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Geschrieben von Alfie Max am 13.09.2016 um 23:46:

Hall...öchen?


Hall..öchen?
Alfie Max & Miles Bletchley | 24. Dezember | Southampton

Es war wirklich total anders als es sich Alfie je vorgestellt hatte. Im Waisenhaus waren die Wände nicht unbedingt sauber, meistens mit Kreide oder Farbe beschmiert und dürftig hatte man leere oder zum Teil gefüllte Regale davor gestellt. Aber es war nicht so groß, nie so sauber gewesen und so.. schön? Irgendwie schon. Es war fast schon zu überwältigend um sich heimisch zu fühlen. Das Gefühl seine Pflegefamilie könnte ihm im nächsten Moment noch herauswerfen saß tief als er ehrfürchtig durch das Haus streifte und dabei sogar die Decke anstarrte, als wäre es der Sternenhimmel. Man durfte wirklich bezweifeln, dass jemand das Haus mehr geschätzt und bewundert hatte in seiner Geschichte, als Alfie jetzt in diesem Moment. Fast schon stolpernd, da er noch immer die so hohe Decke anstarrte - vielleicht wirkte sie auch größer weil er so ein Knirps war - fing er sich an einer Tür ab die in ein anderes Zimmer führte. Neugier und Angst lieferten sich einen kurzen Kampf als er in das Zimmer schielte und sich dann doch entschied hineinzutreten. Ach! Wenn man ihn schon herauswerfen würde dann sollte er sich alles angesehen haben. Mist war das, Nichtmal ein Fünkchen Selbstvertrauen besaß er in dieser Sache, er dachte nur an das Schlechte. "Hallo?" Meinte er sehr leise, so leise das es in dem doch leeren Raum kaum zu hören war und direkt versuchte er es nochmal, betend man würde ihm vielleicht nicht antworten. Cordelia hatte gesagt, dass es noch mehr Kinder gab. Gerne würde er diese kennenlernen bevor sie heute Abend vielleicht zusammen essen würden. Wer wusste schon ob sie ihn nicht von sich stoßen würden? Vielleicht fanden sie ihn ja voll blöd, ihn und seine 16 Schokofroschkarten mit der doch eher dürftigen Kleidung für dieses Haus. Er sah aus wie.. Ein Dienstbote. Zumindest kam er sich so vor. Kein Geld - was man sicher an 16 Schokofroschkarten sehen konnte wo doch selbst arme Familien die Sammlung oft zweimal durch hatten - war eben auch der Ausgang wenn er 'einkaufen' ging. Erst kam alles dran, was für Hogwarts wichtig war, manchmal bekam er altes im Waisenhaus so dass das wenige Geld gerade so reichte, aber da blieb eben nicht mehr viel Geld für Anständige 'normale' Kleidung. In Hogwarts trug er ja seine Uniform, die er selbst am Wochenende nicht ablegte. In einer Uniform die nur wenige Löcher hatte, kam er sich ganz anders vor, irgendwie gehobener als mit seiner ausgewaschenen Jeans die unten einen nicht mehr heraus waschbaren Streifen hatte und sein grünes Shirt welches dunkel genug war um die Flecken zu verstecken, aber sicher nicht die Löcher am Kragen und Rücken. Er sah schon schäbig aus, aber wenn man ihn fragen würde, sah man die Löcher nur wenn man ganz genau hinsah. Er fühlte sich sonst ja auch nicht unwohl aber hier.. eben schon. Es war schön, aber wirkte schon jetzt völlig unerreichbar. Er war nur Besucher in einem Museum und das noch (fast) an Weihnachten.

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Geschrieben von Miles Bletchley am 18.09.2016 um 19:18:

Weihnachten war nie so etwas für Miles gewesen. Nicht als Kind und auch später nicht. Vielleicht war er in jungen Jahren zu ernst gewesen, zu erwachsen, hatte zu sehr versucht nicht Kind zu sein, sodass er ernst genommen wurde, um sich an so etwas wie Weihnachten auch nur im Ansatz zu erfreuen. In den Ferien, in denen er in Hogwarts geblieben war, war es ihm sowieso viel zu lächerlich vorgekommen welcher Rummel dort aufgefahren wurde. Klein, wenn man bedachte wie wenige Schüler sich dort am Ende befanden und absolut überflüssig. Und diese Einstellung hatte sich auch in all den Jahren nicht geändert. Nicht einmal hatte Miles das Gefühl gehabt, dass Weihnachten etwas Besonderes in seinem Leben sein musste, auch nicht als Cordelia und er nicht mehr alleine gewesen waren. In der Zeit seiner Flucht und in Askaban ohnehin nicht. Da kam nun wirklich nicht die Weihnachtsstimmung auf. So wie jetzt. Es war genau genommen nur ein Tag mehr zum Ende des Jahres, der noch vollgestopft mit einem Familienessen sein würde, um das Cordelia so bemüht war und das wohl die wenigsten Familienmitglieder so wirklich zu würdigen wussten. Und als würde es dieses Mal wirklich besser werden.
Zumindest Miles zeigte nicht wirklich etwas, was man so etwas wie Bereitschaft zur Besserung nennen konnte. Vor allem nicht, wenn er sich jetzt auch noch mit einem Haus voller Kinder herumschlagen musste. Furchtbar. Da konnte man nun wirklich nicht sagen, dass es gut war, dass die eigenen Kinder groß wurden. Das spielte absolut keine Rolle, wenn dafür neue, fremde nachkamen. Solche, die nicht einmal seine eigenen Kinder waren. Furchtbar. Aber wenigstens das Problem mit Amber schien Miles ganz in seinem Willen geklärt. Gegen ein Kind, das nicht mehr den Mund aufmachte und falls doch mit einem Imperio im Keller des Hauses landete, konnte nicht einmal Miles sich mehr beschweren. Lief doch alles zu seiner Zufriedenheit.

Bevor das hier also in eine Familienfeier ausbrechen würde, hatte Miles beschlossen, dass er sich da noch Ruhe gönnen könnte. Nachdem es so verräterisch still im Haus war, konnte man es wohl sogar riskieren, dass er sich nicht in seinem Arbeitszimmer verbarrikadierte, um dort einfach mal in Frieden über den Tagespropheten zu sitzen. Das erste, hauchzarte ‚Hallo‘ überhörte er gekonnt bei einem einfachen Zeitungsrascheln, als er die Seiten umschlug.
Erst beim zweiten Mal hörte Miles es. Hätte jemand im Raum gehustet, er hätte es vermutlich wieder überhört. Was eindeutig nicht an dem Bletchley liegen konnte. Leicht klappte Miles den oberen Teil der Zeitung um, sodass er darüber hinweg sehen konnte. Sein Blick blieb ernst auf dem kleinen Jungen, den man gut und gerne übersehen konnte, so unscheinbar wie er da stand. Vermutlich hätte Miles Alfie erkennen müssen, konnte ja nicht sein, dass sie sich in den Herbstferien nicht einmal über den Weg gelaufen waren, aber selbst dann war der Zwerg am Ende vermutlich wieder so nichts aussagend gewesen, dass Miles es gleich wieder vergessen hatte. Oder er war zu beschäftigt gewesen. „Und du bist wer?“, murmelte er mit beschränktem Interesse und klappte die Zeitung wieder hoch, nachdem er den Jungen ausgiebig gemustert hatte. Wen auch immer Cordelia da wieder angeschleppt hatte. Furchtbar.

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Geschrieben von Alfie Max am 26.09.2016 um 12:50:

Er war also nicht alleine, zumindest war Alfie sich sicher, Miles sich nicht einzubilden. Natürlich wusste er, wer Miles war. Cordelia war mehr als erpicht darauf gewesen Alfie Einzuglidern und schneller als er sich Sachen für die Schule merkte, hatte er sich die Namen eingeprägt, sogar von Leuten die er gar nicht kannte. So hieß Cordelias Vater wohl Marcus und wenn man ihn jetzt auf Kommando dazu auffordern würde, könnte er auch die Kinder von Cordelia und Miles auf Anhieb runterrattern. Vielleicht hatte er selbst es ja auch zu ernst genommen, er wollte eben einen guten Eindruck hinterlassen und wenn dazu gehörte, dass er alle Namen auswendig lernte zu welchen er nicht mal ein Gesicht im Kopf hatte, dann war das eben so und er tat einfach was man ihm sagte. Keinen Widerspruch zu leisten war doch die einfachste Methode um den beiden zu gefallen. Das wollte der Hufflepuff nämlich mehr als alles andere, nicht nur eine Familie - in diesem Fall eine sehr große - sondern auch Eltern, die ihn mochten und stolz auf ihn sein konnten, weshalb er, als Miles die Zeitung kurz herunter klappte und Alfie erkannte wer er war, auch sofort die Schultern ein wenig straffte. Er war hier doch nicht bei einem Wettbewerb sich als Pflegekind möglichst ansprechend darzustellen! Vielleicht doch, zumindest vor Miles. Bei Cordelia hatte er nicht das Bedürfnis sich äußerlich groß Verändern zu müssen, irgendwie freute sie sich trotzdem einen Keks um Alfie, aber Miles war.. anders. Irgendwie strahlte er etwas Kraftvolles aus, etwas Mächtiges, in seinem Kopf war Miles sicher der Mann auf der Arbeit, der allen zurief was sie zu tun hatten, er wäre der Captain auf dem Piraten Schiff. Irgendwie war er ja arbeitslos, aber das wusste Alfie ja nicht. Auf einmal sehr aufgeregt sah er sich nochmal kurz um nur um danach nicht mehr Miles Gesicht, sondern den hinteren Teil der Zeitung anzugucken. Oh Gott, sah er schlimm aus? War irgendwas komisch an ihm dass er ihn nicht ansehen wollte? Bevor er innerlich jedoch wie ein Fisch auf dem Land nach Wasser schnappte und hyperventilierte, sprach er ihn zumindest an und verhinderte das Alfie auf einmal losschwäzte. "Ich?" Nein, nicht du, der andere Junge im Raum, was eine blöde Frage Alfie! Bevor Miles ihn aus dem Haus kickte für die dumme Frage fuhr er einfach hastig fort. "Ich bin Alfie? Ich meine Alfred.. Max." Er erinnerte sich also nicht. Alfie nahm es ihm Nichtmal übel. Er war eben unbedeutend und unscheinbar, aber das war schon in Ordnung, zumindest hatte er sich so auch nichts Negatives gemerkt. Plötzlich mit einem Schwall an optimistischer und positiver Energie erfüllt, weil schlimmer konnte es ja bekanntlich nicht werden, sah er sich weiter um, bevor er selbst die Stimme erhob. "Ist das ihr Arbeitszimmer? Tut mir leid, dass ich so hereinplatze aber das Haus ist so groß und schön da musste ich mich einfach umsehen." Cordelia hatte ihm erlaubt, dass sie ihn duzen durfte. Miles allerdings noch nicht, falls er es überhaupt tun würde, also blieb Alfie so höflich wie er nur konnte. Er verkniff sich auch gerade noch so den Satz, dass er es sich gerne ansehen wollte, bevor er denn wieder herausgeworfen wurde. Ungefragt, trat er einfach 2 Schritte näher und betrachtete den hinteren Teil der Zeitung welche Miles hoch hielt. Lesen konnte er ja, jetzt nicht wie ein Profi, aber doch ganz.. okay für seine 12 Jahre.

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Geschrieben von Miles Bletchley am 04.10.2016 um 22:47:

Ach die Bemühungen von Cordelia. Als hätte Miles sich die Mühe gemacht mitzubekommen, wie genau diese Versuche aussahen. Und als hätte er auch nur versucht sich mit den Kindern abzugeben. Weder mit Amber, als sie länger als die anderen hier war, noch mit dem einen ihrer Brüder, der nicht wie ein vertrockneter Kürbis herumlag, noch mit Alfie, von dem er grandioser Weise nicht einmal gewusst hatte, dass er sich hier aufhielt. Wobei, vielleicht hatte er es doch gewusst, nur gekonnt verdrängt. Was einem so furchtbar einfach gemacht wurde, wenn der Hufflepuff sich so unauffällig verhielt – ein Glück, wenigstens ein Kind, das ihm nicht auf den Nerven lag und irgendwie meinte, dass es einen Anspruch auf seine Zeit haben könnte – und sich durch das Haus bewegte, als wäre er gar nicht da, als wolle er nicht gehört werden.
Wunderbar. Vielleicht sollte sich das blonde Balg Amber sich eine Scheibe von dem Jungen abschneiden, dann wäre sie nur noch halb so anstrengend. Miles presste die Kiefer aufeinander, ein Nerv zuckte leicht unter seinem linken Auge. Er war noch immer alles andere als zufrieden damit, dass Cordelia mit einem Mal so viele Kinder angeschleppt hatte. Wieso auch immer. Als hätte es nicht noch irgendwelche weitere Verwandtschaft gegeben, die die Drillinge hätte aufnehmen können und dann noch der Junge? Reichten ihr drei eigene Kinder und ein nerviger Hund mit einem Mal schon nicht mehr? Aber wenigstens ein Kind, das man einfach übersehen konnte.

Er schürzte die Lippen ob der Frage, ob wirklich der Zwerg gefragt war. Sofern er nicht noch ein paar mehr Kinder angeschleppt hatte, von denen Miles noch nichts wusste – und war das wirklich so unwahrscheinlich? -, war natürlich nur der Dunkelhaarige gemeint. Alfred Max. Soso. Was auch immer. Kaum merklich nickte Miles, die Zeitung raschelte dabei, ehe er sie wieder sinken ließ, während er den Blick durch das Zimmer wandern ließ. „Ist schon in Ordnung …Kann man so sagen.“ Eigentlich war es mehr der Raum, in dem er sich versteckte, wenn Cordelia mit irgendwelchen Ideen kam und das ganze wieder in Diskussionen auszuarten schien. Oder was auch immer. Hier konnte man sich gut verstecken, auf beschäftigt tun. Gut, war er ja auch. Er arbeitete wieder, er hatte noch immer vor denjenigen dran zu bekommen, dem er es zu verdanken hatte, dass er in Askaban gewesen war. Und dann noch die Aufgaben eines Todessers. Er war schwer beschäftigt. Immer. Durchgehend. Jaja. Gut, klang mehr als es war. Aber doch, Arbeitszimmer und Versteck, das traf es so ziemlich.
Dass der kleine ihn in seinem Wortschwall – wieso waren alle in diesem Haus so gesprächig? - ihn siezte, beließ Miles dabei. Konnten sie schon eine Weile beibehalten. Genaugenommen…eigentlich achtete Miles nicht einmal darauf. „Und genießt du deine Ferien?“ Sonderlich interessiert klang er bei aller Liebe nicht bei der Frage, während er das halbe Hemd vor sich noch einmal musterte. Aber er ging ohnehin davon aus, dass das hier nicht in etwas langes ausarten würde, wo der Kleine doch so beschäftigt war das Haus zu begutachten. Was auch immer ihm seine Ruhe gab, da würde Miles sich nicht beschweren.

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Geschrieben von Alfie Max am 11.11.2016 um 20:43:

Er wollte dem Erwachsenen ja wirklich nicht auf die Nerven gehen, aber so neugierig er eben war und so unglaublich fröhlich über die Situation konnte er gar nicht anders als weiter zu reden, immer auf seine Worte bedacht. Vielleicht, nur vielleicht wäre dies dann ja sein zu Hause und da sollte er sich mit den Leuten und seiner Vielleicht-Familie zurecht finden, nicht wahr? Genau deswegen fasste er sich auch ein Herz und damit ganz viel Mut um weiter zu reden und nach seiner Entschuldigung nicht einfach zu verschwinden. Würde Miles, er war ja der Mann im Haus, Alfie nicht da haben, hätte er es sicher direkt gesagt und nicht, wie er es eben tat, etwas nachgefragt. Alfie selbst war über diese Nachfrage wirklich so überrascht, dass es einige Sekunden dauerte bis dessen Worte in seinem Kopf ankamen und er aufhörte das Arbeitszimmer groß anzustarren, immerhin sah er sowas nicht alle Tage und Alfie wenn er hier nicht dazu gehören würde wohl nie mehr, da musste er es doch genießen. Er war so fröhlich, mal mit jemanden anderen gut reden zu können als Cordelia, dass Alfies Optimismus-Brille gar nichts von seinem Tonfall mitbekam. Es war die art Brille, welche einen grimmigen Ausdruck in ein sanftes Lächeln verwandelte und ihn dazu brachte, nie negativ zu reagieren, weil die Menschen doch nie wirklich böse waren, sie wussten nur wie sie sich anders Ausdrücken sollten. Da wo anderen Menschen viel zu angegriffen reagierten, reagierte Alfie eben gar nicht. Unterschwellige Hinweise, dass er etwas falsch gemacht hatte, würden wohl auch in einigen Jahren nie bei ihm durchkommen. "Ja, sehr. Ich bin froh mal andere Kinder zu sehen als die im Waisenhaus." Nervös, wie man eben war wenn man vor einer möglichen Vaterfigur und jemanden stand den man zu respektieren hatte weil er eben schon alles erreicht hatte was man sein wollte, fummelte er in seiner Jackentasche rum in welcher sich seine ganzen 16 (!!) Schokofroschkarten befanden nur um auf die hirnrissigste Idee zu kommen, dass diesen Mann doch wirklich interessierte was er da so tolles sammelte, nicht das seine Kinder die Sammlung wohl schon 10 Mal hätten haben können wenn sie wollten. Den Stappel noch immer so nervös aber fix aus der Tasche ziehend und vor dem Mann hinhaltend - die Zeitung blockierte die Sicht vielleicht ein wenig - öffnete er die Sammlung als wäre es sein ganzer Stolz. "Sammeln ihre Kinder Schokofroschkarten? Vielleicht kann ich mich ja so mit ihnen anfreunden.." Nicht dass er damit sagen wollte wie wichtig es war das zu tun und ein Teil der Familie zu werden aber doch, es war ganz sicher wichtig für ihn und bisher hatte es nichts gegeben was sie auf anhieb verband, nicht das Alfie so nicht schnell Kontakte knüpfen könnte, er war eben ein Hufflepuff.


Geschrieben von Miles Bletchley am 14.11.2016 um 18:26:

Nervig wurde eigentlich so ziemlich alles, was auf die Idee kam ihn anzusprechen. Es war ja nicht so als würde Miles da unterscheiden und bei manchen eine Ausnahme machen. Da spielte es keine Rolle, ob es Cordelia war, mit der er sich nach gefühlten fünf Sekunden in den Haaren hatte, Nate, den man zu seinem Glück fast schon hätte prügeln müssen, seine Tochter, die so aufsässig und unerzogen war, dass man am liebsten wieder zurück nach Askaban wollte, nicht Amber, die so unverschämt war, dass es ganz gut war, dass sie mittlerweile geradezu durch das Haus zu schleichen schien, um ja nicht einen unerwünschten Atemzug zu machen, oder eben dieser dürre Junge, der Miles tatsächlich noch nicht aufgefallen war. War vermutlich besser so. Kam er auch nicht in die Verlegenheit sich von dem Bletchley rüde vor den Kopf stoßen zu lassen. Ob so etwas die Optimismus-Brille abfangen könnte, war wohl eher fraglich.
Genauso wie ob Miles geeignet wäre als Vaterfigur zu dienen. Er war seinen eigenen Kindern nicht einmal ein guter Vater und bemühte sich nicht einmal und bei diesem Kind, das nicht einmal sein eigenes war, da sollte es anders sein? Bestimmt nicht. Nicht dass Miles sich ohnehin als Potential für so etwas sah, es in Erwägung zog. Wieso sollte er auch. Würde er bestimmt nicht.

Dass er sich gerade mit ihm „unterhielt“ war vermutlich auch das höchste der Gefühle mehr war wohl kaum mit. Er stellte immerhin eine Nachfrage! Was könnte man denn noch wollen? Was könnte Miles denn noch netteres tun?! Nichts. Mehr war auch gar keine Option. „So.“ Es war dieselbe Art von Antwort wie ‚Mh‘ oder ‚Ist das so‘. Sie war einfach daher gesagt und dabei war Miles gar nicht interessiert daran auf diese Weise ein Gespräch am Leben zu halten. Spätestens nach dem dritten Mal gab es auch Isobel auf und ließ ihm seinen Frieden, Alfonso schien das aber so gar nicht zu stören. Gut, sie waren beide nicht allzu gesprächig, er quatschte ihm nicht die Ohren ab… aber dennoch. So ganz war Miles dann aber nicht gewillt ihm zuzuhören, sich mit ihm zu befassen, trennte noch weiter vehement die Zeitung sie beide. Nur ein kleines Stück klappte er den oberen Teil, betrachtete den mickrigen Haufen in Andrews Händen.
„Ich glaube nicht, nein“, murmelte er nur, betrachtete skeptisch den Jungen vor sich. Aber was wusste Miles schon. Als wüsste er wirklich wofür sich seine Kinder interessierten. Also so wirklich wirklich. Als würde er da nachfragen, als würde es ihn interessieren. „Sammelst du erst seit kurzem..?“ Die Sammlung war wirklich mickrig, vermutlich hatte jeder Erstklässler aus einem Haus, das auf sich hielt nach seiner ersten Fahrt im Hogwartsexpress mehr Karten zusammen als Albert hier vor ihm. Er lehnte sich etwas vor, schnappte sich eine der Karten, betrachtete und drehte sie skeptisch zwischen den Fingern. „Keine Ahnung, ob du damit bei denen ankommst.“ Miles zuckte die Schultern, sah alles andere als wirklich interessiert aus. „Versuch es doch bei den seltsamen Drillingen?“ Oder Zwillingen. Der dritte Vegetierte ja nur so vor sich hin.

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Geschrieben von Alfie Max am 20.12.2016 um 13:36:

Den halben Gedanken auszusprechen war nicht sein Plan gewesen doch irgendwie sah er in dem Mann nichts hartes oder strenges, gar von ihm genevertes sondern irgendwie eine Vaterrolle. Nicht für ihn! So schnell ging das bei Alfie dann auch nicht, aber in seinen Augen stand jede Falte für einen tiefen Gedanken und eine gut überlegte Entscheidung für die Familie. Alfie wusste natürlich nicht, wie es wirklich war, aber er sah die Welt ja sowieso einige Kontraststufen höher als andere. Genau wie mit seinen Schokofroschkarten. Sie waren alle irgendwie abgenutzt, eine weniger Neu als die andere und es waren eben weiterhin nur 16 Stück, doch für Alfie glänzten sie, strahlten in allen Farben, fühlten sich glatt und gut an und waren auf jede erdenkliche Art perfekt. Mehr konnte er sich nicht leisten, mehr hatte er nicht und mit mehr konnte er nich prahlen, wobei er das sowieso nicht tat. Dass es eben Leute gab die nicht so armsellig dran waren, verdrängte er gern. Erst Miles Satz trieb ihm wieder die Wahrheit zurück in die Knochen und wie auf Kommando würde der Kleine ein wenig rot während sich eine Mischung aus Scham und Bedauern breit machte. Seit Kurzem, Naja.. Den Fuß leicht scharrend über den Boden schiebend fummelte er mit den Karten herum und zuckte leicht mit den Schultern. "Es geht." Eine lüge war es ja nicht, aber die direkte Wahrheit musste er ihm auch nicht vorlegen, er war ja nicht hier um zu zeigen WIE arm er nun wirklich war. Erst als sich sein Gegenüber eine Karte schnappte sah Alfie wieder auf und zum ersten Mal schämte er sich wirklich für sein Hobby was ja gar kein richtiges war, die Karten leuchteten nicht mehr, plötzlich sah er jeden Knick, Riss und Verfärbung, hoffend Miles würde sie nicht sehen und ihn gleich schallend auslachen. Jemanden mit so einer Schokofroschkarten Sammlung wollte er nicht in der Familie haben! Heraus mit ihm! Über die Klanke und ab zurück ins Waisen-Meer. "A-Ah.. Sie sind alle nicht so neu deswegen.. sehen sie nicht so gut aus. Vielleicht ist es sowieso besser sie ihnen nicht zu zeigen." Murmelte er die Karten in seiner Hand betrachtend und wieder zusammen schiebend bevor er seufzte. Er schämte sich ja nicht für sich selbst, nur das drum herum um ihn. "Drillinge?" Kurz dachte er nach bevor ihm wieder einfiel dass Amber ja Brüder hatte, dass sie eben Männlich waren machte es ihm schwer die Ähnlichkeiten zu sehen. "Ich glaube Amber mag mich nicht.." Dachte er laut bevor ihm auffiel dass er hier ja mit ihrem Vater sprach und es vielleicht nicht den besten Eindruck machen würde direkt loszulassen was kompletter Mist an seinen Kinder war. Wobei er Amber ja sogar mochte, er mochte generell jeden Menschen, aber Toby mochte ihn nicht und wie er gewirkt hatte würde Toby es nicht leiden können wenn Amber Alfie mochte. Jaja, das komplizierte Leben fing schon in so jungen Jahren an. Mit fragenden Blick streckte er die Hand nach der Schokofroschkarte aus, vorsichtig, als würde er nur darum bitten und ein Nein ohne Probleme hinnehmen.

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