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Geschrieben von Isobel Bletchley am 13.11.2016 um 21:07:

if I wanted loneliness I'd choose to go

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DEXTER MONTAGUE & ISOBEL BLETCHLEY || 08 JANUAR 2023 || HAUS VON DEXTER/HOGSMEADE

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Sie hatte gar keinen Schimmer mehr wie spät es mittlerweile war, wie weit die Zeit längst vorangeschritten war. Nicht einmal mehr sagen konnte Isobel, wann sie das kleine Zaubererdorf verlassen hatte und überhaupt würde man ihr vermutlich ansehen, dass Isobel mehr als überrascht darüber war, dass sie es heile und im Ganzen hier her zurückgeschafft hat. Irritiert blickte sie auf ihren Zauberstab in ihrer einen Hand – unfassbar, dass das gerade hier funktioniert hatte – und auf die halbleere Flasche in ihrer anderen Hand, aus welcher sie erst einmal einen großen Schluck nahm. Irgendein Sektchen, welcher nicht mehr ganz so prickelnd war, wie man es doch erwarten würde. Ein Schaudern glitt der Hexe durch Mark und Bein und nach einem kurzen Blick an ihren Beinen hinab fiel ihr auch tatsächlich wieder ein, dass sie nicht mehr in Hose und Pullover unterwegs war – die warne tief in ihrer Handtasche vergraben – sondern noch immer das wahnsinnig hübsche, aber für dieses Wetter viel zu kurze Kleid von Alaska trug und automatisch zog die Brünette ihren Mantel enger um sich herum. Nicht, dass er jetzt dafür sorgen konnte, dass ihre Beine nicht mehr eisig frororen und vor Kälte zitterten, aber sie würde ja so tun können als ob. Trotzdem setzten sich schließlich ihre Schritte auf den hohen Schuhen fort, die Hauptstraße von Hogsmeade entlang die menschenleer war, vollkommen verlassen. Erst nach einer Weile, es dauerte gefühlt viel länger als sonst, bog sie ab und sah in viel zu weiter Ferne das Haus des Montagues.

„Aloh-homo-ra!“, widerholte sie bestimmt zum tausendsten Mal den Zauber, welchen man schon in der ersten Klasse lernte und welchen wohl jede Hexe und jeder Zauberer in- und auswendig kannte und im Traum beherrschte. Isobel zählte eigentlich auch dazu. Doch nicht in dieser Nacht, als sie kaum mehr geradeaus sprechen konnte. Doch ganz so einfach wollte sich die Brünette dann doch nicht geschlagen geben. „Aloh-ho-ho-…. Ach, fick dich doch!“ Mehr als ein verärgertes, schlecht gelauntes Schnauben entwich ihr nicht mehr und genervt stopfte sie ihren Zauberstab in ihre Manteltasche hinein. Fest, zumindest so fest sie konnte, klopfte sie gegen das Holz der Haustür des Montagues. Wirklich etwas bewegen tat sich drinnen wohl nicht. Ein zweites Mal klopfte sie dagegen. Dieses Mal so fest, dass ihre Fingerknöchel ihr direkt wehtaten und sie ein „Autsch“ von sich gab. Beim dritten Mal klopfte sie mit beiden, flachen Händen mehrmals gegen die Tür und stapfte voller Wut auf den Boden auf. „Manno!“, quengelte sie leise und ließ den Kopf gegen die Tür sinken. Das hier war bestimmt nicht so geplant gewesen und Isobel fror schon jetzt ganz bitterlich… wie lange sollte sie das denn noch aushalten? Vielleicht würde Dexter auch bis zum Mittag schlafen! Bis dahin wäre sie erfroren, ein Eisblock! Ein paar Schritte ging sie zurück, musste aufpassen, dass sie nicht die Stufen hinunterfiel und starrte hinauf zu dem Fenster, dass doch an sein Bett angrenzen müsste.

„DEXTER!“, entwich es ihr schließlich laut und der quengelnde Unterton in ihrer Stimme war wohl kaum zu überhören. „DEX! MACH AAAAA-UF!“ Isobel schnaubte und rieb sich über ihr eisiges Näschen und trank erneut einen großen Schluck aus ihrer Flasche. Alkohol wärmte ja schließlich auch irgendwie und brachte sie ja schon seit einer Weile über die Runden. „Manno, wieso lässt du mich denn hier sitzen! Es ist kalt und ich frier und… DEXTER!“ Oh, es war furchtbar… Isobel trat ein weiteres Mal auf die Tür zu, klopfte mit den Händen dagegen und lehnte sich an das Holz. Bestimmt würde der Rest der Nachbarschaft noch viel eher wach werden, als ihr bester Freund, der sie jetzt auch noch einfach hier sitzen ließ. „Oh, Dex…“, wisperte sie und schniefte auf. Sie wollte doch nur rein und sich entschuldigen und bei ihm sein!


Geschrieben von Dexter Montague am 14.11.2016 um 06:41:

Wie spät es war, damit konnte Dexter nun auch nicht dienen. Aber es war auf jeden Fall spät genug, dass er sich mittlerweile auch mal in sein Bett geworfen hatte. Dann sogar für ihn mal Zeit zu schlafen und wie eigentlich jeden Abend hoffte er dann doch, dass er es einmal schaffte durchzuschlafen. Bisher war es noch nie vorgekommen und wenn man dieser Statistik folgte, würde es so schnell auch nicht mehr passieren, wenn denn überhaupt. Aber es war eben dieser winzige Funken Hoffnung, der in einem aufkam, wenn man todmüde einfach nur noch auf sein Bett fiel und möglichst nichts mehr von dem angebrochenen Tag wissen wollte.
Nicht von einem Tag, der so ätzend gewesen war. Zum Kotzen geradezu.Erst musste er sich doch wirklich damit rumschlagen, dass andere Väter ihre Post bei ihm abluden, weil sie ihre Tochter nach Hause terrorisieren wollten, dann hatte Isobel den Nerv gehabt gefühlt sein Haus mit Heulern in Schutt und Asche zu legen und dann machte sie ihm so ein Drama und verschwand? Gut, eigentlich war Dexter froh gewesen, dass sie verschwunden war. Er war nicht sonderlich bereit dafür sich mit ihr abzugeben, am Ende noch Unsinn diskutieren zu müssen. Wieso er ihr nicht den Rücken stärkte und solches Blabla. War er etwa ihr Aufpasser? Er war nicht für sie verantwortlich und würde es auch niemals sein. Sie war volljährig und entweder sie schaffte es sich gegen ihren Vater zu behaupten und das auch ohne seine Hilfe, oder sie war das, was man von kleinen Reinblutkindern – und vor allem Mädchen – erwartete und kuschte fein, wenn man sie ansprach.

Als es das erste Mal klopfte, entlockte es Dexter nicht mehr als ein missmutiges Grummeln, während er etwas tiefer das Gesicht in das Kissen unter sich vergrub, gerade noch leicht mit der Nase zuckte und es dann ignorierte. Was auch immer. Zumindest war es solange 'was auch immer' bis das nächste Klopfen folgte. Und das nächste. Und er dann viel zu deutlich für seinen Geschmack und diese Uhrzeit eine Stimme hörte, die er genau erkannte. Ernsthaft? Ein Schnarren entwich ihm, als er sich auf den Rücken drehte. Ernsthaft? Er starrte die dunkle, vertafelte Decke über sich an, fuhr sich mit einer Hand über das müde Gesicht, hatte fast schon Schwierigkeiten die Augen aufzubehalten so schlaftrunken er noch war und die Dunkelheit um ihn herum machte es ihm nicht unbedingt einfacher.
Aber ernsthaft? Wieso Isobel auch immer wieder hier aufgeschlagen war. Aber das Quengeln in ihrer Stimme war kaum zu überhören und die Unfähigkeit die Tür zu öffnen, was sie sonst doch für gewöhnlich schaffte, war offensichtlich. Nur war Dexter nicht im Ansatz gewillt sich auf die Beine zu bewegen. Er war scheiße müde. Er wollte schlafen. Er wollte nicht nach unten krabbeln, um da die Tür aufzumachen. Und es war auch nur Isobel. Also schob er die Hand unter der Decke hervor, tastete nach dem Zauberstab auf dem Boden neben dem Bett und ließ mit einem kurzen Schwenk unten die Tür auf- und ein paar Lichter, damit sie zumindest nicht komplett ins Dunkle lief, angehen. Mehr konnte er nun wirklich nicht tun. Wollte er nicht tun. Mit einem leises Klappern ließ er den Zauberstab wieder aus der Hand fallen und zog sich die Decke über den Kopf. Als würde er sich fragen, wieso sie doch wieder da war. Jetzt doch nicht. Er wollte schlafen, verdammt!

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Geschrieben von Isobel Bletchley am 20.11.2016 um 18:09:

Mit klammen, eisigen Fingern rieb sich Isobel über ihre Oberarme, trat bibbernd und frierend von einem Fuß auf den anderen, so dass die Absätze ihrer Schuhe nur immer wieder auf dem Stein der Stufen vor der Haustür klackend aufkamen. Immer nervöser wurde sie mit jedem einzelnen Augenblick in welchem sie wartete, darauf hoffte, dass er ihr noch einmal Einlass gewährend würde… ansonsten würde sie – und da war sich die Brünette auch in ihrem alkoholisierten Zustand nur allzu sicher – ganz bitterlich dabei erfrieren, wenn sie hier bis zum nächsten Tagesanbruch warten musste…. Schon jetzt kroch die frostige Kälte in ihre Knochen hinein und kalt lief es über ihren Rücken hinunter, während sie auch ihre Hände aneinander rieb. Mittlerweile war ihr auch gar nicht mehr zum Lachen zumute. Ganz im Gegenteil… lieber würde sie unter einer Decke verkrochen in einem warmen Bett liegen und friedlich schlummern, als hier und jetzt draußen zu stehen. „Oh Dex…“, wisperte sie und ihre Stirn lehnte an dem kalten Holz seiner Haustür, an welcher sie sich abstützte, während sie versuchte das Schlottern ihrer Knie zu unterdrücken und dem Drang sich einfach hinzusetzen nicht einfach nachgab. Schließlich würde der Boden nur noch kälter sein. Andererseits waren ihre Beine so schwer und das stehen wurde mit jeder einzelnen Sekunde schier ansträngender, erschöpfender.

Jetzt gerade tat es Isobel auch immer mehr und mehr leid, dass sie ihm gegenüber so unfair geworden ist, als sie von den Briefen ihres Vaters überschwemmt wurde. Dass sie ihren Ärger an ihm hatte auslassen müssen war nicht in Ordnung, da war sie sich absolut sicher. Mittlerweile zumindest. Natürlich würde sich Isobel wünschen, dass er sie in der Auseinandersetzung mehr unterstützen würde, dass sie das Gefühl hatte, dass sie ihm auch so wichtig war wie er es für sie war, aber andererseits… sie kannte Dexter schon ihr ganzes Leben lang und er war nicht so. War er nie gewesen. Nicht damals, als er sie aus dem Keller geholt hatte und sie am ganzen Leib geschlottert hatte und auch nicht heute, wo sie beide erwachsen waren. Sie sollte ihre Probleme alleine lösen. Es war schon immer so gewesen und Isobel war sich sicher, dass es auch immer so bleiben würde. Dexter würde sich ihren Sorgen und ihrem Kummer niemals so annehmen, wie es sich Isobel erhoffen würde und… das glaubte sie auch, er würde erst recht nicht dafür sorgen, dass es besser wurde, dass es Isobel besserging. Sie war nicht seine oberste Priorität und damit würde sie eben zurechtkommen müssen. Und jetzt gerade schwor sie sich mehr denn je, dass sie ihn niemals wieder mit ihren Problemen so angehen würde, ihn dort so mit hineinziehen würde.

Sie jetzt allerdings hier draußen stehen zu lassen empfand Isobel alles andere als in Ordnung. Das Taubheitsgefühl in ihren Beinen, welches Dank der Kälte mittlerweile eingetreten war, machte es nicht besser hier draußen zu stehen und mit jeder Sekunde wurde die junge Hexe verzweifelter, musste tatsächlich gegen ihre Tränen ankämpfen. Gerade war sie dabei zu entschließen was sie machen würde, dass sie sich umwandte und gehen würde – wohin auch immer – als gerade die Tür vor ihr aufsprang. Isobel stolperte hinein, schlagartig und überrascht und fing sich gerade noch rumpelnd an einem Balken ab, damit sie nicht geradewegs auf den Boden fiel. Isobel schniefte herzzerreißend und war mehr als nur irritiert, dass sie plötzlich hier drinnen stand. Unweigerlich entwich ihr ein Kichern und es brauchte einen Augenblick, bis die Slytherin ein Stück durch das Haus stackste. Bei Merlins Bart, sie brauchte etwas Wärmendes zutrinken. Jetzt. Und nachdem sie die wenigen Meter in die Küche geschafft hatte, da brauchte sie auch nicht allzu lange bis sie die Feuerwhiskyflasche von Dexter fand und sich kurzerhand lautstark auf den Boden sinken ließ. Vielleicht ein wenig zu hastig und ungeschickt, so dass sie ein lautes, schmerzvolles Aufschreien von sich gab und sich die Seite rieb, mit welcher sie schmerzhaft an den Türgriff gestoßen war. Verdammter Hippogreifmist! Doch letztlich... Sie war furchtbar erschöpft und durch die Wärme hier drinnen begannen ihre Beine furchtbar unangenehm zu kribbeln und zu brennen. Dass die Haustür noch immer einladend weit offen stand und der kalte Wind nun auch hier hinein blies kümmerte Isobel reichlich wenig, als sie mit beiden Händen die Flasche festhielt und einen großen Schluck daraus trank. Viel besser!

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Geschrieben von Dexter Montague am 21.11.2016 um 07:10:

Das Ganze hätte so herrlich einfach ablaufen können. Tat es auch. Zumindest in Dexters Kopf. Da wo er einfach nur die Tür geöffnet hatte, ohne auch nur einen Zeh unter der warmen Decke hervorzustrecken, sich auch nur wirklich viel zu bewegen. Es war bei dem Schwenk seines Zauberstabs gewesen. Wen ließ er denn schon rein. Isobel. War ja nicht so, als würde er sich irgendjemand Irres ins Haus lassen – sollte man meinen -, sondern nur Isobel. Und die kannte sich hier aus. Sie würde einfach reinkommen und dann tun, was auch immer sie tun wollte. Unten bleiben, hochkommen, damit er sie ignorierte, weil er einfach mal weiterschlief, oder was auch immer. Es juckte ihn gerade recht wenig. Und wenn es so perfekt ablaufen würde, dann war es ja in Ordnung. Perfekt.

Nur -natürlich – lief es nicht so, wie der Montague das gerne gehabt hätte. Wäre vermutlich auch viel zu schön gewesen. Er konnte zwar ihre Schritte hören, konnte sie lautstark poltern hören und mit einem unzufriedenen Grummeln darüber verzog er das Gesicht, drehte sich auf die Seite, starrte die Wand an. War doch unglaublich, dass er hier nicht zum Schlafen kommen sollte. Erst hatte er sich mit der Bletchley streiten müssen und dann musste er sich noch die Folgen geben? Auch wenn er sich nicht sicher, womit er das verdient hatte. Sie hatten sich gestritten, wäre es da nicht sinnvoll, wenn sie nicht wieder hier auftauchte? So zur Untermalung oder so? Wollte sie nicht bei ihrem Daddy sein, damit er sie nicht mehr terrorisierte. Zumindest wäre das etwas gewesen, was sinnvoll in den Augen des Montague gewesen wäre. Sah Isobel anscheinend anders.
Dennoch war Dexter überzeugt, das er es erst einmal ignorierte. Würde er hier weiter liegen bleiben und die Augen noch etwas fester zudrücken, die Decke etwas höher ziehen, den Kopf etwas einziehen, damit er noch weiter unter der Bettdecke verschwand. Es war so angenehm warm – aber wann war es das bei Dexter mal nicht. In der Regel kochte er geradezu unter einer Decke, aber gerade war es wirklich ganz angenehm - und er würde den Teufel tun und sich daraus-...Isobel schrie unten. Like da hell? So wirklich glaubte Dexter ja nicht, dass sie sich gerade selsbt mit dem Zauberstab erstochen hatte, aber wer wusste schon, was sie da tat. Mit einem unzufriedenen Grummeln drehte Dexter sich von einer Seite auf die andere. Aber am Morgen eine verblutete Bletchley in seinem Wohnzimmer zu finden, das fand er auch eher uncool. Also blieb ihm ja nichts anderes übrig, als mal nachzuschauen. Wenigstens das.

Leise grummelte er vor sich hin, als er die Decke zurückschlug, sich nach unten bemühte. Das Wohnzimmer war nach einem Wink des Zauberstabs hell erleuchtet. Frische, beißende Kälte zog an seine nackten Füße und das war es mit herrlich warmen Füßen gewesen. Ein weiterer Schwenk mit dem Zauberstab und ein kurzer Blick um die Ecke Richtung Tür und die fiel geräuschvoll ins Schloss. Viele Möglichkeiten, wo Isobel sich befand, blieben in dem kleinen Haus da nicht mehr. „Türen schließen ist nicht so dein Ding, oder?“, murmelte er als er in die Küche trat und Isobel musterte, wie sie da auf dem Boden saß und an seiner Feuerwhiskeyflasche nuckelte. Irgendwie erinnerte sie ihn in dem Moment an ein kleines Kind. Mit der Hüfte lehnte er sich gegen die Arbeitsfläche der Küche, legte seinen Zauberstab neben sich ab, ehe er einen Schritt auf die Jüngere zu machte und ihr die Flasche aus den Händen angelte. „Du hast genug.“ Davon konnte er ausgehen. Ohne Alkohol würde Isobel Bletchley bestimmt nicht in seiner Küche auf dem Boden sitzen und schreien, als hätte man ihr die Kehle aufgeschnitten. Prüfend musterte er sie von oben bis unten. „Du bist in einem Stück?“ Zumindest sah es so aus. Keine Blutlache unter ihr. Wenigstens das.


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Geschrieben von Isobel Bletchley am 22.11.2016 um 20:58:

Also, sie wäre bestimmt in der Lage gewesen sich ruhiger, leiser zu verhalten. Mehr zu schleichen und nicht wie ein ungeschickter Troll in das Haus hinein zu trampeln, sondern sich leise zu verhalten… hatte sie allerdings nicht geschafft und wie laute Hammerschläge waren ihre Absätze auf dem hölzernen Boden aufgekommen und unsanft war sie nicht nur gegen den Balken gestolpert, sondern hatte mindestens noch eine Kommode und einen Schrank angerempelt. Geradeaus torkeln konnte sie! – nicht. Absolut nicht und es war vermutlich ein Wunder, dass sie sich noch nicht beide Beine gebrochen hatte, weil sie auf den hohen Hacken nicht mehr so wirklich gehen konnte. Klug waren ihre Entscheidungen heute also alle nicht. Trotzdem brachte es sie bis sie in der Küche war eher zum Kichern wenn sie sich stieß, als wenn sie wirklich jammerte. Sie fand es also schon einfach witzig. Ob sie Dexter mit ihrem Getrampel und ihrem Gekicher nervte oder nicht… darüber konnte sie dann gerade aber auch nicht nachdenken und überließ ihn eben seinem Schicksal da oben.

Vielleicht hätte Dexter ja auch einfach direkt runter kommen sollen. Bestimmt wäre sie dann niemals so herumgestolpert und sich gerade so vorm Stürzen gerettet. Schließlich hätte er sie ja dann davor retten können, wie man es als Held einer trunkenen Maid eben so machte… Helden lagen schließlich nicht faul im Bett herum und ignorierten sie. Oh, Isobel hatte solch ein schweres Leben und keiner nahm es wirklich wahr. Wie sinnig oder sinnig es war, dass sie lieber wieder nach Hogsmeade, statt nach Southhampton gekommen ist wusste sie auch nicht wirklich. Sie hatte sich mit Dexter gestritten. Sie hatte sich mit Miles gestritten. Allerdings erwartete sie bei ihrem Vater – wenn sie jetzt auftauchen würde – den Anschiss ihres Lebens und… nein, so wirklich hatte sie ja keine Lust darauf. Bei Dexter würde sie sich ja wenigstens nicht anhören müssen wie kacke sie war und wie unerzogen. War sie ja auch eigentlich nicht… nur gestern und heute ein wenig. Weil sie halt nicht zuhause bleiben wollte wo die Kinder sie nervten und Isobel sich unfassbar langweilen würde.

Hören tat Isobel unter ihrem Jammern und Wimmern vor Schmerzen allerdings nicht, dass Dexter sich mittlerweile auf den Weg zu ihr gemacht hatte. Die lautstark zufallende Haustür schob sie einfach auf den Wind und… jaja, das Licht war bestimmt vorher schon an gewesen. Wusste sie jetzt ja auch nicht mehr so genau. Dann allerdings hörte sie seine Stimme von der Küchentür aus und blickte irritiert auf, gluckste dann allerdings und musste sich mit einer Hand auf dem Boden abstützen um nicht umzukippen. Mit großen Augen schüttelte sie den Kopf, nahm einen weiteren Schluck aus ihrer Flasche und gluckste etwas. „Nee!“, kicherte sie zwischen zwei Schlucken, als er auf sie zukam und ihr die Flasche einfach wegnahm. „Heeey! Gib mir die wieder!“, quängelte die Brünette sogleich los, kam auf ihn zu und musste sich an seinem Bein festhalten um sich auf die Füße zu ziehen… allerdings erst, nachdem sie die High Heels von ihren Füßen weggekickt hatte. Beide ihrer Hände hatten sich in sein Shirt gekrallt, als sie vor ihm stand und ein weiteres Mal gluckste, schief zu ihm hinauf grinste. „Ich… weiß nisch?“, kicherte sie und zog den Saum ihres Kleides ohne zu zögern ein Stück hoch. „Hab misch… sssschwer verletzt!“, nölte sie noch einmal und schon schmollend ihre Unterlippe hervor. „FUUUURSCH-BAAAR! ... un' duuuh has' mich nich' gerettet!" Jap, er war absolut Schuld an der Misere! Isobel schniefte und fiel ihm jammernd gegen seine Brust.

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Geschrieben von Dexter Montague am 23.11.2016 um 10:46:

So ganz sicher war sich Dexter nicht, ob er Isobel jemals so betrunken erlebt hatte. Und dass sie das war, dazu brauchte es keine Experten, er musste nicht erst nachfragen, er konnte es ihr ja regelrecht ansehen, dass sie zu viel getrunken hatte – sonst hätte er sich angesichts ihres Verhalten bestimmt Gedanken machen müssen, wenn er nicht die Schuld auf den Alkohol hätte schieben können. Aber war sie jemals bei ihm so betrunken gewesen? Oder eher die bessere Frage: war sie so betrunken gewesen, wenn er selbst nüchtern war? Und er war absolut nüchtern. Denn mal ehrlich, ein oder zwei Gläser Feuerwhiskey auf seine Größe und Körperstatur taten ihm nicht wirklich etwas an.
Aber Isobel betrunken und Dexter betrunken, mal ehrlich, als würde da noch einer von ihnen merken, wie viel sie zu viel hatten. Das fiel nicht auf. Da war ja irgendwie alles normal. Dachte ja keiner von ihnen mehr vernünftig. So vernünftig er eben war, tat das Dexter aber gerade schon und er war sich nicht ganz sicher, ob er die Bletchley überrascht oder amüsiert anschauen sollte. Wie sie darüber jammerte, dass er ihr die Flasche fortnahm. Wie ein kleines Kind, dem man die Babyflasche aus der Hand genommen hatte. Was war er doch ein furchtbarer Mensch. Bestahl kleine Kinder in einem Erwachsenenkörper.

Ja, doch, das Bild traf es auf jeden Fall. Kleine Bälger zogen sich schließlich auch an den Hosen anderer hoch, weil sie es sonst noch nicht auf die Beine schafften. Und Isobel wohl nicht mehr. Auch wenn sie ihre Hacken, von denen man sowieso glauben könnte, dass sie sich in diesem Zustand eigentlich die Füße darin brechen müsste, von sich geworfen hatte. Machte es nur bedingt besser. Vorsichtshalber hielt Dexter die Feuerwhiskeyflasche etwa ein stück über seine eigene Schulterhöhe, wo er davon ausging, dass Isobel es ja doch nicht erreicht würde, ehe er sie, während er seine Hose mal wieder ordentlich hochzog, nachdem Isobel so an ihr rumgezupfelt hatte, einfach auf einen der an der Wand hängenden Küchenschränke stellte. „Hol sie dir und du darfst weiter trinken“, schmunzelte er. Klar, Isobel konnte zaubern. Aber konnte sie das gerade noch so wirklich? Sie hatte die Tür nicht einmal aufbekommen, bei Merlin! Dexter war sich ziemlich sicher, dass sie da sicher vor der Bletchley war.
Schweigend musterte, wie sie sich an sein T-Shirt krallte und er war sich nicht einmal wirklich sicher, wie lange sie es schaffte auf den Beinen stehen zu bleiben und irgendwie war er dem Ganzen nicht abgeneigt auszutesten, wann sie doch wieder auf dem Hosenboden landen würde. Konnte sich ja nur um Minuten handeln. Wenn sie ihm da nicht zuvor kam und ihr Kleid ein Stück hochzog. Dexters Augenbrauen zuckten irritiert in die Höhe und seine Hand schoss geradezu an ihr Handgelenk, hielt sie da, wo sie hoffentlich auf seltsame weitere Ideen konnte. „Glaub ich dir“, grummelte er und musterte sie. „Siehst völlig kaputt aus.“ Noch immer hielt er sie mit der einen Hand fest, hob die andere, um ihr mit dem Zeigefinger gegen ihre Stirn zu tippen. „Vor allem da.“

Die Arroganz der Nüchternen war es wohl, mit der Dexter sich in diesem Moment schmücken konnte, während er Isobel nur belächelte und furchtbar mitfühlend nickte. „Klar, du warst sicher in Gefahr. Vor meiner Haustür. Und in meiner Küche. Ein Minenfeld.“ Und für so etwas musste er aufstehen. „Muss man dich auch auf die Couch oder ins Bett retten, oder schaffst du das?“ Tatsächlich war ihm beides recht lieb, einfach Isobel irgendwo abladen, damit er selbst auch mal wieder ins Bett konnte. Diese vagen Stunden, in denen er es selbst doch mal schaffte zu schlafen, würde er dann doch gerne ausnutzen, wo er konnte und nicht unbedingt Babysitter spielen.


Geschrieben von Isobel Bletchley am 25.11.2016 um 22:30:

Sie war niemand, der allzu häufig trank und erst recht nicht zu viel. Tatsächlich hatte sie mittlerweile eine gewisse Vorliebe für Elfenwein entwickelt und trank gerne mal ein paar Gläser davon. Allerdings nicht so oft über den Durst und an diesem Abend war es mehr, als bloß Elfenwein gewesen. Es waren Gläser mit viel stärkerem Alkohol gemischt und Dutzende von Getränke die sie durcheinander getrunken hat. Viel zu viel für jemanden der viel zu wenig trank und längst war jeglicher anständiger Pegel überschritten. Längst hatte sie ihre Grenzen vergessen und bei Merlins Bart, ihr Vater würde sie vermutlich im Keller einschließen und ihr das noch den ganzen Rest ihres Lebens vorwerfen, vorhalten und… sie würde seine Standpauke sicherlich nicht einmal überleben! Kein Wunder, dass das letzte bisschen Verstand sie gerade noch hierhergeführt hatte. Nicht, das Dexter es wohl so viel besser als Miles fand, allerdings glaubte sie nicht, dass er ihr das Leben zur Hölle machen würde. Selbst wenn Dexter mal einige Gläschen getrunken hatte und wohl allmählich einen gewissen Pegel erreicht hatte, Isobel hatte nie annähernd so viel wie er intus gehabt, hatte eigentlich immer ihren Spaß an ihm gehabt, wie er sich benahm, wie er sich verhielt… Dass es gerade andersherum war… Isobel nahm es keinen Augenblick lang wahr. Gar nicht. Bloß, dass er ihr kaltherzig den Feuerwhisky entreißen wollte. „Gib sie mir wieder, Dexi, biiitte!“, quengelte sie von unten herauf und schob ihre Unterlippe ein ganzes Stück vor.

Das sie sich tatsächlich an ihm festhalten musste um aufzustehen würde ihr nüchtern sicherlich furchtbar unangenehm sein. Bloß gut, dass sie Welten von nüchtern entfernt war und reichlich wenig mitbekam, was hier gerade tatsächlich passierte. Also konnte sie sich mühsam aufrappeln mit Dexters ungewollter Unterstützung und sich letztlich auch weiterhin an ihn klammern musste um nicht einfach zu taumeln und ein weiteres Mal kichernd auf dem Boden landete. Allerdings streckte sie tatsächlich ihren Arm in die Höhe kaum, dass sie auf beiden Beinen stand, weil sie nach der Flasche angeln wollte. Gab ja kaum einen anderen Grund dafür… allerdings war Dexter so viel größer als sie und selbst wenn sie versuchte auf ihren Zehenspitzen zu stehen, dann kam sie nicht einmal annähernd an seine Hand heran. Für einen Augenblick sank ihr Kopf verzweifelt an seine Brust und sie seufzte tief auf, ließ ihre Schultern hängen. „Aber ich komm nich‘ draaaaaaahan!“, jammerte sie leise auf und stapfte verärgert und schmollend auf den Fußboden auf, versuchte noch ein weiteres Mal die Flasche mit hüpfen zu erreichen, doch… nichts. Sie schaffte es nicht. „Ohh, wiesooo, wiesooo bist du so gemein!“, nuschelte sie vor sich hin, boxte ihn halbherzig gegen seine Brust. „Manno! Wieso bist du soo böse zu mir? So gemein und fies, du Fiesling!“

Es war gar nicht so einfach ihr Kleid über die Hüfte hochzuziehen und überhaupt… wieso war denn der blöde Stoff so schrecklich eng und wieso… bei Merlin… das konnte ja nicht… Isobel schnaubte verärgert auf, bis sie Dexters Hand um ihr Handgelenk herum spürte und ihn mit großen Augen anblinzelte, die Brauen anhob und ihren Kopf ein wenig schief legte. Jetzt gerade, da verstand sie gar nicht was er für ein Problem hatte. Sie wollte ihm doch bloß ihre furchtbare Verletzung zeigen. Was wäre, wenn ihre Wunde so schrecklich blutete und verletzt war! Wie sollte sie das denn bloß überleben? Enttäuscht schniefte die Brünette auf, nickte fest auf seine Worte, als er ihr sagte sie sah vollkommen kaputt aus. „Bin ich… wer weiß ob… ob ich das wirklich überlebe!“, jammerte sie auf und ließ den Kopf ein weiteres Mal gegen ihn fallen, schluchzte auf. Also nicht wirklich aber schon ein wenig. Trotzdem blickte sie ihn mehr als empört an, als er ihr an ihren Kopf tippte, schüttelte jenen fest. „Nene! Da nicht, nur hier!!“ Eigentlich wollte sie ihre Hand aus seiner befreien, allerdings… verdammt, wieso hielt er sie denn noch immer fest! Wie sollte sie denn da das Kleid hochziehen und ihm ihre Verletzung zeigen!

Mit beiden Fingern griff sie in sein Shirt, nickte fest, als würde er sie tatsächlich verstehen. „Und wie! Du glaubst gar nich‘ was alls passiert, Dexi! Es ist soooo gefährlich! Ohh, und ich habs nur gerad so gschafft! Fast wär ich einfach gestoorben!“, jammerte sie und rüttelte leicht an seinem Shirt, ließ sich ein weiteres Mal einfach gegen sich fallen. „Lass mich nich‘ allein, es is‘ sooo gefährlich hier, sooo sehr!“, jammerte sie verzweifelt und schlang beide Arme um ihn herum. Schniefend sah sie ihn an. „Was ist wenn mir was… passiert!“


Geschrieben von Dexter Montague am 27.11.2016 um 19:40:

Dexi. Wow. Dex fand er ja schon grenzwertig und gerade einmal, wenn überhaupt, eine Handvoll Leute hatten dieses Privileg ihn so nennen zu dürfen. Dexi … durfte niemand. Das war schon eine Vergewaltigung seines Namens. Das konnte man auf keine Weise entschuldigen, wieso man ihm und seinem Namen so etwas antun wollte. Das ging einfach gar nicht und es ließ sich wirklich nicht begründen. Nicht rational. Aber von rational war Isobel offensichtlich sehr weit entfernt. Tatsächlich zeigte dieser Spitzname dem Montague wie weit die Bletchley von Gut und Böse entfernt war. Konnte man ja gar nicht mehr davon sprechen, dass sie NUR betrunken war. Bei Merlin, vielleicht würde Dexter sich wünschen, dass sie das NUR war. War sie aber eben nicht nur. Leider , leider nein. Zweifelhaft, ob sie sich morgen überhaupt daran erinnern könnte, wie das hier lief.
Aber solange sie erst einmal keinen Alkohol mehr bekam, konnte es ja nicht allzu schlimm werden. Und das wiederum … war doch wirklich einfach. Das war der unglaubliche Vorteil daran, dass Isobel einfach nur klein war. Alles, was sie nicht erreichen sollte, konnte man einfach weit oben platzieren. Gut, wenn sie nicht betrunken war, dann würde sie es wohl auch einfach mit einem Zauber erreichen. Aber da hatte Dexter ja auch keinen Grund etwas vor ihr zu verstecken. Aktuell zumindest nicht. Und jetzt, gab es eben keinen Alkohol mehr für klein-Isobel. Die beste Entscheidung, welche Dexter an diesem Abend treffen könnte, wie er fand.
„Du hast schon genug“, schüttelte er den Kopf und tätschelte ihr den Kopf. „Du überlebst das schon ohne. So dramatisch ist das nicht.“ Jaja, er würde sich auch beschweren, wenn er keinen Alkohol mehr bekommen würde. Aber es ging hier ja gar nicht um ihn. ER war nüchtern und saß am längeren Hebel.

Und musste Isobel mal noch davon abhalten, dass sie ihm hier nicht in naher Zukunft einen Striptease hinlegte. Naaaaaa, das brauchte es dann wohl doch nicht so. „Ich glaub dir, Isobel, du musst es mir nicht zeigen.“ Entgegen ihrer Aussagen, dass sie ja furchtbar verletzt war, war Dexter ohne jede Heilerkenntnis der Meinung, dass sie doch gut in einem Stück war. Sie stand in keiner Blutpfütze und sie kotzte ihm nicht vor Schmerz vor die Füße. Also musste einfach alles gut sein. Alles drum herum war bestimmt nur Drama. So wie Frauen eben waren.
Zur Sicherheit hielt er aber doch noch weiter ihre Hand fest, bis sie sich von ihm losmachte und ihm umarmte. Ein leicht spöttisches Schnauben entwich dem Montague bei ihren Worten und er verdrehte die Augen. „Bestimmt war es das. Kann es kaum glauben, dass du es in einem Stück hierher geschafft hast.“ Bei dem Alkoholpegel war er tatsächlich überrascht. Wie auch immer das gegangen war. Respekt. Leicht hob er sie unter den Achseln an, ließ sie einfach mal an ihn geklammert und trug sie so wenige Zentimeter über dem Boden vor sich mit sich. „Weißt du, wo es besonders sicher ist?“ Ein paar Schritte und sie waren schon so gut wie aus der Küche raus. „Im Bett.“ Und genau da würde er sie hinbringen. Sie war betrunken und er war müde. Klappe zu, Hippogreif tot, war ja nur logisch.


Geschrieben von Isobel Bletchley am 27.11.2016 um 20:34:

Es war Jahre her, dass sie ihn zuletzt Dexi genannt hatte. Eine halbe Ewigkeit, ein halbes Leben lang. Damals, als Isobel selber noch klein und naiv gewesen ist. Als sie den Montague bloß flüchtig gekannt hatte und wusste, dass zumindest Dex sein Spitzname gewesen ist. Isobel war noch so klein und naiv gewesen… sechs oder sieben. Natürlich hatte sie ihn damals nicht mit seinem richtigen Namen angesprochen sondern es lustig gefunden ihn Dexi zu nennen. Genauso wie sie es höchst witzig gefunden hat ihren Bruder Natie zu nennen oder sich unzählige andere ziemlich blöde Spitznamen zu überlegen, die pubertierende Jungen alles andere als witzig fanden. Aber Isobel hatte nicht ständig Freundinnen um sich herum mit denen sie albern sein konnte und da blieb ihr kaum etwas anderes über, als selbst dafür zu sorgen, dass die Dinge sie zum Lachen brachten. Doch weder als kleines Mädchen damals, noch als betrunkene, junge Frau heute bekam sie wirklich mit, dass Dexter alles andere als begeistert von ihrer Namenswahl für ihn war. War vermutlich auch wesentlich besser, denn so… nun, so musste sie sich nicht damit herumschlagen ob es ihm passte oder nicht. Kichernd und mit großen Augen sah sie den Älteren bloß an, stupste ihn in die Seite. „Was ziehst du denn für ein langes Gesicht!“, kicherte sie und legte die Hände an seine Wangen, schob sie etwas zurück, dass seine Lippen sich für einen Augenblick zu einem ungewollten Grinsen verziehen mussten. Allerdings nicht lange, da ließ Isobel schon wieder lachend los und vergrub lachend ihr Gesicht an seiner Brust. Oh bei Merlin, wie komisch er ausgesehen hatte!

Trotzdem behob dieser Augenblick der Freude keineswegs die Tatsache, dass er ihr einfach gewaltsam die wundervolle Feuerwhiskyflasche entrissen hatte – hart und unbarmherzig, dass es ihr Herz bluten ließ, während sie so vollkommen sehnsuchtsvoll hinaufblickte, ihre Arme reckte. „Oh, gib sie mir zurück!“, quengelte sie vor sich hin, schniefte leidsam vor sich hin und blickte ihn mindestens ebenso leidend an, boxte ihm ein weiteres Ma vollkommen frustriert gegen den Brustkorb. Er machte sie nervlich ja vollkommen fertig und kaputt, dass die schimmernde Flasche so unerreichbar schien und Dexter jetzt tatsächlich den verantwortungsvollen Erwachsenen raushängen ließ. Hallo, er war doch nie ein verantwortungsvoller Mensch, niemals! Und noch weniger bei ihr! Dieser Troll. „Aber“, setzte die schmollende Brünette an, stapfte voller Wut mit dem nackten Fuß auf dem Boden auf, „ich will noch mehr! Ich bin doch schon grooohoß!“, jammerte sie und ließ ihren Kopf einen Augenblick lang in den Nacken fallen. Dexter machte sie fertig! Bei seinem Kopftätscheln grummelte sie bloß unzufrieden vor sich hin, stapfte erneut bockig auf.

Leidend warf sie sich ihm an die Brust. Gar nicht gut ging er ja mit ihr um! Kümmerte sich nicht um ihre furchtbare Verletzung – wahrscheinlich hatte sie ein Loch in der Seite und würde bitterlich daran zu Grunde gehen! –, gab ihr keinen Alkohol und zuletzt war er einfach nur wieder furchtbar gemein zu ihr und kümmerte sich gar nicht um sie armes, armes Ding, was sie schließlich war. Mit beiden Armen hielt sie sich an dem Älteren fest und für den Augenblick fühlte sich das stehen auf zwei Beinen auch viel sicherer an. „Es war ein ziemlich weiter, schwerer Weg hierher, fast wäre ich erfroren!“, brummte sie leise vor sich hin, stimmte ihm da vollkommen zu. Wenigstens sah er ein, was für ein beschwerlicher Weg mit was für einem immensen Aufwand es gewesen ist um hierher zu kommen und Dexters Haus halbwegs lebendig zu erreichen. Furchtbar! Leise quietschte sie allerdings auf, als sie spürte, wie er sie unter ihren Armen anhob und ihre Füße zappelten ein stückweit über dem Fußboden in der Luft. Unweigerlich rutschte ihr ein albernes Kichern über ihre Lippen und sie hielt sich mit den Armen um seinen Hals fest, schlang ihre Beine schließlich um seine Hüfte herum. „Bett?“, brummelte sie vor sich hin und ihre Finger hatten ganz von selbst damit begonnen in seinem Nacken mit den Haaren zu spielen, während ihre andere Hand über den Dreitagebart strich der sich an seinen Wangen und seinem Kinn breit gemacht hat. „Aber ich bin doch gar nicht müde“, nuschelte sie vor sich hin in sein Ohr, berührte eben jenes mit ihren Lippen und fuhr gleich darauf über seine Schläfe, während die Hand in seinem Nacken etwas höher gewandert ist und sich schließlich in seinen Haaren vergraben hat.


Geschrieben von Dexter Montague am 27.11.2016 um 21:27:

Es war weder passend gewesen, dass er Dexi genannt wurde, als er fünfzehn Jahre alt gewesen war und jetzt war es das noch immer nicht und noch weniger. Kam gar nicht in Frage und wenn Dexter auch nur im Ansatz das Gefühl hätte, dass er nicht auf völlig taube Ohren stoßen würde, hätte er das längst gesagt. Früher hatte er Isobel einfach ignoriert, wenn sie ihm mit solchen Sachen gekommen war, radikal in eine andere Richtung geschaut und nicht ein Wort an sie gerichtet. Aber jetzt erschien ihm das nicht unbedingt die beste Lösung für diese Situation zu sein. Nicht so ganz. Besser er ignorierte sie jetzt nicht, wenn er wollte, dass sein Haus weiter noch stehen blieb, die Küche aussah, wie sie eben aussah und Isobel noch alle Finger und Arme und Beine hatte.
Mit einem wenig begeisterten Ausdruck auf dem Gesicht, starrte er sie ernst an, als sie das Gefühl hatte in seinem Gesicht herumzupatschen, an seinen Mundwinkeln herumzuziehen. Bitte? Eindeutig wurde Isobel, wenn sie betrunken war, wieder fünf. Gut, dass er das dann jetzt auch einmal wusste. Leicht zog er den Kopf zurück, verdrehte hochleidend die Augen bei ihrem Kichern. Konnte doch nicht angehen. „Lass das“, grummelte er nur noch einmal zur Sicherheit. Das würde hier jetzt keine Gewohnheit werden, ja!

So wie sie das Gesicht verzog, sich anstellte und mit dem Fuß zum wiederholten Mal aufstampfte, da bezweifelte Dexter mehr als stark, dass Isobel auch nur im Ansatz groß und erwachsen war. Weder mental noch körperlich. „Nope“, schüttelte Dexter den Kopf. „Alles, auf dem ich meinen Arm ablegen kann, ist nicht groß.“ Prüfend musterte er Isobel, legte auf ihrem Kopf bequem den Unterarm ab, meuterte sie mit einem scheinbar ernsten Gesichtsausdruck, ging dabei leicht in die Knie. Mit einem Kopfschütteln richtete er sich wieder auf, tätschelte Isobel geradezu mittleidig den Kopf. „Es tut mir Leid, Isobel, du bist noch immer klein. Kein Feuerwhiskey für dich.“ Tja, so war das mit den kleinen. Amüsiert grinste Dexter vor sich hin. So anstrengend sie auch gerade war, sich über sie lustig zu machen, das war dann doch ganz spaßig. Das musste man eben doch ausnutzen, wenn sich diese Gelegenheit bot. Tat ihm ja nicht Leid oder so.
Genug davon, er hatte sie immerhin schon so halb im Arm und er war in Bewegung und die Aussicht auf sein Bett war so unglaublich nah. Das konnte er sich nicht nehmen lassen. Umso besser dass sich Isobel noch mehr an ihm klammerte, es ihm das Tragen leichter machte. Jaja. Licht hinter sich in der Küche erlischen lassen und durch das Wohnzimmer, um irgendwie die Leiter – hoffentlich gleich – hochzukommen…wie auch immer er das anstellen sollte, wenn Isobel so an ihm hing. Würde schon gehen. Musste es ja. „Dann …“, murmelte er und marschierte einfach weiter. „Übst du einfach wie lange du still daliegen kannst. Ich wette ja, du schaffst es nicht eine Minute.“ Wäre ja perfekt, wenn er sie damit dazu bringen konnte still zu liegen und ihn zu lassen. Damit er wieder seinen verdienten Schlaf bekommen konnte. Die Beine hatte er sich ausreichend vertreten mit dieser Aktion. Vier Stunden sollten da doch wohl drin sein, oder nicht?!
Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er ihren Atem gegen sein Ohr zusammen mit ihren Lippen spüren konnte. Seine Augenbrauen hoben sich in die Höhe und aus den Augenwinkeln musterte er sie. „Du hättest wohl nicht die Güte nicht mehr in meinem Gesicht herumzutatschen?“ War ja nicht so, als könnte er sich da nichts besseres vorstellen. Skeptisch blieb er vor der Leiter, die sein Bett so nah sein ließ, stehen, starrte zu ihr hinauf, dann wieder zu Isobel. Nope, er wollte sich nicht den Hals brechen, das konnten sie so nicht schaffen. Kurzerhand stellte er die Bletchley wieder vor sich ab. „Einmal bitte hochklettern, Isobel“, dabei deutete er mit der Hand auf die Leiter. Sollte sie doch schaffen, oder? Er hatte das auch zuletzt geschafft. DAS wusste er immerhin noch. Der Rest war so meh. Aber Isobel hatte hierher gefunden. Da sollte eine Leiter doch ein Klacks sein.


Geschrieben von Isobel Bletchley am 29.11.2016 um 18:55:

Über möglichen Protest würde Isobel allenfalls nur albern kichern und ihm belustigt gegen seine Nasenspitze tippen. Dexi war schließlich ein furchtbar süßer Name für jemanden wie Dexter Montague. Machte ihn gleich so viel niedlicher und putziger, als sonst. Würde ihm schon keineswegs schaden. Aber auch jetzt konnte sie den Älteren lediglich belustigt anblicken, wie er alles andere als amüsiert dreinblickte. Vermutlich versuchte er bloß gerade ganz ernst dreinzuschauen und sie zu veräppeln, aber nenene, Isobel würde bestimmt nicht auf ihn reinfallen! So einfach würde sie es dem anderen bestimmt nicht machen, konnte er vergessen. Damit er auch selbst bemerkte wie lustig es war und wie lustig sie war, da wollte sie ihm ja mal lieber helfen. Seine Mundwinkel hochziehen war ein guter erster Schritt, auch wenn Dexter ein Stück von ihr zurückwich. Hinderte sie nicht am albernen herum Gekicher. „Wieso soll ich das denn lassen?“, gluckste sie und piekte ihm in seinen Bauch. „Das ist doch lustig, stell dich doch nicht so an, hihi!“ Und kurz wackelte sie mit ihren Fingern, als würde sie ein weiteres Mal in seinem Gesicht herumtatschen wollen… würde sie eigentlich schon gerne, wenn er nicht so grimmig auf sie herabschauen würde… da hatte sie ja doch eher ein bisschen Angst vor ihm…

Dass sie sich jetzt gerade tatsächlich eher wie ein kleines Kind benahm und nicht wie eine junge, erwachsene Frau – was sie schließlich schon seit über einem Jahr war – bemerkte Isobel nicht so wirklich. Unter normalen Umständen würde sie sicherlich niemals wütend mit den Füßen auf den Fußboden aufstampfen und beleidigt und eingeschnappt die Arme vor ihrer Brust verschränken. Allerdings… nun, das hier waren keine normalen Umstände und der Kopf der Bletchley war nach wie vor ziemlich benebelt und ganz schön wirr. Das es gemein war wie er seinen Arm einfach auf ihrem Kopf ablegte bemerkte die Blonde dann allerdings doch, kniff die Augen ein ganzes Stück zusammen und gab ein vollkommen empörtes Schnauben von sich, stieß ihm mit der geballten, zierlichen Faust gegen seinen Arm. „Lass das!“, murrte sie dem Älteren entgegen und schenkte ihm einen durchaus giftigen, kurzen Blick. „Du bist ja nur ein Riese“, beschwerte sie sich und schüttelte fest ihren Kopf, bis sein Arm herunterfiel. „Ich darf Feuerwhisky! So viel wie ich will!! Mannooooo~“, quengelte sie herum und ließ den Kopf in ihren Nacken fallen. „Wieso bist du so unfair und gemein zu mir! Ich bin groß, manno!“ Sie schniefte leise und eingeschnappt, vollkommen beleidigt auf.

Ein wenig ruhiger wurde sie erst, als er sie tatsächlich halb durch das kleine Haus trug und sie sich an ihm festhielt. Als ihre Wange leicht über seine fuhr und sich das vertraute Gefühl in ihr breit machte, welches sie schon so oft gehabt hat. Noch weiter spielten ihre Finger in seinen Haaren herum. Ein tiefes Schnauben entwich ihr, als er meinte sie würde dann liegen bleiben üben. Hatte sie tatsächlich reichlich wenig Lust drauf. „Aber… ich will gar nicht liegen bleiben, es ist noch viel zu früh dafür!“, jammerte sie ihm ins Ohr und seufzte leidend auf. „Lass uns lieber noch was witziges machen!“, kicherte sie. „Feiern!“ Dass sie in einigen Stunden in die Schule müsste… nun, dafür hatte sie definitiv keinen einzigen Gedanken über. Leise begann sie erneut zu kichern und fuhr ein weiteres Mal mit ihren Fingerspitzen über sein Kinn. „Aber dein Bart fühlt sich so witzig an“, grinste sie ihm mit schiefgelegtem Kopf entgegen und ließ sich bloß wiederwillig von ihm vor der Leiter abstellen. Auf sein Kommando hin drehte sie sich tatsächlich herum, legte ihren Kopf in den Nacken um einen Augenblick lang hinauf zu starren. Huiuiui, was war die Leiter hoch geworden. Ihre Hände lagen auf der Sprosse auf, die vor ihrer Nase war und Isobel schaffte es gerade einmal auf die unterste Stufe, bis ihr Kinn auf die Sprosse davor sank. „Ufff“, seufzte sie leidend auf, schloss kurz die Augen. „Glaub‘ ich schaff das nich‘…“, brummelte sie vor sich hin. Tatsächlich fühlten sich ihre Beine gerade tonnenschwer an. Der Weg bis ins Bett war tatsächlich einfach zu weit für sie.


Geschrieben von Dexter Montague am 30.11.2016 um 06:44:

Besser war es, dass Dexter nichts sagte, Isobel ihm nicht gegen die Nasenspitze tippte und ihm erörterte, wieso Dexi der so viel bessere Namen war. Im Ernst, er würde vermutlich völlig vom Glauben abfallen, sie da stehen lassen und einfach nach oben gehen. In der Hoffnung, dass sie das Haus nicht allzu sehr zerlegte. Vielleicht würde er ihr zur Sicherheit noch den Zauberstab abnehmen, so wie er ihr den Alkohol genommen hatte, und dann einfach hoffen, dass sie in einem Stück am Morgen sein würde, wenn er sich wieder auf die Beine bequemen würde.
Dass sie morgen Schule hatte, dass es ganz gut war, wenn er sie tatsächlich nicht trinken ließ, das war eigentlich kein Argument, mit welchem sich der Montague beschäftigte. Es war mehr der egoistische Grund, das er nicht wollte, dass sie sich noch weiter hineinsteigern würde und er sich damit herumschlagen müsste. Am Ende würde sie ihm noch vor die Füße kotzen, weil sie auf die harte Tour einsehen musste, dass ihr Körper so viel Feuerwhiskey nicht gewöhnt war und sich daran wohl auch nicht gewöhnen wollte. Ein amüsiertes schmunzeln untermalte das Kopfschütteln. Jaja, Riese. Klar, war er das. Oder sie ein Zwerg. Pure Perspektivensache. „Ja, darfst du. Aber nicht hier.“ nicht jetzt. Nicht wenn es ihm gerade nicht passte und sie schon betrunken war. So. Dexter hatte einen Schlussstrich gezogen. Sehr vorbildlich. Wenn sie so weiter quengelte, sollte er vielleicht versuchen eine Wasserflasche zu verwandeln, damit sie wenigsten nach Feuerwhiskey aussah. Mal ehrlich, würde Isobel in dem Zustand noch wirklich der Unterschied auffallen? Irgendwie glaubte er ja nicht daran. Und dass sie so ein kleines bisschen beleidigt war, das konnte sicher nicht schaden.

War ja nicht so, als würde sie sich fürchterlich aufregen. Kaum trug er sie herum, war sie schon wieder still – ging ja erstaunlich einfach so etwas. Dass sie seine Haare nicht in Frieden lassen konnte, das war ja dann ertragbar. „Aber wenn du jetzt ganz kurz schläfst, dann feiern wir danach.“ War sowieso gelogen. Er hoffte einfach, dass sie Alkoholschlaf haben würde, davon wurde man sowieso nicht mehr so schnell wach. Und wenn doch, waren die herrlichen Nebenwirkungen, von denen niemand einem erzählte, bis man es auf die harte Tour am eigenen Leib erfahren musste: Kopfschmerzen, Übelkeit, Unlust und eine keifende Antipathie gegen Licht.
Noch einmal zog er etwas den Kopf zurück, während Isobel an seinem Bart herumstrich. Wie ein verdammtes Kleinkind. Wobei nicht einmal die ihm so viel im Gesicht herumfingerten … allerdings kannte er auch keine Kleinkinder. Die seiner Schwester, mit denen hatte er keinen wirklichen Kontakt. Was wiederum gut war. Dieser Abschaum in der eigenen Familie auf zwei Beinen, wer wollte sich denn schon so etwas antun? Urgh. Kam einem ja das kalte Gruseln. Minimal erleichtert war er dann doch, dass er Isobel vor der Leiter abstellen konnte, ohne dass sie sich konstant weiter an ihn zu klammern versuchte und das noch in Arbeit ausarten würde, weil er sie nicht von sich losbekam, weil er den Fehler gemacht hatte auf die Idee zu kommen sie zu tragen. Hinter ihr stehend betrachtete er die Leiter, sah wieder zu den Bletchley, piekste sie mit einem Finger leicht in den Rücken: „Na los.“

Vielleicht hatte Dexter auch viel zu viele Hoffnungen gehabt, noch zu viel Zuversicht, denn mehr als eine Stufe schaffte sie nicht. „Ernsthaft jetzt?“, murmelte er und starrte Isobel an, die aufgegeben hatte, erwartete, dass sie sich gleich wieder bewegen würde. Sah aber nicht so aus. Wow, like wow. „Bei Merlins Rotzpopeln.“ Er schüttelte den Kopf, zog den Zauberstab aus der Tasche – ein Glück, dass er den mitgenommen hatte, als er aufgestanden war. Sein Glück -, er hielt Isobel am Handgelenk und kurzerhand verschwanden sie mit einem Ploppen, nur um kurz darauf eine Etage weiter oben genau vor seinem Bett aufzutauchen. Aus den Augenwinkeln betrachtete Dexter sie, hoffte, dass ihr nicht schlecht geworden war – mal ernsthaft, sie konnte alles in sich behalten, oder?! - und ließ sich kommentarlos einfach nach vorne auf das Bett fallen, den Zauberstab noch immer fest in der Hand, und vergrub das Gesicht in dem Kissen. „Schlaf, Isobel“, brummelte er noch und eigentlich fand er, er hatte seine Aufgabe abgeschlossen und das mehr als zufriedenstellend.


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Geschrieben von Isobel Bletchley am 30.11.2016 um 20:54:

Unter anderen Umständen wäre Isobel kurzerhand im Erdboden versunken. Sie hätte sich mit größter Mühe ein Loch gebuddelt, genau hier wo sie geradestand, und wäre vor Scham niemals wieder herausgekommen. Isobel benahm sich nicht so, legte nicht ein solches Verhalten an den Tag. Ihre Mutter hatte ihr beigebracht wie man sich in der Gegenwart von anderen benahm und auch wenn Freunde natürlich etwas anderes waren als flüchtige Bekannte oder gänzlich Fremde sollte sie nicht so sein. Man tippte niemandem einfach mal so gegen die Nasenspitze oder kicherte albern wegen einem Namen herum. Würde sie nicht gerade in ihrer Haut stecken, dann würde sie sicherlich bloß den Kopfschütteln und sich tatsächlich darüber wundern, dass Dexter sie wirklich noch nicht einfach hat stehen lassen. Schließlich wäre das absolut nachvollziehbar. Für… jeden nüchternen Menschen… nicht für jemanden der eben gerade so betrunken war wie Isobel und sich noch immer ein klein wenig schmollend darüber ärgerte, dass man ihr die wundervolle Feuerwhiskyflasche weggenommen hatte. Einsicht brauchte Dexter jetzt gerade sicherlich nicht mehr erwarten. Vielleicht würde sie morgen zugeben, dass sie zu viel getrunken hatte, würde vielleicht auch versprechen, dass sie niemals wieder einen Schluck Feuerwhisky zu sich nehmen würde, aber morgen war noch weit weg, auch wenn es reintheoretisch laut der Uhr schon morgen war. Aber Isobel hatte noch keine Sekunde lang geschlafen. „Oh, du bist so ein Fiesling, niemals darf ich irgendetwas!“, schnaubte sie ihn eingeschnappt an, und hob eingeschnappt ihre Nase in die Höhe, funkelte ihn ganz bitterböse an, während sie nach wie vor ihrem heißgeliebten Feuerwhisky nachblickte. Sie vermisste ihn doch jetzt schon so sehr…

Tatsächlich sorgte Dexters durchaus vertraute Körperwärme dazu, dass Isobel gleich etwas wärmer wurde und sie sich tatsächlich ein wenig beruhigte. Sie wirkte auch sogleich viel weniger grummelig und viel entspannter. Ja, ganz vielleicht schlich sich tatsächlich auch die Müdigkeit gleich in ihre Knochen und ließ ihre Augenlider deutlich schwerer werden, während sie mit den Fingerspitzen sanft über seinen Nacken fuhr. „Aber…“, nuschelte die Brünette leise vor sich hin, als er ihr vorschlug, dass sie weiterfeiern würden sobald Isobel zumindest ein wenig geschlafen hatte, „du musst ‘s mir versprech’n!“ Leise nuschelte sie vor sich hin und mit jedem Schritt welchen Dexter machte, wurde ihre Stimme schwerer und bloß schwer konnte sie sich ein Gähnen verkneifen. Schließlich war sie ja auch gar nicht müde! Kein bisschen! Hell wach war sie und bereit für noch mehr Abenteuer, Feierei und Spaß. Das grausame Aufstehen hatte sie jetzt noch keinesfalls auf dem Schirm. Dass ihn das tatsächlich so störte, dass Isobel da so in seinen Haaren und an seinem Bart herumspielte bemerkte sie auch reichlich wenig. Empathie war nichts, was sie gerade wirklich besaß… und außerdem kitzelten sie die Bartstoppel so witzig unter ihren Fingerspitzen und sie musste wirklich glucksen, bis er sie vor eine furchtbar schwere Aufgabe stellte. Was glaubte er denn wer sie war? Als würde sie Zaubern können, hallooohoo? So ein Unsinn! „Hetz mich doch nicht!“, nuschelte sie halbdösend auf der Leiter vor sich hin, seufzte schwerfällig auf.

Dann wurde ihr tatsächlich der Boden unter den Füßen weggerissen und keinen Augenblick später stand sie eine Etage höher, fühlte wie er seine Hand von ihrem Handgelenk löste und taumelte zwei Schritte zur Seite, weil die Welt sich schlagartig ein wenig zu sehr um sie herumdrehte und Isobels Augen weiteten sich schlagartig. Ein unwohles Glucksen entwich ihr und in Isobel drin schien ihr Magen noch wild herumzuwirbeln. Tatsächlich musste sie die Hand schützend über ihre Lippen legen und ihr ganzer Körper erschauderte einen Augenblick lang, während sie sich hilflos an der Dachschräge abstützte und ihr Blick nur schwummerig zu Dexter wanderte, als er meinte sie solle einfach schlafen. Ganz so schnell schaffte sie das einfach nicht sich zu bewegen und der kurze apparierte Weg war eindeutig zu viel für die junge Hexe gewesen. „Sei nich‘ so fies zu mir…“, jammerte sie leise vor sich hin und ließ ihre Schultern hängen, machte einen kleinen Schritt vorwärts und kniete sich an das untere Ende des Bettes… als sie dann allerdings ein Stückchen höher kriechen wollte verlor die Slytherin endgültig ihr Gleichgewicht und viel auf Dexters Rücken, blieb geradezu regungslos auf dem Älteren liegen. Ihr Gesicht vergrub sich einen Moment lang in seinem Rücken und kurzerhand schob sie beide Arme um ihn herum um ihre kalten Finger zwischen seine Brust und die Matratze zu schieben. Das war wenigstens angenehm warm.. nicht ganz so gemütlich, aber gerade fühlte sie sich unbeweglich wie ein Stein an. "Mhhh...", nuschelte sie leise, "bist du gemütlich...", nuschelte sie zwischen seine Schulterblätter, bekam kaum mehr ihre Augen auf.


Geschrieben von Dexter Montague am 01.12.2016 um 06:44:

Vielleicht lag es daran, dass Dexter doch minimalst Sorge hatte, dass Isobel sich mit irgendetwas, was hier herumlag und sie in die Finger bekommen könnte, ein Auge ausstechen würde, in ihrem Zustand, wenn er sie jetzt alleine ließ und er am nächsten Morgen nur eine Blutlache finden würde. Also alles aus purem Egoismus, was hier geschah. War nicht so, als hätte der Montague mit einem Mal ein unglaublich großes Herz und bewies so etwas wie Nächstenliebe oder etwas in diese Richtung. Bei Merlin. Sicher nicht. Ganz bestimmt nicht.
Dass sie aber anscheinend weniger anstrengend, weniger aufgedreht war, nachdem er sie kurzerhand einfach herumtrug, konnte ihm nur lieb sein. War doch so! Lieber sie war ruhig und lag von ihm aus noch eine Weile herum, starrte die Decke an, bis es ihrem betrunkenen Kopf zu langweilig wurde und sie endlich einschlief, als dass sie ihm das Haus auf den Kopf stellte. Dass er mit ihr in einer Stunde oder so feiern würde, das war doch ohnehin gelogen. Aber Betrunkene konnte man so einfach belügen. Isobel schien da keine Ausnahme zu sein. Als würde er planen selbst in einer Stunde noch oder wieder wach zu sein. Er hoffte jetzt wirklich, dass er es mal für ein paar Stunden schaffte liegen zu bleiben und nicht zwischendurch Babysitter für ausgewachsene Hexen spielen zu müssen. „Mhm“, grummelte er mit einem leichten Nicken, presste etwas angespannt die Kiefer aufeinander, während sie weiter an seinem Bart herumfingerte. So nervig. Eins stand fest. Nachdem Isobel sich wieder verhielt, als wäre sie fünf und Dexter gerade merkte, wie anstrengend und ätzend solche Fünfjährigen waren, wenn man selbst nicht mehr dreizehn war – und selbst da waren die anstrengend gewesen. Zu viele kleine Kinder um sich herum im Laufe seines Lebens -, dass er entschied besser niemals Kinder zu bekommen in seinem Leben. War zwar ganz und gar nicht damit vereinbar, dass man als Reinblut das Blut zu erhalten hatte, das er auch noch der Erstgeborene war und man nicht darauf pochen konnte, dass Matt in seinem Leben etwas zustande bringen würde, aber Kinder würde er bestimmt nicht aushalten. Da würde er wahnsinnig werden.

Darauf dass Isobel es irgendwann einmal schaffen würde vielleicht die Leiter zu erklimmen, dazu war Dexter nun wirklich nicht bereit zu warten. Er wurde hier unten ja auch nicht jünger und als er sich vorbeugte, um nach ihr zu sehen, was sie da eigentlich mit ihrem Gesicht an der Leiter machte, war er sich nicht einmal so sicher, ob sie nicht gerade versuchte im Stehen einzuschlafen. Nein, so wurde das nichts. Kurzerhand am Arm genommen und nach oben appariert. So. Alles gut. Federnd landete er auf der Matratze und sprach sich schon alle Verantwortung ab. Mit einem tiefen Atemzug drückte er das Gesicht tiefer in das Kissen, ehe er den Arm zur Seite schob und klappernd den Zauberstab neben das Bett fallen ließ.
Gerade wollte er sich etwas unter die Bettdecke schieben, als er das Gewicht von Isobel auf seinem Rücken landen spürte. Überrascht hustete Dexter einmal auf, drehte leicht den Kopf, um über die Schulter zu der Bletchley zu sehen, die sich da anscheinend gerade häuslich einrichtete und nicht plante wieder aufzustehen. „Nein, nein“, grummelte er, drehte sich etwas umständlich – jetzt wo Isobel auch noch auf ihm lag, konnte sogar das anstrengend werden – auf den Rücken, pflückte Isobel von sich herunter und schob sie zur Seite. „Du wirst nicht auf mir liegen!“ Kam ja gar nicht in Frage. Ernst sah er sie an, damit sie auch schön da auf der anderen Seite des Bettes blieb, ehe er sich wieder nach hinten fallen ließ. Tief sank sein Kopf in das Kissen ein, starrte die Decke an, ehe er sich zuerst einmal auf die Seite drehte und dann wieder auf den Bauch. So aber jetzt. Stille! Hippogreif tot. Schlafen!


Geschrieben von Isobel Bletchley am 03.12.2016 um 14:34:

Heiliger Bowtruckle, Isobel würde es vermutlich ganz schrecklich niedlich finden, wenn sie spitzkriegen würde, dass er sich Sorgen um sie machte. Machten sich in der letzten Zeit schließlich reichlich wenig Menschen um sie. Wahrscheinlich würde sie ein begeistertes Quietschen von sich geben und Dexter einen Kuss auf seine Wange aufdrücken, ob er wollte oder nicht! Ausgerechnet Dexter! Sie hätte niemals darauf getippt, dass man sich als Montague tatsächlich sorgen um irgendjemanden machen konnte. Schade nur, dass Isobel gar keinen Schimmer davon hatte, dass er so dachte in diesem Augenblick und ihre Gedanken in ihrem Kopf mit einem großen Glas Elfenwein umhertaumelten, sich immer wieder aufs Neue verloren und irgendwo anders den Faden wiederaufnahmen, einen anderen Gedanken verfolgten. Das hier war definitiv keine Glanzleistung für die junge Hexe.

Weniger begeistert würde die Bletchley allerdings darüber sein, dass Dexter sie hier so anflunkerte und sich scheinbar kein bisschen dafür schämte. Dabei glaubte sie ihm doch gerade einfach alles… der Mond war pink? Okay! Schneeflocken waren eigentlich runterfallende Sonnenstrahlen? Alles klar! Da war es doch weniger fragwürdig, dass sie ihm jetzt einfach glaubte, dass sie später feiern gehen würden. Wobei… eigentlich würde Isobel dann noch ein anderes Kleid brauchen! Das, was sie jetzt trug, war schließlich nicht mehr so hübsch, darin hatte sie schon eine Nacht lang durchgetanzt und es würden sich bestimmt zwei oder drei Flecken darauf finden lassen. Nein, das gefiel ihr nicht und ein bisschen Klasse sollte sie sich bestimmt noch erhalten! Was sollten denn die Leute von ihr denken? Dass sie schon keinen allzu brillanten Eindruck bisher vorgelegt hatte, das hatte Isobel schon ziemlich gut aus ihrem Kopf verdrängt. Stattdessen blickte sie ihn jetzt viel eher mit schläfrigem Blick an und vermutlich wäre sie in jedem Pub und jeder Disco einfach im Stehen weggenickt, nachdem eben gerade die Müdigkeit die Überhand von ihr genommen hat.

Vielleicht hätte sie einfach noch etwas länger gebraucht… ein paar Minuten… oder Stunden! Dann wäre sie auch ganz alleine hinaufgekommen. Aber Dexter besaß mal wieder die Geduld einer hochbeschäftigten Posteule und musste sie ja aus ihre meditativen Vorbereitung auf das hoch klettern rausreißen. So unfair. Und nur weil es ihm so einfach viel dann ins Bett zu plumpsen, ging es Isobel keineswegs so. Ganz im Gegenteil. Schließlich drehte sich die Welt hier noch viel zu sehr um sie herum und alles war so schwummerig und drehte sich um sie herum. Wenig wunderlich also, dass Isobel halb auf ihm landete und sich an ihn ranschmiegte. Ihre Augen konnte sie schon gar nicht mehr aufhalten, die waren viel zu schwer um sich noch umzuschauen. Nicht einmal die Mühe hatte sie sich gemacht aus Strumpfhose oder ihrem Kleid zu pellen. Gar keine Kraft war mehr dafür über. „Aber du bis‘ so warm…“, nuschelte sie leise vor sich hin, während er sich unter ihr drehte und schwer seufzend ließ sie sich neben ihn schieben, blinzelte ihn matt an. Trotzdem kroch sie erneut an ihn heran, als er sich wieder auf seinen Bauch gedreht hatte, angelte unfassbar umständlich nach einer der Decken und drückte ihre Nase an seinen Oberarm heran, gähnte auf. „Weck mich, wenn wir feiern gehen! Ich bin bereit!“, murmelte sie in sein Shirt hinein.

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