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Geschrieben von Sawyer Malkin am 26.01.2017 um 21:35:

pretending not to be kids




Sawyer Malkin



Kurzinformationen



Charakter
    Ein Ferngeist und ein Weltenbummler – das ist, was Sawyer immer war.
    Jener Mensch, der in seinen Gedanken zerstreut an jedem Ort ist, fast nie jedoch in der Zukunft. Trotz allem gibt er sich Mühe, Freunden und Familie eine gute Stütze zu sein – wenngleich er darin immer wieder versagt. Grade seine Cousinen sind ihm wichtige Bezugspersonen in seinem Leben geworden, für welche Sawyer ohne Gedanken an das eigene Wohl bereit ist, sich einzusetzen und für sie einzustehen. Denn er ist niemand, der sich einfach so für jemand anderen aufgeben könnte und sich selbst am wenigsten von allen.
    Seit seinem Unfall kann man jedoch ab und an einen harten und verbitterten Ausdruck in dem Wesen des einst jungen und unbeschwerten Mannes wahrnehmen: jene Momente, wenn er mit sich und seinem Schicksal hadert und nicht weiß, was die Zukunft bringt. Wie sehr er auch versucht, seine Ängste und seine Unsicherheit zu verbergen – Erfolg verzeichnet er bei Weitem nicht immer. Dann und wann wird die Mine nicht zum guten Spiel, sondern bleibt bitterböse und verzweifelt gegenüber seinem eigenen Leben.


Curriculum Vitae


    Sawyer Kenneth Malkin
    • *29. Juni’ 2003 | St. Mungo’s Hospital
    • Halbblut
    • Sohn von Darden und Karena Malkin
    • Bruder von Booker und Blythe Malkin

    • Zauberstab: Drachenherzfaser| Akazie | 10 ½ Zoll | federnd
    • Patronus: Hamster | teilweise fähig

    • Hogwartsabschluss: 2021 | Ravenclaw
    • AG: Verband zum Schutz magisch gefährdeter Geschöpfe (2016 – 2021)
    • Position: Treiber (2017 – 2021)

    • 2017: Tod seiner Tante
    • Oktober‘ 2022: gescheiterte Expedition | Vergiftung durch eine Spinne

      aktuell
    • wohnhaft: WG 3, 4. Stock | Fleetstreet Nr. 13 | London
    • Beruf: Magical Zoo of London |
      Externe Forschung unbekannter Unterarten




Basis Information


Name:
    SAWYER KENNETH MALKIN
    Geboren wurde der Spross als Kind der Familie Malkin. Er bekam von seinen Eltern den Namen Sawyer, womit der Junge gut leben konnte. Letztlich gab es nie wirkliche Spitznamen, war sein Vorname so schon kurz genug. Seinen Zweitnamen Kenneth dagegen verschwieg er immer beflissen und auch seine engsten Freunde bekamen stets einen Ellbogen in die Seite, wenn sie diesen nicht freiwillig verschlucken wollten.

Geburt & Alter:
    29. JUNI‘ 2003 | 19 JAHRE
    Seine Mutter lag bereits einige Stunden vor der Geburt des Jungen in den Wehen und war dementsprechend bereits ins Hospital gebracht worden. Dort bekam sie in einer langen, doch sonst vollkommen unkomplizierten Geburt Sawyer.
    Mittlerweile ist er neunzehn Jahre alt und bestreitet seit einiger Zeit sein eigenes Leben.

Zauberstab:
    DRACHENHERZFASER | AKAZIE | 10 ½ ZOLL | FEDERND
    Zu Beginn war es schwer für den Malkin, seinen Zauberstab zu nutzen – wenngleich es auch damit zusammenhängen könnte, dass er diesen im Alter von elf Jahren bekommen hatte und erst mit der Studie seiner Kräfte begann. Dennoch war ihm der Stab aus dem Holz einer Akazie immer ein treuer Begleiter. Der Kern ist Drachenherzfaser und der 10 ½ Zoll lange Stab gilt als federnd. Besonders sensible Magie ging ihm stets leicht von der Hand – Magie, die jemandem hilft, ihm Gutes tut, für ein Wesen ist. Es bedurfte einiger Übung, bis Sawyer auch das Gegenteil davon ordentlich zustande bringen konnte.

Blutstatus:
    HALBBLUT
    Es spielte für den Malkin nie eine Rolle, welches Blut in den Adern fließt. Er lernte den Menschen schätzen, nicht eine Formalie des menschlichen Lebens. Zumal seine Familie auch nicht dafür bekannt wäre, zur Ideologie zu tendieren. Sawyer bildet dabei keine Ausnahme.

Gesinnung:
    SYMPATHIEN FÜR DEN ORDEN
    Gewiss würde er im Krieg eine Position beziehen: gegen die Ideologie. Doch inwieweit er diese lediglich für sich findet und im Kopf vertritt, statt auf die Straße zu treten und dafür zu kämpfen, bleibt fragwürdig. Der Krieg ist ein Mythos der Vergangenheit, von dem er gehört hat. Und auch sonst nimmt Sawyer zwar die aufkommenden Schwingungen wahr, doch weder kann er sie einordnen, noch würde er sich deswegen freiwillig seinem eigenen sterblichen Ende gegenüberstellen.

akt. Wohnort:
    WG 3, 4. FLUR | FLEETSTREET | LONDON
    Es war auch mehr Zufall, dass der Malkin in genau diese Wohngemeinschaft reingeraten ist – da war ein Aushang am Brett im Tropfenden Kessel und er stand kurz vor dem Abschluss. Sawyer hegte keine großen Ansprüche und rutschte demnach zu beiden in die Wohnung hinein. Dass er sowieso nach seinem ersten Jahr im Zoo kaum mehr anzutreffen war, störte die anderen nicht.
    Leben und leben lassen war das Motto.



Erscheinung


Aussehen, Wirkung & Ausstrahlung:
    # (+) Knubbelnase
    # (+) Grübchenlächeln
    # (-) linker Beinstumpf
    # (-) Pigmentstörung

    Im Moment würde Sawyer mit einem trockenen Lachen antworten, dass er alles an sich liebt und damit genau nichts meinen. Es fällt schwer, etwas zu mögen, wenn das Gesamtbild so empfindlich und fundamental zerstört wurde wie es bei ihm der Fall ist.
    Doch mochte der Malkin einmal seine Nase – eben, weil sie nicht wie alle anderen aussieht. Sie ist kein langer Zinken im Gesicht, welcher dieses einnimmt und somit jede Aufmerksamkeit auf sich zieht; für ihn wirkt seine Nase klein und knubblig, wie seine Mutter früher immer meinte und es auch tat: zum Anstupsen. Auch wenn diese Zeit lange vorbei ist. Allgemein war Sawyer zufrieden mit seiner Erscheinung: eine Statur, welche von der körperlichen Arbeit zeugte und sich daher unter den Shirts abzeichnete, erfüllte ihn mit Stolz.
    Mittlerweile jedoch würden dem Malkin nur schlechte Dinge an sich auffallen, wie etwa, der Blick in den Spiegel und das Erkennen der Wahrheit in seinen blaugrünen Augen – dass das Funkeln halt doch irgendwie auch eine traurige Note bekommen hat und alles in allem der Ausdruck ihm eher Angst macht. Die sonst meist natürlich braune Haut wird jedoch am Nacken von einigen weißen Flecken zerstört – er leidet von Geburt an an einer Pigmentstörung der Haut, dass diese einfach weiß bleibt und sich nicht mitbräunt. Etwas, dass Sawyer immer dann ärgerte, wenn er von einer Expedition in den warmen Ländern wiederkehrte und die Blässe besonders auffiel. Dagegen unternommen hat er bis heute nichts. Am Schlimmsten anzusehen bleibt ihm jedoch der Stumpf, wo einst der Rest seines linken Beines gewesen ist – etwas, was er auch dann nicht verbergen kann, wo er es am Liebsten tun würde. Da bleibt nur der Blick auf den trostlosen Rest bis kurz unter dem Knie. Viele würde es wohl überraschen, stünde der Malkin ihnen gegenüber – denn man merkt ihm seine Körpergröße von 1,68 Metern aus dem Rollstuhl heraus nicht an, an welchen er gebunden ist.

    Von der Kleidung her: früher war es definitiv Lederkleidung, alles was darunter war, musste einfach fest genug sein um die Reibung einige Zeit zu überstehen. Schließlich konnte Sawyer nie wissen, wann mal ein Drache womöglich husten muss und sowieso fühlte er sich darin sicherer, wenn er auf der Arbeit unterwegs war. Dennoch gibt es auch eine Freizeitgarderobe, die im Moment tatsächlich mehr zum Tragen kommt und Frischluft gewinnt: Pullover und Cargohosen – außerdem ließ sich Sawyer trotz allem nicht davon abbringen, seine gefühlt uralten Trakingschuhe weiterhin zu tragen. Oder wenigstens einen davon: ein ausgelaufenes Exemplar, welches deutlich von vieler Benutzung spricht und doch eine Lebensgeschichte hinter sich hat.


Persönlichkeit


Charakter & Verhalten:

    »Mein Humor bricht mir irgendwann das Genick – aber wenigstens kann ich dabei lachen.«
    Man konnte Sawyer nie als den Klassenclown in Hogwarts bezeichnen – denn er überließ anderen gerne die Bühne im Rampenlicht. Dagegen war es eben seine Stimme, welche leise aus dem Hintergrund mit einem trockenen Kommentar zu vernehmen war und in einer ernsten Situation ein Lachen hervorrief, wo es sich kein Professor je wünschte. Denn Sawyer sagt, was allen anderen in diesen so offensichtlichen Momenten durch den Kopf geht. Er kann die Klappe nicht halten und meistens möchte er es auch gar nicht. Ein Tag ohne einen guten Lacher ist ein verlorener – und selbst wenn er damit schon so manchen Menschen erzürnt und zur Weißglut getrieben hat, so schätzt man doch grade dies an dem Malkin. Diese anhaltende Schlagfertigkeit, die Note von Ernsthaftigkeit in jedem Wort und doch die Einladung einmal alles aus einer etwas anderen und gelockerten Perspektive zu betrachten: es könnte schlimmer kommen. Denn er ist sich bewusst, dass es immer schlimmer kommen könnte, als es tatsächlich der Fall ist. Irgendwo glaubt Sawyer auch daran, dass irgendein Mensch mehr leidet wie er selbst und er fasst sich darin.
    Doch gelingt es ihm selbst nicht immer, sich davon zu überzeugen – wie oft er sich selbst mit seinen Worten in die Tasche lügt, erfährt er dann, wenn sie zu schwer werden und er nicht vom Fleck weg kommt. Jemanden zu vertrauen fällt Sawyer nicht schwer, auch wenn er damit nicht um sich wirft; Freunde sind gut geschätzte Bekanntschaften, an welche er hohe Ansprüche stellt – nur hat er das Gefühl, dass Vertrauen eben immer auch Gewicht bedeutet. Wenngleich er deswegen für andere unverständlich ausfallend reagiert, wenn zu viel Frust aufgestaut wurde und dieser sich jäh entlädt, wenn die Probleme von innen durchgefressen kommen – da stößt er jemanden ungeachtet wer es ist, auch mal vor den Kopf. Nur ist sich Sawyer auch nie zu schade gewesen, sich zu entschuldigen. Wenngleich er Zeit braucht – er muss auf unangenehmen Worten erst herumkauen, ehe sie vorsichtig gesprochen werden können. Vieles geschieht impulsiv, doch das Klitten der Falten, dafür nimmt er sich Zeit und nimmt er sich Bedacht – sein schlechtes Gewissen ist doch einer der stärksten Feinde des Malkins. Er könnte nicht mit einem Streit schlafen gehen und dann Ruhe finden, vielmehr geht er alles nochmal und nochmal durch, um irgendwo den Punkt zu finden, wo die Richtung gewechselt wurde.

    »Du stehst hundert Mal wieder auf. Denn Du denkst Dir, morgen, da wird es schon werden.«
    Letztlich durfte der Malkin ein Mensch werden, der Selbstbewusstsein besitzt: er weiß, worauf er stolz ist und er kennt seine Stärken ziemlich gut. Gut genug, um diese auch schamlos einzusetzen und auszutesten, wenngleich es dabei in einem annehmbaren Rahmen bleibt – ist es manches Mal doch pure Unverschämtheit, die er jemanden entgegenbringt. Trotz, wie er auf dem Pergament stehen könnte, dass er etwas nicht bekommt und doch haben möchte. Nur Aufgeben war nie eine Stärke des jungen Forschers – er wäre damit auch nicht weit gekommen. Jedes Problem war einer Nachforschung wert, um eine Lösung oder einen Weg drum herum zu finden. So sah Sawyer seine Pflicht nach dem Tod seiner Tante darin, für seine drei Cousinen da zu sein und unabhängig ihrer Spannungen untereinander; er fällte kein Urteil. Er hörte zu, empfand nach – und schloss keinen mehr und keinen weniger aus. Denn selbst stand er außerhalb eines Kreises, dem er bloß seine Hilfe anbieten konnte und ebendies tat Sawyer lange genug, immer wieder. Ohne zu Zögern würde er mitten in der Nacht zu jemanden kommen, wenn einer ihn braucht, der ihm wichtig ist. Ohne dabei auf sich Acht geben zu können, denn das tut er in allen anderen Momenten schon oft genug – wenn es um Freunde oder um Familie geht, geht es um diese und nicht um ihn. So, wie er für sich und seine Ziele kämpft und kämpfen musste – gegen Schulnoten und Zukunftsängsten, gegen den Schicksalsschlag vom Tod seiner Tante, so steht er für die Menschen ein, die ihm wichtig sind. Viele können es kaum sein, denn er wählt diese mit Bedacht aus. Die wenigen, die ihm wirklich sehr vieles bedeuten und von denen er weiß, dass er selbiges erwarten kann. Alle anderen lässt Sawyer mit der kalten Schulter außen vor stehen, er wirkt ihnen gegenüber sogar herzlos und abweisend, schlicht grundlegend desinteressiert höflich.
    Doch bisher musste Sawyer auch nie mit einem wirklichen Problem kämpfen. Naiv wie ein junger Mensch, der grade in das Leben hinausläuft – in seinem Denken ist lange noch nicht angekommen, dass die Schläge vom Schicksal willkürlich sind und jeden treffen. Dass er trotz allem nicht liegen bleiben wird, wie schwer es ist, wird er noch merken. Denn Sawyer könnte seine Familie nicht so tief enttäuschen, sich selbst aufzugeben oder gehen zu lassen – das eigene Wertgefühl offen zu verlieren. Dies verbirgt er lieber, jene aufkommenden Zweifel an sich selbst und die tiefgreifenden Fragen, die mit seiner Erfahrung einhergehen; der Zwist mit dem Sinn des Lebens, den Sawyer bisher nie auch nur suchen musste und trotz allem nun verloren hat.

    »Aber das Herz ruft Dich halt immer wieder zurück; egal wie weit Du kommst.«
    Eine stete Unruhe schien den Malkin rumzutreiben – immer und immer wieder findet er etwas von seinem Interesse, findet er eine Kleinigkeit, die es zu erkunden gilt und sowieso ist er an der passenden Stelle im Zoo gelandet, denn dank seiner niemals endenden Geduld und unerschöpflichen Hingabe, gelingt es ihm, jedes noch so widerspenstige Tier zu bezwingen und zu diesem durchzudringen. Er mag, zu sehen, wie etwas aufblüht. Und zu wissen, dass es sein Verdienst ist. Als Freund steht er jemanden zur Seite und er vergisst einen nicht einfach so. Doch immer schon wirkte Sawyer unruhig, hibbelig – zerstreut und in seiner Konzentration an hundert Orten, nur nie in der Gegenwart, wenn er sich nicht grade dazu zwang. Wenn es nicht besonders wichtig war – wie etwa, bei einem Problem von jemanden. Außerhalb dieser Momente ist es schwer, den jungen Malkin wirklich zu greifen zu bekommen, denn sein Fernweh ist nicht nur in der Reise gefunden, es wohnt in seinem Herzen – der Gedanke an hundert Orte und an tausend verschiedene Welten zu grenzen, die unerschöpflichen Lebenswege, die er alle am Liebsten beschreiten würde. Jeden erkunden, um herauszufinden, welcher denn der Beste war, gewesen wäre, hätte sein können. Bisher jedoch immer unter der Prämisse von Akzeptanz: er zerdenkt das „was wäre, wenn“ – doch mit dem Bewusstsein, längst getan zu haben, kann es ihn nicht hinabziehen sondern nur zu weiteren Entscheidungen beflügeln. Bisher jedenfalls, war es immer so gewesen. Doch wirkt Sawyer mehr und mehr versumpft unter ebendiesem Freidenken, wirkt er angekettet an seine Angst – auch wenn sie unter dem unerschütterlichen Grinsen kaum zu greifen scheint, ruht sie in der Tiefe seines Wesens. Diese plötzliche Sorge vor dem Morgen von einem Weltenbummler, der kaum zwei Tage weiter dachte, wo er denn sein könnte. Das Heute war, was Sawyer alles bedeutet hat. An dem einen Tag im Kreis seiner Familie, am nächsten zwischen dem dichten Dschungel eines fernen Landes – der Nervenkitzel hat ihn aufleben lassen. Doch festigte sich die Überzeugung ziemlich schnell, all dies nie wieder zu bekommen. Er ist überzeugt davon, bloß verloren zu haben und verzweifelt daran, dieses Mal keinen Gedanken zu besitzen, der ihm etwas zurückgibt. Umso mehr schweigt Sawyer, denn bisher – er war nie ein Mensch mit Problemen und nun eins zu haben, überfordert ihn so maßgeblich, dass es ihm jedes Wort raubt.


Spiegel Nerhegeb:
    VATER SEIN
    Im Grunde spricht nichts gegen den innigsten Wunsch des jungen Malkin, irgendwann einmal ein Familienvater zu sein. Er möchte es nicht heute und nicht morgen werden, denn im Grunde war dieser Gedanke immer ein Begleiter, der ihm ein Lächeln entlockte: irgendwann, dann. Es wird schon alles passen.
    Durch seine veränderten Umstände jedoch ist Sawyer überzeugt, dass er sich diesen Wunsch nicht mehr erfüllen können wird. Umso schwerer fällt es ihm, daran zu denken, was er sonst immer für eine geschätzte Selbstverständlichkeit gehalten hat.


Dementor:
    BEERDIGUNG SEINER TANTE
    Es gibt zwei Erfahrungen in seinem Leben, welche sich die Waage halten. Und doch – wahrscheinlich weil die eine längere Zeit hatte, um in ihrem Ausmaß auf Sawyer einzuwirken ist es die Beerdigung seiner Tante und nicht der Moment des Erwachens als Verkrüppelter. Wann immer er einem Dementor begegnet wird das beklemmende und bodenlose Gefühl, die taube Leere die eigentlich keine war, in ihm wachgerufen. Die leisen und vorbeirauschenden Stimmen klingen in seinem Ohr und vor seinen Augen sieht er die Gesichter seiner Cousinen, die vor Verzweiflung verzogen sind.


Besonderheiten:
    VERGIFTUNG DURCH EINE ACRITHOLA
    Vielen ist der Begriff der Acromantula ein Begriff in der magischen Welt – und in etwa alle, denen er einer ist, sehen davon ab, sich dieser Giftspinne zu nähern, die alleine auf Grund ihrer Größe angsteinflößende Gefühle in jemanden wecken sollte.
    Anders als bei Sawyer. Selbst auf einer Expedition in den Tropen, wo ein britischer Forscher eine Unterart ebenjener Riesenspinne gemacht hatte, lernte der Malkin eine bedeutend kleinere Unterart kennen: die Acrithola. Sie ist kaum größer wie seine Handinnenfläche und daher wesentlich schwerer ausfindig zu machen. Dass sie genauso giftig wie ihre große Schwester ist, bezweifelte keiner aus der Forschergruppe. Es gab lediglich einige lückenhafte Aufzeichnungen über ein oder zwei bekannte Fälle dieser Art von Vergiftung.
    Sawyer selbst wurde während der Expedition in einem unerwarteten Moment von der Acrithola gebissen und es dauerte lange, bis ihm wenigstens eine Ahnung über die Wirkungsweise des Giftes kam. Die meiste Zeit merkte er nichts nach diesem Moment, bis zu dem Augenblick wo er erstmals schwarze Flecken rund um die Einbissstelle zu sehen bekam, welche in der Theorie höllische Schmerzen hätten bedeuten müssen – doch war Großteil des Giftes durch eine magische Blase unter seiner Haut eingesperrt worden. Dass sich das Sekret trotz allem durch die Magie fraß und sich verbreitete, bemerkte er anfänglich nicht.

    AMPUTATION DES LINKEN BEINES
    Dank der sich ausbreitenden Vergiftung wurde fast sein gesamter linker Unterschenkel in Mitleidenschaft gezogen – es wurde ihm über dem Knie amputiert, da der gesamte Bereich unterhalb nach und nach aus abgestorbenem und verfaultem Gewebe bestand. Hatte Sawyer sich in vermeintlicher Sicherheit gewähnt, dass das Gift im Mungo’s vollständig durch die Eindämmung herausgesaugt werden könnte, lernte er seinen Irrtum bitter zu bezahlen: es hatte sich längst schon verbreitet, bevor irgendjemand einen Heilzauber oder –trank finden konnte, der die vereinzelten Stellen geheilt hätte. Um eine schleichende Ausbreitung im gesamten Körper zu verhindern, musste er mit dem Verlust seines Beines bezahlen. Noch immer hat Sawyer pulsierende Schmerzen am Ende des Stumpfes, wodurch das Tragen einer Prothese undenkbar wird. Dass diese hauptsächlich von seinem Verstand und ohne eine medizinische Erklärung verursacht werden, ist ihm nicht bewusst – zu sehr hängt er noch an seinem Bein um eine andere Alternative in Betracht ziehen zu können und bildet sich daher starke Schmerzen ein.
    Dass sich das Gift zwar schnell verbreitet, doch wesentlich langsamer zu wirken beginnt, bleibt eine bisher unbestätigte Vermutung. Noch immer hat Sawyer den Erreger in seinem Blutkreislauf, auch wenn dieser mittlerweile zu verdünnt ist, um noch Schaden hervorzurufen. Er sorgt nur ab und an für fiebrige Träume, doch kann dies auch an den Erfahrungen des jungen Forschers liegen.

    HIGHTECH-ROLLSTUHL
    Seitdem die Heiler ratlos ob der Findung eines Heilmittels waren, stand in Aussicht, dass Sawyer sein Bein verlieren könnte – nicht, dass irgendjemand darauf hoffte, doch pragmatisch wie sein Vater war, legte er alles an Gold zurück, was möglich war und das aus einem guten Grund. So besitzt Sawyer einen Hightech Stuhl, welchen er eigentlich ganz leicht Kraft seiner Gedanken und der damit verbundenen Magie lenken könnte, der fliegen kann und ein eingebautes Bremssystem besitzt.
    Nur, dass er noch lange nicht so weit ist, das Potenzial voll auszuschöpfen und er zudem die Hoffnung hegt, irgendwann wieder auf zwei Beinen stehen zu können. Er nutzt doch am Öftesten die mugglische Art mit Hilfe seiner Hände, um nicht durch eine gedankliche Ablenkung irgendwo gegen zu grooven.


Soziales


Eltern & Geschwister

Eltern & Geschwister:
    DARDEN MALKIN | 48 JAHRE | HALBBLUT | MITBETREIBER VON „MADAM MALKINS“
    & KARENA MALKIN | 46 JAHRE | HALBBLUT | SCHNEIDERIN

    && BOOKER KEIRAN MALKIN | 26 JAHRE | HALBBLUT | DRACHENWÄRTER
    && BLYTHE KEMP MALKIN | 20 JAHRE | HALBBLUT | MINISTERIUM

    In der Familie Malkin gab es nie wirkliche Unstimmigkeiten.
    Letztlich gehörte man zusammen, egal was war. Seine Eltern hätten sich wahrscheinlich sicherere Berufswahlen für Booker und Sawyer gewünscht – doch am Ende waren sie dadurch glücklich, dass ihre Kinder glücklich waren. Denn um nichts anderes ging es immer.
    Dass unter den Brüdern stets auch eine gewisse Rangelei herrschte, ein Machtspielchen, welches Beachtung fand, war mehr als natürlich. Sie bewiesen sich gegeneinander und behaupteten sich gegen alle anderen, immer wieder. Wenngleich Booker bei der gesamten Sache fein raus war, hegt Sawyer grade gegenüber Blythe ein besonderes Verhältnis, denn beide sind etwa im gleichen Alter.



Stammbaum

weitere Verwandte:
    DASHIEL MALKIN | 46 JAHRE | HALBBLUT | INHABER VON „MADAM MALKINS“
    & PETRINA SANDS MALKIN | VERSTORBEN MIT 35 JAHREN | HALBBLUT
    && ELOISE „LOLO“ PAMELIA MALKIN | 25 JAHRE | HALBBLUT | MINISTERUM
    && ELEONORA „NORA“ TAMARA MALKIN | 20 JAHRE | HALBBLUT | AUSZUBILDENDE
    && EVERLY „EVY“ PAULEEN MALKIN | 16 JAHRE | HALBBLUT | HOGWARTS

    Zu seiner Tante und seinem Onkel hegte Sawyer immer einen guten Kontakt: es waren seine Lieblingsverwandten. Auch dann noch, als diese nach und nach drei Töchter bekamen, wobei Eloise sowieso älter wie er selbst war. Grade nach dem Tod von Petrina lag es an seinem eigenen Vater so gut wie möglich die drei Kinder mit aufzunehmen und seinen eigenen Bruder nicht fallen zu lassen. Eine Zeit, in welcher Sawyer selbst an Aufmerksamkeit zurückstecken musste – doch rettete ihn Hogwarts vor vielen möglichen Folgen. So gelang es ihm, den eigenen geringen Verlust gegenüber seinen drei Cousinen auszusprechen und für diese da zu sein. Immerhin hatte er sich immer gut mit ihnen verstanden.
    Letztlich waren sie ihm fast wie die Schwestern, welche er nie bekommen hatte und Sawyer weiß, dass er alles für Lolo, Nora und Evy tun würde, wenn sie ihn darum bitten.




Schule


HOGWARTS | HOUSE RAVENCLAW (2014 – 2021) | TREIBER & VERBAND ZUM SCHUTZ MAGISCHER GEFÄHRDETER GESCHÖPFE


ZAGUTZ
ASTRONOMIE A
VERTEIDIGUNG A
ZAUBERKUNST E
PFLEGE MAGISCHER GESCHÖPFE O


VERTEIDIGUNG A
ZAUBERKUNST O
PFLEGE MAGISCHER GESCHÖPFE O



Arbeit


Ausbildung:
    MZL | EFUU
    MAGICAL ZOO OF LONDON | EXTERNE FORSCHUNG UNBEKANNTER UNTERARTEN
    Bereits während seinem letzten Jahr in Hogwarts war sich Sawyer sicher, dass er etwas mit Tierwesen zutun haben wollte und so fand er schließlich durch freiwillige Hilfe während der Ferien eine Anstellung im Magical Zoo of London. Einem der berühmtesten Orte zur Haltung und Züchtung magischer Tierwesen in der Umgebung. Er entschied sich für den Bereich der externen Forschung unbekannter Unterarten, denn wie gerne Sawyer auch im Inneren des Zoos tätig war; die Tiere in ihrer natürlichen Heimat zu erleben, zu beobachten und zu studieren blieb doch sein größter Traum. Es dauerte ein Jahr, wo er die Grundelemente seines Jobs lernte – ehe er auf Expedition gehen und die Welt bereisen konnte.
    Dass ihm genau dies zum Verhängnis werden sollte, ahnte er nicht.


Lebenslauf


    » ART: ACROMANTULA | UNTERART: ACRITHOLA | ORT: TROPISCHES GEBIET «
    Kurz drückte er die Hand und lächelte einen Moment.
    Wenngleich er spürte, dass seine Gesichtszüge sich unter dieser Geste verkrampften und er mitansehen konnte, dass sie beide wussten, dass es nicht wahr gemeint war – gar nicht ehrlich sein konnte, denn das hätte vermutlich nur noch mehr verletzt. So senkte der Ravenclaw den Blick und musterte seine dreckigen Schuhe, während er schluckte. »Ich bin bei Dir«, murmelte er fast als Entschuldigung und beide spürten sie, dass es nicht ausreichen würde. Dass er da sein konnte, mit allem, was er war – dass er noch so nah kommen konnte, eine Fremde würde doch bleiben und eine Distanz war in ihrer aller Leben hineingerissen worden, über welche sie nicht so schnell hinwegkommen würden. »Nora .. ich lass‘ euch nicht alleine, okay?« Er drückte die Hand ein weiteres Mal, ehe er vorsichtig seine Finger zurückzog und in den Taschen seines Umhanges verbarg. Er sah zu dem großen Eichenportal hin und eine Schwere umgriff sein Herz, dass es sich anfühlte, es könnte nicht weiter schlagen. Doch stockte es nicht. Es blieb alles, wie es war und wie es immer gewesen war. Nur sie selbst – sie veränderten sich Tag für Tag mehr und mehr. Dass es sich erst wie gestern anfühlte, als er den Brief in der Hand gehalten hatte, der sein eigener gewesen war – nicht jener von Lolo und auch nicht ein Jahr vor seinem der von Nora. Sondern seiner ganz alleine, mit seinem Namen darauf. Wenngleich er längst gewusst hatte, dass er nach Hogwarts gehen würde – schließlich waren die zappelnden Schnürsenkel, wann immer er sich die Schuhe hatte alleine zubinden müssen, das beste Indiz gewesen. Trotz dem der Brief nur eine Tatsache bestätigte, war Sawyer außer sich vor Freude gewesen und er hatte ihn jedem unter die Nase gehalten, der diese nicht schnell genug weggezogen hatte.
    Dass er kaum zwei Monate später darüber fluchen würde, stöhnen sollte und sowieso alles als viel zu schwer empfand, verschwieg der Malkin doch lieber. Denn trotz der Schwere die es ihm bereitet hatte, irgendwie wirkte er nie so schlau wie die anderen aus seinem Haus – er war nie der Intelligenteste, wenn es um die Theorie ging, war es eine der schönsten Zeiten seines Lebens. »He, erinnerst Du Dich noch, als Du mir mitten unter der Woche Punkte abziehen wolltest, Nora? Nur weil das doofe Training kein Ende finden sollte ..«, mit einem schiefen Grinsen war sein Blick wieder klar geworden und der Junge sah zu seiner Cousine hin. Er hob die Schultern und stieß die Luft aus. »Das hier – das wird das Training und es wird lange dauern. Es wird anstrengend sein und irgendjemand will Dir dann am Ende für all die Mühen auch noch Punkte abziehen.
    Aber – aber Du wirst wissen, dass Du es geschafft hast. Du wirst es überstehen.« In seiner Stimme lag kein Zweifel und kein Wanken. Wenngleich sie alle den Tod nicht beherrschen konnten, obwohl sie allesamt irgendwann sterben würden und manches Mal ebenjener zu früh für einen kam.
    Bis dahin hatten sie ihre Zeit – eine Zeit, die Leben bedeutete und Sawyer lag es fern, sich davon runterziehen zu lassen. Sich zu Boden gerungen mit dem Aufstehen abkämpfen zu müssen. Wichtiger jedoch war nicht er selbst sich, sondern seine Cousinen in diesem Moment. Kurz nickte er zu dem Portal, wo sein Vater aufgetaucht war und er fuhr sich durch die Haare. Dass die Beerdigung ein Anfang war und kein Ende, lernte man auch erst dann, wenn es einen selbst betraf.

    » GRÖßE: HANDTELLERMAß | XXXX-ZM KLASSIFIZIERUNG | LEBT IN KOLONIEN «
    Es blitzte in seinen Augen, ehe er die Hand ausstreckte und das dunkle, glatte Haar zerwuschelte. Dabei störte Sawyer sich keinen Moment lang an dem Protest, welcher ihm entgegenschlug. »Du wirst sehen, liebste Evy – bevor Du mich vermissen kannst, bin ich wieder da.« Er nickte kurz mit wichtiger Mine und schob die Hände in seine Umhangtaschen. Zwei Monate war kaum eine Zeit, welche ihm nennenswert erschien. Wenngleich Sawyer bisher nicht allzu oft auf einer Expedition gewesen war – so war es noch immer das Gefühl von Freiheit und von freudiger Aufregung, welches ihn die ganze Welt umarmen ließ. Welches sein Herz höher trug als es je von selbst kommen würde und das ihn alle Farben sehen ließ, die es je zu sehen gab. Die Zeiten waren vorbei, in welchen er jeden Morgen zum Zoo appariert war, um dort das zutun, was alle anderen taten. Wahrscheinlich war er einer der wenigen, der alle Tierarten in ihrer ganzen Anzahl hätte aufzählen können, der zu jedem Bereich des Zoos die tägliche Struktur kennen gelernt und auswendig hätte aufsagen können. Sawyer war gefüllt von all dem Wissen, welches ein Jahr lang auf ihn eingeströmt war und sein Verstand brannte nach neuen Abenteuern. Der Grund, warum er das alles überhaupt durchgestanden hatte. »Das ist wie die freie Zeit nach den ZAG’s – die ganze Welt ist ein Traum!« Nur, dass seine Prüfungen längst nicht so breit gefächert waren wie jene, welche seine jüngste Cousine hatte durchstehen müssen. Und doch glaubte er, dass sie verstand. Wenn es einen gab, in welchem Sawyer sich wiedergefunden hätte, dann wäre es vermutlich Everly gewesen. Nicht nur, dass sie beide immer und doch jede Familienfeier durch ausschweifende Gespräche über Quidditch zubringen konnten. So wie sie debattierten, wenn die Meinungen auseinander gingen, genauso sehr bildeten sie eine Einheit, waren sie geeint im Verstand. Wahrscheinlich war es Ravenclawmentalität.
    Sawyer neigte den Kopf. »Mal ehrlich: was soll schon passieren?«
    Dass er darauf genauso wie sie wohl unendlich viele Antworten parat gehabt hätte, wusste der Malkin zu gut. Doch er blendete ebenjene Antworten aus und blieb an einer hängen: nichts. Es würde nichts passieren, es würde alles gut gehen. Er würde Briefe schreiben und von seinen Abenteuern erzählen. Dass es am Ende bei genau einem Brief für jeden bleiben würde – einen einzigen Brief mit ein paar Zeilen, in denen er das Gebiet beschrieb und ihre gemeinsame Suche nach der Giftspinne, ahnte Sawyer nicht im Geringsten. Er ahnte nichts von dem Kampf um sein eigenes Leben, um die überwältigenden Ängste zu denen er fähig war – bisher hatte er nie Angst haben müssen. Nie etwas missen müssen. Er war verwöhnt in seiner Existenz.

    Es zuckte um seine Mundwinkel.
    Und doch rieb das trockene Lachen in seinem Hals, während er aufmerksam das Gesicht musterte, welches in der Tür erschienen war. Er erhob sich von dem Stuhl und es zuckte kaum um die Mundwinkel des jungen Mannes, obwohl ein messerscharfer Schmerz durch sein Bein schoss. »Was habe ich gesagt? Ich bin wieder da.« Doch erreichte das Lächeln des jungen Mannes kaum seine Augen und sein Herz brach, als er sah, wie in den ihren ein so vertrauter Ausdruck stand. Eilig tat Sawyer einen Schritt auf sie zu, wobei er sein linkes Bein etwas hinter sich her zog, wo er es überging, nicht zu sehr belastete und darauf achtete, dass es kaum mehr wirklich da war. Er umfasste das Gesicht seiner Cousine mit seinen Händen und sah sie ernst an. »Hör auf«, murmelte Sawyer und kurz pressten sich seine Lippen aufeinander, während er sie musterte. »Nicht dieser Ausdruck. Ich werde nicht sterben.« Denn zuletzt hatte er ihn vor so vielen Jahren in dem viel zu jungen Gesicht gesehen. Er hatte ihn bei allen dreien erkennen können und das Gefühl gehasst, dass er nichts dagegen tun konnte – dass er machtlos gewesen war und nur sich selbst hatte hingeben können, um irgendwie zusammen zu halten, was auseinander zu brechen drohte.
    Dieses Mal jedoch war er es, der so angesehen wurde. Er war es, der die Schuld für den Ausdruck trug und Sawyer spürte die Wunden in seinem Inneren. Nicht nur die beißende Angst ob der eigenen Ungewissheit, mit welcher er nun schon Wochen lebte. Die ihn zerfraß und in jedem wachen Moment mehr den Verstand zu stehlen drohte. Jedes Mal, wenn er in die Augen eines Heilers sah, der genauso ratlos drein blickte – nickte er und brach doch noch ein wenig. Jedes Mal, wenn er in die Augen eines Heilers sah, der ihm sagte, dass es dieses Mal vielleicht eine Möglichkeit gab, fand Sawyer Hoffnung. Er fand sie so rasend schnell, nur um sie noch langsamer wieder zu verlieren. Mit einem Schlag brach zwar jede Wahrscheinlichkeit, doch dauerte es so viel länger, all die Scherben der zersplitterten Rettung aufzusammeln und zu einer neuen Hoffnung zusammenzusetzen. Mit jedem Scheitern, dass er durchstand, wurde es nur noch schwerer – nur noch schlimmer, am Ende wieder hier zu stehen. An diesem Punkt, an welchem er nichts mehr hatte. »Das wird wieder.« Er verbiss es sich, Evy ein Versprechen zu geben – denn Sawyer konnte es nicht. Seitdem der pulsierende Schmerz durch sein Bein kroch, weil das Gift doch nicht eingedämmt worden war sondern sich verbreitet hatte. Mit jedem Schritt mehr und mit jedem Herzschlag war es tiefer in seinen Körper gekrochen, um ihn gegen sich zu verwenden. Er fror im Inneren, obwohl ein schwaches Lächeln auf seinem Gesicht festhielt.

    » NAHRUNG: INSEKTEN & KLEINTIERE | JAGDVERHALTEN: HOCHKONZENTRIERTES GIFT; TÖTET HAUTZELLEN AB | HEILUNG: UNBEKANNT «
    Sein Blick glitt aus dem Fenster, während die Stille seine Arme hinaufkroch.
    Der Malkin stieß leise die Luft aus, ehe er sich langsam herumdrehte. Und zu der jungen Hexe aufsah. Wie es künftig immer sein würde: er sah zu den Menschen auf und die Menschen sahen auf ihn hinab. »Ich habe Dich immer bewundert, weißt Du?«, murmelte der junge Mann und seine Stimme war so ermüdet wie sich sein Inneres anfühlte. Doch war sie nicht tot – lange noch nicht konnten seine Worte oder seine Tonlagen, am wenigsten jedoch seine Gedanken, frei von jenem Mitleid sein, welches er empfand. Welches er nicht vertreiben konnte und für das er doch bisher kein Wort gefunden hatte. Es blieb alleine darin präsent, dass Sawyer das Zimmer seit dem Eingriff vor einigen Wochen nicht mehr verlassen hatte – dass er weder hinaus aus dem Hospital fuhr, es noch bis zum Gang schaffen wollte. Er blieb im Zimmer, ließ die Tür zu und öffnete nur manches Mal das Fenster. Immer wieder waren es neue Ausreden gegenüber seiner Familie, immer öfter eine erfundene und kleine Lüge, wenngleich er wusste, dass die Heiler wenigstens seinen Eltern direkt von der Wahrheit erzählt hätten. Er verschränkte die Finger ineinander. »Dafür, dass Du so stark warst. Es noch immer bist.« Er erinnerte sich daran, dass es Lolo gewesen war, welche ihre Familie zusammengehalten hatte. Auch wenn Sawyer mit ihr am wenigsten Kontakt gehabt hatte – so wusste er von seinen beiden anderen Cousinen doch, dass es immer wieder die Älteste gewesen war, die letztlich Sorge dafür getragen hatte, die Familie als ebensolche zusammen zu halten. Er schüttelte kaum merklich den Kopf. »Dabei stand doch auch in Deinen Augen immer so viel Kummer.« Manchmal in den stillen Momenten dazwischen, wenn niemand hinsah und wenn niemand damit rechnete, hatte er Lolo beobachtet. Nur zu ihr hingesehen, wie eine stille Vergewisserung, dass es auch ihr gut ging. Von allen anderen hatte er Worte bekommen. Wie oft er nicht mitten in der Nacht aus dem Bett hinaus war, um zu Nora zu gelangen und wie viele Briefe er Evy bereits geschrieben hatte – umso präsenter war das Schweigen gewesen, welches beide voneinander trennte. Er sah hinab. Sah auf den einen Fuß, das eine Bein.
    Wie er aufgewacht war und die Reste eines guten Momentes noch in seinem Kopf geflirrt hatten, an den er zuletzt gedacht hatte – jener eine Moment, wo sie den Quidditchpokal gewonnen hatten. Der Jubel und die Schreie ihres Hauses, die Glückwünsche und Schulterklopfer, welche er erhalten hatte. Welche ihnen allen zuteil geworden waren – alles war so lebendig gewesen, so voller Farbe. Bis zu dem Augenblick, wo er realisiert hatte, was geschehen war. Wo Sawyer versucht hatte, etwas hoch zu heben, was es nicht mehr gab. Einen Zeh zu bewegen, der nicht mehr zu ihm gehörte. Er hatte Welten brechen sehen. Er hatte dabei gestanden, geduldig alle Scherben aufgesammelt, die ihm in die Hände gedrückt worden waren und damit gewartet, bis sie wieder zurückkehren konnten.
    Sawyer war mit unerschütterlichem Mut und mit einem Drang im Herzen los gezogen, als er sich sicher gewesen war, dass es endlich an der Zeit war; Tage genug gekommen waren, um über Briefe zu vermitteln, was er sonst immer gesagt hatte.
    Nur dieses Mal war es sein Mut, den er verlor. Der Drang seines Herzens, der gebrochen worden war. Es war sein Leben, dass kaputt gegangen war und nicht die Scherbe irgendeines anderen.
    »Aber Du hast es nie jemanden gesagt.« Und er wusste, dass er den Schlüssel rumdrehen würde. Wie oft das Schloss auch brechen würde, sah Sawyer Lolo an um zu wissen, dass es manchmal besser war, nichts zu sagen.








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