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Geschrieben von Ciarán McLaggen am 11.04.2016 um 21:07:

I just want to live while I'm alive

I just want to live while I'm alive

Sebastian Eaton & Cy McLaggen | Schulungsraum von Gringotts | 7.11.2022 | 13h


„Das war‘s für heute, Newbies. Das nächste Mal sehen wir uns unten im Keller im Schulungsraum B. Bis dann.“ Cy blickte den neuen Fluchbrechern in Ausbildung nach, die grade noch ihre Unterlagen zusammengepackt hatten und nun den Schulungsraum im ersten Obergeschoss des Gringottsgebäudes verließen. Erst als auch der letzte der momentan noch zwölf Auszubildenden, die erst vor wenigen Monaten in ihr erstes Ausbildungsjahr gestartet waren und in ihren ersten Wochen vor allem noch theoretisch ausgebildet wurden, den Raum verlassen hatte, fiel die Anspannung von ihm ab, er setzte sich auf seinen Stuhl an der Stirnseite des Raums und bettete seinen Kopf auf seine Arme auf dem hölzernen Schreibtisch vor sich. Wenn er etwas an seiner Ausbildertätigkeit am meisten hasste, dann den theoretischen Teil des ersten Ausbildungsjahres, wenn er beauftragt wurde, die Wissenslücken der Newbies förmlich auszuspachteln. Er hatte diesen Teil schon in seinem eigenen ersten Ausbildungsjahr gehasst und jetzt, als er zwangsweise auf der anderen Seite stand, hatte sich der Hass dagegen nur noch verschlimmert. Dabei ging es nicht etwa um miese Newbies – davon gab es in diesem Jahrgang glücklicherweise nur einen, der aber spätestens im praktischen Teil merken würde, dass die Fluchbrecherausbildung kein Einhorngeburtstag war, und der in den nächsten drei Jahren noch viel Dreck würde fressen müssen, bis er überhaupt mal in die Lage käme, ein richtiges Abenteuer zu erleben – sondern einzig um den Unwillen Cys, sich hier in einen winzigen, stickigen, überheizten Schulungsraum sperren zu lassen und den jungen Menschen etwas über alte Symbole, Ritualmagie und Gegenflüche zu erzählen – und zwar, so war es Firmenpolitik, in den ersten Wochen ganz ohne Zauberstab. Cy konnte darüber nur den Kopf schütteln, grade Fluchbrecher sollten doch eigentlich so früh wie möglich damit konfrontiert werden, dass jede ihrer Entscheidungen Konsequenzen nach sich zog und dafür eignete sich, wie der McLaggen glaubte, das konsequent Trial&Error deutlich besser, als theoretisches Wohlfühlgewäsch, was passieren KÖNNTE. Der frischgebackene Ausbilder wusste wohl besser als andere, wovon er sprach, wenn es um Konsequenzen ging. Aber er machte ja leider nicht die Regeln, sondern die kamen aus der Chefetage und da diese Stelle hier wohl seine letzte Chance war, sich wieder für Außeneinsätze zu qualifizieren, machte Cy, wenn auch mit bis ganz oben gut vernehmbarem Murren, Dienst nach Vorschrift. Zum Glück endete die theoretische Phase bald und das nächste Treffen würde dann schon wieder unter praktischen Vorgaben stehen.

Die Augen geschlossen konnte er derweil neben sich ein dezentes Kratzen hören. Was kritzelt Agatha denn da schon wieder vor sich hin, fragte sich Cy und dreht seinen Kopf zur Seite, sodass er seine recht eigensinnige selbstschreibende Feder sehen konnte, die offenbar grade fertig geworden war und nun aufmunternd auf ihr Notizblatt tippte – sie bestand darauf neben seinem Notizblatt, auf dem sie während des Unterrichts offene Fragen der Auszubildenden und wichtige Ergebnisse des Unterrichts für ihn festhielt, auch ein eigenes Notizblatt zu bekommen, auf dem sie ihre eigenen Kommentare abgegeben konnte, wovon sie dann auch rege Gebrauch machte. Unwillig erhob er den Kopf und las Kopf hoch! und just als er ihn erhoben hatte fügte sie schnell kritzelnd Geht doch. hinzu. Cy verdrehte die Augen. „Das ist doch alles scheiße hier, Aggie…“, sagte er murrend und legte den Kopf wieder auf seine Arme. Nenn mich nicht Aggie!!! schrieb sie mit auffallend starrem Schwung und tippte wieder, dieses Mal allerdings deutlich genervter und lauter als beim letzten Mal auf ihr Blatt. Da er dieses Tippen zu Genüge kannte, brauchte er nicht mal hochschauen, um zu wissen, was sie geschrieben hatt. „Ja, sorry, A-ga-tha aber ist doch so…“ Er hatte keine Lust mehr und wollte einfach nur noch raus, nach Südamerika, Afrika, Asien vollkommen egal. Ihm würde auch schon Irland oder Schottland ausreichen, wenn er nur endlich aus dem Gringottsgebäude rauskäme, in dem er nun schon zwei Jahre festsaß. Gut, es war gewissermaßen eine gerechte Strafe für den Tod Jennys, aber hatte er sich nicht schon selbst genug bestraft und in den letzten zwei Jahren praktisch ohne Murren und Aufbegehren jede Aufgabe erledigt, die man ihm aufgetragen hatte? Die Ausbilderstelle war da nur ein kleiner Trost, aber sie ließ ihn zumindest wieder hoffen. Ein wenig.

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Thx to Mymy biggrin


Geschrieben von Sebastian Eaton am 19.04.2016 um 10:04:

Es war fast ein entspannter Tag gewesen so im Vergleich zu den anderen. Die letzten Tage hatten sich wirklich mit Ereignissen überhäuft. Und alle nicht gerade die besten Ereignisse. Das Treffen des Ordens was seiner Meinung keine zufriedenstellende Lösung hatte. Sie hatten ewig um alles und nichts diskutiert, als um die wirklich wichtigen Dinge. Stattdessen hatten sie sich mi der Definition aufgehalten, wie man die Situation mit den Todessern derweil nennen sollte. Dabei war das doch egal, wichtig war sie waren zurück und mussten aufgehalten werden. Die Kreise der Aktionen der Todesser zogen immer größere Kreise. Arbeit war da doch wirklich gerade eine willkommene Ablenkung. Immerhin lief es auch im Freundeskreis alles andere als rosig. Teddy drehte durch, die Freundschaft zwischen dem ehemaligen WG-Trio war dahin, vorerst zumindest und ob sie jemals wieder intakt werden würde, das stand noch in den Sternen. Das würde wohl wirklich nur die Zeit zeigen. Er würde Teddy erst einmal aus dem Weg gehen. Erst einmal sollte er sein Leben wieder in den Griff bekommen und auch die Sache mit seinen beiden Mädels. Mit Lottie lief es ganz gut, sie wollte zumindest keine Angst mehr vor ihm haben. Doch mit Rosie, das tippelte seit Wochen gefühlt noch auf der Stelle. Seit Wochen traute sie sich nur in der Öffentlichkeit, in Anwesenheit anderer in seine Nähe. Au Dauer war es ein wenig frustrierend. Zwar hatte sie es vor zwei Tagen alleine mit ihm ausgehalten, allerdings zweifelte er im Moment noch, dass sie es auch weiterhin schaffen würde.
Gestern war er ist Frank auch im Park gewesen und hatte ein paar Schüler trainiert. Es hatte ihm wenigstens ein wenig das Gefühl gegeben, gebraucht zu werden. Wenigstens da konnte er sich etwas nützlich machen.

All diese Probleme und Gedanken hatte er am Vormittag auf Arbeit zum Glück einfach mal verdrängen können. Es war mal erholsam gewesen einfach mal an etwas anderes zu denken. Es war heute nicht so aufregend gewesen, aber es musste auch nicht jeden Tag ein Abenteuer handeln. Nur Hauptsache kein öder Papierkrieg Tagein und Tagaus. Doch jetzt hatte er erst einmal Pause und war eh wieder vom Außeneinsatz zurück. So hatte er schnell zwei Becher Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen für zwei besorgt. Sebastian wusste, dass Cy heute Unterricht für die Frischlinge hatte und ging genau dorthin, runter in die Schulungsräume von Gringotts und dort hörte er schon von weitem Cy mit seiner Feder sprechen, was in zum Grinsen brachte. „Man könnte fast davon ausgehen, du redest mit deiner Frau, anstatt mit deiner Feder, wenn man nur die Gespräche hört.“ Lachte Basti zur Begrüßung, als er den Raum betrat und Kaffee mit Essen auf seinen Pult stellte. „Ich hab mal für Mittag gesorgt.“ Nun eigentlich war es auch offensichtlich. „Potenzielle gute zukünftige Kollegen dabei gewesen?“ Manchmal motzt Cy nämlich gerne mal rum, dass er viele Hohlköpfe hier sitzen hatte. Vielleicht lag es auch an der Frustration, dass er lange keine Abenteuer ehr gehabt hatte.

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Geschrieben von Ciarán McLaggen am 23.04.2016 um 11:02:

Cy erhob den Kopf, als er Sebastians Stimme durch die offene Tür hörte. Er wusste, dass es bei dem Eaton im Moment auch nicht vollkommen glatt lief und er nach der Entführung von seiner Schwester und seiner Freundin im vergangenen Sommer immer noch daran zu knabbern hatte. Da fühlte sich das Problem des McLaggen schon fast wie ein Luxusproblem an. Jedenfalls waren sie offenbar alle genug gebeutelt, denn wenn er daran dachte, dass ja praktisch alle Ordensfamilien von den Entführungen betroffen gewesen waren, ob nun die Longbottoms, die McGonagalls, die Eatons, die Weasleys oder die Potters, konnte der McLaggen nur drei Kreuze machen, dass seine Familie bislang verschont worden war. Dennoch machte er sich auch Sorgen um seine Nichten Daisy und Marigold, die sich ja auch aufgrund ihres Namens sehr gut als Opfer geeignet hatten aber zum Glück verschont worden waren. Aber er hoffte einfach, dass sie weiterhin sicher waren in Hogwarts und eben zu Hause bei der Familie. Nichtsdestotrotz belastete es den McLaggen hier in Gringotts quasi gefangen zu sein, während die meisten seiner Kollegen ihre Außeneinsätze durchzogen und die Welt sahen und er in diesen ätzenden Schulungsräumen langsam versauerte.

Grinsend nahm Cy den Hinweis auf Agatha zu Kenntnis, nickte und blickte automatisch nach links, wo Agatha schon wieder angefangen hatte zu kritzeln. „Da sie nun mittlerweile über zehn Jahre für mich schreibt, was sie übrigens ganz hervorragend macht, ist unsere Beziehung wohl noch enger, als eine Ehe“, sagte er in Richtung seiner Schreibfeder, die grade fertig geworden war und nun etwas wankte, als würde sie zustimmend nicken. „Wahrscheinlich hat sie sich beschwert, dass du sie nicht auch begrüßt hast, Basti“, fuhr der McLaggen dann fort, schob Sebastian das Notizblatt hinüber, wo Agatha so hingekritzelt hatte, dass Sebastian es lesen konnte: Hallo! Ich bin auch noch da! Es war bei Gringotts allgemein bekannt, dass Cys Schreibfeder einen eigenen Charakter hatte und dazu neigte, sich selbst als Lebewesen zu gebärden, das mindestens die gleiche Aufmerksamkeit haben wollte, wie ihr Besitzer. Begrüßungen, Abschiede, die Einbeziehung in Gespräche, all dies forderte sie für sich ein und konnte regelrecht fuchsig werden, wenn man sie stattdessen nur als einfache selbstschreibende Feder behandelte, die dann und wann für ihren Besitzer etwas kritzelte. Überhaupt gefiel ihr das Wort ‚Besitzer‘ nicht, sondern sie bevorzugte das Wort ‚Mitarbeiter‘, denn sie tat ja nichts Anderes als mit Cy zu arbeiten und ihm zuzuarbeiten. Daher würde Cy auch einen Teufel tun, sie als seinen Besitz zu bezeichnen, auch wenn das rein formal sicherlich richtig war. Schließlich wollte er nicht, dass sie ihm mal wieder den Dienst versagte, was immer vorkam, wenn er ihr irgendwie auf die nichtvorhandenen Füße trat. Der McLaggen nahm das alles in Kauf, da er sie ansonsten hervorragende Arbeit machte und er sich nach zehn Jahren nun auch nicht mehr von ihr trennen wollte, da sein Leben sonst auch nochmal eine ganze Ecke langweiliger werden würde. Natürlich nahm er damit auch Gerede in Kauf, dass er nach dem Tod Jennys lediglich Beziehungen zu toten Dingen pflegte, aber das war ebensolcher Unsinn, wie die Behauptung, er wäre seit Jennys Absturz eigentlich arbeitsunfähig und werde von der Firma nur noch durchgezogen, weil er irgendwas wusste, das Gringotts unter keinen Umständen veröffentlicht wissen wollte.

Erst jetzt nahm Cy wahr, dass Basti zudem einen kleinen Lunch mitgebracht hatte. „Du rettest mir grade echt das Leben“, sagte der McLaggen mit einem dankbaren Lächeln. Sebastian hatte ja immer schon zu den Guten hier in der Firma gehört und Cy hatte ihm grade in seiner Anfangszeit in der Firma gerne unter die Arme gegriffen, wenn er Hilfe brauchte. Bis heute trafen sie sich noch, wenn einer von beiden Rat brauchte und Sebastian war auch nach dem Absturz Jennys für Cy dagewesen. Dass sie beide Ordensmitglieder waren, verstärkte das alles noch und machte den Eaton zu einem engen Vertrauten Cys. Die Frage nach den Newbies erwiderte der McLaggen dann mit einem weiteren Grinsen. „Zwölf Leute, davon vier wirklich gute Leute, bei denen ich keine Zweifel habe, dass sie gute Fluchbrecher werden, ein Slytherinschnösel, der in einer Felswand oder vor einer magisch verschlossenen Pforte sicher Angst hätte, sich einen Fingernagel abzubrechen oder sich eine Beule zu holen, aber er glaubt ja, dass er viel rumkommt und tolle Länder kennenlernt, und bei dem Rest weiß ich es noch nicht. Aber die haben ja auch noch über zwei Jahre Zeit“, führte der McLaggen aus und trank erstmal einen Schluck Kaffee.

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Thx to Mymy biggrin


Geschrieben von Sebastian Eaton am 03.05.2016 um 13:34:

Arbeit war derzeit die beste Methode um sich abzulenken. Selbst Auszubildende zu unterrichten, wäre eine Ablenkung. Hauptsache nicht zu viel darüber nachdenken können, was ihn derzeit so belastete und was er nicht ändern konnte und was nicht schnell genug vorwärts kam. Geduld war ja noch nie seine Stärke gewesen, aber er hatte da auch schon einmal bessere Tage gesehen. Fast konnte man sagen, er war so ungeduldig wie unordentlich und es auch mit seinem Kriegsfuß zur Bürokratie gleichstellen. Und wer den Fluchbrecher kannte, der wusste, dass Ordnung und Bürokratie, dass da nicht gut Kirschen mit ihm essen war. Mittlerweile hatte er auch gelernt einfach die ganzen Kommentare zu seinem geordneten Chaos zu ignorieren und sie nicht ehr nervig zu finden. Er war mittlerweile sein halbes Leben mit der McGonagall befreundet und die nörgelte regelmäßig daran rum. Die Zeit, die sie in Australien verbracht hatte, da hatte es ihm doch ab und an gefehlt, dieses Genörgel. Niemand konnte es so gut wie sie. Jetzt allerdings wünschte er sich, sie würde nur über sein Chaos nörgeln, wenn dafür alles andere nie passiert gewesen wäre. Leider war dem nicht so. Mit dem Tag der Entführungen, ab da hatte Sebastian das Gefühl, die Zeit würde stehen bleiben und nichts bewegte sich mehr. Einzig auf Arbeit passierte ab und an noch etwas. So würde er niemals seine ganze Rache nehmen können.

Es tat mal gut, ein wenig abzuschalten und mit Cy und seiner Feder, der guten Agathe zu scherzen. Er machte sich eh immer wieder ein Scherz über die beiden. Wahrscheinlich würde Agathe auch mal seine Trauzeugin sein und niemand Reales. Leise musste er bei dem Gedanken kichern, wie eine Feder neben Cy vorm Traualtar stand. Wirklich witziges Bild. Nichts destotrotz kannte er die Eigenheiten der guten Dame, weshalb er sich direkt formvollendet vor ihr Verbeugte. „Mylady, verzeiht, dass ich so unaufmerksam war und euch übergangen habe. Es wird nie wieder vorkommen Teuerste. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen.“ Tja, mit Cy und seiner Aggy wurde es nie langweilig und ein wenig musste Basti seinen Kindskopf doch auch bewahren, oder? Am Ende sperrten seine Freunde ihn noch ins Mungos mit Angst über Depressionen bei ihm.
„Dachte mir doch, dass man dich mal wieder bemuttern muss, da du sonst nichts isst.“ Grinste Basti ein wenig breit, ehe sie sich dem Thema der neuen Fluchbrecher widmete. „Oh, das wird dann scheinbar spaßig, wenn wir sie alle auf die Probe setzen. Slytherinschnösel denken doch immer, sie sind die Tollsten, das kann nur heiter werden, wenn er versagt. Ob man ihn aussehen lassen kann, wie ein kleines pinkes Schwein?“ kicherte Basti. Natürlich war er Gryffindor und natürlich hatte er schon immer seine Raufereien mit Slytherins gehabt.


Geschrieben von Ciarán McLaggen am 04.05.2016 um 16:20:

Mit Blick darauf, dass seine Feder ohnehin zuerst antworten würde, trank Cy erstmal noch einen Schluck Kaffee, während Agatha wieder vor sich hinkritzelte. Das will ich hoffen. war schließlich das Ergebnis, bevor sie vom Papier abließ und einige Zentimeter über dem Bogen vor sich hinschwebte. Der McLaggen hingegen schmunzelte, mal wieder, über die Feder, die ja eigentlich nur das Ergebnis eines Unfalls gewesen war. „Du kennst sie ja, sie meint es nicht böse, aber sie hasst es, wie ein Gegenstand behandelt zu werden“, sagte er nochmal, obwohl er wusste, das Basti das ja eigentlich ebenso wusste, da er die Feder ja nun schon auch ein paar Jahre kannte und ebenso hätte Cy nun wetten können, dass sie wieder etwas kritzelte und da ertönte auch schon das Kratzen. Und ja,ich weiß, dass ich ein Gegenstand bin! Es war schon immer wieder amüsant, wie sich die Feder als inanimierter Gegenstand gebärdete. Allerdings wusste Cy ja auch, dass er es war, der die Beschwörung aus dem Ruder laufen ließ und jetzt fühlte er sich auch irgendwie dafür verantwortlich, dass seine Schöpfung auch ordentlich behandelt wurde, auch und vor allem deswegen, weil er viel zu bequem war, um die ganzen Unterlagen selber zu schreiben und da leistete Agatha, abseits ihrer ständigen Kommentare einfach gut Arbeit.

Danach bediente Cy sich auch sofort an den reichlich belegten Sandwiches aus der Firmenkantine, die Basti mitgebracht hatte. „Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass ich dir zum Ende deiner Ausbildung auch immer was mitgebracht hab. Und jetzt lass ich mich auch gern bemuttern. So“, fuhr Cy dann grinsend fort und biss erstmal kräftig in sein Sandwich. Zur Mittagszeit aß er ja, wenn überhaupt, sowieso nur eine Kleinigkeit, mal einen Apfel, mal solch ein Sandwich. Die wurden ja von den Hauselfen in der Kantine immer ganz lecker zubereitet, zumindest er brauchte zum Lunch nicht mehr. Und gemeinsam Essen war ja sowieso angenehmer als alleine zu Essen und da Cy nur von den wenigsten seiner Kollegen wusste, wann sie wo und mit wem eingesetzt wurden und er daher auch keine Ahnung gehabt hätte, ob er am Ende nicht doch alleine in der Kantine gesessen hätte mit irgendwelchen neueren Kollegen, die immer noch dazu neigten, ihn, dessen Name und Bild ja erst vor zwei Jahren durch alle magischen Medien gegeistert waren, mit vermeintlich unauffälligen Blicken zu taxieren oder sogar abschätzig zu schauen, weil es ja immer wieder hieß, er sei eigentlich dienstunfähig. Am Anfang hatte ihm das noch zu schaffen gemacht aber mittlerweile war es ihm egal. Die Auszubildenden lernten ihn als recht praxisorientierten Ausbilder kennen, der ganz genau wusste, wovon er sprach, die älteren Kollegen wussten noch ziemlich genau, warum sie vor dem Unfall gerne mit ihm zusammengearbeitet hatten und die, die ihn schon damals nicht mochte, mochten ihn nun halt noch weniger, aber das konnte ihm ja nun wirklich komplett egal sein.

„Es wäre ja nichts Neues. Wenn ich überlege, was meine Ausbilder mit meinem Jahrgang angestellt haben… Hast du noch den alten Rodgers erlebt? Ein grandioser Kerl, bei dem das Verhältnis der vorhandenen und verlorenen Finger und Zehen irgendwann zu seinen Ungunsten gekippt ist, bevor er Ausbilder wurde. Der hat, wenn wir auf Zeit arbeiten sollten, immer Stink- und Schleimbomben in die Ausbildungskisten gepackt. Das gab immer eine Sauerei…“, sagte der McLaggen lachend und nahm einen weiteren Bissen seines Sandwiches. „Ich zeig dir den Schnösel mal, wenn er dir zugeordnet wird, weißt du ja, was zu tun ist“, setzte er dann noch hinzu, und nahm sich vor, die eine oder andere Idee des alten Rodgers, der mittlerweile den verdienten Ruhestand genoss, in seine Praxisteile zu übernehmen. Auch die jüngeren Auszubildenden sollten mal die Grundbedeutung von „No risk, no fun!“ kennenlernen. „Wie lang bist du eigentlich schon wieder hier?“, wie gesagt hatte Cy ja keinen Einblick in die Dienstpläne und er hatte nur mitbekommen, dass Basti wohl zuletzt irgendwo auf Außeneinsatz war, da er ihn nicht der Zentrale nicht gesehen hatte.

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Thx to Mymy biggrin


Geschrieben von Sebastian Eaton am 28.05.2016 um 09:44:

So wirklich glaubte Sebastian manchmal nicht daran, dass bei der Beschwörung etwas schief gegangen war, sondern, dass Cy unbedingt ein wenig seiner Persönlichkeit auf der Schreibfeder verleihen musste. Eben seine feminine Seite so besser ausleben konnte. Ein wenig musste der Eaton bei dem Gedanken lachen und versuchte es mit einem Husten zu kaschieren. „Ach Agatha, du darfst nicht immer alles so eng sehen.“ Schmunzelte Basti. Die Feder benahm sich wirklich manchmal wie Cys divenhafte Seite. Also war es doch eine perfekte Symbiose der beiden. Manchmal konnte man annehmen, dadurch brauchte Cy keine Frau, er hatte sie ja schon als Feder zu Hause. „Manchmal könnt ihr zwei euch so verdammt ähnlich sein.“ Gluckste Basti weiter. Es war immer wieder aufs Neue amüsant, dieses Zusammenspiel zu sehen oder nur zu hören, wobei man dann eben immer Cy’s Selbstgespräche hörte und darüber könnte sich der Eaton auch gerne immer wieder beömmeln.

Lachend musste Sebastian die Augen verdrehen. Ja ein wenig hatte er schon ein paar Vorzüge genossen während seiner Ausbildung, dass manche andere Mitlehrlinge gerne behauptet haben, er würde bessere Noten durch Vitamin B bekommen, dabei hatte er genauso lernen müssen wie alle anderen und nur weil die zu faul gewesen waren und durchgefallen waren, da konnte er dann doch auch nichts dafür. Hinterhergeschmissen bekam man ja schon in Hogwarts nichts und wenn sie es da schon nicht begriffen hatten, da konnte er auch nicht mehr helfen. „Ja das weiß ich noch und das war auch sehr aufmerksam von dir.“ Und es war ja nicht so, als hätte Sebastian ein Problem damit, ab und an wenigstens dafür zu sorgen, dass sein Freund auch mal etwas zum Mittag aß. Am Ende würde er ihm noch vom Fleisch fallen und er müsste sich mit Agatha deswegen rumstreiten, wer Schuld daran hatte. Sebastian wusste ja, wie die anderen Kollegen mitunter drauf waren, was er wirklich ziemlich oft nicht verstand. Mit allen kam er auch nicht klar, aber er versuchte wenigstens ein neutrales Verhältnis zu allen zu haben. Manchmal wusste man ja eben nicht, mit wem man in ein Team mal eingeteilt wurde für eine Mission. Oft hatte er aber einfach das Glück Melinda oder Enola zu bekommen. Mit Cy war es auch lustig, aber der machte seit zwei Jahren Innendienst, was der Eaton ein wenig übertrieben fand. Unfälle passierten, hatte er letztens doch auch erst am eigenen Leib erfahren. Ohne Rosie wäre er wohl nicht mehr hier.

Als man selber noch Auszubildender war und sich immer diese ganzen Streiche der Ausbilder über sich ergehen lassen musste, war das weniger witzig gewesen. Jetzt, wo man sich an den Nachfolgern dafür auch mal rächen konnte – auch wenn die streng genommen dafür ja nichts konnten – dann war das ein klein wenig Genugtuung und es war so verdammt amüsant. „Er ist dann in Rente gegangen, ich hatte ihn nur im theoretishcen Bereich erlebt. Aber bei uns haben sie auch immer ein kleines explosives Feuerwerk und Wichtel und allerlei andere Scherzartikel genommen. Irgendwann sind sie davon übergegangen nicht nur schnell zu arbeiten, sondern auch flink sich zu bewegen. Die ersten Male war es eine verdammte Sauerei den Mist aus den Haaren immer rauszubekommen, irgendwann hatte man den Dreh raus, wenn man lernfähig war.“ Kicherte der Fluchbrecher. Den einen oder anderen Mitazubi hatte es eben doch immer und immer wieder erwischt. „Wäre ja gelacht, wenn wir den nicht von seinem hohen Ross runterbekommen. Ich kann Myanmar sehr gut empfehlen, da gibt es so ein nettes Tränkeregal, in das man geschleudert werden kann und am Ende Skorpione spuckt …“ Tja und da sprach er aus Erfahrung. Aber man wuchs an seinen Aufgaben und Rosie hatte auch gleich noch etwas lernen können. „Seit gut einer halben Stunde. Man lässt mich ja derzeit nicht in die exotischen Ziele.“ Meinte Basti und erzog ein wenig das Gesicht. Wobei alte Schlösser und Burgen in Schottland auch sehr interessant sein konnten.

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Geschrieben von Ciarán McLaggen am 03.06.2016 um 20:48:

Es war nichts Neues für den McLaggen, dass man Scherze über sein Verhältnis zu seiner Feder machte. Allerdings gab es schon einen Unterschied zwischen den gutgemeinten wie sie Basti grade machte, und den gehässigen wie sie dann und wann von Kollegen kamen, die ihm immer noch übelnahmen, dass er trotz seines damaligen Versäumnisses beim Absturz Jennys lediglich in den Innendienst versetzt und zum Ausbilder gemacht hatte, anstatt ihn direkt achtkantig aus dem Dienst für Gringotts hinauszuwerfen. Allerdings glaubte er, alle Scherze zu diesem Thema bereits gehört zu haben, zumal er nun bereits fünfzehn Jahre bei Gringotts und seit zwölf Jahren fertiger Fluchbrecher und da er Agatha zum Ende seiner Ausbildung beschworen hatte, war sie nun auch bereits zwölf Jahre an seiner Seite. Wäre sie ein Mensch, würde wahrscheinlich niemand darüber reden, wie er mit ihr umging, aber als inanimierter Gegenstand, dessen Beschwörung ja nunmal wirklich nicht so gedacht gewesen war, sondern aus dem Ruder gelaufen war, was ihm seinerzeit bereits den Spott seiner damaligen Kollegen und besonders Jennys eingebracht hatte, auch wenn sie alle bewunderten, dass so eine weitgehende Beschwörung überhaupt möglich war, ohne dass damit weitgehende Probleme einhergingen. „Wir sind uns nicht ähnlich“, beharrte Cy, doch wurde die Behauptung bereits mit dem Kritzeln Agathas ad absurdum geführt, die exakt die gleichen Worte auf ihren Zettelt niederschrieb. „Bei Merlin, Agatha, hier hättest du auch wirklich mitdenken können“, sagte Cy mit einem Kopfschütteln, lachte danach aber gleich auf. Natürlich hatte Basti recht, er war ein cleverer Zauberer und ein großartiger Fluchbrecher, vielleicht ein bisschen chaotisch, aber solche Macken hatte ja jeder. Cy selber zum Beispiel hatte immer schon Probleme mit Autoritäten gehabt, auch wenn er sein Ego zuletzt deutlich gezügelt hatte, um seinen Job nicht endgültig zu gefährden. „Ja gut, es gibt ja Leute, die sagen, dass bei Inanimatusbeschwörungen immer auch ein Teil der Persönlichkeit des Schöpfers auf den Gegenstand übergeht. Das musste ich bei einem Einsatz in China feststellen, als ich von einer Keramikstatue angegriffen wurde, die dafür berüchtigt war, ihre Opfer zuerst zu entweiden und danach laut aufzulachen, etwas das auch seinem Schöpfer nachgesagt wurde.“ Es war also eigentlich nichts Besonderes, aber wollte Cy das irgendwie nicht komplett unwidersprochen stehen lassen, auch wenn er wusste, dass Basti es ja keineswegs böse meinte.

„Oh ja, das war es“, nahm Cy aber gleich die Chance zum Themenwechsel wahr. Dass Basti eswegen nicht unbeliebt beliebt bei seinen Mitauszubildenden gewesen war, hatte Cy wenn überhaupt nur am Rande mitbekommen, aber letztlich hatte doch jeder der fast fertigen Fluchbrecher jemanden, an den sie sich wenden konnten, waren sie doch auch alle bereits in ihrem letzten Jahr auf Außeneinsätzen oder sogar größeren Expeditionen gewesen und hatten da zumeist auch Mentoren gewinnen können, die ihnen auch noch nach der abgeschlossenen Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite standen. Auch Cy hatte einen solchen Mentor gehabt und war später selber wohl eine Art Mentor für Basti geworden, wobei sie sich dabei auch angefreundet hatten. „Und heute gehörst du auch deswegen zu den besten Fluchbrechern, die Gringotts hat. Man soll sich ja nicht selbst loben, aber da habe ich doch wohl großartige Arbeit geleistet“, sagte der McLaggen und lachte auf. Auch wenn er sich selbst schon seit zwei Jahre nicht mehr für ein Mitglied des oberen Drittels der besten Fluchbrecher hielt, wusste er doch, was er in seiner Zeit im Außendienst geleistet und dass er dabei einige Eisen für Gringotts aus dem Feuer geholt hatte. Daher konnte man ihm in den letzten zwei Jahren sicherlich einiges vorwerfen, aber bestimmt nicht, dass er hier im Innendienst und bei der Ausbildung der Frischlinge schlechte Arbeit machte. So groß war sein Selbstbewusstsein immerhin noch, dass er wusste, was er konnte und der Unwillen, dieses Wissen auch an die Frischlinge weiterzugeben, mittlerweile fast komplett verschwunden war.

„Ach, das gehört doch einfach zur Ausbildung dazu. Die Frischlinge müssen so früh wie möglich werden, dass sich in unserem Job jeder noch so kleine Fehler rächen kann. Hier in der Ausbildung ist es dann noch nur widerlich, hinterher geht es aber um den Unterschied, ob dir dein Kopf oder nur ein paar Haare weggesäbelt werden. Aber wem sag ich das?“ Jeder Fluchbrecher kannte solche Situation und grade die jungen Auszubildenden neigten dazu, diese noch zu unterschätzen, das ging wohl jedem so, doch da die meisten Ausbilder ein Gefühl dafür hatten, was nötig war, um ihnen das auszutreiben. Es überraschte Cy derweil nicht, dass Basti erst seit ein paar Stunden hier war, doch hatte es schon Gerüchte gegeben, dass ein Fluchbrecher in Myanmar irgendeinen Mist gebaut hatte und quasi von seiner Freundin hatte gerettet werden müssen. „Ach du warst das in Myanmar. Und Rosie hat dir den Hinter gerettet? Da hast du aber wirklich Glück gehabt, aber ich wusste ja sowieso, dass ihr beide super miteinander harmoniert, das war ja bei… Jenny und mir genauso damals“, sagte der McLaggen und musste kurz schlucken. Nein, er wollte sich jetzt nicht mit Jenny beschäftigen. Jetzt nicht und so schaffte er es das erste Mal seit längerer Zeit wieder, die Erinnerung an sie beiseitezuschieben und sich stattdessen wieder Basti zuzuwenden.

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Thx to Mymy biggrin


Geschrieben von Sebastian Eaton am 11.06.2016 um 09:41:

Scherze mussten sie alle ertragen. Jeder war mi irgendwas mal das Gespött der Kollegen. Manche Witze waren ja auch lustig und man konnte selber drüber lachen und manche, die fand der Eaton zu derbe und viel zu weit übers Ziel hinausgeschossen. Wobei manche schon keine Scherze mehr waren sondern Spott und Häme. Dass man sich nicht mit jedem anfreunden konnte, das war völlig in Ordnung und dass man nicht jeden leiden konnte auch. Die Menschen waren eben alle irgendwo verschieden und das war auch ganz okay. Nur sollte man eine gewisse Professionalität an den Tag legen, dass man sich wenigstens gegenseitig mit Respekt behandelte. Sie arbeiteten alle für die gleiche Firma und Konkurrenzdruck war hier eigentlich nicht notwendig. Jeder hatte sein Spezialgebiet und wurde dafür eingesetzt und manchmal eben zusammen oder bunt gemischt in den Teams, je nachdem um was es ging. Man sollte zusammenarbeiten, anstatt gegeneinander, es konnte doch sonst nur schief gehen. Jennys Unfall war tragisch gewesen aber nicht allein Cy’s Schuld. Jeder hatte mal einen Moment der Unaufmerksamkeit und am Ende war Jenny auch irgendwo für sich selber verantwortlich gewesen. Es war unfair Cy dafür zu beschuldigen und zu bestrafen. Der Verlust seiner Liebsten war schon Strafe genug, wie Sebastian fand. Jedoch hielten sich einige eben immer noch für besser. So war es schon zu Schulzeiten und manche würden es wohl nicht mehr ablegen. Also glaubten sie in Cy ein leichtes Opfer zu haben, wenn sie versuchten ihn zu schikanieren. Doch Basti wusste es besser und irgendwann würden die anderen schon noch staunen. Und so lange führte er eben eine Ehe mit Agatha. „Ich glaub, ich such dir mal wieder eine richtige Frau für gemeinsame Stunden.“ Lachte Basti ehe er sich an Agatha wandte. „Nichts für ungut Mylady, aber gewisse Dinge kannst du nun mal nicht bewerkstelligen.“ Meinte Basti zwinkernd. Es wäre verstörend und nein, diese Bilder wollte Basti nicht in seinem Kopf haben. „Na da bin ich froh, dass Agatha nur ein Selbstbild deiner divenhaften Seite ist.“ Neckte Basti seinen Freund weiter.

Nun musste Basti laut lachen. „Wo wir gerade von divenhafter Seite sprechen, kommt da noch das übergroße Ego dazu.“ Nun ja, im Prinzip hatte der McLaggen ja Recht, er hatte einen guten Job gemacht und der Eaton war froh gewesen, so einen Mentor damals gehabt zu haben und jetzt ihn auch als Freund zu haben. Dennoch musste man das Ego ja nicht noch wässern, damit es nicht irgendwann ihn über den Kopf stieg. „Sehr von sich überzeugt mein Lieber.“ So leicht würde es Sebastian ihm nicht machen. Ein wenig aufziehen, ehe er zustimmte, das musste schon sein und gehörte dazu. Außerdem machte man das unter Freunden, sich gegenseitig auf dem Boden der Tatsachen halten. „Aber ja, da aus mir ja ein ausgezeichneter Fluchbrecher geworden ist, hast du ganz gute Grundarbeit geliefert.“ Neckte Basti seinen Freund und streckte ihm kurz die Zunge raus. Es tat gut mal kurz abgelenkt sein und nicht in seinem eigenen kleinen Dilemma zu versinken. „Nein im Ernst, du bist schon der Richtige für unsere überheblichen Frischlinge.“ Irgendwann würde auch der letzte Schnösel verstehen, dass dieser Beruf kein Zuckerschlecken war.

Nein, Basti musste er darüber keinen Vortrag halten. Ihm ist schon das ein oder andere abrasiert oder versenkt worden, von seiner letzten Panne mal ganz abgesehen. Schwund gibt es immer, egal wie wachsam man ist. Auf Überraschungen muss man immer eingestellt sein und meist sind es unliebsame Überraschungen. „Ja der arme Kerl in Myanmar war ich. Ich wollte Miranda das Dilemma ersparen.“ Ja er hatte sich geopfert. Allerdings als das Thema umschlug auf Rosie, da verzog er das Gesicht. Sie harmonierten absolut nicht mehr miteinander. Im Moment malte Sebastian eh schwarz und würde behaupten, dass es auch nie wieder passieren würde. „Harmonierten ist das besser Wort.“ Korrigierte Basti Cy mit monotoner Stimme. Es lag alles in der Vergangenheit. „Es gibt kein Wir mehr.“ Informierte Basti Cy kurz und bündig.

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Geschrieben von Ciarán McLaggen am 21.06.2016 um 20:58:

Der Absturz Jennys ließ ihn auch heute, gut zwei Jahre nach dem Absturz, nicht los, und würde ihn auch nicht so schnell loslassen. Cy erwartete es auch gar nicht wirklich, auch wenn er hoffte, dass es ihm doch noch irgendwann mal gelingen könnte, ihr einen Platz in seiner Erinnerung zuzuteilen, von dem aus sie ihm zwar immer als das auftreten konnte, was sie war, nämlich seine große Liebe. Wenn es überhaupt einmal möglich werden würde, wäre es aber in jedem Fall sehr schwer, denn die Frau, die an diesen Platz treten wollen würde, müsste sich an all dem messen lassen, was die nunmehr verstorbene Jenny für den McLaggen ausgemacht hatte. Sie war ja zum Beispiel auch von Agatha akzeptiert worden – was aber wohl eher daran lag, dass Jenny es schon vor der Feder in Cys Leben gemütlich gemacht hatte, sodass sie sozusagen das Gewohnheitsrecht auf ihrer Seite hatte. Es galt also letztlich nicht nur, Cy zu überzeugen, sondern auch Agatha. Ob eine zukünftige Freundin dazu aber bereit war, nicht nur mit einer verstorbenen – und daher sicherlich auch idealisierten – Frau messen zu lassen, sondern auch noch eine inanimierte Feder von sich zu überzeugen, das war die eigentliche Frage, die sich Cy immer stellte, wenn er auf dieses Thema angesprochen wurde. So auch jetzt, wo Basti durchblicken ließ, dass er sich doch mal als Kuppler versuchen könnte. Cy lehnte sich daraufhin in seinem Stuhl nach hinten und fixierte einen Punkt an der Decke, bevor er leicht grinste, dabei aber den Kopf schüttelte. „Versuchen kannst du es gerne, aber ich hab es nicht eilig damit. Wirklich nicht.“ Solange er den erwähnten Platz für Jenny nämlich noch nicht gefunden hätte, wäre wohl ohnehin jeder Versuch zum Scheitern verurteilt und bevor sich Basti bei seinen sicherlich zahlreichen netten weiblichen Freunden zum Affen machte, weil er jemanden verkuppeln wollte, der eigentlich noch nicht so wirklich bereit war, etwas Neues zu beginnen, sich der Eaton damit auch genauso gut Zeit lassen, und das Schicksal walten lassen. Agatha kritzelte derweil etwas auf ihr Notizblatt, das Cy nun das erste Mal nicht erwartete hatte und so musste er nun auf das Blatt schielen, wo er las Pfff. Mylady kann mehr, als du glaubst, Eaton. So, ich bin müde., während die Feder in seine Aktentasche schwebte, wo sie sich in ihr Etui zurückzog.

Erneut musste der McLaggen grinsen. „Hätte sie wohl gerne, aber ja, bei mir führt der Weg zum Herzen nicht nur durch den Magen, sondern auch an einer divenhaften Feder vorbei“, antwortete er lachend, ohne darauf einzugehen, dass Basti ihm hier eine ebensolche divenhafte Seite zuschrieb. Bei seinem übergroßen Ego aber konnte Cy nur zustimmend nicken und erneut mitlachen. „Als wäre dein Ego ein babyblauer Minimuff“, antwortete er daraufhin, denn ebenso wie in manchen anderen Berufen war ein gesundes, manchmal auch übergroßes Ego auch mal ganz gut für Fluchbrecher, denn wenn diese gleich bei der ersten größeren Herausforderung umkehren würden, weil ihr Selbstbewusstsein einbrach, konnten sie ihren Job auch gleich an den Nagel hängen. Jenny hatte sich derweil überschätzt – ja, sie hatte auch über ein teilweise bedrohlich großes Ego verfügt – was wiederum eine Schattenseite des Berufes sein konnte. Basti gehörte ja auch eher zu denen, die manchmal eher einen Schritt zu weit machte, zuletzt ja erst in Myanmar, aber da ist es dann ja doch noch gut ausgegangen. Cy hatte bis vor zwei Jahren aber auch noch zu denjenigen gezählt, jetzt wusste er es nicht mehr zu sagen, auch wenn er bei seiner Ausbildung niemanden zu schonen gedachte. „Na ja, einen anderen kriegen sie ja eh nicht“, antwortete er danach darauf, dass er ein guter Ausbilder für die Frischlinge war. So war das bei Gringotts, aber ja nicht nur hier. Ausbilder und Lehrer konnte man sich in den wenigstens Fällen aussuchen, also musste man nehmen, was man bekam, und froh sein, wenn man damit einen guten Fang gemacht hatte. Allerdings glaubte Cy auch, dass er, da er noch nicht so alt und dadurch schon weit weg von der Praxis war, ein guter Ausbilder war, auch wenn er darin sicherlich nicht seine Zukunft sah.

Die folgenden Worte Bastis ließen den McLaggen dann aber aufhorchen. „Tja, so ist das unter uns Helden, nicht wahr? Immer als erstes an die Jungfrau in Nöten denken“, antwortete er zuerst lachen, doch war da doch schon eine Art trauriger Unterton in der Stimme Bastis. Oder irrte sich Cy damit. Nein, er irrte sich nicht, denn schon mit den nächsten Worten machte der andere Fluchbrecher klar, dass es wohl, mal wieder Probleme in seiner Beziehung gab, oder vielmehr dass es wohl nicht mal mehr eine Beziehung gab, die Probleme verursachen konnte. „Oh“, war seine erste Reaktion, bevor er sich wieder vorbeugte und seinen guten Freund bedauernd ansah. „Das tut mir leid“, fügte er dann an, mit dem Wissen, dass es in solchen Situatione nur selten wirklich passende oder richtige Worte gab, grade bei solch einer Beziehung, die Basti mit seiner Freundin Rosie führte, die in letzter Zeit ja immer mal wieder mehr mit einem on und off zu beschreiben gewesen war. „Ist denn noch irgendwas vorgefallen?“, fragte er schließlich mit dem Wissen darum, dass die McGonagall ja auch zu den Entführungsopfern im Sommer gehört hatte und dies auch der Grund für die Beziehungskrise zwischen den beiden war. Die jetzige, wohl endgültige Trennung kam dann aber doch überraschend für den McLaggen.

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Thx to Mymy biggrin


Geschrieben von Sebastian Eaton am 13.08.2016 um 11:28:

Vielleicht sollte er seinen Plan in die Tat umsetzen, jenen seinen Freund einfach zu verkuppeln. Vielleicht würde ihn das ein wenig von seinen eigenen Problemen ablenken. Nicht dass er jetzt Ahnung davon hatte, wie man jemanden verkuppelte, aber er sollte Cy wohl mal wieder mit zu irgendeiner Feier nehmen, wo viele seiner weiblichen Freunde rumtanzten und dann mal schauen, wer sein Interesse erregte und dann ab diesem Punkt weitermachen. Irgendwie eben schauen, mit wem er sich grün war. Immerhin war es nicht einfach. Er wusste nur, dass die Frau, die an der Seite seines Freundes bestehen wollte, ein gutes Selbstbewusstsein besitzen musste und vor allem mit beiden Beinen im Leben stehen. Anders würde man wohl mit Cy auf Dauer nicht glücklich werden. Er ist ein guter Freund, aber über gewissen Dingen musste man stehen. Unter anderem Agatha und eben seine verstorbene Ex-Freundin. Das machte schließlich auch nicht jede Frau mit oder besser konnte eben auch nicht jeder verstehen. „Ach komm, du entwickelst dich am Ende noch zur alten Jungfer zurück.“ Scherzte Basti weiter. Lenkte auch gut von den eigenen Problemen ab, von demher. „Oh man, Agatha ist echt …“ lachte Basti nur und schüttelte den Kopf. „Ich meinte damit körperliche Dinge, aber nun gut, ich hätte es mir denken können, man muss nur wissen wie du drauf bist, wenn du deine Diva herauslässt.“ Amüsiert schaute er der Feder dabei zu, wie sie ein wenig beleidigt in die Tasche ihres Besitzers wanderte.

„Ich glaub, die Frau, die mit Agatha umgehen kann und keinerlei Probleme mit hat und es mit Humor nimmt, die solltest du von der Stelle weg heiraten.“ Meinte der Fluchbrecher. Immerhin kannte er doch so einige Damen und seine Exfreundinnen wären früher oder später ganz sicher von der Feder genervt. „Nein, das mag sein. Aber ich musste ja schon immer auch gegen Rosie bestehen, das schafft man nicht als männliches Mauerblümchen.“ Lachte Basti. Rosie hatte ja schon immer ihren Dickschädel und gegen den musste er schon immer angehen. Ging ja nicht, dass sie immer Recht hatte. Das ging ohne Selbstbewusstsein nicht und die Frauen, die hatten ihr übriges getan, als sie ihn gerne mal angehimmelt haben. Jedoch war er stolz auf sich, dass er das nie ausgenutzt hatte. Außerdem hatte ihm dieser Job gelehrt, nicht ängstlich zu sein, sondern einfach zu machen, auch wenn es mal schief ging, wie in Myanmar. Aber was einen nicht umbrachte, das machte einen bekanntlich ja auch stärker.
„Die armen Frischlinge.“ Kam es nur ironisch von Sebastian, als Cy meinte, sie hatten auch keine andere Wahl.

Allerdings wandelte sich langsam das Thema dahin, was er am liebsten verdrängen und ausblenden wollen würde. Seine wohl gescheiterte Beziehung mit Rosie und der damit auch gescheiterten Freundschaft mit eben jener. Sein kleines bisschen Hochstimmung war damit wieder erfolgreich verflogen. „Du kennst mich doch, ich lasse ungerne andere alles ausbügeln.“ Das hätte er wohl auch für einen Kollegen getan, sich in den Fluch zu werfen.
Ratlos zuckte Basti mit den Schultern. „Halloween im Melting Pot? Ich weiß es doch auch nicht so genau.“ Seufzte der Eaton und versuchte sich ein wenig zu sammeln, um C wenigstens mal ein paar Dinge erklären zu können, damit nicht alles so herausgepickt klang. „Naja unser Stand war ja, mit anderen Menschen ging es, das sie meine Nähe ertragen konnte und dann waren wir Halloween im Melting Pot und da ist Victoire ja irgendwie durchgedreht und ich hab Rosie schützend unter mir vergraben. Naja das hat wohl wieder Panik bei ihr ausgelöst und dann haben Frank und ich uns die Tage mit Teddy duelliert, weil er auch durchdrehte wegen Vicky.“ So wirklich in wie weit Cy alle kannte dachte Basti im Moment nicht so wirklich. Irgendwie würde sein Freund sich schon alles zusammen reimen können. „Naja und ich war dann bei Rosie, ohne Anmeldung und ich wollt sie sehen und mit ihr reden und ja, irgendwie … isses dann dazu gekommen, das wir … sie nannte es Pause, aber eine Pause ist doch auch gleich eine Trennung. Ich meine, es wird doch nie wieder wie früher.“ Verzweifelte Basti ein wenig. Es war doch einfach nur noch verhext.

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Geschrieben von Ciarán McLaggen am 30.08.2016 um 21:59:

Agatha war nunmal ein Original, eine eigene kleine Persönlichkeit, die sich wahrscheinlich auch zu Teilen aus dem Charakters Cys speisten. Er kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, dass sie gegenüber Autoritäten ebenso ablehnend wirkte, wie er, dass sie nur ungern Anweisungen annahm, sondern lieber Bitten und dass sie auch gerne mal ihren Dickkopf rauskehrte und gar nichts mehr tat war wohl vor allem seiner Abneigung gegen ewig lange Fehden mit ihr gegründet, wusste sie doch mittlerweile ganz genau, dass der McLaggen unglaublich schreibfaul geworden war und lieber den Luxus des Diktierens genoss. Tja, so war sie, diese Feder und ja, man musste definitiv an ihr vorbei, um mit Cy zusammenkommen zu können. Dass er allerdings gleich heiraten würde, wenn Agatha mal jemanden gut fand – was er bisher noch nicht erlebt hatte – das stand für ihn außer Frage. „Jetzt mal nicht so überschwänglich, Basti. Ich brauche im Moment keine Beziehungen und erst recht keine einmaligen Bettabenteuer. Was sollte eine Frau auch mit einem Trauerkloß wie mir.“ Er schluckte trocken und trank dann schnell einen Schluck Kaffee hinterher. „Sie… Jenny… lässt mich einfach noch nicht los. Und solange das so ist, will ich auch niemanden mit ihrem Erbe bertrauen. Hinterher heißt es doch nur, ich hätte mir einen Ersatz für sie gesucht.“ Seine Lippen pressten sich aufeinander und er starte auf einen Ahornzauberstab, der in den letzten zwei Jahren zunehmend an Glanz verloren hatte. Ein Zauberstabmacher hatte ihm mal erklärt, dass Ahornhölzer immer Unternehmung brauchten, weil sie sonst abstumpften. Doch zeichnete sich dabei perfekt ab, wie es in ihm aussah. „Lass uns aber nicht darüber reden, Basti, sondern lieber darüber, dass du mir immer noch Divenhaftigkeit vorwirfst… Muss ich dir das etwa allen Ernstes mit dem Zauberstab austreiben?“ Ein Lachen entfuhr ihm, doch konnte wohl auffallen, dass es nicht ganz ehrlich war. Cy wollte nicht schon wieder über Jenny sprechen und sich schon wieder anhören müssen, dass es langsam an der Zeit war, sie hinter sich zu lassen. Es brachte wahrscheinlich ohnehin nichts, es krampfhaft zu versuchen, sondern es musste einfach irgendwann passieren, damit es wirken konnte.

Danach hörte der McLaggen mit bedauerndem Blick, wie es zwischen Basti und Rosie verlief und es klang alles andere als gut. „Eine Beziehungspause, das ist meist schlecht“, warf er in einer kurzen Pause ein, ließ Basti aber ansonsten aussprechen. Die McGonagall musste wohl immer noch mit ihren Erlebnissen bei den Entführungen kämpfen und da war der Amoklauf von Victoire, die er nur flüchtig von seinen Kollegen Bill und Fleur kannte, natürlich nur Salz in die Wunde. Ganz offensichtlich verheilte diese einfach nicht, wahrscheinlich weil sie die Seele betraf, wie auch bei ihm und wahrscheinlich auch bei der irren Lupin, von der er nicht wusste, ob sie einfach den Verstand verloren hatte oder es sich bei ihrem Amoklauf ebenso um eine Folge der Entführung handelte. „Ihr passt perfekt zusammen… Du und Rosie. Sie hat es nicht leicht, wahrscheinlich hat sie selbst keine Ahnung, was sie grade will. Aber wenn es dir zu viel wird…“, er beendete den Satz nicht, denn Basti konnte sich denken, worauf er hinauswollte. Basti hatte auch eigene Interessen und Bedürfnisse und er hatte auch eine Schwester, die ebenso seine Aufmerksamkeit brauchte. „Gönn dir vielleicht auch die Pause, die sie haben will. Vielleicht siehst du dabei einiges klarer – und selbst wenn das Ergebnis ist, dass du um sie kämpfen willst, umso besser, dann weißt du aber wenigstens Bescheid und hattest selbst auch mal eine Pause.“ Cy hörte seine eigenen Worte und irgendwie überzeugten sie ihn selbst nicht, da er sich ja nun seit gut zwei Jahren keine Pause davon gönnen konnte, sich die Schuld für Jennys Tod zu geben. Doch lenkte es ihn ab, mit Basti zu sprechen. Es war mit Abstand besser, als alleine in der Kantine Trübsal zu schieben.


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Geschrieben von Sebastian Eaton am 01.09.2016 um 09:14:

Innerlich musste Sebastian seufzen. Er verstand seinen Freund ja, definitiv. Es war nicht so einfach über den Tod eines geliebten Menschen hinwegzukommen, er hatte es ja selber erst vor ein paar Monaten erleben müssen, als man ihm grausam seine Eltern genommen hatte. Dennoch musste auch der McLaggen einmal nach vorne schauen. Er sollte Jenny ja nicht vergessen, aber Basti war sich sicher würde sie jetzt vor ihnen stehen, sie würde Ciarán erst einmal eine ellenlange Moralpredigt halten, was ihm denn einfiele, sich so einzuigeln und eventuell eine neue Chance für ihn sein gebrochenes Herz zu verbauen. „Ciarán McLaggen, es reicht jetzt langsam. Jenny würde dir den Arsch versohlen! Niemand verlangt von dir du sollst sie vergessen und niemand verlangt von dir, du sollst dich jetzt krampfhaft auf die Suche nach einer anderen Frau begeben. Aber was wir wollen und vor allem was Jenny gewollt hätte ist, dass du dich nicht einigelst und versuchst dein Leben weiterzuleben und wenn sich irgendwann mal die Chance bietet wieder glücklich zu werden, du sie ergreifst. Die Richtige kommt eh dann vorbei, wenn sie will, dennoch siehst du sie gar nicht, wenn du dich so verbarrikadierst. Die richtige Frau wird dir auch helfen mit dem Verlust klar zu kommen und wird sich auch damit arrangieren können, dass Jenny eben ein Teil deines Lebens ist. Doch dazu musst du erst mal lernen wieder die Augen für die Welt zu öffnen. Jenny hat sicher schon graue Haare im Jenseits.“ Der Eaton konnte sich vorstellen, dass Cy gerade eher weniger über das Thema reden möchte, das war schon immer so gewesen, aber da musste er durch. Jennys Tod ist immerhin zwei Jahre her und so langsam musste Cy mal wieder am Leben teilnehmen. Er musste endlich mal lernen sich zu verzeihen und sich erlauben wieder Spaß zu haben. Sonst würde er ihn irgendwann noch in die geschlossene Abteilung des Mungos bringen, wo er sich mit den Heilern auseinandersetzen darf. Irgendwie musste ihm langsam mal geholfen werden. Oder er sollte mal das kleine Wundermittel Hestia Hautamäki versuchen einzusetzen. Sein Patenkind konnte einen mit ihrer unbesonnene Art gerne mal aus dem Tief holen, hatte bei ihm auch regelmäßig geholfen.
„Das ist ein Fakt, sie es endlich ein Cy. Du bist eine Diva, vor allem wenn du hungrig bist.“ Kam es nur trocken von dem Fluchbrecher ehe er seinem Freund die Zunge rausstreckte. Natürlich versuchte er einen Themenwechsel und Basti zeigte sich ein wenig gnädig nach seinem Monolog.

Endlich war mal einer seiner Meinung. Beziehungspausen mussten so ein Frauending sein, da Iney auch schon versucht hatte ihm klar zu machen, das ist kein Ende. Aber irgendwie ja schon, da es ein Zeichen war, es lief einfach nicht mehr. Es war ja nicht so, dass er nicht verstehen konnte, das Rosie noch mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hatte, dennoch schien es wohl besser zu sein, sie gingen getrennte Wege und Rosie brauchte mit dieser ‚Pause‘ einfach nur die Bestätigung dafür. „Ich bin mir mittlerweile nicht mehr so sicher ob wir so perfekt zusammenpassen …. Irgendwie stehen wir auf der Stelle, es wird nix besser, eher alles schlechter und langsam hab ich auch keine Kraft mehr immer allen zu zeigen, dass ich das durchhalte, das wir das schaffen, da ich langsam selber nicht mehr daran glaube.“ Ja damit sprach er zum ersten Mal aus, dass er arge Zweifel hegte, dass sie es noch jemals wieder hinbekommen würden. „Gibt es denn Regeln für so eine Pause?“ Nicht das er jetzt vorhatte sich durch die Betten der Nation zu tümmeln, dafür war er noch nie der typ gewesen, aber am Ende hieß es, man durfte nicht mal mit anderen Frauen reden oder so. Andererseits, er sollte wirklich mal an sich denken und an seine Schwester und einfach mal Abstand gewinnen. Am liebsten würde er Lottie nehmen und mal für ein der zwei Wochen einfach abhauen. Weit weg von all dem Scheiß hier in England. „Aber du solltest deine eigenen Ratschläge auch mal bei dir anwenden. Urlaub würde uns beiden mal gut tun.“ Grinste Basti ein wenig schief.


Geschrieben von Ciarán McLaggen am 01.09.2016 um 17:29:

Eine seiner Augenbrauen wanderte in die Höhe, als Sebastian mit seiner Gardinenpredigt ansetzte, doch ließ Cy ihn ausreden. War ja nicht so, dass es das erste Mal gewesen wäre, dass jemand auf diese Weise mit ihm sprach und es war auch nicht das erste Mal, dass jemand so mit ihm über dieses ganz spezielle Thema sprach. Auch von seinem Bruder Domnhall hatte er sich dies schon anhören dürfen, wobei es bei seinem Bruder ja ohnehin nur darum ging, dass er Cy aufzeigen wollte, wie schlecht es ihm eigentlich ging und wie großartig dagegen das großartige Leben des Domnhall Verginius McLaggen aussah, mit einer Frau und Kindern in einem Haus und einem sicheren Posten im Ministerium. Doch auch wenn es sich Cy nicht eingestehen wollte, die Worte Bastis gingen nicht komplett an ihm vorbei, kamen sie doch von einem seiner engsten Freunde und auch die Ansprache Valeries hatte ihn zumindest schon mal zum Nachdenken gebracht. Dennoch hatte ihm bisher niemand wirklich schlagkräftige Argumente geliefert, sondern stets nur an Cys Drang zum eigenen Wohlergehen appelliert, doch war dieses nun nach den letzten Jahren so sehr zusammengeschrumpft, dass es nur noch theoretisch irgendwo in seinem Inneren lebte und wahrscheinlich wie wild darauf drang, freigelassen zu werden. In dem Sinne musste er eigentlich nur mal rausgehen und schauen, ob er eine passende Person dazu fand, doch da ihm nunmal der Sinn nicht danach stand, schon jetzt nach einer Frau zu suchen, die diese Aufgabe übernehmen und die Lücke füllen konnte, die Jenny bei ihm hinterlassen hatte. Da konnten seine Freunde noch so sehr darauf beharren, dass er sich jemand neues suchen sollte, es würde nicht von jetzt auf gleich passieren, sondern dauern, vor allem bis er selbst anfangen konnte, mit dem Unfall abzuschließen, was an Ende des Tages aber immer leichter gesagt als getan war. „Wer ist Wir?“, fragte er dennoch rein interessehalber nach, um herauszufinden, wer sich da jetzt verbündet hatte, um ihn auf Biegen und Brechen zu verkuppeln, auch wenn er sich das eigentlich schon denken konnte. Basti war ja sicher, Valerie auch, vielleicht noch Uriah und wenn Basti richtig konsequent dachte, hatte er auch Daisy mit ins Boot geholt.

Im Gegensatz zu seinen eigenen Sorgen, interessierten ihn die Beziehungsprobleme seines Freundes umso mehr, weil er dadurch vor allem von sich ablenken konnte. Er hatte zwar auch Probleme, zu genüge sogar, aber es war ja wohl das Beste, wenn er sie einfach solange mit sich herumtrug, bis sie sich von selbst erledigten oder eben nicht, das war vielleicht ein kleiner Nachteil dieser Strategie. „Weiß du, Basti, ich glaube sogar, dass ihr beide, Rosie und du, ganz hervorragend zusammenpasst und perfekt füreinander seid. Dein Zweifeln ist derweil ein Zeichen dafür, dass du auch dringend eine Pause brauchst, in der du einfach mal abschaltest. Versuch es einfach mal“, antwortete Cy mit einem Schulterzucken, bevor er die Frage nach den Spielregeln hörte. Erneut musste er mit den Schultern zucken. „Ich glaube in so einer Pause gibt es keine Regeln, aber viel falsch zu machen. Ich weiß noch, wie Jenny und ich…“, er schluckte – war ja klar, dass er doch wieder bei Jenny landete – fuhr dann aber fort, „Also als wir eine Pause gemacht haben. Sie war fuchsteufelswild, wenn ich auch nur ein anderes Mädchen aus ihrer Sicht falsch angeschaut habe. Du begibst dich da also sicher auf ganz dünnes Eis.“ Mehr konnte Cy allerdings auch nicht dazu sagen, denn dafür konnte er Rosie nach ihrer Entführung einfach nicht gut genug einschätzen. Abstand hieß ja nicht unbedingt Abwechslung, ebenso wenig, wie Pause Beziehungsschluss bedeutete. Dennoch war eine Pause wahrscheinlich ein letzter Warnschuss und bereits ein Schritt vor dem eigentlichen Beziehungsaus und auf diesem schmalen Grat hatten Cy und Jenny ja auch regelmäßig balanciert.


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Geschrieben von Sebastian Eaton am 03.09.2016 um 09:43:

Es gab wirklich Momente, da wollte er seinen Freund an den Schultern packen und nehmen und kräftig schütteln. Solange bis er endlich wieder bei klarem Verstand war und endlich mal realisierte, was er oder all die anderen ihm sagten. Mal verstand, was sie von ihm wollten. Sebastian war es ja egal, ob er jetzt raus rannte und sich eine Frau suchte, das war vielleicht nur ein schöner Nebeneffekt, den Basti ihm wünschen würde. Nein, ihm ging es darum, dass er aufhörte sich zu Hause einzuigeln und seine Wunden zu lecken, sondern einfach mal rausging und das Leben genoss. Mit Freunden was unternahm und Spaß hatte, neue Menschen kennen lernte, neue Kontakte knüpfte. Wer wusste schon ob er nicht so irgendwann mal wen kennen lernte und wenn nicht wäre es weniger tragisch, da er sonst langsam wieder ins Leben zurückfand. Wenn Jenny könnte, sie würde ihm wohl einen Tritt in den Hintern geben, aber einen saftigen mit Hackenschuhen, damit es ordentlich wehtat. „Cy es reicht langsam wirklich. Seit zwei Jahren igelst du dich ein, gehst kaum bis gar nicht mehr aus. Du musst ja nicht auf Frauensuche gehen, aber sonst mal so mit Freunden endlich mal wieder aktiv am Leben teilhaben und Spaß haben ohne dass wir dir ansehen, dass du deswegen direkt ein schlechtes Gewissen bekommst. Leb bitte einfach wieder. Deiner selbstwillen allein schon. Und wir? Nun deine Nichte macht sich Sorgen, genauso wie Valerie und selbst Uriah ist es schon aufgefallen und ihr zwei habt nun nicht so oft Kontakt und von mir ganz zu schweigen. Es reicht jetzt langsam. Muss ich Jenny aus ihrem kleinen Reich holen, dass sie dir den Aesch versohlt?“ Und wie sie das tun würde. So gut kannte er dann die verstorbene Freundin seines Freundes schon.

Zweifelnd blickte der Fluchbrecher seinen Kollegen dann schon an. Seine Zweifel waren gerade eher größer. Sie hatten ja seit sie irgendwie so etwas wie eine Beziehung führten nicht wirklich eine gehabt. Es war von Anfang an drunter und drüber gegangen. Er konnte sich nicht einmal an ein paar Tage zusammenhängend erinnern, in dem sie einfach mal ein frischverliebtes Paar waren. Wie sollten sie da wissen, ob sie wirklich perfekt zusammen passten? Sie funktionierten als beste Freunde, das war klar, aber als Paar? Im Moment war sich der Eaton da absolut nicht sicher. „Wir hatten nicht einmal die Möglichkeit je ein normales Paar zu sein, also woher sollen wir wissen, ob das wirklich klappt? Und Rosie zieht sich seit Wochen von mir zurück. Es gibt einfach irgendwie keine Besserung und ich steh das auch nicht ewig durch.“ Vielleicht hatte sie ja recht, wenn sie sagte, er wäre mit einer anderen Frau besser dran, auch wenn er sich gerade nicht vorstellen konnte, eine andere Frau zu daten. „Also soll ich mich jetzt zu Hause einigeln? Weil da ist die Chance dass ich auf Frauen treffe verdammt gering.“ Kam es ein wenig ironisch von ihm. Oh man, entweder war man zusammen und dann verstand er so ein Verhalten oder man war nicht zusammen – worunter so eine dumme Pause für ihn dazuzählte – dann konnte man machen was man wollte. Abgesehen davon, dass Sebastian eh noch nie derjenige war, der Frauen ausgenutzt hatte. „Wenn Frauen meinen man darf das nicht, dann sollen sie keine ‚Pause‘ vorschlagen. Wenn es heißt man ist dann in keiner Beziehung. Andernfalls sollten sie sich nicht so aufregen.“ Grummelte Basti. Das weibliche Wesen würde er wohl nie verstehen. Und dieser Ratschlag half ihm nun wirklich nicht weiter. Er sollte vielleicht doch mal verschwinden. Die Südsee sollte sehr schön sein. Ruhig und vor allem sehr weit weg.

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Geschrieben von Ciarán McLaggen am 03.09.2016 um 21:52:

Cy ließ Basti ausreden und unterbrach ihn nicht, obwohl er aus seiner eigenen Sicht alles Recht dazu gehabt hätte. Denn offenbar hatte der Eaton trotz ihrer langen Freundschaft noch immer nicht gelernt, dass solche Predigten an ihm abperlten, wie Wasser an einem Lotusblatt. Durch jahrzehntelanger Übung aus einer pseudoelitären Halbblüterfamilie und gesegnet mit zwei egozentrischen Brüdern, deren Lebensstandards ja auch so viel besser waren, als seine und die ihm immer wieder zu verstehen gaben, dass sein ungebundenes Fluchbrecherleben sicherlich nicht das war, was sich seine Brüder erwarteten, hatte er sich einen natürlichen Panzer gegen solche Predigten angeschafft. Dieser Panzer bekam nur in dem Moment einen Kratzer, als Basti diejenigen aufzählte, die sich Sorgen um ihn machten. Nicht dass er diese Rhetorik nicht kannte, auch seine Brüder waren großartig darin andere Instanzen mit einzubauen, doch bestand die Liste von Basti genau aus den Leuten, die ihm wirklich wichtig waren und denen er ja auch einiges zu verdanken hatte. Dennoch schielte Cy nun hinüber zur Zimmertür, die noch immer offenstand und die er nun der Bequemlichkeit halber mit einem Schlenker seines Zauberstabs zufallen ließ. „Jetzt mal ganz langsam, Basti. Ich weiß so gut, wie du, dass das kein Dauerzustand ist, aber es ist genau das, was ich jetzt grade noch brauche. Irgendwann werde ich Jenny loslassen und dann wird sie auch mich loslassen, aber ich entscheide, wann dieser Moment sein wird.“ Oder besser seine Erinnerung, die doch seine Exfreundin immer wieder aus der Tiefe nach oben zog und ihn dazu brachte, sich immer wieder mit ihr, ihrem Tod und seinem Anteil daran auseinandersetzen zu müssen. Dass dieser Moment, der ihn umdenken ließ viel schneller kommen würde, als er dachte, konnte er zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht ahnen. Und daher blickte er nun auch ernst zu seinem Kollegen und Freund, um nun absolut deutlich zu machen, dass das Thema für ihn an dieser Stelle erledigt war.

Einem leisen, leicht echauffierten Seufzer, mit dem er nun das Thema wieder auf Bastis Problem mit Rosie lenken wollte, hörte er sich auch die übrigen Worte des Eaton an, beugte sich nach vorne und stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch. „Ich bin ja schon manchmal stur und eine Diva, Basti, aber du kannst mich darin sogar noch toppen…“, antwortete er schließlich vielleicht eine Spur zu jovial. Allerdings sollte Basti ihm mal zuhören, anstatt sich immer und immer wieder um das gleiche Problem herumzudrehen, ohne auch nur die Chance zu haben, an dessen Kern vorzudringen, weil er einfach nicht in Rosie und ihre derzeitige Gefühlswelt hineinschauen konnte, was ja vor allem daran lag, dass sie das auch offensichtlich noch nicht wollte. „Igel dich ein, geh feiern und was trinken, mach mal eine Woche Urlaub, tu was immer du willst, solange Rosie bei der Entscheidung kein Faktor ist. Gönn dir die Pause von ihr“, wiederholte Cy nun erneut etwas ausführlicher, machte eine kurze Pause und trank einen weiteren Schluck aus seinem Kaffeebecher. „Allerdings kannst du sie auch nicht komplett aus deinem Leben streichen, denn dafür ist eine Pause nicht da. Wenn du hier eine Pause machst, kündigst du ja auch nicht einfach deinen Job, sondern lenkst dich einfach mal ein bisschen davon ab.“ Zumindest war das sein Verständnis einer Pause – auch wenn das in Beziehungen am Ende wahrscheinlich doch anders war, wie er ja selbst bei Jenny gesehen hatte.

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