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Geschrieben von Caden McGonagall am 05.04.2016 um 12:54:

Been a while

BEEN A WHILE

But if you close your eyes,
Does it almost feel like
Nothing changed at all?
And if you close your eyes,
Does it almost feel like
You've been here before?


Eloise Malkin & Caden McGonagall |
in der Cafeteria, Zaubereiministerium |
Mittags, am 14. November 2022


Wahrscheinlich war es lediglich ein verzauberter Klecks aufgeschäumter Milch. Kunstvoll aufgetürmt in der Mitte seines Milchkaffees, gesprenkelt mit irgendeinem braunen Puderzeug, weil man nicht einmal mehr in der Cafeteria des Ministeriums schlichten, langweiligen Kaffee mehr finden konnte, seitdem die neue, übermotivierte Praktikantin jede freie Minute an den Maschinen herumbastelte – mittlerweile gab es sogar eine, die kalten Kaffee in etwas verwandelte, was aussah wie Eis und auch ähnlich schmeckte, aber nicht wirklich Eis war und ernsthaft, seit wann war es hier so unfassbar fancy geworden? Kritisch beäugte Caden die neuen Porzellantassen. Als er, frisch von Hogwarts und noch grün hinter den Ohren, in seiner Abteilung angefangen hatte, da war er froh gewesen über jeden Morgen, an dem er eine schlichte Tasse hervorgezogen hatte und keine, auf der irgendein abgedroschener Werbeslogan des Ministeriums prangte. In den letzten Jahren hatte sich etwas grundlegend verändert und selbstverständlich merkte er es erst jetzt, wo der milchige Schaum vor ihm ineinander wirbelte und die Gesichtszüge von Ben formte. Verzaubert, eindeutig. Oder er hatte seinen Liebeskummer noch immer nicht verarbeitet. Schulterzuckend setzte er die Tasse an, verbrannte sich prompt die Lippe an der heißen Brühe – bei all den Verbesserungen, wohl temperierten und keinen kochend heißen Kaffee auszuspucken, das tat keine Maschine – nahm trotzdem zwei winzige Schlucke und lehnte sich in dem Stuhl zurück. Die Cafeteria war kein besonders großer Teil des Ministeriums und eigentlich auch in keinster Hinsicht erwähnenswert. Eine Handvoll Stühle und runder Tische, willkürlich zusammengewürfelt im Raum verteilt und damit es nicht ganz so trostlos aussah, hatte jemand – auch hier tippte Caden auf die neue Praktikantin – alibimäßig einige Pflanzen verteilt und wenn er sich nicht komplett irrte, hingen sogar neue Vorhänge vor den Fenstern, hinten denen sich die Stadt spiegelte, obwohl sie sich tief unter der Erde befanden. Magie. Eine großartige Erfindung der Natur.

Ein weiterer Versuch einen Schluck Kaffee zu trinken und dieses Mal schaffte er es, sich nicht zu verbrennen. Es könnte auch einfach daran liegen, dass seine Zunge von dem Schluck zuvor noch zu taub war, um die Hitze zu registrieren, aber über solche Kleinigkeiten dachte Caden nicht nach. Die Uhr am anderen Ende des Raumes tickte weiter fröhlich in Richtung Anfang der Mittagspause und wäre er über die letzten Jahre nicht komplett abgehärtet, vermutlich hätte er ein schlechtes Gewissen verspürt bei der Tatsache, dass er hier unten seinen zweiten Kaffee schlürfte, während seine Kollegen noch immer in einer Besprechung mit seinem Boss steckten, weil sie nicht schnell genug das Weite gesucht hatten. Dieser ganze… Besprechungs-Konferenz-Papierkram-Kram war absolut nichts für ihn. Caden zählte bloß die Minuten, bis man ihn wieder raus schickte in eines der Reservate, ab zu den Drachen, ab zum Abenteuer, wieder das Adrenalin durch seinen Körper jagen zu spüren, Auge in Auge mit den wohl mächtigsten, magischen Lebewesen dieser Erde. Und bis dahin trank er Kaffee. Schlecht schmeckte er tatsächlich nicht und vermutlich würde er sich nach dieser Tasse eine weitere holen. Vielleicht würde er das gefrostete ausprobieren – Frappuccino? Es klang seltsam und sehr altmodisch und genau aus diesem Grund interessierte es ihn. Wenn er nur nicht alleine hier herumsitzen würde… Beinahe fühlte er sich wieder als wäre er Siebzehn, so, wie er mit dem Stuhl kippelte und sich nur mit dem Fuß am Tischbein festhielt, die Tasse mit beiden Händen unter der Nase haltend und hinauf zur Decke starrend, als hätte diese sämtliche Antworten auf alle seine Probleme. Hatte sie natürlich nicht. Aber die Uhr tickte fröhlich weiter und sein Blick huschte zur Tür, als die Mittagspause offiziell begann und er darauf wartete, dass endlich ein bekanntes Gesicht auftauchte. Was sehr wahrscheinlich war, immerhin verbrachte er den Großteil seiner Zeit – wenn er denn im Ministerium war – in sämtlichen Abteilungen, nur nicht in seiner eigenen, um sich erfolgreich vor dem Papierkram zu drücken.


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Geschrieben von Eloise Malkin am 19.06.2016 um 15:46:

Die Dunkelhaarige schüttelte einen Augenblick lang ihren Kopf, während sie sich umgesehen hatte und die einigen jungen Menschen im Ministerium betrachtete, die an ihr vorbeizogen, alle vollkommen geschäftig waren, so dass sie nur allzu gut in das große Ganze hineinpasste, sich einfügen konnte und nicht unbedingt auffallen würde. Vermutlich war das auch einer der Gründe, warum man sie für diese Abteilung genommen hatte, weil sie so viel davon verstanden hatte, dass sie sich anpasste. Im Gegensatz zu ihrem Cousin konnte sie das nämlich auch, denn sie fiel nicht viele auf, sie mimte das graue Mäuschen im Ministerium und wenn sie jemand fragte, war sie nur diejenige, die Kaffee holte oder was auch immer tat. So oder so war sie ohnehin nicht oft in der Zentrale der Einheit, weshalb sie sich mehr draußen bewegte und ihr Zauberstab ihr treuester Begleiter war, welchen sie sicherlich nicht mehr so schnell ablegen würde. Diese Woche war schon so unglaublich anstrengend gewesen, dass sie auch jetzt noch nicht wirklich wusste, wo ihr der Kopf stand. Genau das war auch der Grund, weshalb sie sich noch einmal in die Räumlichkeiten des MEU bewegt hatte, um ihre Tasche zu holen, die sie vorhin vergessen hatte. Sie schluckte, fuhr sich durch die offenen Haare, die ihr in sanften Wellen auf die Schulter fielen, während sie sich noch einmal umgesehen hatte, und dann in den geheimen Eingang zugetreten war und schon wieder hinter einer unsichtbaren Tür verschwunden war. Dort angekommen, hatte sie die Tasche flink in den Händen und strich noch einmal ihren Rock gerade, der so sehr im Gegensatz zu ihrer hellen Haut lag, so dass sie fast zu leuchten schien. Die Tasche geschultert, stand einer früheren Mittagspause nichts mehr im Weg, weshalb sie sich ihren Weg recht schnell durch die Gänge und Hallen des Ministeriums gebahnt hatte, um dann vor der Cafeteria anzukommen.

Das Klacken ihrer Absätze verriet sie auf jedem ihrer Schritte, während sie sich eine Kleinigkeit zu Essen gegriffen hatte und noch eine Tasse Tee zwischen ihren Fingern hielt, um ihre kalten Fingerspitzen zu wärmen und dafür war Tee nun einmal wirklich hervorragen. Es war noch nicht sehr viel los, die wenigsten machten schon Mittagspause, aber das war auch okay so, denn wenn sie sich ehrlich war, so war das doch gerade ihre Intention gewesen, nicht solchen Menschenmassen zu begegnen. Menschenmassen, die sie nur wieder ausfragen würden, ob sie sich nicht endlich für eine Position entschieden hatte, eine Abteilung, die ihr gefallen würde. Lügen gehörte, was das anbelangte nun schon eine längere Zeit zu ihrem Leben, aber es ermüdete einen auf kurz oder lang und sie war des Lügens bereits müde. Sie seufzte kurz, während sie den Blick zu den wenigen Hexen und Zauberern schweifen ließ, ehe einen dunklen Lockenkopf gesehen hatte, der ihr bekannt vorgekommen war. Ihre Füße trugen die Dunkelhaarige geschwind in seine Richtung „Darf ich mich setzen?“ Entfloh es ihr mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen, ehe sie sich gesetzt hatte „Lange nicht gesehen, Caden.“


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Geschrieben von Caden McGonagall am 20.07.2016 um 14:18:

Kippeln war eine schlechte Eigenschaft, die ihm seine Mutter nicht hatte abgewöhnen können – eine von vielen, wenn er ehrlich sein musste und wenn man seine Mutter danach fragen würde, sie würde aus dem Stehgreif sechs weitere aufzählen können – und die er sicherlich auch nicht als alter Mann ablegen würde. Es hatte etwas rebellisches an sich, ein winziger Adrenalinschub, weil er jederzeit fallen könnte und wenn er schon nicht hinaus in eines der Gehege ziehen konnte, dann… kippelte er solange höchst gefährlich in der Cafeteria des Ministeriums und fühlte sich, naja, nicht unbedingt wie ein Abenteurer. Aber auch nicht unbedingt wie einer der restlichen Angestellten des Ministeriums. Den ganzen Robenträgern mit ihren wichtigen Gesichtsausdrücken, die bei seinem Anblick lediglich die Nase rümpften und die Augen verdrehten. Natürlich konnte Caden die Abneigung gegenüber seiner Abteilung verstehen – schließlich tat niemand im DSI etwas dafür, gut darzustehen, ganz im Gegenteil – und wo ihm die Meinungen der Anderen eigentlich egal waren, half es ihm in den Mittagspausen nicht unbedingt dabei, jemanden zu finden, mit dem er Zeit verbringen konnte. Umso schwieriger war es, wenn die offizielle Mittagspause noch nicht angefangen hatte. Und Caden war gerade dabei, ein besonders spöttisches Naserümpfen mit einer nicht minder angeekelten Grimasse zu erwidern, da hörte er das Klacken von Absätzen. In dem Bruchteil einer Sekunde verwandelte sich seine erstklassige Snape-Imitierung – nicht, dass er den ehemaligen Hauslehrer von Slytherin jemals kennen gelernt hatte, er kannte lediglich die Erzählungen von McMinnie, aber das reichte – und er stoppte sofort das Kippeln. Krachend landete der Stuhl auf dem Boden.

»Ella, meine Lieblingspraktikantin!« Strahlte er, zu gleichen Teilen erleichtert jemanden gefunden zu haben, damit er sich nicht weiter langweilen muss und erfreut, zufällig genau sie zu treffen, »Wann schlägst du eigentlich mal bei mir auf? Wir haben genug Papierkram, um dich die nächsten Jahre zu beschäftigen und außerdem–« Caden senkte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern, »–haben wir die cooleren Drachen bei uns. Nicht die Gift und Galle spuckenden Strafverfolger bei dir da unten.« Und während er fröhlich los plapperte, schob er mit dem Fuß einladend einen der Stühle unter dem Tisch hervor und nickte animiert, weil, wirklich, Eloise musste nicht fragen, ob sie sich setzen durfte. Caden wäre empört, wenn sie sich von ihm weggesetzt hätte. Caden wäre allerdings auch bei einigen anderen empört, wenn sie ihn ignorieren würden, aber diesen Umstand musste er ja niemanden auf die Nase binden. »Viel zu lange.« Stimmte er nickend zu, »Zumindest so lange, dass ich gar nicht mehr auf dem Schirm habe, was bei dir momentan abgeht.« Tatsächlich hatte er die letzten Gerüchte auch nur über vier Ecken gehört, von denen er die Hälfte ignorierte (und wenn Eloise für den Rest ihres Lebens Abteilungen-Hopping machen wollte, anstatt sich etwas Anständiges zu suchen, dann war das ihr gutes Recht und sicherlich kein Grund hinter vorgehaltener Hand darüber zu tuscheln) und die andere Hälfte für zukünftige Treffen im Hinterkopf abspeicherte (Tratsch und Klatsch war nicht seins, aber bei Gerüchten rund um das Liebesleben von Bekannten konnte er einfach nicht nicht hinhören). Allerdings konnte er nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen, die Smalltalk-Etikette machten ihm da einen Strich durch die Rechnung. »Wie gehts dir?« Wollte er stattdessen wissen, ehrlich an einer Antwort interessiert.

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Geschrieben von Eloise Malkin am 08.09.2016 um 15:25:

„Caden, der Drachenflüsterter.“ Mit einem leichten Schmunzeln hatte sie Platz genommen und den Dunkelhaarigen betrachtet, den sie schon eine ganze Weile kannte und ihn aber immer einmal wieder fast aus den Augen verloren hatte. Das war nun einmal so. Gerade in ihrem Beruf hatte man nicht immer so viel Zeit für andere und die Tatsache, dass sie immer noch nur als Praktikantin galt, weil sie ohnehin niemand wirklich kannte und niemand so wirklich wusste, wo sie gerade war, machte das auch nicht gerade einfacher ihre Tarnung aufrecht zu erhalten, besonders dann nicht, wenn sie nicht wusste inwieweit die anderen vielleicht schon etwas ahnen mussten. Es gab schließlich tatsächlich manche Menschen, die sehr wohl wussten, welche Knöpfe sie drücken mussten, um an Informationen zu gelangen, aber das war nun einmal so, nicht? „Ich weiß nicht?“ Sie grinste, hörte sich dennoch den weiteren Verlauf seines Satzes an, musste dann aber den Kopf leicht schütteln. Wenn er wüsste, aber ihr zweites Ich, welches sie spielen musste, würde sicherlich mit diesem Gedanken spielen. „Macht ihr denn keinen Papierkram bei euch, dort oben?“ Gut, wahrscheinlich würde niemand der Drachenwärter wirklich den Papierkram auch nur ansehen und vermutlich war empfand man das dort nur als stören. Störend, weil es nicht anders gehen konnte, nicht? „Wahrscheinlich hast du Recht. Vielleicht statte ich euch mal einen Besuch ab.“ Ein Zwinkern folgte ihrem Satz, was ohnehin nur zeigen sollte, dass sie sich hier in diesem Gespräch mehr als wohl fühlte. Man hatte eben nicht jeden Tag eine solche Möglichkeit auf alte Freunde zu treffen und sie war schließlich auch nicht sehr abgeneigt gewesen.

Kurz noch blieb sie still, betrachtete aber dabei den Lockenkopf, den sie immer wieder gerne sah und auch gerne mit ihm ein paar Worte wechselte, gerade weil er dann doch jemand war, den sie sehr gut leiden konnte, auch wenn es nach außen hin vielleicht nicht immer so schien, aber das war eben nun einmal ihre Art und damit mussten andere klarkommen. Sie nahm einen Schluck ihres Tees, wärmte sich aber immer noch die dünnen Finger am warmen Tee und betrachtete die dampfende Flüssigkeit einen Moment lang. Die Worte ihres Gegenübers schienen einen kleinen Moment im Raum zu stehen, ehe sie die fein geschwungenen Lippen getrennt hatte und man ihre Stimme vernehmen konnte, ganz so, wie man es sonst auch gewohnt war „Mir? Ganz gut.“ Fing sie erst an, musste dann aber einen Moment nachdenken, um nicht versehentlich zu viel preiszugeben „Same old, same old würde ich sagen.“ Das Grinsen war einem nunmehr etwas leichterem Lächeln geworden und die Dunkelhaarige blickte wieder auf „Mein Leben ist so langweilig wie schon immer. Nun gut, bis auf meinen Cousin, der immer wieder vergisst, dass er nicht in seiner eigenen Traumwelt lebt, aber das dürftest du ja schon wissen.“ Nein, sie war sich sicher, dass auch Caden sehr genau wusste, auf was die junge Frau anzuspielen vermochte, aber leider konnte sie es einfach nicht ändern. Das war eben etwas, was sie nicht so einfach verdauen konnte und der Mister machte schließlich auch keine Anstalten, dass sich ihre Einstellung ihm gegenüber ändern würde.


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Geschrieben von Caden McGonagall am 14.10.2016 um 21:42:

Würde er nicht total galant und höchst erwachsen auf seinem Stuhl sitzen – und das er dabei kippelte war lediglich ein Fehler in der Matrix – wahrscheinlich hätte er sich bei der Anrede verbeugt. Hätte die Verbeugung selbst nur zu sechzig Prozent ernst gemeint, aber Drachenflüsterer war etwas, was er gerne hörte. Wer hörte es auch nicht gerne, wenn ihm das Ego gestreichelt wurde. So grinste er nur noch breiter, wartete bis sie sich zu ihm gesetzt hatte und dann konnte seine Pause auch endlich beginnen. Einsam herumsitzen war schließlich keine Erholung. »Papierkram wird bei uns in etwa so gehandhabt, wie–« Caden runzelte die Stirn, auf der Suche nach einem passenden Vergleich, »– wie… wenn ein Feuer ausbricht! Jeder weiß, es ist da und sicherlich wird es uns irgendwann verbrennen, aber solange wir noch flüchten können, ist alles halb so wild.« Okay. Ob das als Vergleich wirklich taugte, wusste er nicht, aber er hatte es versucht. Und anscheinend hatte es auch gereicht, wenn Eloise tatsächlich gewillt war, sich dem Papierstau seiner Abteilung anzunehmen. «Du könntest natürlich auch mit mir in den Außendienst kommen!« Schlug er vor, »So als Ausgleich, wenn du dich nach drei Monaten durch die Formulare der letzten zwei Jahre gewühlt hast. Du arbeitest ohnehin schon viel zu hart, eigentlich könntest du das auch so schon.« Nur blöd, dass er gar keine Zivilisten mit in die Reservate nehmen durfte. Eigentlich. Uneigentlich nahm Caden sehr gerne Freunde und Bekannte in die eher ruhigeren Reservate, wo die Drachen fast schon zutraulich geworden waren – obwohl er genug Menschen kannte, die er den Stachelbuckeln in Norwegen sehr gerne zum Fraß vorwerfen würde, so war es ja nicht.

Tadelnd blickte er über den Rand seiner Tasse zu ihr, »Du bist eine junge, gutaussehende Frau! Jetzt erzähl mir nicht, dass es niemanden gibt, der nicht versucht dein Herz zu erobern!« Und das war in etwa die subtilste Art, mit der nachfragen konnte, ob an den Gerüchten der oberen Abteilungen nicht etwas dran war. Vermutlich nicht. Die meiste Zeit war es bloß Tratscht und nichts weiter, aber für gewöhnlich reichte es schon aus, mit einem fremden Mann gesehen worden zu sein, und die Damen des Komittes für muggelgerechte Entschuldigungen hatten momentan viel zu wenig zu tun, als ob sie das Tuscheln untereinander lassen könnten. Seine gute Laune verrutschte allerdings etwas, als Eloise ihren Cousin ansprach. Einen tiefen Seufzer ausstoßend blickte Caden hinauf zur Decke des Raumes. Er war ein sehr umgänglicher Mensch und es gab nicht vieles, was seine Freunde tun konnten, um es sich mit ihm zu verscherzen, aber Booker machte es ihm nicht unbedingt leicht. Vielleicht gerade deshalb, weil er den jungen Mann anders kennen gelernt und mehr von ihm erwartet hatte. »Das letzte was ich gehört hab, ist schon wieder ein paar Wochen her.« Caden zog eine Grimasse, »Es ist immer noch komisch, ihn nicht mehr Oben bei uns zu sehen und manchmal drehe ich mich um und bin der festen Überzeugung, ihn gehört zu haben, aber–« Hilfloses Schulterzucken. Der zweite. Natürlich tat der Verlust und Bruch mit Ben wesentlich mehr weh, schließlich hatte er Zeit seines Lebens damit verbracht, seinen besten Freund dazu zu überreden, vielleicht doch einmal die andere Uferseite in Betracht zu ziehen, aber er mochte Booker. »Du hast auch keine Ahnung, was plötzlich in ihn gefahren ist, oder?« Wandte er sich fragend an die Jüngere. Hm. Da war das Gespräch doch übergangslos ernst geworden.

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