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Das ganze Leben ist ein Zoo
Lysithea hasste die Ferien. Und sie hasste Hogwarts. Genaugenommen war es schwierig einen Zeitraum zu finden, an dem sie wirklich gefallen fand. Auf der einen Seite stand die Zeit im Schloss, in der Thalassa und sie getrennt waren durch dutzende Stockwerke, Nacht um Nacht, wo sich elende Schlangen und Lüngerinnen zwischen sie zu drängen drohten, wie diese Rosa. Dort hatte sie ihre Zwillingsschwester nicht für sich, weil Thalassa die Lügen und falschen Freundschaften nicht durchschaute, die ihr angeboten worden. Aber immerhin waren sie dort weit weg von ihrer Mutter und meist auch von ihrer Schwester, die glücklicherweise nicht wagte vor tausend möglichen Zeugen irgendetwas gegen Lysithea oder ihre Zwillingsschwester zu unternehmen. Und offensichtlich wartete ihre Mutter auch auf einen besseren Moment, denn auch wenn niemand zu Hause war, so ging es ihrem Vater doch noch gut und er zeigte keinerlei Anzeichen ebenso von einem Imperio-Zauber kontrolliert zu werden. Und in den Ferien konnte sie den Augen ihrer Mutter kaum entgehen. Ständig verlangte Philomea etwas von ihr und Lysithea wünschte sich oft genug die Zeit zurück, in der nur ihre Karriere für ihre Mutter gezählt hatte. Ständig wurde sie der Familie präsentiert, die trotzdem einfach blind wegschauten und nicht registrierten, dass Philomea und Celestia schon seit Jahren von jemand anderem kontrolliert wurden. Sie alle verschlossen ihre Augen und ließen Lysithea im Stich. Und noch schlimmer war es, dass Philomea es jetzt auf eine andere Art versuchte und Thalassa auf ihre Seite ziehen wollte .. und es funktionierte auch noch! Thalassa ließ zu, dass ihre Mutter mit ihr alleine war, obwohl Lysithea sie oft genug gewarnt hatte, und verhinderte so auch, dass ihr Zwilling sie vor ihrer Mutter beschützen konnte. Ihren Zauberstab ließ Lysithea nicht länger als ein paar Minuten aus der Hand, trug ihn immer mit sich herum und dem bisschen an Magie, dass sie erlernt hatte, zumindest ein wenig besser gegen einen Angriff gewappnet zu sein. Der Zoobesuch versprach zumindest einen Moment um durchatmen zu können und ihre Aufmerksamkeit ein wenig sinken zu lassen. Auch wenn Lysithea sich erst wirklich damit hatte abfinden können, als Antares verkündet hatte, dass er heute auch bei einem Schulfreund wäre. So war er wenigstens nicht alleine ihrer Mutter und Schwester ausgeliefert. Und Lysithea konnte die Zeit mit ihrem Zwilling und ihrem Dad wenigstens ein wenig genießen, auch wenn Menschenmengen und Gedränge nicht wirklich ihren Wünschen entsprach. Sie hätte gerne den Zoobesuch ausgelassen und lieber Zeit alleine irgendwo verbracht. Sie brauchten niemanden sonst.
Wesentlich ruhiger stand Lysithea neben ihrer Schwester in der Anstellreihe, während ihr Blick fast schon abgestoßen über die anderen Kinder wanderte. Insbesondere das Mädchen vor ihnen musterte sie mit Abscheu, dass in Begleitung von zwei Muggeln, die vermutlich ihre Eltern waren, hier stand. Oder von Zauberern, die sich komplett in Muggelkleidung geworfen hatten. So oder so war es widerlich. Muggel waren Abschaum, Muggelgeborene kein Stück besser. Dass hatte ihre Familie ihr von frühsten Kindesbeinen an eingeimpft. Und Lysithea hatte diese Ideologie mit der Muttermilch aufgesogen und verinnerlicht, auch wenn sie keinerlei Gründe für diese Meinungen hatte. Als ihre Schwester losstürmte, ließ sie sich etwas unwillig mitziehen. Die Feen waren ganz hübsch, aber nichtsdestotrotz fühlte Lysithea sich unwohl und das Murmeln, dass nicht von der Menschenmenge stammte, wurde mit jedem Augenblick lauter. Immer wieder huschte ihr Blick ziellos durch die Gegend, als würde sie doch hoffen die gestaltlosen Stimmen irgendwann entdecken zu können. "Es ist schon süß." bestätigte, wobei sie ein wenig klang wie ein Erwachsener, der mit einem Kind sprach: Sie gab ihrem Zwilling recht, war aber nicht wirklich bei der Sache. Stattdessen umklammerte sie fest Thalassas Hand. Sie wollte nicht hier sein. "Können wir zum Berg gehen?" fragte sie dann leise in der Hoffnung, dass diese Region die wenigsten Besucher anziehen würde. Auf keinen Fall wollte sie zum Streichelzoo. Sie würde kein Tier anfassen, dass schon dutzende Schlammbluthände vor ihr berührt hatten. Aber Thalassa würde darüber sicher nciht nachdenken und sich kontaminieren.
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Wo das eine Kind sich so sehr über den Besuch im Zoo freute, da war das andere Kind .. nun ja, wie so oft wesentlich schwieriger was die Begeisterung anging. Zwillinge, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten und die er dennoch liebte, trotz das sie niemals einfach gewesen waren. Es hatte so viele Hindernisse in den letzten Jahren gegeben und doch, er war froh um die wenige Zeit die er hatte, in welcher er sie jetzt noch sehen konnte. Seit sie in Hogwarts waren, seitdem sie dazu verpflichtet gewesen waren die beiden Jüngsten dorthin zu schicken, war er in ständiger Sorge um ihr Wohlergehen und doch konnte er nichts machen. Ihm waren die Hände gebunden, denn sie zuhause zu unterrichten wie er es angedacht hatte, war mittlerweile keinerlei Option mehr. Dabei wäre es besser gewesen, war kaum von der Hand zu weisen das die Beiden krank waren, vor allem Lysithea, um welche die Sorge noch größer war als die um Thalassa, auch wenn jene nahe heran kam. Er hatte Antares nicht nur einmal darauf aufmerksam gemacht ein Auge auf die Beiden Jüngsten zu haben und darauf aufzupassen das ihnen nichts passierte, dass ihm sofort eine Nachricht zukommen würde wenn etwas war. Doch bis jetzt? Da hatte er noch nichts gehört, schien der werte Herr aber auch weit mehr Interesse daran zu haben gegen die Regeln des Vaters zu verstoßen, statt sich um das zu kümmern was seine Aufgabe war. Die Enttäuschung des Notts war dementsprechend groß und bereits die ganzen Ferien zu spüren gewesen, das es sowieso ein leichtes gewesen war für Thalassa ihn davon zu überzeugen das ein Zoo Besuch eine ganz tolle Sache war. Sie hätte an und für sich nicht besonders viel dafür gebraucht ihn davon zu überzeugen, da er wirklich jede Möglichkeit nutzte um dem Haus und seiner Frau zu entfliehen, doch gerade jetzt hatte sie es noch viel einfacher gehabt und das, obwohl er eher nicht so der Typ Zauberer war, der mit unendlicher Begeisterung bei solchen Dingen dabei war. Doch es freute ihn das seine Tochter so gehyped davon war, dass es oftmals wirkte als hätte sie Hummeln im Hintern wenn sie sich gefreut hatte, je näher der Tag am Ende gekommen war. Lysithea allerdings, sie wirkte abwesend wie immer, wenig begeisterungsfähig und wäre wohl lieber zuhause geblieben. Etwas, was er wohl auch sehr gut verstehen konnte doch versprochen war versprochen und wer wusste schon, ob es ihr nicht auch einmal gut tat etwas anderes zu sehen? Und das ob der Tatsache, dass sie die meisten Dinge nun einmal hasste.
Der springende Punkt dafür, dass sie mitgekommen war, war wohl einfach gewesen das sie so ihren Vater einmal fast für sich alleine hatte und weder Celestia noch Antares um sie herumwuselten. Allem voran Celestia stieß bei Lysithea gefühlt nicht gerade auf große Begeisterung. Oft schon hatte sie verluten lassen das sie glaubte ihre Schwester würde unter einem Imperio stehen, so wie es bei Philomea der Fall war, doch sehen können hatten sie niemals etwas. Nicht, dass er ihr gerade im Moment bei Philomeas reichlich seltsamen Verhaltensmuster gerne glauben würde, denn ja, er würde es sofort, nur leider war unwiderlegbar, das bei ihr alles in Ordnung war, wenn man von dem Schaden absah den ihr Kopf offenkundig genommen hatte. Doch er hatte dem entfliehen können, für ein paar Stunden wenigstens, um mit seinen beiden Töchtern raus zu kommen und sich gerade von Thalassa mit übereifriger Begeisterung durch die Gegend ziehen zu lassen. Freudiges und aufgeregtes Hüpfen, ungeduldiges Zerren an seiner Hand als sie endlich drinnen waren war das, was ihn vermutlich auf der einen Seite über den gesammelten Zeitraum erwarten würde, wo es auf der anderen Seite vollkommen ruhig war und Lysithea offenkundig lieber vor sich hinschweigen und alle mit Blicken erdolchen wollte. Und es war etwas, was Orion vollkommen nachvollziehen konnte, auch wenn man ihm die Abneigung gegen alles was nicht den Status des Reinblüters inne hatte, nicht ansehen konnte. Jahrelange Übung war eben doch etwas, von dem man immer Gebrauch machen konnte. „Das ist ein Diricawl“ der Blick des Notts hatte sich auf das Tier gerichtet, ehe er jenen zu seiner - hin und wieder noch auf und abhüpfenden – Tochter wandte „Sie können zwar nicht fliegen, aber von einem zum anderen Ort verschwinden. Muggel glauben sie wären ausgestorben“ weil sie dumm waren, anders konnte man es nicht sagen. Eigentlich hatte er gerade den Mund geöffnet um noch etwas zu sagen, wurde jedoch von der Wunschäußerung seiner anderen Tochter abgelenkt, zu welcher er nun sah. „Natürlich, wenn du gerne dorthin möchtest“ noch so eine Eigenart von Lysithea, die gerade hier wieder sehr präsent: bloß vor Menschenmassen zu flüchten, was nur wieder die Sorge darum wie es ihr in Hogwarts erging verstärkte.
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