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And I'll chase you through the seats, saving you.
Dass Phineas sie eingeladen hatte, hatte sie wirklich überrascht und gleichzeitig auch richtig gefreut, immerhin, er war echt nett und immer so aufmerksam und achtete eben auch auf die kleinen Dinge. Und sie hatte das Finale unbedingt sehen wollen, völlig egal welche Mannschaften letztendlich gegeneinander spielen würden. Sonderlich viel Geld hatten jetzt auch ihre Eltern nicht immer im Ärmel versteckt und deshalb hatte sie diese Chance natürlich ergriffen, hatte sich auch wirklich auf diesen Tag gefreut. Nicht nur wegen dem Finale, auch wegen Phineas. Man könnte sie gut als naiv bezeichnen, das war sie nämlich in diesem Fall auch absolut. Aber Thea war nunmal dem Glauben verfallen, dass es sowas wie wahre Liebe gab, dass irgendwo so ein Prinz warten würde und sie aus ihrem partnerlosen Leben erretten würde. Die eine wahre Liebe, wie man sie nur aus Märchen kannte und ja, wenn man Thea fragte, dann erfüllte der Lancaster doch einige dieser Kriterien, die so ein Märchenprinz erfüllen sollte, um als solcher zu gelten. Er hatte sie nicht nur fürs Finale eingeladen, bevor das Spiel angefangen hatte, hatte er ihr auch ein Eis ausgegeben, was bei dem Wetter wirklich gut getan hatte und Thea bemerkte nicht Mal, dass Phin eigentlich gar nicht so begeistert war, was Quidditch anging. Das könnte auch daran liegen, dass die vorherrschende Euphorie einfach jeden ansteckte, das ging gar nicht anders. Noch nie war Thea so gespannt gewesen, hatte so mitgefiebert wie bei diesem Spiel. Und man belohnte sie auch dafür. Sie hatten tatsächlich die Weltmeisterschaft gewonnen und sie war live dabei gewesen, hatte gesehen, wie der Sucher Englands schließlich den Schnatz fing und hatte gleichermaßen in die Jubelschreie eingestimmt. Und als wäre das nicht genug gewesen, waren nun auch die Growling Gobblins wieder zurück, ein Grund mehr, um sich zu freuen. Best Day ever!
Der Kuss auf die Wange, den Phin ihr in seiner Euphorie aufgedrückt hatte, sorgte dafür, dass Thea sich einen Moment lang wie beflügelt fühlte und ihr das Blut in die Wangen schoss. Also nein, sie war jetzt nicht direkt verliebt. Oder doch? So sicher war sie sich da ja nun doch nicht mehr. Diese aufkommende, kurzzeitige Verwirrung ließ sich jedoch gut in der allgemeinen Euphorie über die Weltmeisterschaft verstecken. Als Phineas dann auch noch ihre Hand nahm, wurde das Grinsen auf ihre Lippen nur noch breiter und sie folgte ihm schließlich, den anderen Leuten hinterher gehend, die nun ebenfalls die Tribüne anfingen zu verließen. Die meisten würden sicher noch auf den Zeltplätzen weiter feiern und in den Pubs in der Winkelgasse, das stand fest.
Thea lächelte sanft, als Phineas sich zu ihr umdrehte, ließ seine Hand auch weiterhin nicht los. Ihr Blick schweifte umher und sie stieß fast gegen ihn, als er urplötzlich stehen blieb. Sie nickte zustimmend. "Aber echt! Da haben sie sich wirklich den besten Zeitpunkt ausgesucht, das zu verkünden. Und jetzt sind wir auch noch Weltmeister, unglaublich." Natürlich gehörten die Growling Goblins ebenfalls zu ihrer Lieblingsband, immerhin kannte sie sogar den Sänger Johnny, weil er eben der große Bruder ihrer besten Freundin war. Gott, wie sie da vor ein paar Jahren noch total für ihn geschwärmt hatte und Charlie sie nur ausgelacht hatte, als sie ihr das schließlich gestanden hatte. Aber hey, Rockstars waren einfach toll, genauso wie Gentlemen.
Thea reckte ein wenig den Kopf, ging auf die Zehenspitzen, konnte aber nicht erkennen, was da eigentlich los war. Weshalb die Leute vor ihnen plötzlich stehen geblieben waren. Aber noch dachte sie da nicht sonderlich viel drüber nach, immerhin war es gut möglich, dass es sich eben einfach 'staute', weil so viele Leute gleichzeitig weg von den Tribünen strebten, bei der Masse an Menschen war das ja auch kein Wunder. Dann würden sie eben einfach abwarten, bis die sich da vorne entschieden hatten, wer jetzt zuerst laufen würde. Daran, Phineas Hand solange los zu lassen, dachte Thea gar nicht, die das gerade viel zu sehr genoss. Hatte man ja auch nicht alle Tage, dass jemand wie Phineas an so einer Streberin wie sie das war, interessiert war. Denn ja, blöd war Thea nun echt nicht, die wusste schon, dass Phineas das sicher nicht nur aus Spaß an der Freude gemacht hatte.
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Tjah, es war immer noch unglaublich gewesen. Zunächst hatten sie wirklich die Meisterschaft gewonnen und auch wenn Phineas das in erster Linie so gar nicht interessierte - Quidditch war eben nicht so seins und auch für Spot allgemein konnte sich der Gryffindor kaum begeistern - die enorme Euphorie, welche im Stadion sich zusammen gestaut hatte, hatte ihn einfach mitgerissen, dass auch er jubelnd die Arme hoch gerissen hatte als der Sucher der englischen Nationalmannschaft den Schnatz gefangen hat. Aber das war nicht das einzige, was zu seiner extremen Happiness beigetragen hatte. Nein, nein. Auch die Tatsache, dass seine Lieblinsgband die Growling Goblins aus dem Boden auferstanden waren … Halleluja! Man! Damit hatte er nun wirklich nicht mehr gerechtet. Vor allem nicht, nachdem doch erst vor wenigen Wochen die Pressesprecherin und Managerin das Aus der Band verkündet hatte. Und dann war da natürlich noch Thea. Die Gryffindor, auf der er ein Auge geworfen hatte. Welche er hier her eingeladen hatte und welche ihn eben hier her begleitet hatte.
Phin hatte sich schon lange nicht mehr so glücklich gefühlt. Nicht, dass er sonst ein Trauerkloß war. Im Gegenteil. Er war eher jemand von der Sorte, die Probleme und sonstige runterziehenden Situationen von sich abprallen ließen, wollte er eben mit solchem Mist einfach nicht konfrontiert werden. Gut, war jetzt anders gelaufen, nachdem er unweigerlich erfahren hatte, wer sein Vater war. Umso mehr hatte er diesen Tag hier gebracht. Einfach, um zu vergessen. Klappte bisher auch ganz gut. Sogar so gut, dass er aus seiner Euphorie heraus der Blonden einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte. Dass ihre Wangen rot anliefen ging keineswegs an ihm vorbei und ließen ihn noch weiter auf lächeln - sofern das überhaupt noch möglich war. Meeeei, er musste aussehen, wie ein Honigkuchenpferd! Wie ein Idiot. Jedoch kümmerte ihn das gerade reichlich wenig. Viel mehr konzentrierte er sich auf Thea und darauf, dass sie nicht verloren ging. Weshalb seine Hand ganz von selbst nach ihrer suchte und sie umklammerte.
Phin nickte. „Allerdings“, stimmte er ihr zu. Das war einfach … wow. Einfach wow! Man konnte es im Grunde kaum beschreiben, aber dieser Tag gemeinsam mit Thea, dem gewonnen Spiel und dem Comeback der Growlin Goblins, er war mehr als perfekt!
Plötzlich blieb die treibende Menge vor ihnen stehen. Phineas selbst hatte dies zunächst nicht einmal gemerkt, hatte jener in diesem Moment zu der Blonden hinter sich geschaut und rannte in die Person vor sich hinein. Jene drehte ihren Kopf, schaute über die Schulter hinweg und Phin ließ nur ein kleines, immer noch grinsend, „sorry“ über seine Lippen gleiten. Auch er streckte sich, wollte wissen was los war. Aber wirklich viel erkennen konnte der Gryffindor auch nicht. Immerhin waren sie beide noch ziemlich weit von den Ausgängen entfernt und jene stauten sich wohlmöglich gerade nur. Aber bei der Masse an Menschen auch kein Wunder! Das Spiel war restlos ausverkauft gewesen; jeder einzelne Platz war besetzt gewesen. Und dass sie nun alle das Stadion verlassen wollten, um eben jenes gewonnene Spiel und den gewonnenen Titel ausgiebig zu feiern .. das wunderte den Lancaster ganz und gar nicht.
Schließlich und völlig unerwartet trat Panik aus. Zunächst in Form von Geschrei. Ängstlichem Geschrei. Dann schien sich die Menschentraube wieder zu bewegen. Wenige Meter nach vorne. Nach rechts und nach links und Phin verstand erst gar nicht, was auf einmal passierte. Wie auch? Er bekam ja gar nicht mit, was sich weiter vorne abspielte. Aber es dauerte nicht lange, da wurde es mit einem Mal ganz kalt. Richtig-richtig kalt. Arschkalt! Und das im Sommer. Hey, ohne Mist. Den ganzen Tag hatte die Sonne geschien. Es waren locker um die dreißig Grad gewesen. Und auch wenn es jetzt reichlich spät geworden war, die Temperaturen konnten schlichtweg nicht von jetzt auf gleich soweit sinken. Nie und nimmer. Vor allem, weil es sich gerade anfühlte wie Winter. Nun fingen auch die Leute vor ihnen in Panik auszubrechen und Phineas schaute zunächst nur verwirrt nach links und rechts. Dann über seine Schulter hinweg und festigte den Griff um Theas Hand. Im nächsten Moment wurden sie beide nach vorne gedrängt und Phin ließ wie von selbst die Hand der Gryffindor los, um dann seine beiden Arme zu heben und sich bei der Person vor ihm abzustützen, damit er nicht zu Boden fiel. Shit … was war denn jetzt plötzlich los? Stürmisch und panisch zu gleich sah er wieder nach hinten. „Theaaa?“, rief er und wo war sie plötzlich hin? Eben noch, war sie genau hinter ihm gewesen und … fuck! Warum hatte er ihre Hand los gelassen? Prompt sah er zu Boden, aber nein. Auch da war sie nicht. Besorgt sah er sich um. Versuchte auf seinem Fleck stehen zu bleiben. Missglückte jedoch, wurde er von der Masse hinter ihm immer weiter nach vorne gedrängt. „THEAAAAA?!“, rief er noch einmal nach ihr.
Einen kleinen Luftsprung hatte Thea dann auch gemacht, als Kirke eeendlich den Schnatz gefangen hatte und verkündet wurde, dass England Weltmeister war. Es war unglaublich gewesen, dieser Moment, diese Freude, die in den Zuschauerrängen explodiert war. Und dann war ihr abwechselnd heiß und kalt geworden, als sie urplötzlich Phineas Lippen auf ihrer Wange spürte. Hätte sie ihren Kopf auch nur ein paar Sekunden früher zur Seite gedreht ... tjaa. Hatte sie aber nicht, weshalb es bei einem Kuss auf die Wange blieb und alleine deshalb schoss ihr das Blut in die Wange. Jah, sie freute sich ja dennoch darüber. Wenn man das hier als Date betiteln würde, dann hätte es nicht besser laufen können. Der ganze Tag war bisher einfach nur toll gewesen und sie hatte wirklich Spaß gehabt, weshalb ihre gute Laune auch gerade sicher nichts trüben konnte. Tja wenn sie nur wüsste, dass das leider nicht ganz stimmte. Aber noch war alles in Ordnung, noch dachte sie an nichts anderes als den Sieg und dass die Growling Gobblins zurück waren und natürlich daran, dass Phineas hier mit ihr war. Phineas, der sich doch wirklich Mühe gab und wenn es wieder nur ein Flachwitz war, der sie dennoch zum Lachen brachte.
Seine Hand in ihrer fühlte sich irgendwie gut an, deshalb kam sie auch gar nicht auf die Idee, los zu lassen. Sie schmunzelte, blieb dann doch noch rechtzeitig stehen. Wobei, selbst wenn sie gegen ihn gelaufen wäre, sooo schlimm wäre das sicher nicht gewesen. "Was ist denn jetzt los?", hakte sie dann doch nach, als Phineas sich genauso streckte, um zu sehen, weshalb die Leute stehen geblieben waren. Natürlich war das bei einem vollen Stadion keine Seltenheit, dass man sich in den Weg lief und das für kleinere Stopps sorgte, weshalb sie sich dann doch nicht so große Gedanken machte. Es würde sicherlich gleich wieder weiter gehen. Ja, bestimmt.
Tat es dann auch, aber nicht so wie sie sich das ausgemalt hatte. Ein Ruck ging durch die Menschentraube und wenige Augenblicke später trug der Wind die ersten Schreie zu ihnen. Panische Schreie und mit einem Mal kroch die Kälte über den Boden und Thea schob ihre freie Hand in die Hosentasche, um sie zu wärmen. Vermutlich war sie nicht weniger verwirrt als Phineas gerade. Was zur Hölle? Hatte es im Wetterbericht nicht geheißen, dass heute besonders warm werden würde? War es ja auch bis grade noch gewesen, immerhin hatte sie hier nicht umsonst kurze Shorts und ein Top an! Scheiße war das kalt. War das denn normal? Gab es solche unangekündigten Temperaturabfälle nicht eher in Amerika oder so? Wobei in Großbritannien ja auch oftmals der Regen unangekündigt kam. Aber das hier war kein Regen, so kalt wie es gerade war, könnte es auch gut gleich schneien.
Ganz weit hinten in ihrem Köpfchen fingen sämtliche Alarmglocken an zu schrillen, noch achtete sie da aber nicht wirklich darauf. Wieder ging ein Ruck durch die Menge und sie spürte, wie sie das Gleichgewicht zum einen verlor und zum anderen Phineas ihre Hand los ließ. Aufgefangen wurde Thea von ihrem Vordermann, der urplötzlich vor ihr aufgetaucht war, der trat ihr auch gleich auf den Fuß, als er nach hinten ging und Thea mitgerissen wurde, nach hinten stolperte. Phineas verschwand völlig aus ihrem Blickfeld, sie hatte noch die Hand nach ihm ausgestreckt, war jedoch machtlos gegen die sich nach hinten bewegende Menschenmenge. Als würden sie vor irgendetwas weglaufen wollen. Was war hier bitte los? Und könnte mal irgendjemand die Heizung anschalten, war ja abnormal diese Kälte! "Phin?" Hatte sie da gerade seine Stimme gehört, oder bildete sie sich das nur ein? "PHIIIIN!" Da! Da war doch gerade sein Kopf zu sehen gewesen, oder nicht? Thea kam gar nicht auf die Idee, ihren Zauberstab zu zücken. Hätte sie das Mal lieber getan, denn jetzt wurde sie von mehreren Menschen völlig eingequetscht, konnte ihre Arme nicht Mal ein winziges bisschen bewegen, während sie darauf achtete, dass sie nicht rückwärts stolperte. "PHINEAS!", brüllte sie nun erneut, als sie meinte, seinen Hinterkopf weiter vorne zu sehen. Und dann bewegte sich etwas in ihren Augenwinkeln und sie drehte den Kopf in diese Richtung, weil sie auch nicht mehr tun konnte und es war als würde ihr das Herz in die Hose rutschen. Diese monströsen Gestalten, die da geradewegs auf die Menschenmenge stürzten, in der Thea gefangen war ... das waren ... scheiße. Die Schreie wurden nur noch lauter, es würde sie nicht wundern, wenn ihr Trommelfell gleich zerbersten würde. Panik stieg in ihr hoch und sie versuchte, irgendwie ihre Arme frei zu kriegen, wurde mit einem Mal wieder mehrere Schritte nach hinten gerissen und kam aber einfach nicht an ihren Zauberstab ran, während die Dementoren immer näher kamen.
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Phineas zog fragend die Schultern hoch. Keine Ahnung, was sich da vorne abspielte, reckte er sich ein Stückchen in die Höhe. Erkannte aber … rein gar nichts. Spürte nur, wie das Drängeln immer stärker wurde. Aber wirkliche Gefahr roch er nicht. War ja auch nur ein Quidditchspiel und soweit Phineas wusste gab es genug Hooligans, auch in der magischen Welt, die nach den Spielen die Menge aufmischen mussten. Wahrscheinlich lag es daran. Nur eine blöde Streiterei oder Prügelei zwischen ein paar Fans. Weiter nichts. „Vielleicht müssen sich die Fans mal wieder beweisen“, antwortete er der Gryffindor als er über die Schulter hinweg zu ihr hinsah und lächelte schief. Versuchte sie damit auch ein wenig zu beruhigen. Konnte ja keiner ahnen, dass es sich um weitaus Schlimmeres handelte! Jedenfalls im Moment noch nicht. Doch das Gedrängel und die Panik wurde immer stärker. Was ungewöhnlich war. Nicht, dass Phineas allgemein ein Experte in Sachen Quidditch oder Fußball war. Eher im Gegenteil. Er hatte absolut keine Ahnung von dem Sport. Noch weniger von den Fans. Er hatte das nur hier und da mal gelesen und gehört, also aufgeschnappt. Und gerade zählte er bloß eins und eins zusammen. Machte im Augenblick jedenfalls am meisten für ihn Sinn. Doch Thea und Phin wurden alsbald eines besseren belehrt.
Es handelte sich um keine normale, halbwegs friedliche Prügelei zwischen englischen und kanadischen Fans. Und was genau es war, das konnte keiner von ihnen so wirklich ausmachen. Aber dann ging ohnehin alles ziemlich schnell, dass sie sowieso keine Zeit hatten darüber nachzudenken. Ein ordentlicher Ruck ging durch die Menschenmasse. Schubste sie beide prompt nach hinten und … WTF?! Was sollte das auf einmal? Schließlich erreichten seine Ohren panische Schreie. Kalte Schreie. Erstickende Schreie und … was zum Teufel ging da vorne vor sich? Normal war das definitiv nicht. Wieder versuchte Phineas sich zu strecken, etwas zu erkennen. Aber nada. Er konnte noch immer noch wirklich über die Masse hinweg sehen. Schließlich wurde es ganz kalt. Ungewöhnlich kalt für solch einen warmen Tag. Zumal … es konnte ja wohl nicht von jetzt auf gleich so verdammt arschkalt werden. Also, eine Fanprügelei war das da vorne ganz bestimmt nicht. Doch bevor Phin und Thea auch nur erahnen konnten was als nächstes passieren würde, wurden sie beide auch schon auseinander gerissen. Shit! Fuck. Was … wo war Thea denn jetzt plötzlich hin. Phin griff automatisch mehrmals nach ihrer Hand, aber da war keine Hand. Da war reine Leere. Pure Luft in die er hinein zu greifen versuchte. Er sah sich mit weit geöffneten Augen um. Doch nirgends war sie zu sehen. Nirgends. Er rief nach ihr. Wollte gar nicht so panisch klingen, wie es jedoch aus seiner Kehle kam … aber verdammte! Es machte ihm Angst, okay? Diese Aufregung. Diese Rangelei. Diese unglaubliche Kälte.
Phineas hatte es schließlich geschafft sich halbwegs nach hinten zu drehen, so als würde er wieder zurück zu ihren alten Plätzen wollen von wo sie beide gekommen waren. Immerhin war Thea hinter ihm gewesen. Sie konnte also nur zurück gespült worden sein. Anders würde es zumindest keinen Sinn machen. Immer wieder reckte er seinen Hals nach oben. Schnappte dabei immer mal wieder nach ein wenig Luft. Doch konnte er keine blonden Haare ausmachen .. oder Moment! „THEA?!“; schrie er dem Mädchen entgegen. Drückte sich derweil gegen die Menschenmasse und versuchte sich irgendwie durchzumogeln, aber nein: keine Thea. „Fuck“, fluchte er und sein Kopf wich rasch von rechts nach links. Immer mal wieder blickte er nach vorne. Sah sogar hier und da mal über seine Schulter, einfach weil er sicher gehen wollte, dass sie nicht doch weiter vorne war als er annahm. Dann hörte er seinen Namen. Prompt blieb er stehen. Wurde dabei ungemütlich gegen den Hinterkopf geschlagen und er fiel ein Stückweit nach vorne. „Aaaah“, entwich es ihm und er kniff schmerzverzerrt die Augen zusammen. Hob seinen Arm und rieb sich den Hinterkopf. Presste die Lippen aufeinander und ein erneuter Ruck ließ ihn zwei, drei Schritte nach vorne fallen. Gerade noch konnte er sich mit der Hand abstützen ehe er komplett auf dem Boden landete. Doch war es alles andere als einfach wieder aufzustehen. Immer wieder wurde er überrannt. Und immer wenn Phin es gerade halbwegs geschafft hatte aufzustehen, fiel er wieder nach vorne. Scheiße, scheiße, scheiße.
Schließlich, nachdem er nun wirklich keine andere Wahl hatte als eben in seine Jackentasche zu greifen, fischte er seinen Zauberstab hervor. Na großartig. Warum passte er im Unterricht eigentlich nie auf? So ein blöder Schutzzauber wäre jetzt gut oder … „Mobilcorpus“, brach es dann aus ihm heraus während er wahllos auf eines der anderen Hexen und Zauberer zeigte und bewegte jenen, auf den er zeigte, weg. So, dass er irgendwann eine Art Gang hatte. Zumindest so breit, dass er aufstehen konnte. Was er dann auch schaffte. Es dauerte zwar noch bis er endgültig Halt hatte, wurde er weiterhin von den anderen achtlos herum geschupst aber … da … er hatte Thea entdeckt! „THEAAA!“, rief er erneut nach ihr und versuchte sie irgendwie zu erreichen. Schob sich durch die Menge hindurch. Wie genau, keine Ahnung. Fakt war, dass er es zu ihr hin schaffte und nach ihrem Arm packte. „Thea, alles okay?“
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Tatsächlich beruhigten Phineas Worte sie. Für den Moment zumindest entspannten sich ihre Gesichtszüge wieder, was aber nicht all zu lange anhielt. "Bestimmt hast du Recht", meinte sie noch, erwiderte sein Lächeln, ehe er sich wieder nach vorne gedreht hatte. Ihre Hand hielt er immer noch fest und gerade war Thea doch wirklich froh darum. Es war gut zu wissen, dass er trotzdem noch da war, besonders wo diese Unruhe einige Reihen weiter vorne nicht weniger wurde, im Gegenteil. Die Menschen wurden immer nervöser, schienen immer mehr beunruhigt zu sein und Thea sah keinerlei Grund dafür. Lag aber auch daran, dass dieser Grund noch gar nicht bis zu ihnen vorgedrungen war, sondern sich für den Moment bei den vorderen Leuten aufhielt, ehe der Schrecken seinen Weg weiter in ihre Richtung nahm. Thea spürte, wie sie das Gleichgewicht schier zu verlieren schien, fiel gegen den Kerl der vor kurzem noch vor ihr gestanden war und schwupps war sie alleine. Da hatte Phineas noch vor einigen Sekunden ihre Hand festgehalten, jetzt hatte er sie los gelassen, vermutlich durch den Ruck vorhin. Sehen konnte sie ihn auch nicht mehr, weil die sich nach hinten bewegende Menschenmenge sie mit sich gerissen hatte und jetzt merkte sie auch diese Kälte, die über den Boden unaufhaltsam zu ihr kroch. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihrer Haut und sie schauderte, bewegen konnte sie sich aber nicht wirklich, weil sie völlig eingekesselt war von allen möglichen Hexen und Zauberern, denen nun die Panik im Gesicht geschrieben stand. Erst als Thea dem Blick der jungen Frau neben ihr folgte sah sie sie. Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, sie schluckte hart und fing gleichzeitig an sich gegen die Leute um sie herum zu sträuben. Die rückten jedoch immer enger zusammen und Thea bekam ihren Zauberstab einfach nicht zu fassen, so nahe sie auch dran war.
Die Kälte wurde immer präsenter, je näher die Dementoren ihnen kamen und die Menschen immer panischer. Weiter vorne sah sie die ersten Patroni aufsteigen, doch die meisten waren machtlos gegen die Masse an glückssaugender Wesen, die hier herumflogen. Wie waren die überhaupt so nah an die Zuschauer gekommen? Natürlich hatte sie davon gehört, dass man aufgrund vergangener Ereignisse nun weiteren Schutz während dem Finale haben würde, aber gleich Dementoren? Musste das denn sein? "Autsch!", entwich es Thea, deren Kopf nach oben gerissen wurde. Schöner linker Kinnhaken, danke. Nicht einmal an ihr Kinn konnte sie sich fassen, weil ihre Hand nur noch wenige Zentimeter von dem Stück Holz in ihrer Manteltasche entfernt war und sie diese gerade auch nicht mehr frei bekam. Sie konnte auch nicht wirklich um sich treten, weil sie sonst sicher das Gleichgewicht verlieren würde. Super Situation hier, echt.
Mit einem Mal wurde sie hellhörig, drehte ihren Kopf so gut sie das eben konnte, aber sie konnte dennoch nicht alles sehen, weshalb sie ziemlich zusammenzuckte, als jemand sie am Arm packte, wie aus dem Nichts. Durch die Bewegung um sie herum kam sie auch endlich an ihren Zauberstab und rein aus Reflex wirbelte sie herum und fand plötzlich Phineas vor sich, dem sie nun den Zauberstab unters Kinn hielt. Erleichterung machte sich in ihr breit und erst jetzt drangen seine Worte an ihre Ohren. Sie nickte, senkte den Zauberstab wieder, den sie nun fest in der Hand hielt. Irgendjemand prallte gegen sie und Thea fiel regelrecht in Phineas Arme, stolperte ein paar Schritte vorwärts. "Wir müssen hier weg!" Ihre Lippen berührten sein Ohrläppchen, während sie sprach und nur langsam zog sie ihren Kopf zurück. Sie mussten irgendwie aus dem Stadion raus kommen, zu den Zeltplätzen mindestens, weil erst dort das Apparieren und Disapparieren wieder möglich war. Leicht würde das aber nicht werden, weil die schwarzen Gestalten immer näher kamen und die Menschen um sie herum völlig in Panik verfielen. Theas Hirnrädchen ratterten und ratterten auf der Suche nach einem Zauberspruch, der ihnen helfen konnte. Und da kam ihr eine Idee, wenn sie auch irgendwo ziemilch dumm sein könnte, aber sie mussten hier weg. Thea richtete ihren Zauberstab unter sie beide zu Boden. "Confringo!" Der Boden unter ihnen wurde förmlich weggesprengt und mit einem Mal befanden sie sich im freien Fall, wenn es auch recht schnell zu Ende war. Noch kurz nach dem sie den Boden gesprengt hatte, hatte sie den Verlangsamungszauber gesprochen, der ihren Fall wenigstens kurzzeitig verlangsamte, so gut war sie dann nämlich noch nicht als dass er länger angehalten hätte, sodass sie nur den letzten Meter wirklich fielen und der Großteil der Zauberer und Hexen unter ihnen ausweichen konnte, wenn sie auch einen mit sich zu Boden riss. "Alles okay, Phin?" Sie richtete sich ächzend auf. Auf dem Gang hier war es wesentlich leerer als über ihnen, hier hätten sie wenigstens eher die Chance, irgendwie zu den Treppen zu kommen.
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Auf seine Umgebung achtete der Gryffindor gar nicht. War viel zu sehr versessen darauf Thea zu finden. Dabei bekam er gar nicht mit, was sich hinter ihm, in Richtung der Ausgänge, abspielte. Dass sich die Menschenmassen immer weiter nach hinten, zu ihnen drängten, so, als müsste man dem Grauen versuchen zu entkommen. Dass sich bereits mehrere silber-farbene Tiere aus verschiedenen Zauebrstäben gebildet hatten. Teils sogar nur Stränge, dessen Patroni-Form völlig undefinierbar machten - auch jener von Phineas würde ähnlich aussehen. Obgleich er ein Talent zum Zaubern besaß, war er schlichtweg viel zu faul, um gerade solch einen eher schwierigen Zauber ohne weiteres hinzubekommen. Nun denn, aber er kam ja auch gar nicht darauf, dass Dementoren hier sein konnten. So kalt es auch mit einem Mal geworden war. Die Panik der Massen waren weitaus mehr präsent und die Suche nach der anderen Gryffindor, welche er nur wenigen Minuten zuvor verloren hatte. Suchend sah er sich also weiterhin um bis er sie schließlich zwei, drei Reihen hinter sich entdeckte. Sie wurde gerade von anderen Zauberern und Hexen zerquetscht, welche ebenso viel Angst hatten, wie Phineas und Thea selbst. Nichtsdestotrotz versuchte der Lancaster es sich nicht anmerken zu lassen. Zumindest, er hatte in seinem Leben schon weitaus mehr durchgemacht als andere in seinem Alter. Er hatte über Jahre hinweg in einem alten Kino gelebt, mit locker zehn anderen Kids. Hatte sich Essen stehlen müssen, um gerade so nicht zu verhungern. Besaß eine Mutter, welche sich kein Stück um ihn kümmerte. Welche ihm den Eindruck vergab, dass er ein Fehler gewesen war. Und auch wenn er es mittlerweile ganz gut getroffen hatte, er hatte sich am Ende doch immer irgendwie durchs Leben durchbeißen müssen. Und das würde er auch in solch einer Situation schaffen.
Somit versuchte er in dem Gedrängel nach seinem Zauberstab zu greifen - irgendwie schaffte er es dann sogar die Hand in seiner Hosentasche zu vergaben und den Zauberstab heil und ohne zu zerbrechen hervorzuziehen, um dann einen Zauber anzuwenden. Den erstbesten, den ihm eingefallen war. Denken, in solch einen Moment, nun, wenigstens war ihm ein halbwegs nützlicher Spruch eingefallen.
„WOWOW“, brach es mit weit geöffneten Augen aus ihm heraus, sobald er an Thea heran gekommen war und er nach ihrem Arm gegriffen hatte. Dass sie erschrak und ihm nun den Zauberstab an den Hals hielt, das konnte er ihr durchaus nicht verübeln. „Ich bin’s nur“, meinte er mit einem halben Lächeln. Nicht wirklich aufmuntern in dieser Situation. Und auch ganz bestimmt nicht wirklich passend. Aber dennoch, er wollte sie beruhigen. Und auch sich, irgendwo. Immerhin, diese ganze Panik, die ganze Hysterie. Allmählich drangen sie wieder durch Phineas hindurch.
Dann, keine Sekunde später, nachdem Phineas die junge Ollivander erreicht hatte, fiel sie ihm entgegen, direkt in seine Arme. Doch weil er nicht damit gerechnet hatte, fiel auch Phineas ein, zwei Schritte zurück. Rempelte dadurch den Zauberer hinter sich an, welcher in den nächsten hinein fiel. Doch Zeit für ein kleines sorry blieb nicht - dachte er aber auch ehrlich gesagt nicht drüber nach. Sein Kopf war ganz woanders. Und zwar bei dem Gedanken daran, sich und Thea heile hieraus zu holen. Er spürte ihre Lippen an seinen Ohren und eine Gänsehaut durchfuhr ihn. Nickte auf ihre Worte hin aber prompt. Das mussten sie. Irgendwie. Nur wie? Er biss sich überlegend auf die Lippen. Schielte nach links, aber es schien aussichtslos.
Im nächsten Moment jedoch befanden sich Thea und Phineas auch schon in der Luft. … Moment? What the … ? Phineas Augen hatte er weit aufgerissen. Thea hatte so schnell gehandelt, er hatte die kleine Explosion gar nicht wirklich Wahr genommen. Thea selbst hatte sich an seine Schultern geklammert. Und auch Phineas legte nun schnellmöglich seine Arme um ihre Hüfte. Nicht, dass sie beide sich am Ende doch wieder trennen würden. Wie in Zeitlupe flogen sie beide über die Menge hinweg. Und Phineas konnte nicht anders als nur zu starren. Blinzelte wenige Male und starrte weiter auf die Menschenmasse herab. Das alles war so verdammt surreal und … mehr wie eine Art schlechter Traum! Doch der Verlangsamungszauber hielt nicht lange an, zischte nun der Wind an seinen Ohren vorbei und „Whoooaoaaaa!“, rief Phineas und wedelte unbeholfen mit seinen Beinen, als würde er versuchen dadurch langsamer zu werden und ihren Aufprall weniger schmerzlich zu machen. Aber nada. Sie fielen, und zwar ganz schön schnell, dass sie beide ziemlich hart zu Boden fielen. Phineas presste seine Lippen aufeinander, seine Augen hatte er vor Schmerzen zusammen gekniffen. Nickte jedoch auf ihre Frage hin. „Geht schon“, antwortete er ihr knapp. Öffnete seine Augen und sah sie mit einem milden Lächeln an. „Komm.“ Er griff erneut nach ihrer Hand, während er versuchte sich aufzurappeln. Sobald er stand, sah er sich um. Es war deutlich leerer hier. Und auch die Massenpanik schien hier weniger präsent zu sein. Ein kurzer Blick nach hinten und … holy, fuck! Wie dunkel und eisig es auf einmal geworden war. Ohne weitere Überlegungen zog er Thea mit sich, den Weg entlang zu den Treppen. Dann jene immer zwei Stufen nehmend hinunter, dann rechts in eine der Gänge hinein. Nicht wirklich wissend, ob das auch wirklich der Weg hinaus war.
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