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Are you ready to rumble!?
Unspektakulär war wahrscheinlich der Ausdruck, der in den letzten Wochen, oder besser gesagt Monaten zu dem Leben der Windtänzerin passte. Dafür hingegen war bei ihrer Freundin Tanea mehr als nur minimal alles durchgedreht. Okay, sie absolvierte gerade ein Praktikum in Hogwarts, weshalb sie bis zu den Ferien nicht wirklich greifbar gewesen war, aber auch ansonsten ging es bei ihr nicht gerade rosig ab. Natürlich war das auch an Chris nicht vorbei gegangen und sie hatte versucht, soweit sie konnte für ihre Freundin da zu sein. Sie war niemand, der dir tröstend die Schulter hinhielt, wenn es dir schlecht ging. Nein, sie gehörte eher zu den Menschen die versuchten dich abzulenken wenn es dir schlecht ging, sie brachte Alkohol vorbei, lud ihre Freundin auf Partys ein und das sie, gemeinsam zum Finalspiel gehen würden, das stand sowieso von vorne herein fest. Das es nun sogar ein Spiel ihres gemeinsamen Freundes Ary war, setzte dem ganzen noch die Krone auf. Für Chris waren die letzten Wochen nicht von Schrecken und Angst belegt worden und genau deshalb war es für sie auch ziemlich einfach, ihre Freundin auch jetzt hier auf andere Gedanken zu bringen. Zum mindestens für diesen Moment, zum mindestens für diesen Tag, sollte sie sich nicht so miserabel fühlen. Sie sollte nicht ununterbrochen an das verlorene Kind denken, sollte nicht an die bemitleidenden Blicke denken und vor allen Dingen sollte sie all jene Sorgen die sie so quälten erst einmal vergessen, auch wenn das reine vergessen der Dinge, sie natürlich nicht in Luft auflösen ließ. Doch der Alkohol war schon ein gutes Instrument um sich von eben solchen Problemen abzulenken.
Das Quidditch an sich, nicht gerade ein Sport war der Tanea zusagte, das interessierte die Schwarzhaarige reichlich wenig. Immerhin handelte es sich hier um Ary der heute im Finale der Weltmeisterschaft auf dem Besen für sein Land kämpfen würde. Chris war so unheimlich stolz auf ihren Seelenverwandten und auch wenn sie in letzter Zeit viel zu wenig Zeit miteinander verbringen konnten, so lag das definitiv nicht daran, dass er ihr egal war. Sie war da, immer und zu jederzeit und das würde er genauso gut Wissen wie sie es umgekehrter Weise wusste. Aber auch das war jetzt ziemlich irrelevant. Mit Sack und Pack waren sie mit dem Besen hier angereist, immerhin war das ein Reisemittel, mit dem Tanea am Besten zurechtkam. Das Spiel hatte gerade begonnen und natürlich trugen die beiden, etwas anderen Frauen, Shirts mit dem Namen „Kirke“ hinten drauf. Sie lächelte dann zu Tanea, die gerade in die Fanrufe der Engländer einstimmte und konnte sich ein Grinsen schließlich nicht verkneifen. „Ich muss sagen, dass es ja schon seltsam ist dich in diesem Aufzug zu sehen und zu wissen, dass du genug Gründe hättest den Sport zu boykottieren. Aber umso schöner ist es das du mitgekommen bist und ich wette das Ary sich auch freuen wird wenn er erfährt das du mit mir direkt im Stadion dabei warst.“, genau, immerhin ging es hier nicht um irgendetwas. Es ging um die Weltmeisterschaft und in den Augen von Chris stand das Ergebnis sowieso schon fest, England würde Weltmeister werden und ihr bester Freund würde endlich die Anerkennung bekommen, die er verdient hatte.
Einen tiefen Schluck nahm sie aus ihrem Butterbier, welches sie dummerweise in einem Plastikbecher serviert bekommen hatte. Das war es, was sie an eben jenen Veranstaltungen am schlimmsten fand, den Alkohol gab es nur in Plastikbehältern, wegen der Sicherheit, das war schon klar, aber dennoch schmeckte das Zeug aus den entsprechenden Gläsern eben immer noch am Besten. „LOS ENGLAND!!!“, brüllte sie schließlich und schielte noch einmal zu ihrer Freundin herüber, bevor sie ebenfalls in die Fanrufe der anderen Engländer mit einstimmte.
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Tanea hatte in den letzten Monaten wirklich zu schätzen gelernt, wenn man von Freunden abgelenkt wurde und nicht die Möglichkeit hatte in Selbstmitleid zu versinken. Das Quidditchspiel war mal wieder eine willkommene Ablenkung nach der Entführung von Charlie und der gestrigen Geburt, die sie über die Bühne gebracht hatte. Ein junges Mädchen, dass sie angefangen hatte in Hogwarts zu betreuen. Die Geburt selbst war nicht das Problem sondern vielmehr der Kräutertrank, den sie auf Taneas gutheißen regelmäßig eingenommen hatte. Magische Geburten waren immer kompliziert, zumal eines der Kinder ein Metamorph war und durch den Trank ungewollt als Pflanze auf der Welt gekommen war - Manchmal fand sie die magische Welt einfach nur seltsam. Quidditch war auch so ein seltsames Spiel, aber das dachte sie bei den Muggeln mit Fußball auch. Nichtsdestotrotz hätte sie sich auch über ein Fußballspiel mit viel Alkohol gefreut.. Aber es war natürlich etwas vollkommen anderes einen ihrer guten Freunde anfeuern zu können. Sie war unglaublich stolz auf Ary, dass er es so weit gebracht hatte in den letzten Jahren und die Mannschaft trotz aller Kritik und Zweifel durch die Medien am Team und der Trainerin es ins Finale gebracht hatte. So war es Ehrensache ein Shirt mit seinem Namen auf den Rücken zu tragen. Sicherlich waren sie nicht immer einer Meinung und hatten einige unterschiedliche Ansichten, aber hierbei würde sie ihn immer unterstützten. Es war sein Leben und seine Leidenschaft.
Es war definitiv ungewohnt etwas allein mit Chris zu unternehmen, da die Truppe für gewöhnlich doch größer war, aber es war auch mal schön. Ein schiefes Grinsen legte sich auf ihre Lippen als die Schwarzhaarige die Wahrheit aussprach. Sie hatte so viele Gründe diesen Sport zu boykottieren, aber heute wollte sie nicht daran denken. "Es müssen Opfer gebracht werden..", scherzte sie dann mit einem Zwinkern und legte dann ihrer Freundin einen Arm über die Schultern. "Aber ich find's auch schön hier zu sein.. Auch wenn es sich um Quidditch handelt." Ihre Meinung zu dem Sport war klar, die hatte sie nie verborgen auch nicht gegenüber Ary. Deswegen wusste sie auch, dass die Aussage, dass der Kirke sich über ihre Anwesenheit freuen würde, wahr ist. Es war eben doch die Weltmeisterschaft und es war auch nicht das erste Mal, dass sie ein Spiel gesehen hat. Sie war einige Male im Pot als diese Liveübertragungen hatte, auch wenn sie sich meist mit den Rücken zum Projektor gesetzt hatte.
Tanea trank kein Butterbier, da sie dieses nicht vertrug, sie hatte sich stattdessen für einen Met entschieden, auch ebenfalls angeboten wurde - natürlich ebenfalls in den nicht wirklich stilechten Plastikbechern, aber das störte sie vermutlich weniger als ihre Freundin. Auch sie stimmte in die Rufe der Engländer mit ein; es war natürlich immer etwas Besonderes ein Finale im eigenen Land austragen zu dürfen - besonders auch wegen der Masse an Fans, die den eigenen Namen riefen. Besonders flippte die Masse aus, als das erste Mal der Quaffel durch die Ringe geschossen wurde und somit Großbritannien in Führung ging.
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Das ihre Freundin wirklich einige Opfer brachte damit sie hier sein konnte, das war Chris nur allzu gut bewusst. Sie kannte Tanea immerhin nicht erst seit gestern. Es waren nun schon Jahre in denen sie befreundet waren und ob man nun alle Macken und Kanten des jeweils anderen so teilte war eine Sache, aber man lernte definitiv damit umzugehen und sie zu umgehen. Außerdem war es nicht die Idee von Chris selbst gewesen hierher zu kommen. Nein, die Idee mit dem Mädelsabend der etwas anderen Art kam von Curry selbst und damit hätte Chris wirklich niemals gerechnet. Vor allem nicht als diese dann nun sogar meinte, dass sie es trotzdem schön fand hier zu sein, obwohl es Quidditch war. „Na wenn das mal nicht direkt ein Grund ist was zu trinken.“, grinste Chris ihre Freundin schließlich an und erhob den Becher bevor sie ihn letztlich ansetzte und einen großen Schluck daraus nahm. Natürlich würde sich Ary darüber freuen wenn sie hier waren. Er freute sich eigentlich immer über die Anwesenheit seiner Freunde und es war schließlich noch einmal etwas anderes, ob er wusste das sie ihm dabei von irgendwo anders zusahen, oder aber wenn sie sich direkt live im Stadion befanden. Absolut nicht miteinander zu vergleichen und auch wenn Ary selbst gerade wahrscheinlich nicht sonderlich viel davon mitbekam das sie hier waren, so würde sie es ihm schon sagen. Immerhin war es wirklich eine Rarität das ausgerechnet Tanea sich hierher verlaufen hatte. Bei Chris hingegen war es nichts seltenes, sie verfolgte viel Spiele des Suchers. Eben jene bei denen sie auch die Zeit hatte, denn obwohl sie nicht sonderlich viele Auftritte hatten, so hatte sie trotz allem Training und wenn man das zu häufig versäumte, nun ja dann waren ihre Kollegen eben auch irgendwann überdrüssig und hatten keine Lust mehr aus sie. Dabei war sie selber sich ziemlich sicher, dass sie unersetzbar war. Wer sonst sollte sich denn bitte um die Finanzen kümmern? Klar, Chris war chaotisch, Chris war alternativ, aber was das Geld der Truppe anging war sie äußerst genau und vor allen Dingen zuverlässig. Deshalb hatte man es ihr ja auch übertragen gehabt. Doch das spielte jetzt grade überhaupt keine Rolle. Wichtig war das sie hier war und das sie Ruhe hatten.
Das ihre Freundin jedoch kein Butterbier trank, dass interessierte Chris ebenso wenig wie ob es nun regnen würde oder nicht. Sie konnte trinken was sie wollte und selbst wenn es Wasser gewesen wäre hätte es die schwarzhaarige nicht gestört. Wobei es schon sehr seltsam war, dass Tanea gerade wirklich Met in Plastikbechern trank, dann wirklich lieber das Bier und so konnte sie es sich nicht verkneifen leicht zu Grinsen. Es kam jedoch nicht nur davon, dass Tanea Met aus einem Plastikbecher trank, sondern eben auch weil die Brünette wirklich ernsthaft in die Anfeuerrufe miteinstieg. Es war ein seltsames Bild und gerade als Chris sich wieder dem Spielfeld zuwandte, wurde der Quaffel in die Ringe geschossen und wie die meisten Zauberer und Hexen um sie herum, warf sie ihren Becher weg, nahm Tanea in die Arme und flippte völlig aus. Als Tanea schließlich dabei sogar einstieg, war Chris wirklich verwundert, grinste dann aber als die Menge sich beruhigte, ohne dabei den Arm von den Schultern ihrer Freundin weg zu nehmen. „Warts ab, du mutierst noch zu einem richtigen Fangirl.“, meinte sie scherzend und blickte auf ihre Hände. „Verdammt! Und da war der erste Becher in der Menge verloren. Ich sollte mir angewöhnen die Dinger abzustellen“, meinte sie mit einem Grinsen und zuckte dann mit den Schultern bevor sie Tanea den ihren kurzerhand wegnahm und einen Schluck davon nahm, bevor sie ihn zurückgab. Gut, Met war nun nicht das was sie bevorzugte. Aber in der Not trank man eben das was man gerade zur Hand hatte und außerdem hatte Chris sich gerade die Seele aus dem Leib gebrüllt, da durfte sie das ja wohl.
Tanea gehörte zu den Menschen, die ihren Freundin bedingungslos den Rücken freihielten und sie unterstützte, wo sie selbst nur konnte.. natürlich nur, wenn ihre eigene Moralvorstellung dem ganzen keinen Strich durch die Rechnung machte. Quidditch war grenzwertig. Es wurden Menschen verletzt, es war ein brutaler Sport, aber trotzdem war ihr vollkommen bewusst, dass diejenigen, die da auf den Besen saßen, allesamt Profis waren, die ihren Sport verstanden, liebten und sicherlich auch dafür sorgten, dass das Verletzungsrisiko so gering wie möglich gehalten wurde. Auch ihren Freund zählte sie definitiv zu den Profis dazu, auch wenn sie wusste, dass er dies noch nicht lange machte und auch erst seit kurzem der Sucher der Nationalmannschaft war. Am Anfang war sie skeptisch gewesen, bezüglich seiner gesamten Karriere.. doch letztendlich überwog nicht die Sorge, sondern die Freude für den jungen Mann, den sie zu ihren guten Freunden dazuzählte. Also letztendlich war es auch schon selbstverständlich, dass sie heute hier war mit Chris, die man sowieso immer für Quidditch begeistern konnte, während Tanea schon in Hogwarts kaum für den Sport zu haben war; wenn sie sich recht erinnerte, dann saß sie lediglich bei dem allerersten Spiel der Saison ihres ersten Schuljahres auf der Zuschauertribüne und hatte schnell entschieden, dass dies einfach nichts für sie war und danach an keinem weiteren teilgenommen. Aber verdammt. Tanea empfand auch Zaubererschach als zu brutal und zuckte oft genug zusammen, wenn eine der Figuren zerschlagen wurde und dabei mochte sie die Muggelvariante des Spiels wirklich gerne. Sie war einfach zu zart besaitet für diese brutale Welt da draußen.
Vermutlich würden ihre Freunde es sie auch nie vergessen lassen, dass sie, ausgerechnet sie, es tatsächlich fertig gebracht hatte das Finale der Weltmeisterschaft im Quidditch zu besuchen. Vermutlich würde sie es irgendwann noch ihren Kindern erzählen! Und Tanea würde nur daneben sitzen, die Augen verdrehen und bei der Erinnerung alles auf den jugendlichen Leichtsinn schieben.
Sie tat es Chris gleich und erhob mit einem Grinsen ihren Becher und nahm einen großen Schluck von dem süßen Getränk. Während der WM hatte sie tatsächlich sporadisch angefangen Quidditch zu verfolgen, aber eher um zu wissen, wie die Spiele des Suchers gelaufen waren.. aber ganz London war im Quidditch-Fieber gewesen, so war es auch nicht schwer gewesen nichts zu verpassen, gerade als die kritischen Stimmen, die zu Anfang kein gutes Haar an der Nationalmannschaft und vor allem an der Trainerin, gelassen hatte, immer ruhiger wurden und irgendwann so gut wie versiegten. Sie waren als Underdog in das Turnier gestartet und nun waren sie hier im Finale: Ein Grund mehr sie lauthals anzufeuern.. natürlich auch als das erste Tor geschossen wurde. Leise lachte sie als Chris sie in den Arm nahm. „Und du wirst mich das nie vergessen lassen!“, lachte sie, „Pass auf, dass ich mir nicht noch das Quidditch-Logo tätowieren lassen.“ Es war sicherlich bei der Menge an Körperverzierungen nichts besonders Auffallendes mehr.
Sie lachte über Chris und ihren verlorenen Becher. „Die Leute vor dir werden sich sicherlich über die Bierdusche gefreut haben“, zwinkerte sie. Tanea rechnete auch schon damit, dass ihre Tage am nächsten Morgen nach Butterbier riechen und entsprechend verklebt sein würden; sicherlich einer der Nachteile an langen Haaren, die sie zu einem Dutt nach oben gebunden hatte. „Bedien dich“, lachte sie dann als Chris sich einfach an ihrem Met bediente, was sie einfach null störte. Nea gehörte einfach zu den Menschen, die so etwas ohne zu hinterfragen mit ihren Freunden teilte, auch wenn diese damit leben musste, dass es durch den angebotenen Laktasemangel eben keinerlei Butterbier für die Halbinderin geben würde, was sie aber auch nicht allzu tragisch fand. Aber da es garantiert nicht das einzige Getränk am heutigen Abend bleiben würde, würde die andere Frau ja bald wieder zum Butterbier übergehen können.
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Eigentlich war es wirklich fraglich wie die Clique zueinander gefunden hatte. Da sie doch alle irgendwie nicht unterschiedlicher hätten sein können, zum mindestens was Ary und sie und Tanea und Jam anging. Denn während Chris und Ary gerne auch mal Dinge mit den Fäusten klärten und auch so generell nicht gerade abgeneigt von Gewalt oder sonstigem wie zum Beispiel Quidditch waren, hingegen war Tanea zum Beispiel vollkommen gegen Gewalt jeglicher Art und jeder der sie kannte wusste ganz genau das sie das hier gerade nur aus Loyalität tat. Genauso wie sie die letzten Spiele der Mannschaft für die der Kirke eingesetzt war, nur verfolgt hatte weil sie wusste wie viel Wert er darauf legte, eben jene Triumphe oder gegebenenfalls Niederlagen, mit seinen Freunden zu teilen. Doch es war nicht nur der Erfolg den sie zu verschreiben hatten, der mit dieser Weltmeisterschaft kam, denn gerade Chris hatte ziemlich unter dem Zeitmangel ihres besten Freundes zu leiden. Nicht, dass sie ihm das jemals ankreiden würde, hatte sie doch momentan selber genug Aufträge und dementsprechende Auftritte in den unterschiedlichsten Bereichen der magischen Welt. Es war schließlich Sommer, allerdings änderte das nichts daran das sie ihre Freunde und eben gerade auch Ary unheimlich vermisste. Das jedoch zugeben? Auch nur Ansatzweise davon zu sprechen? War nicht ihr Ding, würde es nie werden und sie wusste, das auch ihrer Clique bewusst war, dass selbst die aggressive Rebellin die gemeinsame Zeit wertvoll fand und brauchte um irgendwie ihren Ausgleich zu finden. Diese Sache brauchte sie ihnen nicht jedes Mal wieder auf die Kürbispastete schmieren nur damit es offensichtlich war. Also genoss sie die Stunden die sie hier mit ihrer Freundin verbringen konnte und in denen sie irgendwie zum mindestens Gefühlsmäßig auch Zeit mit Ary verbringen konnte umso mehr.
Darauf, dass Tanea jetzt jedoch meinte, dass Chris ihr das hier sein niemals verzeihen würde, schüttelte die Dunkelhaarige mit einem seitlichen Grinsen hastig den Kopf und malte sich dann aus wie es wohl aussehen würde, wenn ihre Freundin sich wirklich noch etwas zum Sport hätte tätowieren lassen. „Klar, aber dann bitte auf der Stirn. Das ist dann der wahre Liebesbeweis für Ary.“, meinte sie dann schüttelte erneut grinsend den Kopf und wandte sich dann einen Augenblick wieder von ihrer Freundin ab um zu beobachten wie Ary ziemlich schnell hinter etwas her zu sein schien, nur um dann ziemlich offensichtlich einem Klatscher auszuweichen, zu fluchen und wieder langsamer suchend durch die Gegend zu fliegen. Doch da war ihre Aufmerksamkeit auch schon wieder zurück auf ihren Alkohol gelangt, den sie geradewegs in der Menge verteilt hatte. Fing ja gut an, war aber normal. Okay, vielleicht nicht für jeden, aber für Chris definitiv und als sie sich ohne zu fragen, wie als wäre es selbstredend, den Becher von Tanea nahm, gab sie diesen auch schon wieder zurück. Immerhin war das Zeug im Vergleich zum Butterbier nun wirklich eine Nummer zu süß. Erneut grinste sie, zuckte dann mit den Schultern und konzentrierte sich erneut wieder auf das Spiel. Wieder konnte sie sehen wie Ary beinahe von einem Klatscher abgeworfen wurde und sie regte sich künstlich, aber eben Freundesloyal darüber auf. „Also wirklich, wenn diese dämlichen Klatscher ein Weib wären, ich würde sie windelweich prügeln.“, definitiv nichts, was Tanea meinungstechnisch unterschreiben würde, aber auch nichts was sie schockieren sollte, wo sie doch nicht erst seit gestern mit der Windtänzerin befreundet war. Noch ein Griff zu Taneas Becher und erneute Jubelschreie kamen direkt aus der Kehle von Chris und man konnte spätestens jetzt merken, dass sie sich sichtlich daheim fühlte. Dort, wo ihre Freunde waren, dort wo sie keine Sorgen hatte und dort wo sie sich nicht andauernd dafür verteidigen musste das sie ebenso war wie sie war – verrückt.
¬Die Clique war einfach nur ein wild zusammengewürfelter Haufen, erst recht dann, wenn Taneas Schwester noch mit von der Partie war, aber irgendwie hielt es sich trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere doch ziemlich gut die Waage.. Vielleicht verstanden sie sich auch genau deswegen so gut. Ary und Chris diejenigen, die der Gewalt nicht wirklich abgeneigt waren, daneben eben Jam und Tanea, die mit ihrem Altruismus und Pazifismus vielleicht die anderen beiden ausglichen, während diese dafür sorgten, dass sie sich nicht jeglichen Spaß, wie eben ein Quidditchspiel, entgehen ließen. Wie dem auch sei.. die junge Heilerin war wirklich dankbar für ihre Freunde und verstand es als selbstverständlich bei solchen großen Ereignissen in deren Leben auch dabei zu sein., vor allem nachdem diese Weltmeisterschaft dazu geführt hatte, dass sie Ary eigentlich so gut wie gar nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Ihre Abwesenheit in Hogwarts, die entstehenden Prüfungen zur Allgemeinheilerin und der ganze familiäre Stress in Kombination mit den ‚Beziehung’sproblemen mit Pixie taten ihr Übriges. Doch manchmal musste auch sie einfach versuchen ihren Kopf abzuschalten, egal wie schwer ihr das in den meisten Situationen einfach fiel. Doch heute hatte sie einfach einmal ihre Chance ergriffen.
Sie konnte über den Vorschlag sich das Logo auf die Stirn tätowieren zu lassen einfach nur lachen. Tanea hatte sicherlich einige seltsame Tattoos, aber sie dachte noch nicht einmal ansatzweise daran sich das Quidditchlogo dauerhaft auf die Haut zeichnen zu lassen.. geschweige denn auf die Stirn. Sie hatte unglaublichen Respekt vor Menschen, die sich auch diese Hautstellen verschönern ließen, aber die Heilerin konnte es sich selbst nicht vorstellen. Vermutlich wäre sie dann auch ihren Job los und das wollte sie tunlichst vermeiden. Sie wurde sowieso schon oft genug im St. Mungos wie so ein Minimuff angeschaut, besonders natürlich von den älteren Patienten, die sich noch immer nicht an die Körperverzierungen der Jugendlichen gewöhnt hatten, obwohl es doch wahrlich nichts Besonderes mehr war. Sie schüttelte einfach nur grinsend mit dem Kopf als sie sich selbst einen Schluck von ihrem Met gönnte und sich nachfolgend wieder auf das Spiel konzentrierte.
Ihr Blick verfolgte Ary, der wie wild dem Schnatz hinterherjagte und dabei den Klatschern auswich. Sie hatte wirklich Respekt für Quidditchspieler, die hier ihre Gesundheit eigentlich so leichtsinnig auf das Spiel setzten. Doch sie hatte sich geschworen nicht weiter darüber nachzudenken. Heute wollte sie lieber mit den anderen Zauberern und Hexen jubeln, wenn der Quaffel durch die Ringe geworfen wurde und die Treiber besonders intelligent den Klatscher ablenkten.. genauso wollte sie mit der Masse feiern, was darin endete, dass sie und Chris während des gesamten Spieles häufige Trips zum Getränkestand machten und irgendwann auch gut angeheitert waren. Tanea musste feststellen, dass Quidditch betrunken wirklich besser zu ertragen war.
Der Jubel war groß, als Ary den Schnatz fing und somit niemand anderes als Großbritannien die Weltmeisterschaft im eigenen Land gewann! Chris und Tanea lagen sich in den Armen, springen wie wild durch die Gegend, jubelten, schrien Arys Namen. Die England-Rufe wurden immer lauter, die Euphorie war mehr als nur deutlich zu spüren und sie beide waren mittendrin. Natürlich lichteten sich die Ränge nach und nach dich Tanea und Chris waren noch nicht bereit mit der Party aufzuhören.
Sie verließen das Stadion spät in der Nacht als die Party nach und nach abflaute. Tanea wusste nicht mehr wie viel Met sie getrunken hatte.. geschweige denn wie viele Shots von stärkeren Alkoholika hinterher noch gefolgt waren. Ihr war klar, dass sie definitiv sehr gut angetrunken war, aber es reichte um noch gerade aus zu gehen und sich vernünftig zu artikulieren. Für mehr Halt hatte sie nichtsdestotrotz ihren Arm über die Schultern von Chris gelegt, sodass sie eng beieinander liefen. „Wohoooow!“, rief sie dann noch einmal in die Nacht hinein. „Ary ist Weltmeister.. er hat’s echt geschafft!“ Sie war verdammt stolz auf ihren guten Freund, denn sie alle wussten, dass dies sein großer Traum war und wer hätte gedacht, dass er so schnell wahr werden würde. Sie musste daran zurückdenken als er sein erstes Spiel im Trikot der Nationalmannschaft absolviert hatte und sie alle hinterher feiern gegangen waren.. was waren die Reporter um ihn herumgekrochen.. Die Schlagzeile am nächsten Tag war dann auch gut, denn sie hatten sich zu dritt auf einem der Klos versteckt, da sie keinen Bock mehr hatten von ihnen belästigt zu werden. ‚Neuer Sucher der Nationalmannschaft hat Dreier auf dem Damenklo!‘ Was hatten sie darüber lachen müssen als ihnen die Klatschzeitung in die Hände gefallen war.. und nun waren sie hier, eine ganze Weile später und feierten den Sieg der Nationalmannschaft.
Während sie durch den nahen Wald hin zum Campingplatz liefen, fielen Tanea die Veränderungen in der Umgebung nicht weiter auf.. zu euphorisch, zu positiv und zu angetrunken war sie gerade um noch irgendetwas mitzubekommen.
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Von Stunde zu Stunde floss mehr Alkohol und es störte irgendwie immer weniger wie unterschiedlich die beiden Frauen eigentlich waren. Wobei wenn Christina ehrlich zu sich selber war, dann war das etwas das sie noch nie so Recht gestört hatte. Sie wusste wo Taneas Werte lagen, kannte jegliche ihrer Vorstellungen und gelinde gesagt Schiss sie da extrem drauf. Es hätte wahrscheinlich keinen Menschen geben können, der mehr Unterschiede zu ihr hätte aufbringen können als es bei Curry der Fall war und dennoch, oder eventuell gerade deswegen zählte sie nun einmal zu den besten Freundinnen von Chris. Wenn jemand ihrer Freundin dumm kam, wenn jemand sie verletzte oder unfair behandelte, nun ja dann musste dieser jemand eben mit den Konsequenzen rechnen und Chris kam meistens nicht alleine, nein meistens und gerade dann wenn es um Curry ging, dann hatte sie Ary mit dabei und das ging niemals gut aus. Sie selber war schon brutal, hatte ihre Aggressionen oftmals nicht im Griff, aber Ary war noch einmal eine Steigerung zu ihr und gemeinsam wollte sich zum mindestens in jenen Lokalen wo sie bekannt waren niemand mit ihnen anlegen oder besser gesagt nur dann, wenn er es darauf anlegte enorm etwas auf seine Visage zu bekommen. Doch all das zählte heute nicht, heute war Mädelsabend und das Spiel war perfekt. Es war eine Parade der gesamten Mannschaft und als Ary, ja genau ihr Ary schließlich auch noch den Schnatz fing war das einzig und allein der krönende Abschluss eines gelungenen Spiels, eines Abends der am besten niemals hätte enden sollen, zum mindestens in diesem einen Moment nicht. Sie schrien, sie feierten, das Bier flog durch die Gegend, selbst Tanea hielt nicht an sich und feierte mit ihrer Freundin ein bisschen, bis sie schließlich das Stadion nach und nach mit der Masse verließen. Etwas, was sie vielleicht besser hätten lassen sollen, vielleicht hätten sie einen anderen Weg einschlagen sollen, vielleicht, ja vielleicht hätten sie nicht hier sein sollen. Aber sie waren es und so strömten sie gröhlend mitsamt der Menge in die Richtung in der sich die Zelte befanden. Gut gewählt war das von ihnen auf jeden Fall, denn keiner der beiden Frauen wäre jetzt noch in der mentalen Verfassung dazu gewesen, sie beide irgendwie heile zu einem der Beiden nach Hause zu befördern.
Dumm nur, dass dementsprechend auch niemand von ihnen dafür geeignet war einen solchen Kampf um Leben und Tod zu bestreiten, wie sie ihn jetzt bald dummerweise über sich hätten ergehen lassen müssen. Denn obwohl sie betrunken war, obwohl sie mehr als genug Alkohol zu sich genommen hatte – man war ja immerhin nicht nur beim Butterbier geblieben, war ja langweilig – bekam Chris sehr wohl die Dunkelheit mit, welche sich allzu plötzlich über sie erstreckte und bereits kurz nachdem die Hexe mitbekommen hatte, wie viele der umherlaufenden Menschen panisch wurde, hörte sie auch schon den ersten Schrei. Sie wusste nicht was geschehen war, hatte keine Ahnung worum es sich handelte, aber sie wusste das es nichts Gutes war, nichts Gutes sein konnte und das bedeutete, sie mussten hier weg. Irgendetwas passierte hier und weil Chris dann eben doch irgendwie mehr Muggel als Hexe war griff sie einfach erst einmal den Arm ihrer Freundin, sah sich hektisch um und lief los. „Hier stimmt was nicht! Wir müssen hier weg und jetzt frag mich nicht wohin ich habe genauso wenig einen Plan wie du.“, klang ja super. Wirklich perfekt. War sie doch sowieso nicht so eine gute Zauberin und das sicherlich erst Recht nicht wenn sie betrunken war. Das Schlimmste jedoch war die Panik um sie herum, etwas das ihr bekannt vorkam von damals, damals als die Themse bei dem Fest einfach seine Magie verloren hatte und tausende Hexen und Zauberer in sie hinein fielen. Kein schöner Tag, keine schöne Erinnerung, vor allen Dingen weil Chris es direkt mitbekommen hatte, sich aber glücklicherweise nicht auf der Themse selbst befand. Doch jetzt war es etwas vollkommen anderes, sie war mitten drin, mit Tanea und sie war betrunken und hatte nicht den blassesten Schimmer was sie tun sollte. Dabei hatte sie die wirkliche Bedrohung, welche von den ihr noch unentdeckten Dementoren ausging, noch nicht einmal erkannt. Das konnte noch etwas geben und man konnte wirklich nur hoffen, dass die beiden Freundinnen eben jene Nacht wirklich heile irgendwie überstehen würden.
Es war ein klamme Kälte, die sich langsam ausbreitete, eine Düsterheit, die scheinbar alles einnahm. Doch Tanea dachte darüber nicht weiter nach.. letztendlich war es mitten in der Nacht und sich befanden sich in der Nähe eines Waldgebietes. Da kam so etwas schon einmal vor.. Doch was die Heilerin nicht bemerkte war, dass es nicht die Umgebung war, die sich der Veränderungen annahm, sondern ihr Innerstes. Und selbst wenn sie es bemerkt hätte, dann hätte sie es wohl auf die doch signifikante Menge Alkohol, die sie über den Abend getrunken hatte, schieben.
Etwas verzögert bemerkte sie die Panik, die sich um sie herum ausbreitete. Die Menschen, die wild herumliefen. Die nervösen, ängstlichen Stimmen und letztendlich auch der Schrei. Tanea hielt in ihrer Bewegung inne. Das konnte nichts Gutes verheißen. Und ehe sie es sich versehen konnte, spürte sie Chris‘ Hand auf ihrem Arm und den nach vorne gerichtete Bewegung, die sie aus ihrer Starre riss und sie nach vorne zog. Weg von diesem Chaos, dem Geschrei, dieser Kälte. Und doch gab es etwas, was sie daran hinderte wirklich wegzurennen, auch wenn es ihr innerstes, tiefster Instinkt ihr riet. „Fuck. Chris. Da schreien Menschen..“, stellte sie das offensichtliche fest und seien wir einmal ehrlich. So intelligent wie Tanea in nüchternen Momenten ist, manchmal wirkte Alkohol fast so als würde sie einfach sämtliche Intelligenz einfach verlieren. Schwupps und weg. „Wir müssen denen helfen!“ Und da kickte auch schon ihr unendlicher Helferinstinkt ein, der einfach die Sicherheit und das Wohlergehend anderer Menschen über ihr eigenes stellte. Was auch immer da für eine Gefahr gerade drohte? Drauf geschissen, Hauptsache der Rest der eigentlich verrotteten, verlogenen Menschheit war sicher.. und das war noch ein Nebeneffekt von Tanea: Manchmal wurde sie schwermütig und melancholisch, andere Male schaffte sie es ihr eigenen größten Geheimnisse einfach so zu offenbaren, weil sie einfach ihre Klappe nicht halten konnte. Diesmal war es zum Glück ersteres, ansonsten hätte sie Chris sicherlich erzählt wie sie Pixie auf dem Abschlussball geküsst hatte. Nicht dass es ein großes Geheimnis war, dass sie die Schulabgängerin liebte, aber es war nicht bekannt, dass da etwas lief. Sie hatte ihren besten Freunden noch nicht einmal etwas von dem One-Night-Stand erzählt.
Ihr war nicht wirklich bewusst, was es war, aber irgendetwas verlangsamte sie immer mehr.. abgesehen von ihrer schrecklich furchtbaren Kondition, denn seit ihrem ersten Ausbildungsjahr hatte sie es nicht mehr geschafft regelmäßig laufen zu gehen. Es war fast als wurde sie immer träger werden, als würde all das Fröhliche und Glückliche der letzten Monate, von dem es nicht wirklich viel gab, immer mehr in den Hintergrund rücken und soll die Sorgen und schrecklichen Ereignisse immer weiter in den Vordergrund rücken. Die Fehlgeburt. Der Streit und die Zurückweisung von Pixie. Der Verlust ihrer besten Freundin. Die Entführung Charlies. „Fuck“, murmelte sie als sie fast stehen blieb, nicht wissend wie es Chris gerade ging, aber hoffentlich besser als ihr selbst. Sie hob kurz ihren Blick, dann stolperte sie ein paar Schritte zurück. „Dementoren“, murmelte sie dann. „Das sind..“ doch sie kam nicht noch ein weiteres Mal dazu den Satz zu beenden, während einer von diesen in den schwarzen Kapuzenmantel gehüllten Gestalten vor ihnen auftauchte. Das rasselnde Atmen drang an ihre Ohren, ein leicht fahler Geruch, der ein leichte Übelkeit bei ihr auslöste. Immer wieder machte sie einen Schritt zurück, langsam, während sie mit ihrer rechten Hand an der selbstgenähten nimmervollen Gürteltasche herumfummelte, an deren äußeren Schlaufe der Zauberstab befestigt war. „Fuck fuck fuck..“, fluchte sie derweil vor sich hin, denn gerade jetzt, sei es geschuldet der gesamten Situation oder ihrem betrunkenen Zustand.. auf jeden Fall musste irgendwas passieren. Sie beherrschte den Patronus, doch was brachte der ihr Zauber, wenn sie nicht einmal ihren Zauberstab in die Hand bekam.
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