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Geschrieben von Leon Parker am 24.09.2015 um 22:37:

waiting for the sun too long

Dorothee Corner & Leon Parker
28.08 • vor dem stadion • nach dem Spiel

Unglaublich. Einfach unglaublich. Erst hatten die Montrose Magpies die Meisterschaft geholt und jetzt das. England wird Weltmeister. England wird Weltmeister. Einfach nur krass. Bei den Magpies war die Meisterschaft ja nun keine so große Überraschung, tatsächlich wäre es eher eine Enttäuschung gewesen, wenn sie sich von einem anderen Team geschlagen gegeben hätten müssen. Doch man musste kein Quidditschexperte sein, um zu wissen, dass die Engländer nicht gerade zu den Favoriten der Weltmeisterschaft gehört hatten. Im Gegenteil. Ehrlich gesagt wäre Leon schon mit zwei knappen Niederlagen in der Vorrunde zufrieden gewesen, damit es wenigstens nicht peinlich wurde. Und dann hatten sie es doch irgendwie geschafft und das ganze Ding gewonnen. Gegen Kanada. Geil. Einfach geil.
In den vergangenen fünfzehn Minuten hatte Leon schon mindestens zehn wildfremde Menschen umarmt und sich dann irgendwie in einer Gruppe wiedergefunden, die ein kurzes Stück vor dem Stadion ein patriotisches Lied nach dem anderen anstimmte. Eigentlich hatte Leon sich noch nie viel darauf eingebildet, Engländer zu sein. Aber egal. Jetzt grölte er aus vollem Halse alle Lieder mit, was er auch nur halbwegs kannte. Und die Lieder, in denen einfach immer die gleiche Zeile wiederholt wurde. ‚Zachary Kirke, ole, ole, ole.‘ Bis zum ersten Gruppenspiel von England hatte Leon den Namen des Suchers nicht einmal gekannt, jetzt war er sein größter Held. Zusammen mit dem Rest der Mannschaf natürlich. Vor ein paar Minuten hatte ein offensichtlich ziemlich angetrunkener Typ bereits lautstark verkündet, sich die Namen von allen Spieler auf die Brust tattoowieren zu lassen. Leon und die anderen umstehen den Menschen hatten diese Idee mit einem begeisterten Jubeln aufgenommen. Auch wenn Leon selber noch nicht ganz so euphorisiert war, um auf eine ähnlich tollkühne Idee zu kommen. Allerdings hatte er auch noch nicht so viel getrunken – das Spiel hatte er sich schließlich mit seiner Mutter und seiner Schwester angesehen, denen er erst kurz nach dem Spiel hatte entwischen können. Eben hatte er es geschafft eine Flasche Bier zu ergattern. Normalerweise war sowas nicht ganz einfach für ihn, weil die meisten Leute ihn sogar eher für jünger als sein richtiges Alter hielten. Aber England hatte schließlich – da konnte man ja mal eine Ausnahme machen, hatte der Typ, der ihm die Bier in die Hand gedrückt hatte, richtigerweise zusammengefasst.
Auf der Suche nach eben diesem, entfernte Leon sich dann aus der Gruppe, die weiterhin ausgelassen feierte. Vielleicht konnte er noch eine Flasche abstauben. Blöderweise war es nicht ganz einfach, zwischen den ganzen Leuten eine bestimmte Person auszumachen, die Leon nicht einmal wirklich kannte und eben nur für ein paar Sekunden gesehen hatte. Suchend sah Leon sich um, konnte den Typ aber nirgendwo entdecken. Stattdessen fiel sein Blick auf ein anderes bekanntes Gesicht - Dorothee. Und das war vielleicht sogar noch besser als die Aussicht auf mehr Alkohol. „Hey!“ Leon lief schnell ein paar Schritte in ihre Richtung, bevor er sie in der Masse wieder verlieren konnte. „Dorothee!“ Breit grinsend kam er vor ihr zu stehen. Seitdem sie sich bei diesem Treffen von Dursley getroffen hatten, hatten Leon und Dorothee immer mal wieder zusammen rumgehangen. Die Gryffindor war echt ziemlich cool, fand Leon. „Ich wusste gar nicht, dass du hier bist!“

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Geschrieben von Dorothee Corner am 10.10.2015 um 14:14:

Den Tag heute würde sie sich auf alle Fälle rot im Kalender anstreichen! Holy canoly, sie hatten gewonnen. Sie hatten verdammt nochmal gewonnen! Weltmeister! Es war ein unglaubliches Gefühl, so viel Freude und Liebe und einfach nur toll. Hippies würden sich hier jetzt pudelwohl fühlen, umarmten sich mittlerweile wildfremde Menschen, einfach weil sie sich so sehr freuten, weil die Laune im Stadion bombastisch gut war. Natürlich hatte Dorothee sich das Finale nicht entgehen lassen können. Sie hatte sogar ihren Vater umarmt, auch wenn sie ihm immer noch nicht richtig verziehen hatte, dass er sie damals alleine gelassen hatte und vor allem fand sie es auch immer noch nicht so toll, dass seine neue Freundin viel viel jünger als er war. Die könnte fast schon ihre große Schwester sein! Aber war jetzt auch egal, lieber von der elektrisierenden Stimmung hier anstecken lassen und den anderen fröhlich aus dem Stadion folgen. Jubel und alle möglichen Lieder wurden aus Freude über den Sieg gegröhlt, irgendein Junge hatte sie gerade einfach Mal in die Höhe gehoben, was einen kurzen Schrei über ihre Lippen rollen ließ und dennoch freute sie sich, hatte die Arme ausgestreckt und über beide Wangen gegrinst, vom einen zum anderen Ohr. Giggelnd war sie dann wieder abgesetzt worden und hatte sich weiter von der Menge treiben lassen. Wo ihre Familie war, wusste sie gar nicht, aber man würde sich ja am Zelt sowieso wieder treffen. Jeremy war so ziemlich als erster aufgestanden und hatte sich durch die Menge gequetscht, auf der Suche nach seiner heimlichen Liebe. Natürlich wusste Dorothee davon, die hatte immerhin sein Tagebuch in den Ferien gelesen und man müsste wirklich blind sein, wenn man nicht bemerkte, wie verliebt Jeremy eigentlich war. Aber sie gönnte es ihm ausnahmsweise, hatte ihm keinen doofen Spruch hinterhergeworfen.

Hüpfend und singend folgte die Corner einfach weiter wildfremden Menschen, verstieß damit automatisch gegen mehrere Regeln die man von den Eltern eingeschärft bekam, aber gerade dachte Dorothee gar nicht an mögliche Gefahren. Sie war einfach nur glücklich. Heute war ein toller Tag, oh ja. Und wie es aussah, schien dieser Tag auch noch besser zu werden. Natürlich hörte sie seine Stimme, wusste aber nicht, aus welcher Richtung sie kam, lief deshalb einfach Mal weiter. Irgendwie hatte sie direkt gewusst, dass es Leon war, der ihren Namen rief. Vielleicht war es einfach weibliche Intuition, aber sie hatten ja auch in der letzten Zeit immer Mal wieder zusammen rumgehangen. Wie Kumpels das so machten. Dorothee hatte sich schon in den Ferien auf das nächste DA-Treffen gefreut, bei dem sie alle wieder sehen würde und eben auch Leon. Der Parker war schon eine echt coole Socke, das hatte sie gleich bemerkt. Sie lagen irgendwie auch auf einer Wellenlänge, hatten oftmals die gleichen Meinungen zu manchen Dingen und liebten es beide, Schabernack zu treiben. Gute Voraussetzungen für eine Freundschaft also. Und da war er dann auch schon, direkt vor ihr, fast wäre sie noch gegen ihn gerannt, weshalb sie kurz ihr Gleichgewicht wieder finden musste. "Leon! Mensch, hättest du Mal was gesagt, dass du auch hier bist", sie grinste. Jaha, dann hätten sie nämlich zusammen sitzen können und sich das Spiel anschauen können. "Wo hast du das Bier denn her?", hakte sie dann erstaunt nach, als ihr Blick auf die Flasche in seiner Hand fiel.

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