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In the dark I see your smile
Bei Merlin, endlich fand das Jahr ein Ende. Ohne Mist, so ein Beschissenes hatte er wirklich noch nicht erlebt. Ein bisschen hatte der Bletchley das Gefühl, dass es von Monat zu Monat rapide gesunken war. Weshalb genau, keine Ahnung. Obwohl … naja, doch: er kannte die Gründe. Die Ursachen dafür. Und zwar ziemlich genau, wenn er darüber nachdachte. Erst kam sein Vater wieder. Dann die Verlobung mit Katrine – die am Ende des Jahres auch direkt zu einer Hochzeit geführt hatte. Ja, richtig: Nate war nun verheiratet. Seit etwa einem Monat und durfte die Slytherin nun seine Ehefrau nennen. Nach wie vor war er natürlich weniger begeistert darüber. Aber eine andere Wahl, nun, die hatte er nicht gehabt. Eine weitere Entscheidungsmacht hatte man ihm untersagt, als es plötzlich geheißen hatte, dass er den Todessern beitreten solle. Nun, nicht, dass es ihm klar gewesen war. Seine Familie gehörte schon seit Jahrzehnten diesen Kreisen an. Nichtsdestotrotz hieß das noch lange nicht, dass er selbst genauso viel davon hielt wie sein Vater. Und dann … dann war da noch die Sache mit Sydney. Wie genau das passiert war … es war wohl einfach passiert. Im Grunde konnte er nichts dazu, dass er Gefühle für sie entwickelt hatte. Dabei hatte er sie anfangs natürlich unterdrückt. Versucht gehabt sich irgendeinen Bullshit einzureden, aber am Ende waren es bloß nur gescheiterte Versuche gewesen. Nichts, was an seiner Gefühlswelt etwas geändert hätte. Das Schlimme dabei war natürlich, dass er ihr öfter mal – öfter als ihm eigentlich lieb war – im Ministerium begegnete. Weil, natürlich sie beide dort arbeiten mussten. Wie so ziemlich viele hunderte von anderen Zauberern auch. Eigentlich hatte er ja gehofft ihr so wenig wie möglich über den Weg zu laufen, aber: Wie das Schicksal ebenso wollte, brachte es sie beide immer und immer wieder zusammen. Sei es im Fahrstuhl oder in der Cafeteria.
Mittlerweile war es jedoch einige Wochen her, dass sie beide ineinander gelaufen waren, worüber Nate eigentlich ganz froh war. Andererseits, irgendwie ja auch nicht. Er hatte gerne die Kontrolle und allgemein wollte er natürlich auch wissen, was sie tat. Wie es ihr ging und … nein, als Stalker würde er sich jetzt nicht bezeichnen. Schließlich rannte er ihr nicht hinterher oder versteckte sich in einem Busch und beobachtete die ehemalige Huffelpuff. Er war lediglich nur ein bisschen Kontrollsüchtig. Musste er wohl von seinem Vater haben…
Gelangweilt und dabei versucht sich abzulenken wanderte der Bletchley zur Theke hinüber. Was ihn hierher getrieben hatte? Da konnte er bloß mit den Schultern zucken, denn: Nein, er hatte wirklich keine Ahnung. Daheim jedenfalls hatte er nicht bleiben wollen. Obgleich ein Familydinner natürlich seine Mutter erfreut hätte. Aber Familie hatte er die letzten Tage über genug gehabt. Weihnachten sei Dank. Jetzt brauchte er ein bisschen Zeit für sich. Natürlich, er hätte irgendwen fragen können. Matthew oder William. Aber auch: nö. Er hatte keine Lust auf Gesellschaft. Jedenfalls auf keine, die er wirklich gut kannte. Er wollte allein sein. Beinahe schon ein bisschen armselig, wenn er darüber nachdachte. Silvester alleine zu feiern, nun, das war sehr wohl nichts, was andere vorziehen würden. Nate jedoch sah das dieses Jahr ein bisschen anders. Vielleicht war er deshalb hier her gekommen. In diese verruchte Bar. Hier würde er nämlich sowieso niemanden über den Weg laufen, den er kannte. Da hatte er aber auch noch nicht damit gerechnet, dass er jeden Moment auf Sydney treffen würde. Dass das Schicksal sie erneut zusammen bringen würde und dann auch noch an Silvester.
Er bemerkte zunächst nicht, dass eine junge Frau direkt neben ihm saß als er an der Theke Halt machte. Er wollte sich auch nur einen neuen Drink bestellen. Nichts weiter. Er hob also die Hand, wartete einen kurzen Augenblick und beugte sich dann leicht nach vorne, als der Kellner zu ihm gekommen war. „Einen Feuerwhiskey“, bestellte er knapp und lehnte sich wieder zurück. Der andere nickte nur und war auch schon wieder von dannen. Während Nate auf sein Getränk wartete, ließ er den Blick schweifen. Es war ganz schön voll geworden und er kannte – glücklicher Weise – keinen einzigen Zauberer. Doch musste er dann überraschend feststellen, dass er sich täuschte, als sein Blick an einer blonden Person hängen blieb, welche direkt neben ihm stand.
Für einen Moment sagte Nate nichts. Kein Hallo oder irgendwas. Nicht einmal ein Augenverdreher. Erst als kurz darauf – minimal wenige Sekunden – der Barmann ihn ansprach, löste er sich aus seiner Starre. Schnell bezahlte er seinen Feuerwhiskey. Hätte einfach gehen sollen, aber kam nicht um weg die Deverill anzusprechen: „Was tust du hier?“ Gewiss meinte er das nicht böse oder so. Und im Grunde war es ja auch ihr Ding. Aber der Schuppen, diese Bar, nun, das passte wirklich gar nicht zu ihr.
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