. Sie kümmerte sich kaum darum, wie weit er oder wohin er flog.
Kurz darauf hexte sie einen weiteren Fluch auf die Hexe, so dass dieser die Beine wegbrachen. Mit langsamen, bedrohlichen Schritten kam sie weiter auf die Hexe zu, bis sie ziemlich direkt vor ihr stehen blieb. "Noch irgendwelche letzten Wünsche Schlammblut?", fragte sie die Jüngere mit einem belustigten Grinsen. Doch sonderlich lange ließ sie ihr keine Zeit zu antworten, sondern zauberte bereits einen Legilimens.


Geschrieben von Eireann Finnigan am 14.04.2016 um 06:07:

Mit so einem dramatischen Wendepunkt an diesem Abend hatte Eireann nicht gerechnet und war darauf überhaupt nicht vorbereitet. Auf ihren Mut konnte sie sich dagegen verlassen und ganz sicher würde sie nicht kampflos aufgeben, nicht gegen so eine groteske Maske. Da hatte sie schon deutlich schönere Accessoires gesehen, die zu einer Verbesserung das Äußeren beigetragen hatten und weniger zur Entstellung. Die Beleidigung schluckte sie nur herunter, weil sie sich zu konzentrieren versuchte, um Rubinas Angriffen weiter standzuhalten. Noch war sie der Meinung es lief im annehmbaren Bereich, auch wenn sich bereits die ersten Schweißperlen auf ihrer Stirn gebildet hatten, als Eireann mit dem Rücken ungewollt gegen die Wand stieß. Mist! Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht. Nun gab es kein zurück mehr, nur noch ein vor. Beim ersten Mal gelang es ihr noch den Zauberstab fest genug zu umklammern, schließlich war das ihrer. Aber alles half nichts, auch kein ausgestoßener Fluch als er durch die Halle flog und außerhalb Eireanns Reichweite auf den Boden fiel. Mit ihm zusammen hatte sie sich sicher gefühlt, aber ohne ihn war sie vollkommen aufgeschmissen. Wortlose oder zauberstablose Magie hatte ihr nie gelingen wollen, zu schnell waren ihre Gedankensprüche und zu groß die Herausforderung sich lange auf ein Wort zu konzentrieren. Also stand sie nun hier, schutzlos vor einem Todesser, der sich unbedingt die Finnigan als Opfer hatte aussuchen müssen. Dabei gab es doch eindeutig viel reizvollere Gegner. James und Fred zum Beispiel. Da fiel ihr wieder ein wie ihr bester Freund geschockt auf dem Boden gelegen hatte und wie unbedingt sie ihm helfen wollte. Aber das ging nicht, sie brauchte erst ihren… die Welt klappte unter ihr weg und sie landete unsanft auf ihrem Po.

“Scheiße, verdammte Scheiße!” Die Flüche wollten nicht mehr in ihrem Kopf bleiben, dafür war die Aufregung zu groß oder war das Angst, die sich da bleiernd um ihr Herz legte? Trotzig starrte sie der Maske entgegen, mit erhobenen Kopf und leeren Händen. Vor diesem Biest wollte sie keine Schwäche zeigen. Kein Todesser würde sie an dieser Stelle brechen oder zum Flehen bringen. An diesen Grundsatz hielt sie sich auch als ein letzter Wunsch von ihr gefordert wurde. Kurz runzelte sie die Stirn. Sollte das hier schon ihr Ende sein und ein Todesfluch ihr Leben beenden. Rubinas Gesichtsausdruck konnte sie unmöglich unter der Maske erkennen, dafür hatte die wohlklingende Stimme einen eiskalten Unterton gehabt. “Nimm deine hässliche Maske ab”, stieß sie aus und hätte gerne noch etwas hinzugefügt aber die Gedanken wurden ungreifbar, glitten außerhalb ihrer eigenen Reichweite. Dafür verschwamm die Lagerhalle und Rubina vor ihren Augen als sich die erste Erinnerung in ihr Bewusstsein drängte. Eine ganz banale, vollkommen unwichtige aus der Kindheit. Eireann hatte nicht einmal gewusst, dass sie sich an das Eisessen mit Fred erinnerte, aber gerade als sie diese Feststellung hatte, rauschte bereits das nächste Bild vorbei. Ihre Hauseinteilung nach Gryffindor und ihre strahlenden Augen voller Stolz als sie von einem Haufen gröhlender Jungs empfangen wurde. Ein Fetzen flog am nächsten vorbei und wenn sie anfing den Moment einem Erlebnis zuzuordnen, wurde er bereits durch einen anderen ersetzt. Es hätte ewig so weitergehen können mit Bildern aus ihrer Vergangenheit, die ihr bewusst machten aus wie vielen schönen Erinnerungen ihr Leben bestand, als ein schmerzhafter Punkt erreicht wurde. Ihr Fred, mit dem sie in der Kindheit schon Streiche gespielt hatte, erkannte sie nicht mehr und das bis zum heutigen Tag. Seine ahnungslosen Augen brannten sich ebenso wie damals in ihr Bewusstsein.

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Geschrieben von Rubina Montague am 25.04.2016 um 17:22:

Wenigstens gab sie nicht sofort auf, wobei ihr das vermutlich lieber gewesen wäre. Auf der anderen Seite würden sich diese dämlichen Gören hier vermutlich auch kaum treffen, wenn sie nicht ohnehin kämpfen lernen wollten. Ach wie süß. Wäre Rubina jedoch ehrlich zu sich gewesen, hätte sie sich wohl auch eingestanden, dass Eireann gar keine so schlechte Gegnerin war. Sie hatte ihr doch einiges entgegenzusetzen und im Endeffekt war es wohl nur noch Glück gewesen, dass sie die andere hatte entsprechend mit Flüchen bombardieren können, damit diese nicht mehr hinterher kam. Rubina war sicherlich auch alles andere als eine routinierte Duellantin, ganz im Gegenteil. Sie war erst vor einiger Zeit in das ganze "Business" eingestiegen und hatte eben entsprechend geübt. Man würde sie ja wohl kaum hierher mit lassen, wenn sie sich nicht schon entsprechend bewiesen hätte. Allerdings lag ihre Stärke trotzdem nicht zwingend darin, Flüche durch die Gegend zu schießen. Das war eher notwendiges Übel. Die Fähigkeiten in die Gedanken und Erinnerungen anderer einzudringen war viel interessanter. Schließlich war es doch interessant herauszufinden, was diese Gören noch so alles wussten. Vielleicht war ja tatsächlich etwas Interessantes dabei. Nun, da die andere Hexe ohnehin keinen Zauberstab mehr hatte, machte sie sich auch keine Sorgen mehr darum, dass diese ihr irgendwie gefährlich werden könnte. Alle anderen, die ihr helfen könnten, waren ohnehin genug abgelenkt. Das Chaos war groß und doch, erneut dachte sie für keinen kurzen Moment, dass sie nie erwartet hätte, wie viel Freude und Genugtuung einem das geben konnte.

Mit größtem Vergnügen hätte sie dem Leben der anderen Hexe ein Ende gesetzt. Es war ohnehin kein sinnvolles Leben, wenn sie kein reines Blut hatte. Nicht nur das, sie meinte auch sich gegen sie, gegen die Todesser zur Wehr setzen zu können. Allein dieser Gedanke war mehr als töricht. Der Aufforderung von Eireann ging sie nicht nach. Warum sollte sie auch? Die Maske war ihr Schutz und andererseits ließ sie sich doch nichts von einem Schlammblut befehlen. So weit würde es ja noch kommen. Abschätzig blickte sie zu der Dunkelhaarigen hinab, die trotz der Tatsache, dass sie auf dem Boden saß, gar nicht so viel kleiner war als sie selbst.
Doch lange erboste sich Rubina nicht ob der Tatsache, dass die Finnigan ihr eine Anweisung gegeben hatte. Vielmehr konzentrierte sie sich darauf, ihre Erinnerungen und Gedanken zu durchforsten. Nichts Brauchbares. Nun, zumindest auf den ersten Blick. Offensichtlich eine nicht erwiderte Liebe. Ach wie traurig. Dies zauberte nur ein schwaches, amüsiertes Lächeln auf die Lippen der blonden Hexe. Aber trotzdem war es nicht unbedingt das, was sie erwartet hatte. Vielleicht war da ja noch mehr. Rubina ließ für einen Moment von ihr ab, nur um dann im nächsten Moment einen Crucio auf sie zu richten. Dieser war nicht übermäßig lange, aber wohl lange genug, um der Jüngeren zu schaden. Nicht, dass sie vor den Unverzeihlichen Flüchen irgendwie Angst hatte, aber eben nicht sonderlich viele Übungen. "Abschaum...", murmelte sie angewidert vor sich hin, während sie Eireann einen Moment beobachtete, bis sie erneut versuchte ihre Erinnerungen zu durchforsten.


Geschrieben von Eireann Finnigan am 20.06.2016 um 20:22:

Kurz konnte Eireann wieder sehen und wurde sich ihrem Umfeld bewusst. Sie war hier gewesen zum Training mit James, Harvey und Fred. Selbst in diesem klaren Moment schmerzte ihr Herz bei dem Gedanken an ihn. Aber das war nicht ihr Problem gewesen, wegen dem Weasley war sie nicht auf den Boden gelandet, sondern wegen diesen eisigen Augen, die sie durch die Maske hindurch anstarrten. Wie gerne hätte sie ihr diese vom Gesicht gerissen und sie angespuckt, stattdessen war sie damit beschäftigt sich zu sammeln. Sie brauchte ihren Zauberstab und streckte sich ihm wenige Millimeter entgegen. Eireann konnte und wollte nicht aufgeben, also konzentrierte sie sich weiter, um ihm näher zu kommen und nicht auf das Gefühl der Erbärmlichkeit, dass in ihr aufkeimte. Ihren Stolz würde sie sich nicht von einem Todesser nehmen lassen. Dafür ihren Verstand. Am ganzen Körper brachen Schmerzen aus. Ihre Augen wurden groß, verzweifelt schnappte sie nach Luft, während ihre Schreie sich ihren Weg durch die Halle suchten. Aber das war ihr egal. Die Finnigan wollte das es aufhört, in dem Moment als sie von den Schmerzen erfüllt wurde, aber sie konnte nichts dagegen machen. Ihre eigenen Fingernägel gruben sich in die Handflächen, aber davon merkte sie nichts, zu groß waren die anderen Schmerzimpulse, die durch jede ihrer Zellen jagten. So schnell wie der Albtraum begonnen hatte, hörte er auch auf, aber der Nachhall war noch deutlich für sie spürbar.

Ihre Wangen waren nass von Tränen, die sie niemals hatte weinen wollen. Am Boden windend, versuchte sie mehr Abstand zwischen diesem Monster und sich aufzubauen, aber sie war nicht schnell genug. Ihr Zauberstab, sie hatte ihn vollkommen aus dem Sinn verloren. Oben und unten, alles war gleich und dann doch anders. “Warum ich?” Schwer zu sagen für Eireann, ob sie diese Frage geflüstert hatte oder es doch nur ein Gedanke war, der sich einen Weg durch den Nebel in ihrem Kopf gesucht hatte. Aber sie war nicht lange gezwungen der Leere entgegen zu blicken, schnell wurde sie wieder angehalten nachzudenken. Aber sie wollte nicht oder viel mehr konnte nicht. Kein Grund aufzuhören für den Maulwurf sich weiter hindurch zu wühlen. Wonach er wohl suchte? Es folgten wieder Ausschnitt. In der einen Sekunde hielt sie vor einem schwarzen Brett und einer Mitbewohnersuche für eine WG an, im nächsten zog sie ein. Eireann durfte noch einmal Zeuge sein, wie sie Fred die Nase gebrochen hatte und wie sie das erste Mal zum Training der Jungphönixe gegangen war, weil sie nicht hilflos hatte bleiben wollen. Gesichter zogen vor ihren Augen vorbei, James, Frank, Sophie, Sebastian und dazwischen immer wieder ihr Fred. Mal lachten sie, dann wieder warfen sie ihr Flüche entgegen. Es war ein Training wie es dieses hatte sein sollen und währenddessen sie Spaß gehabt hatte. Offensichtlich hatte Eireann nicht genug geübt, um sich ausreichend verteidigen zu können und das war nun ihre Strafe für die unzähligen Augenblicke, die sie träumend am Rand gestanden hatte.

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Geschrieben von Rubina Montague am 17.07.2016 um 14:25:

Die blonde Hexe suchte weiter, immer tiefer und bemerkte dabei selbst kaum, wie unaufmerksam sie wurde. DIe Erinnerungen huschten an ihr vorbei und sie verlor sich in einzelnen Details. Ob man hier oder da etwas wichtiges erkennen konnte? Nichts. Nur teenager anmutende Schwärmerei und Enttäuschung. Wie lächerlich. Nichts Interessantes was ihnen irgendwie weiterhelfen würde noch mehr über den Orden zu erfahren? Vermutlich hatte sie sich einfach die unwichtigste Hexe herausgenommen. Hätte sie sich doch mal an den Potterjungen halten sollen, aber was nicht war, konnte ja noch werden. Nicht dass Rubina sich zutraute alles und jeden zu verfluchen, aber diese Hexe war schonmal ein guter Anfang am lebenden Objekt, in der tatsächlichen Welt. Viel besser als die Übungsobjekte, die sie bisher immer gehabt hatte. War nur schade, dass dabei tatsächlich nichts Sinnvolles herausgekommen war. Na ja, konnte ja mal passieren. War ja nicht ihre Schuld, wenn hier so sinnlose Menschen herum liefen, die offenbar nichts wirklich wichtiges im Kopf hatten. Schließlich ließ sie gänzlich von Eireann ab und lief ein paar Schritte zurück. Die ganzen Bilder musste sie selbst erst mal verarbeiten. So viel auf einmal hatte sie noch nie in einem Kopf herum gesucht und es war trotzdem anstrengend. Ihr Blick huschte über das Gesicht der Hexe, über die Tränen auf ihren Wangen und der verzweifelte Ausdruck. Sie könnte Mitleid mit der Finnigan haben, doch tat es nicht. Jeder hatte seine Probleme, auch Rubina selbst. Auch sie musste sich in dieser Welt behaupten und beweisen. Sie hatte auch keiner gefragt, in welcher Familie, in welchem Umfeld sie geboren werden wollte, es war einfach passiert. Auch die Hochzeit mit Matthew war alles andere als freiwillig gewesen, doch sie hatte es getan, da Familie wichtig war. Genau deshalb kümmerte sie sich auch um ihren Bruder und dafür lebte sie. Was ging sie da einzelne Schicksale hier an? Nichts, richtig. Sollte sie sich doch selbst helfen, wozu sie ja offensichtlich nicht in der Lage war.

"Warum?", entgegnete sie mit verzerrter Stimme. Sie hatte den leisen Hauch vernommen, auch wenn genug Lärm und Umtrieb in der Halle war, doch ihre Konzentration lag ganz bei Eireann. "Das ist sicherlich keine Frage, die mir obliegt zu beantworten. Frag dich lieber selbst, wie du hierher gekommen bist und warum du diesen Schritt getan hast", entgegnete Rubina mit einem innerlichen süffisanten Lächeln, das sie zu gerne auf den Lippen trug. "Du wirst bekommen was du verdienst, aber nicht heute. Irgendwann", säuselte sie der Finnigan entgegen. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Wer wusste das schon? Sie jedenfalls war fertig mit der dunkelhaarigen Hexe. Bei ihr gab es offensichtlich nichts mehr zu holen und vielleicht gab es ja noch jemand anderes, den sie finden konnte. Kurz sah sich die Montague in der Halle um. Wilde Flüche flogen herum und es herrschte noch immer ein heiloses Chaos. Sie wandte sich von der anderen Hexe ab, auf der Suche nach dem nächsten Opfer.

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Geschrieben von Eireann Finnigan am 30.08.2016 um 05:38:

Wie hatte das Training so eskalieren können. Aus dem leichtfertigen Schwingen ihres Zauberstabs, war die erste Begegnung ihres Lebens mit echten Todessern geworden. Bisher war jeder Anschlag oder Entführung spurlos an ihr vorbei gegangen, sie hatte davon gehört und Artikel im Tagespropheten dazu überflogen, aber niemals war sie selbst in eine so unglückliche Situation hineingestolpert. Sie war so grauenhaft hilflos, vollkommen aufgeschmissen und dieses Gefühl brannte sich in ihr Bewusstsein, hinterließ einen fühlbaren Nachgeschmack. Noch Monate würde sie diese Gewissheit mit sich herumtragen und dagegen ankämpfen müssen. Als hätte sie nicht bereits genug Probleme mit denen sie sich beschäftigen musste. Da war es umso furchteinflößender jemanden auf dieser Welt zu haben, der in ihrem Kopf herum gewühlt und einen genaueren Blick in sie geworfen hatte, ihre Schwächen kannte, ebenso wie ihre Ängste und Sorgen. Informationen die eines Tages genauso wichtig sein könnten, wie über den Orden an sich. Schließlich könnten sie so als Druckmittel gegen sie verwendet werden. Aber soweit konnte Eireann gar nicht denken als endlich Ruhe in ihrem Kopf herrschte und sie wunderbar alleine war. Erleichterung durchströmte sie ungewollt, besonders als die Frau sich endlich abwandte.

Nur um wenige Sekunden später wieder mit stechenden Augen zu ihr zurück zu kehren. Eireann rutschte ungewollt nach hinten, darauf aus Abstand aufzubauen. Ihre Worte sollten sie sicherlich verunsichern, aber dafür war die Finnigan bereits viel zu deutlich auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen. "Verschwinde! Lass mich in Ruhe", was wie eine wütende Gegenreaktion hatte wirken sollen, machte einen jämmerlichen Eindruck. Sie schlug die Hände vors Gesicht um diesen ganzen ein Ende zu bereiten. Keinen weiteren Hilfeschrei wollte sie registrieren, keinen knisternden Fluch an ihr vorbei rauschen hören oder um ihren Verstand fürchten. Es war an der Zeit das Weite zu suchen wie die anderen vor ihr. Vorsichtig öffnete sie die Augen und bemerkte das Fehlen der Todesserin. Aber Eireann war bereit aus ihren Fehlern zu lernen. Aufmerksam sah sie sich nach ihrem Zauberstab um, den sie so schmerzlich vermisst hatte. Ohne ihn war sie ebenso nützlich wie ein Muggel und das wollte sie nicht. Lang genug hatte sie die anderen mit ihren Schreien unterhalten und sinnlose Tränen geweint. Vorsichtig fing sie an auf ihren Stab zu zu kriechen und merkte wie sie dabei bereits um jeden Funken Energie kämpfen musste. Eireann fühlte wie viel Kraft sie diese geistige Auseinandersetzung gekostet hatte. Aber wenigstens den Stab wollte sie wieder haben und sich damit ein kleines bisschen Sicherheit erkämpfen. Während sich ihre Finger um ihn schlossen, stahl sich ein erschöpftes Lächeln auf ihre Lippen. Jetzt würde sie niemand mehr aufhalten, besonders kein Todesser und erst recht nicht diese eisige Stimme. Schwerfällig stand Eireann auf und versuchte den Flüchen ausweichen, um so schnell wie möglich einen Ausgang zu finden. Sie wollte hier weg und zwar so weit wie möglich.

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