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You`re on the bridge on the borderline
Trotz aller Erwartungen war Caleb immer ein großer Fan von Weihnachten gewesen. Nicht, weil er Familienfeste so absonderlich mochte – nein, eigentlich mochte er sie gar nicht. Der Großteil seiner Familie konnte man eben so mal 'tolerieren' und Caleb fragte sich immer wieder, warum die Notts darauf bestanden diesen Mist jedes Jahr aufs Neue durchzuziehen. Also ob nur einer von ihnen wirklich Lust darauf hatte. Gut, die Kids in der Familie hatten wahrscheinlich ihren Spaß: Geschenke, gutes Essen und man bekam die seltsame Stimmung zwischen den Erwachsenen noch nicht so ganz mit – aber wirklich klein war in diesem Haushalt auch niemand mehr. Aber ja, auch wenn Caleb nicht so auf diese Familienfeiern stand, war er doch ein großer Fan von Weihnachten ansich: Ganz alleine wegen Bethany. Beth liebte Weihnachten. Und Caleb liebte es Beth glücklich zu sehen. Als sie noch jünger waren hatten sie den Haushelfen beim Schmücken des Weihnachtsbaumes geholfen, heute jedoch stand der immer schon geschmückt da, wenn Caleb aus der Schule kam. Caleb hatte Beth beim Basteln der Weihnachtsgeschenke an ihre Eltern geholfen und wenn es tatsächlich mal ein weißes Weihnachten gab, hatten die beiden im Schnee gespielt. Generell war Weihnachten die Zeit des Jahres die nur Beth und Caleb gehörten. Und das war auch immer gut so gewesen.
Was man auch nicht verpöhnen konnte war das Essen. Die ersten zwei Gänge waren bereits fertig und man machte eine kleine Verdauungspause. Bethany ging in die Lounge um dort den riesigen, geschmückten Weihnachtsbaum zu bewundern, aber nicht ohne Caleb vorher zu versichern, dass egal wie schön der Baum war, er niemals so toll dekoriert sein konnte, als wenn sie beide es taten. Caleb schmunzelte und entfernte sich dann ebenso von dem Esszimmer. Kurz frische Luft schnappen klang nach einer guten Idee und somit zumindest kurz Abstand von dem Rest der Familie zu gewinnen. Caleb war noch nie der Gesprächigste gewesen. Genauso wie Theodore nie der Gesprächigste bei diesen Familienfeiern war. Aber das hielt den Rest seiner Familie leider doch nicht davon ab, immer wieder mal eine Frage an ihn zu richten: 'Was macht die Schule?' und 'Wie geht es Victoria?'. Irgendwo schien der Nott-Clan immer noch etwas verwundert, dass Caleb schlussendlich nicht nur einer Verlobung zugestimmt hatte, sondern obendrein wirklich glücklich mit Victoria schien. Auch beim Abendessen hatte Caleb nur gute Worte für Victoria übrig. Dennoch, aufgezwungene Small Talk war anstrengend und er brauchte eine Auszeit.
Als er raus auf die Veranda trat, hätte er beinahe wieder kehrt gemacht, kaum traf sein Blick auf Theodore, der augenscheinlich den selben Plan gehabt hatte wie er und draußen in der Kälte stand.
Vielleicht war es nicht besonders erwähnenswert, aber die Stimmung zwischen Theo und Caleb war – wie immer eigentlich – angespannt. Caleb zumindest spielte Theo immer noch vor, nicht wirklich happy darüber zu sein, dass er ihn den Legilimens aufgehalst hatte und das obendrein Albus dauernd bei ihnen rumschwirrte. Gut. Zumindest Zweiteres musste er nicht vorspielen. Tatsächlich hatte Caleb keinen Bock auf Albus Gesellschaft. Und das hatte mehrere Gründe. Einer davon, auch wenn er es niemals so schnell zugegeben hätte, war dass es ihm tatsächlich nicht in den Kram passte wie sehr Albus sich bei Theodore einschleimte und ihn anhimmelte als wäre er der wiedergeborene Merlin höchstpersönlich. Eifersucht? Iwo. Wieso sollte man eifersüchtig sein, wenn ein dahergelaufener Pottersproß all die Aufmerksamkeit vom eigenen Vater bekam, die man selber nie hatte ergattern können. Schwachsinn.
Caleb gab sich einen kleinen Schubs und trat raus zu der Veranda. Er lehnte sich gegen die Veranda, nicht weit und entfernt von wo Theodore stand und blickte hinaus in das Dunkle des Gartens und rieb sich seine Hände. Er sah über seine Schulter durch das Glas in das Esszimmer und beobachtete Rowena einen Augenblick. Ja, das war mal wieder so eine weitere Überraschung. Dad hatte seine Assistentin geschwängert und sie waren jetzt ein Paar. Nicht, dass man das ihm irgendwie mitgeteilt hätte. Ach was. Es war halt so. Keine Erklärung nötig. Dann lebte Rowena halt jetzt auch bei ihnen im Haus. Oh und nicht zu vergessen, dass die Gute altersmäßig näher an ihm lieg, als an seinem Vater. Aber was erwartete Caleb auch. Er hatte es nicht mal kommentiert, geschweigedenn mit der Wimper gezuckt. Er traute seinem Vater eben doch einfach alles zu.
Das würde nun sein wievieltes Stiefgeschwisterchen werden?
Caleb sah zu seinem Dad hinüber. “Das Baby darf dann gerne mit Albus ein Zimmer teilen.”
Es ging Caleb auch einfach nichts an. Theodore war nie sonderlich groß dabei gewesen mit seinen Familienmitgliedern irgendetwas zu teilen, weder Zeit, noch Informationen. Er hatte bis zuletzt nicht einmal gewusst, dass Antonette ebenfalls Todesserin gewesen war - bis sie im März 2022 bei dem Kampf in den Drei Besen umgekommen war, als er kurz zuvor ihre Gestalt unter den Silbermasken erkannt hatte. Ein Schock, er größer hätte ausfallen können - schlussendlich aber keine wirkliche Überraschung gewesen war. Aber Antonette hatte ihrerseits auch erst in den Momenten vor ihrem Tod festgestellt, dass sie und ihr Mann doch mehr gemein hatten, als sie all die Jahre angenommen hatten. Zumindest diese eine weitere Sache hatte sie verbunden ohne, dass sie es wirklich gewusst hatten.
Aber Theodore teilte solche Dinge nicht. Schon garnicht mit den Kindern. Was er tat und nicht tat, wen er schwängerte und wen er zuhause einziehen ließ, war seine Entscheidung. Er hatte Caleb und Bethany auch nie gefragt, ob es in Ordnung war, wenn Albus bei ihnen wohnte. Er hatte es entschieden. War ja auch sein gutes Recht. Als Familienoberhaupt.
Patriarchie war eben was ganz Feines, vor allem wenn man männlich war und der Älteste des ganzen Clans. Jackpot!
Aber entgangen war es ihm nicht - nun, Caleb hatte es im November ziemlich deutlich gemacht - wie sehr es den Sohn störte, dass dieser andere Junge plötzlich da war und besondere Aufmerksamkeit bekam. Auch wenn dahinter ganz andere Gründe standen. Aber wer wäre Theodore, dass er Caleb in alle Pläne einweihte. In seinen Augen war Caleb noch immer ein hitzköpfiger Teenager. Was... nun... auch so war. Auch wenn Caleb zunehmend bewies, dass er vernünftiger geworden war. Theodore war nicht entgangen, dass Caleb sehr, sehr gute Mine zum Verlobungsspiel machte. So sehr, dass er glatt glaubte, Caleb hätte sich sogar damit angefreundet. Victoria war immerhin hübsch und höflich und gut erzogen und sie stammte aus gutem Hause und ... eine gute Partie war sie sicherlich. Ebenso wie Antonette damals eine gute Partie gewesen war. Innerlich klopfte sich Theodore auf die Schulter: gut gemacht Herr Papa!
Als Caleb auf die Veranda trat, sah Theodore kurz auf. Er hatte die Schultern leicht hoch gezogen; es war echt bitter kalt. Aber seine Sturheit hinderte ihn daran rein zu gehen und doch eine Jacke zu holen. Den Triumph würde er Rowena nicht geben. Also: fror er eben. Rauch stieg auf, als er sich zu Caleb umsah und zumindest mit einem kurzen Nicken Notiz von ihm nahm. Caleb störte ja nun nicht. Theodore fühlte sich auch nicht bedroht oder beklemmt in der Gegenwart des Jungen. Nicht mehr so übermäßig dazu genötigt aufmerksam zu sein. Die Legilimens-Attacke hing noch immer wie ein dunkler Schatten über ihnen; Theodore bereute es nicht. Auch wenn er erkennen musste, dass er Caleb unrecht getan hatte. Caleb war nur einfach ein verwirrter Teenager und hin und her gerissen zwischen sovielen äußeren Einflüssen und ... Theodore war nicht da gewesen um ihm eine klare Linie zu geben, um ihm Halt zu geben, ihm zu sagen, was richtig und was falsch war. Und das merkte man nun eben. Weil Caleb so unentschlossen und schlichtweg überfordert wirkte. Zumindest hatte Theodore das gesehen. Und es hatte ihm eine gewisse Sicherheit gegeben. Caleb war ein Teenager, der mitten drin in der Pubertät steckte und eben noch nicht ganz ohne Eltern konnte. Und Theodore hatte einfach verpasst ihm der Elternteil zu sein, den er brauchte - vor allem nachdem die Mutter fort war und vermutlich... vermutlich hätte Caleb einen Vater immer schon mehr gebrauchen können, als die Entschuldigung einer Mutter, mit der er hatte all die Jahre Vorlieb nehmen müssen. Theodore hatte nun auszubaden, was er selbst unabsichtlich angerichtet hatte. Aber damit konnte er leben. Nun hatte er zumindest eine Antwort, eine Sicherheit: wusste, warum Caleb all die letzten Monate so extrem rebelliert und sich aufgelehnt hatte. Eigentlich war es ziemlich dumm von ihm, dass er nie erkannt hatte, dass das lediglich die verschrobenen Schreie nach Aufmerksamkeit eines Teenagers waren. Immerhin hatte er wesentlich mehr Familienmitgliedern durch die Pubertät geholfen, als nur seinen eigenen zwei Kindern.
Auf Calebs Frage - die erwartbar frech und vorlaut an seine Ohren klang - hob Theodore den Kopf und blies den Zigarettenrauch aus der Nase aus. Ein vages Schmunzeln spielte um seine Mundwinkel. Caleb kaufte die Story also auch ab. Sehr gut. "Freust du dich nicht, dass du noch ein Geschwisterchen bekommst?" Noch eines - ja, weil, das war ja auch so eine Seltenheit. Bis vor einem Jahr waren es nur Bethany und Caleb gewesen. Jetzt waren es plötzlich Bethany, Caleb und Phineas. Und irgendwie war Albus da reingerutscht und schmarotzte zumindest ein wenig an dem Familienleben der Notts herum - nicht, dass das ein Familienleben war um das einen andere beneiden müssten; aber immerhin war es eines. Und nun noch ein Würmchen? Great! Keep 'em coming!
Theodore musterte Caleb aufmerksam. Er wusste ja nun, dass er sich von benachteiligt und vergessen fühlte seit Albus da war. Und er kaute kurz auf seiner Unterlippe herum. Aber erstmal abhorchen, wie die Laune des jungen Notts so war. Bei Caleb... konnte man ja doch nie wissen. Das Nott'she Zerstörungs-Temperament war oft genug höchst unberechenbar.
"Freust du dich nicht, dass du noch ein Geschwisterchen bekommst?", kam die Antwort von seinem Vater und Caleb war fast überrascht darüber, dass Theodore mit soetwas wie Humor antwortete, anstatt der patzigen Aussage von ihm direkt den Riegel vorzuschieben. Er hob leicht eine Braue und sah zu seinem Dad hinüber. Es war im Halbdunkeln schwer zu erkennen, aber … schmunzelte er? Caleb kniff nachdenklich die Augen zusammen und stieß sich dann leicht von der Veranda mit den Händen ab nur um sich umzudrehen und stattdessen mit dem Rücken dagegen zu lehnen. Er verschränkte seine Arme, nicht aus Trotz, sondern weil ihm kalt war hier draußen an der Winterluft. Er neigte seinen Kopf leicht um zu seinem Dad rüber zu sehen. “Nicht wirklich relevant ob ich mich freue.”, erwiderte Caleb und löste die verschränkten Arme, weil es nicht warm genug war und steckte seine Hände stattdessen in die Taschen seiner Hose. “Viel interessanter ob du dich freust?”, hakte Caleb indessen nach. “Ist schon 'n bisschen komisch dich und Rowena zusammen zu sehen.”, gab er zu. Eines der wenigen Worte die Caleb an seinen Vater richtete, die tatsächlich mal der Wahrheit entsprachen. Theodore und Antonette waren wie jedes andere reinblütige Ehepaar: zusammen weil es so arrangiert wurde. Und die Chancen, dass man die andere Person tatsächlich liebte, waren eben doch astronomisch klein. Antonette und Theodore hatten sich auch nie die Mühe gemacht ihren Kindern vorzugaukeln, dass sie wirklich liebten. Dementsprechend seltsam war es seinen Vater mit einer Frau zusammen zu sehen, für die er tatsächlich etwas… empfand? Falls es denn so war. Caleb nahm es zumindest an. Sein Vater war jetzt nicht der Typ der rein aus Barmherzigkeit jemanden aufnahm nur weil sie geschwängert hatte. Pech, oder? Also war da wohl irgendetwas dran.
“Ich hab kein Problem mit dem Baby.”, sprach Caleb dann und sah zu den hellen Fenstern, hinein in das Innere des Esszimmers. “Ich hab auch kein Problem mit Phineas, auch wenn er echt unerträglich ist. Aber auf kurz oder lang ist er halt doch Familie.”. Der Nott zuckte leicht mit seinen Schultern. Wie lange war Phineas jetzt offiziell bei ihnen untergebracht? Schon einige Monate. Caleb hatte sich kein einziges Mal Theodore gegenüber geäußert was er dazu dachte. Phineas war – wie Gryffindors eben so an sich hatten – tatsächlich unerträglich, zumal der Gute der Meinung schien, dass Caleb die Familie abbekommen hatte, die ihm irgendwo gebührte ohne einen Schimmer zu haben, was es überhaupt hieß im Nott-Haushalt aufzuwachsen. Aber darüber konnte er hinwegsehen. Hatte er halt einen Halbbruder. Fein. Damit konnte man sich schon arrangieren.
“Womit ich ein Problem habe, ist Albus.”, fuhr Caleb dann fort. “Wie du ja gesehen hast, sind wir aufeinander nicht gut zu sprechen.” - ja, Theodore hatte den Faustkampf der zwei im Hogwartsexpress gesehen, als er den Legilimens auf ihn verwendet hat. “Victoria ist Albus Ex-Freundin. Er hat immer noch Gefühle für sie. Und ich hab einfach keinen Bock mehr drauf, dass Albus seine dreckigen Finger nach den Dingen ausstreckt, die mir gehören.”
Theodore war nicht so gut darin mit seinen Kindern zu kommunizieren. Aber er ... konnte es ja probieren. Caleb hatte ihm deutlich genug gemacht, was er brauchte. Was er von ihm brauchte und es war nichts, was Theodore ungewillt war ihm zu geben. Er hatte Henry groß gezogen. Er hatte Victor groß gezogen. Er hatte Rhea groß gezogen. Alleine. Und mit denen hatte er es auch geschafft. Irgendwie. Und sich dann zu sehr auf Antonette verlassen; was eine Erlösung gewesen war - dass er nicht wieder die selbe Arbeit hatte, die er mit seinen Geschwistern gehabt hatte. Auch wenn er sie liebte und es jederzeit wieder täte. Als Caleb zur Welt gekommen war, war Theodore nicht alleine gewesen und Antonette hatte ihre Rolle als Mutter durchaus... wahrgenommen. Nicht mit herzlicher Wärme, aber sie hatte ihre Pflicht getan und Theodore hatte sich etwas zu sehr ... darauf ausgeruht.
Etwas, das es gerade zu biegen galt.
Auch wenn es sehr viel schwerer war, als ... nun...damals. Mit seinen Geschwistern.
"Sicher." antwortete er pflichtbewusst, als Caleb fragte, ob er sich denn freute. "Aber es wird dein Geschwisterchen, deine Meinung..." zählt? Tat sie das wirklich? Theodore klappte den Mund zu ohne seine Aussage zuende zu bringen. Eigentlich war es wirklich nicht relevant. Rowena würde das Kind zur Welt bringen und Matt und Rubina würden es bekommen. Sie würden der Welt erklären, dass Rowena eine Fehlgeburt gehabt hatte und dann wäre die Sache abgehakt. Sicherlich würde Rowena mit dem Makel leben müssen. Theodores Blick glitt ins Haus hinein. Suchend streifte sein Blick durch die Fensterfront, als er die zwei Zwillinge Orions durch das Wohnzimmer toben sah und schließlich fand er, was er suchte. Rowena betrat das Wohnzimmer. In den Armen hielt sie Bethanys Katze und das dunkelhaarige Mädchen rannte ihr eiligst entgegen und nahm ihr das Kitten ab, das Theodore ihr zum letzten Geburtstag geschenkt hatte. "Ist das so?" fragte er halb abgelenkt und riss erst mit etwas Mühe den Blick wieder von der blonden Frau und dem kleinen Mädchen los, ehe er Caleb wieder direkt ansah. Gut, alles an der Sache war sonderbar und ungewohnt und sicherlich gab es tausende Gründe, angefangen von der Altersdifferenz warum es sonderbar war Rowena und Theodore zusammen zu sehen - als Paar. Aber zumindest verstand sich Rowena gut mit Bethany und zumindest war sie gegenüber den Kindern nicht so vorlaut und garstig wie gegenüber Theodore - oft genug. Aber... manchmal eben auch nicht mehr. Theodore hatte noch nicht so viele Gedanken darauf verschwendet, was passieren würde, wenn das.... alles vorbei war. Wo Rowena landen würde...
Er hob fragend die Augenbrauen als Caleb erklärte, dass er kein Problem mit dem Baby hatte. Noch weiter, als er behauptete, dass er sich auch nicht an Phineas störte. Was Theodore nur marginal glaubte. Er neigte den Kopf etwas zur Seite und musterte Caleb aufmerksam. Er öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen. Der Drang Caleb deutlich zu machen, dass er sich nicht mit Phineas messen musste, dass er das garnicht nötig hatte und noch weniger: es überhaupt möglich war - die Worte brannten ihm bereits auf der Zunge, aber er schluckte sie doch wieder herunter.
Und das, von dem Theo wusste, dass es der eigentliche Knackpunkt war, kam auch auf dem Fuße. Theodore schnaubte leise. Er schwieg einen Moment. "Albus muss nicht dein Problem sein. Er wird auch nicht auf ewig bei uns sein. Nur... eine Zeit lang." erklärte er und schnippte die Zigarette von der Veranda fort in den Garten hinaus. Sie verglühte im Schnee. "Du solltest es besser wissen, als in einem Potter einen wirklichen Konkurrenten zu sehen. Selbst wenn es um Victoria geht. Sie kann nichts dafür, wenn andere ihr nachlaufen - solange sie weiß, dass sie zu dir gehört. Albus wird irgendwann aufgeben... " Theodore redete, als wüsste er, wovon er sprach. Antonette war wirklich hübsch gewesen; auch noch als sie zwei Kinder geboren hatte, auch als sie die dreißig lange überschritten hatte. Selbst in seinem zuweilen blinden Hass, denn er der Nott entgegen gebracht hatte, hatte Theodore das nie vergessen. Und Antonette hatte gewiss genug Verehrer gehabt. Auch zu ihrer Schulzeit schon. Und Theodore war damals klein und schmächtig und unbeliebt gewesen. Er hatte sie nicht wirklich verteidigen können; ein Eigentum. Nicht so wie Caleb. Da war Caleb um einiges besser bestellt. "Solang du sie unter Kontrolle hältst, sollte Albus wirklich keine Gefahr darstellen. Victoria müsste dumm sein um das hier, " er macht eine vage Geste in Richtung ihrer Familie, "Aufs Spiel zu setzen für... ein Halbblut." Theodore war sich da sicher. Es war eine EHRE wenn man Teil der Nottfamilie werden durfte; heute einmal mehr als damals schon. Theodore war drauf und dran an die Spitze der Machtpyramide zu klettern. Er lehnte sich gegen das Geländer der Veranda und beugte sich ein Stück vor, legte die Ellenbogen auf das Gerüst und starrte in den Garten hinaus. Vielleicht war es Zeit, dass Caleb ..lernte...
Theodore sah sich schräg zu Caleb um. "Wenn alles gut geht, wird sich ohnehin bald schon niemand mehr an den Namen Potter erinnern." Gut, DAS war wohl unrealistisch. "Er wird nurnoch eine graue Erinnerung sein. Nichts weiter..." Aber an den Namen Nott. An den würden sich GENERATIONEN noch nach ihnen erinnern; selbst wenn es längst keine Notts mehr geben sollte. Was THeodore nicht hoffte. Aber der Name Nott würde eines Tages in einem Atemzug mit Voldemort genannt werden. DAS war das Ziel. Potters... Potters wären nur ein paar Antagonisten; belanglos, wertlos. Ausgemerzt auf ihrem Weg hin zur Macht.
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