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Geschrieben von Sydney Deverill am 20.09.2016 um 20:56:

In the dark I see your smile

in the dark i see your smile
SYDNATE | 31. DEZEMBER, ABENDS | DELUMINATOR


Nie und nimmer hätte Sydney jemanden geglaubt, hätte man ihr gesagt, wie sie den Sylvesterabend verbringen würde. Und vor allem wo. In dieser abgefuckten Kneipe, in der die Frauen mehr Haut zeigten, als verdeckten. Sie passte hier so gar nicht ins Bild, wie sie hier an der Theke saß und einen Feuerwhiskey nach dem anderen trank, den man ihr trotz allem ausgab. Sie würde vielmehr in den Melting Pot passen, der jedoch seit Oktober geschlossen war. Dort hatte sie gerne Mal ihre Abende verbracht und sich die Sorgen vom Leib getanzt. Sorgen, die sie nicht haben würde, hätte sie nicht dieses gewisse Arschloch kennen gelernt, der ihr das Herz gebrochen hatte und ihr dennoch nicht aus dem Kopf ging. Wie denn auch, wenn sie ihn ständig in der Mensa oder auch im Aufzug im Ministerium zu sehen bekam? Das ging nicht so einfach. Dann wohnte ja quasi auch noch sein Cousin bei ihr in der WG und an manchen Tagen erinnerte Aiden sie schon ziemlich an ihn. Lieber nicht an seinen melodischen Namen denken. Lieber den nächsten Schluck Feuerwhiskey die Kehle hinabspülen und den Namen gleich mit. Genau. Wenn sie sich das lange genug einredete, dann würde das sicherlich klappen. Der Barkeeper, dessen Zähne sicher auch schon Mal bessere Tage gehabt hatten, grinste ihr schief zu und nahm das leere Glas vor ihrer Nase weg, um ihr das nächste hin zu stellen. Er nickte in die Richtung, aus welcher das spendierte Getränk wohl kam und Sydney ließ ihren leicht schielenden Blick durch den Raum schweifen, blieb kurz an einem Kerl hängen, der verdammte Ähnlichkeit mit ihm hatte, um dann doch wieder zurück zu ihrem Glas zu schwenken. Pff, als ob. Sie war schon so gut angetrunken, dass sie sicher nur Halluzinationen hatte oder so. Das wars nämlich. Der war sicherlich nicht hier. Was sollte er auch in so einer Absteige zu suchen haben, wo er doch ein hübsches Frauenzimmer zuhause hatte, das sicherlich die Beine ... neiin, nicht weiterdenken.

Sie schüttelte kurz den Kopf, was ein Fehler gewesen war, da eine Welle Kopfschmerzen sie erfasste und mit sich riss. Sydney packte sich an den Kopf und schloss einen Moment lang die Augen, dann wurde sie doch schwach und bestellte ein Wasser. Scheiß egal ob es aus dem dreckigen Hahn da hinten kommen würde, aber so ein kaltes Wasser wäre jetzt schon ganz geil. Fand der Barkeeper jetzt nicht so toll wie die Feuerwhiskeys, erfüllte ihr den Wunsch aber dennoch. Immerhin hatte sie die letzten Tage schon so einige Sickel hier liegen gelassen. Da war das ja wohl das mindeste. Gut, betrunken war Sydney ja wohl noch nicht. Solange sie sitzen bleiben würde, jedenfalls nicht. Die Welt fuhr noch nicht Karussell. Gescheit artikulieren konnte sie sich auch noch, also alles gut.
Dass heute Sylvester war, wusste Sydney natürlich. Dass ihre Freunde irgendwo anders gemeinsam feierten, wenn sie nicht alle in der WG hockten und sich zofften, um sich danach wieder lieb zu haben, ebenfalls. Bock darauf hatte sie aber nicht so gehabt, weshalb sie eben lieber hier her gekommen war. An genau den Ort, an dem sie die letzten Tage auch gewesen war. Dennoch hatte sie sich ja eigentlich geschworen gehabt, nach dem dritten Mal nie wieder dort hin zu kommen. Schon gar nicht Sylvester hier zu verbringen. Denn ... wie armselig war das denn bitte. Ging ja gar nicht. Aber dann wiederum war es eh egal. Sie kannte hier niemanden. Nicht einmal der Barkeeper kannte sie genau. Sie war halt ein blondes Püppchen, dem man gerne Mal was ausgab, weil man hoffte, dass es ihr danach egal war, mit wem sie nach Hause oder sonst wo hin gehen würde und ihr sowieso egal wäre, wie der Abend weitergehen und enden würde. Sydney passte in dieses ganze Setting wirklich nicht hinein. Da half auch die schwarze Lederjacke nicht, die sie über dem dicken Pullover trug, weil ihr nun mal kalt war. Ne Heizung oder wenigstens ein Heizzauber wäre hier ja auch mal ganz nice. Schien es wohl nur nicht zu geben. Irgendwie würde sie die paar Stunden, oder waren es schon Minuten? schon überleben. Lieber den nächsten Schluck Feuerwhiskey trinken, dann wurde einem wenigsten von innen warm. Dass der Platz neben ihr gleich darauf nicht mehr leer war; und ihr dieses AfterShave viel zu bekannt vorkam und sie das Glas einen Moment lang in der Luft hängen ließ, ehe sie es wieder auf die Theke stellte, hatte sicherlich mit der Kälte zu tun, die hier herrschte. Jaja. Den Typ da neben sich kannte sie nicht.

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Geschrieben von Nathaneal Bletchley am 28.09.2016 um 09:46:

Bei Merlin, endlich fand das Jahr ein Ende. Ohne Mist, so ein Beschissenes hatte er wirklich noch nicht erlebt. Ein bisschen hatte der Bletchley das Gefühl, dass es von Monat zu Monat rapide gesunken war. Weshalb genau, keine Ahnung. Obwohl … naja, doch: er kannte die Gründe. Die Ursachen dafür. Und zwar ziemlich genau, wenn er darüber nachdachte. Erst kam sein Vater wieder. Dann die Verlobung mit Katrine – die am Ende des Jahres auch direkt zu einer Hochzeit geführt hatte. Ja, richtig: Nate war nun verheiratet. Seit etwa einem Monat und durfte die Slytherin nun seine Ehefrau nennen. Nach wie vor war er natürlich weniger begeistert darüber. Aber eine andere Wahl, nun, die hatte er nicht gehabt. Eine weitere Entscheidungsmacht hatte man ihm untersagt, als es plötzlich geheißen hatte, dass er den Todessern beitreten solle. Nun, nicht, dass es ihm klar gewesen war. Seine Familie gehörte schon seit Jahrzehnten diesen Kreisen an. Nichtsdestotrotz hieß das noch lange nicht, dass er selbst genauso viel davon hielt wie sein Vater. Und dann … dann war da noch die Sache mit Sydney. Wie genau das passiert war … es war wohl einfach passiert. Im Grunde konnte er nichts dazu, dass er Gefühle für sie entwickelt hatte. Dabei hatte er sie anfangs natürlich unterdrückt. Versucht gehabt sich irgendeinen Bullshit einzureden, aber am Ende waren es bloß nur gescheiterte Versuche gewesen. Nichts, was an seiner Gefühlswelt etwas geändert hätte. Das Schlimme dabei war natürlich, dass er ihr öfter mal – öfter als ihm eigentlich lieb war – im Ministerium begegnete. Weil, natürlich sie beide dort arbeiten mussten. Wie so ziemlich viele hunderte von anderen Zauberern auch. Eigentlich hatte er ja gehofft ihr so wenig wie möglich über den Weg zu laufen, aber: Wie das Schicksal ebenso wollte, brachte es sie beide immer und immer wieder zusammen. Sei es im Fahrstuhl oder in der Cafeteria.
Mittlerweile war es jedoch einige Wochen her, dass sie beide ineinander gelaufen waren, worüber Nate eigentlich ganz froh war. Andererseits, irgendwie ja auch nicht. Er hatte gerne die Kontrolle und allgemein wollte er natürlich auch wissen, was sie tat. Wie es ihr ging und … nein, als Stalker würde er sich jetzt nicht bezeichnen. Schließlich rannte er ihr nicht hinterher oder versteckte sich in einem Busch und beobachtete die ehemalige Huffelpuff. Er war lediglich nur ein bisschen Kontrollsüchtig. Musste er wohl von seinem Vater haben…

Gelangweilt und dabei versucht sich abzulenken wanderte der Bletchley zur Theke hinüber. Was ihn hierher getrieben hatte? Da konnte er bloß mit den Schultern zucken, denn: Nein, er hatte wirklich keine Ahnung. Daheim jedenfalls hatte er nicht bleiben wollen. Obgleich ein Familydinner natürlich seine Mutter erfreut hätte. Aber Familie hatte er die letzten Tage über genug gehabt. Weihnachten sei Dank. Jetzt brauchte er ein bisschen Zeit für sich. Natürlich, er hätte irgendwen fragen können. Matthew oder William. Aber auch: nö. Er hatte keine Lust auf Gesellschaft. Jedenfalls auf keine, die er wirklich gut kannte. Er wollte allein sein. Beinahe schon ein bisschen armselig, wenn er darüber nachdachte. Silvester alleine zu feiern, nun, das war sehr wohl nichts, was andere vorziehen würden. Nate jedoch sah das dieses Jahr ein bisschen anders. Vielleicht war er deshalb hier her gekommen. In diese verruchte Bar. Hier würde er nämlich sowieso niemanden über den Weg laufen, den er kannte. Da hatte er aber auch noch nicht damit gerechnet, dass er jeden Moment auf Sydney treffen würde. Dass das Schicksal sie erneut zusammen bringen würde und dann auch noch an Silvester.
Er bemerkte zunächst nicht, dass eine junge Frau direkt neben ihm saß als er an der Theke Halt machte. Er wollte sich auch nur einen neuen Drink bestellen. Nichts weiter. Er hob also die Hand, wartete einen kurzen Augenblick und beugte sich dann leicht nach vorne, als der Kellner zu ihm gekommen war. „Einen Feuerwhiskey“, bestellte er knapp und lehnte sich wieder zurück. Der andere nickte nur und war auch schon wieder von dannen. Während Nate auf sein Getränk wartete, ließ er den Blick schweifen. Es war ganz schön voll geworden und er kannte – glücklicher Weise – keinen einzigen Zauberer. Doch musste er dann überraschend feststellen, dass er sich täuschte, als sein Blick an einer blonden Person hängen blieb, welche direkt neben ihm stand.
Für einen Moment sagte Nate nichts. Kein Hallo oder irgendwas. Nicht einmal ein Augenverdreher. Erst als kurz darauf – minimal wenige Sekunden – der Barmann ihn ansprach, löste er sich aus seiner Starre. Schnell bezahlte er seinen Feuerwhiskey. Hätte einfach gehen sollen, aber kam nicht um weg die Deverill anzusprechen: „Was tust du hier?“ Gewiss meinte er das nicht böse oder so. Und im Grunde war es ja auch ihr Ding. Aber der Schuppen, diese Bar, nun, das passte wirklich gar nicht zu ihr.

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