I solemnly swear
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23.12.2022 bis 17.02.2023
Der Regen zieht sich bis Ende DEZEMBER noch weiter fort, doch am Morgen des 25. Dezembers lassen sich tatsächlich einige weiße Schneeflocken erhaschen, bis hin zu einem Schneesturm. Der Schnee hält bis Mitte JANUAR noch weiterhin an. Die Temperaturen sind bis dahin zwischen -5° und 1°C. Ab Ende JANUAR wird es wieder milder und die Temperaturen steigen zwischen 0° und 5°C. ...zum Kalender!
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seit dem 15.07.2015
Name TIARA YORKS BLICK IST TROCKEN, IHRE HÄNDE LEER.
Alter SEIT SIEBZEHN JAHREN TUT SIE, ALS WÄRE ES EIN ANFANG.
Beziehung ALLEIN ZIEHT SIE IN IMMER NEUE KRIEGE.
Position/Beruf RENNT INS DUNKLE DES ABSCHLUSSES MIT DEM MESSER IN DER HAND.
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all we have left is what lives in our mind
Léandre MacMillan & Tiara York
25. Dezember‘ 2022 | X-Mas | am Morgen | Jungenschlafsaal
Einen Moment lang blickte sie zu der Treppe hinauf.
Ehe sie mit einem leichten Grinsen auf den Lippen die Stufen hinaufstieg und schließlich durch ein kurzes Klopfen verkündete, dass sie eintreten würde. Akribisch hatte die York darauf geachtet, wer alles ein und aus ging – was bei den wenigen Hinterbliebenen im Haus von Mut und Tapferkeit nicht schwer gewesen war. Denn schließlich befanden sie sich in den Weihnachtsferien und dementsprechend waren die meisten voller Vorfreude und lautem Gebrabbel ausgeflogen, um sowas wie ein Social Life außerhalb des Schlosses zu zelebrieren und sich die Bäuche voll zu stopfen. Was die Irin von vorne herein bereits abgelehnt hatte. Nicht das Bauchvollstopfen oder das social Life. Sondern das nach Hause fahren. Sie hatte ihren Eltern eine bewegte Postkarte geschickt, während welcher sie erklärte, dass es ihr gut ging und ihre Therapeutin meinte, Familie wäre im Moment das wirklich Schlimmste, was ihr passieren könnte. War nicht so – eigentlich hätte sie heimfahren müssen. Es wäre, laut ihrer Therapeutin, sowas von fördernd, dass sie diese Chance wohl kaum ausschlagen konnte. Aber Tiara wäre nicht sie, wenn sie große Chancen nicht ausschlug und somit war sie trotzig in Hogwarts geblieben. Mittlerweile war sie an einem persönlichen Tiefpunkt angelangt und obwohl sie selbst nicht davon überzeugt war, hoffte sie wenigstens, dass es nicht mehr tiefer ging. Dass sie jetzt wenigstens den Abgrund erreicht hatte und auf dem Boden lag, mit vollkommen verdrehten Gliedern und gesplitterten Knochen. Denn jeder einzelne Atemzug schmerzte in ihrer Brust und jeder Herzschlag schien gegen ein Gerüst aus Messern zu gehen, doch daran konnte man sich gewöhnen. Wenn sie nur nicht nachdachte, nur nicht alle kleinen Einzelteile zusammensetzte und sich damit bloß noch tiefer auf den Boden drückte. Tiara stieg die Treppen hinauf und klopfte kurz laut an, ehe sie die Tür aufschwingen ließ. Auf ein Schnippen ihres Stabes hin tauchte knallend eine fleißige Armee kleiner Fledermausohren auf, die das eigentlich für die vier Häusertische gedachte Frühstück im Schlepptauch hinter sich herfliegen ließen und zufrieden stampfte die Irin zu jenem einzigen belegten Bett.
Sie summte sogar leise irgendein verschrobtes Weihnachtslied und würde gewiss bald Brechreiz davon bekommen. Aber heute war eben das Fest der Liebe – und wenn man niemanden da hatte, den man lieben konnte, suchte man sich eben einen. In diesem Fall war es Léandre geworden. Seitdem die Ferien begonnen hatten, war sie ihm immer wieder näher gekommen. Irgendwie war er halt doch die einzige Verbindung, welche sie zu Leviticus hatte, auch wenn er kaum mehr wie die York wusste. Wenigstens verstand er. Er war – eine Schulter zum Anlehnen. Das Wichtigste, was sie jetzt brauchte. Und es war egal, was zwischen ihnen stand. Was unausgesprochen blieb. Grade jetzt war er ihr wichtig, grade jetzt konnte sie nicht gehen lassen, weil dann würde sie sterben. Innerlich.
War sie so schon kaum mehr von einer atmenden Hülle entfernt.
„Merry Christmas!“, sie hatte sich auf das Bettende von seinem Bett geworfen und hüpfte leicht auf und ab. Ein Grinsen im Gesicht wartete sie darauf, dass mehr als eine Nasenspitze von dem Gryffindor zu entdecken war, während sie ihn gespannt ansah. In der Zwischenzeit richteten die Hauselfen das mitgebrachte Essen provisorisch auf dem Boden an, denn für einen Tisch war der Raum definitiv zu eng. „Steh auf. Es ist Weihnachten. Es gibt Geschenke.
Und Frühstück. Aber vor allem – vor allem gibt es Geschenke!“ Genau wie sie hatte er einen kleinen Stapel an seinem Fußende des Bettes gehabt, welchen Tiara achtlos durcheinander gebracht hatte, indem sie sich auf sein Bett hatte fallen lassen. Ihren eigenen hatte sie gleichwohl mitgebracht. Unangerührt natürlich, welche äußerste Selbstdisziplin es dafür auch bedurft hatte. Denn Geschenke öffnete man gemeinsam. Rasch ließ sie ein einfach eingepacktes Quadrat mit dazu fallen und zog ihre Hand dann wieder zurück. Dass sie mittlerweile dauernd fror und sich in ihren dicksten Wollpullover gepackt hatte, war im Winter wenigstens kaum auffällig. Auch war die Irin froh darum, dass es gut begründet war, die Ärmel bis zu den Handgelenken unten zu lassen. Dass sie mittlerweile längst nicht mehr nur Pillen einwarf – dass es noch tiefer hinabgegangen war und sie eine Grenze überschritten hatte, an welcher sie es über ein Jahr lang geschafft hatte, die Balance zu halten. Tiara presste kurz die Lippen zusammen. Einstichstellen sah niemand gern. Narben nicht.
Ihre Schreie erstickte sie im Kissen, wenn sie überhaupt schlief. Doch zeugten die Ringe unter ihren Augen vom Gegenteil und ein gehetzter, ausgezehrter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Hübsch war sie längst nicht mehr. Mehr noch hatten die letzten Tage sie mitgenommen, sie niedergerissen und nichts mehr als einen Schatten von ihr übrig gelassen.
Aber heute war Weihnachten. Heute verbrachte man nur gute Zeiten mit guten Menschen und guter Laune. Also mit Léandre. Kurz wandte sie den Blick ab, als jene bodenlose Traurigkeit in ihren Augen aufschimmerte. Keine Tränen, denn die waren ausgetrocknet.
Einfach nur bodenlose Leere und eine unstillbare Einsamkeit.
„Komm schon. Es gibt auch Pancakes mit Blaubeeren. Ich esse die auch alle alleine auf.“
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03.09.2016 19:32 |
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BUDDY
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seit dem 04.08.2015
Name Léandre James Macmillan
Alter seventeen years
Beziehung he always hated her
Spieler Phelia finally needs a stereotype Gryffindor
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Sonderlich viel Begründung hatte es nicht gebraucht um seine Mutter davon zu überzeugen, während der Ferien in Hogwarts zu bleiben. Es gab mehrere Gründe, warum er im Schloss hatte bleiben wollen, aber einer davon war sicher Tiara gewesen. Andererseits hatte er im Moment wenig Nerven dazu, sich mit seinen jüngeren Schwestern auseinander zu setzen. Er brauchte seine Ruhe und wollte vor allem alles dafür tun, um einen guten Abschluss für seine anstehende Ausbildung zu erhalten. Diesen Traum würde er wohl nie aufgeben, auch wenn die Zeiten momentan alles andere als stabil und stetig waren. Es war durchwachsen und unsicher. Aber Léandre hatte diesen fixen Traum, diese Aussicht, dass damit alles besser werden würde. Und hier im Schloss musste er sich auch nicht mit seiner Mutter auseinander setzen, die ihn kaum noch im Griff hatte, seit sein Vater tot war.
Die Sache mit Levi war schlimm und doch ging es ihm vermutlich kaum so sehr nahe, wie es vielleicht sollte. Der Gryffindor würde das schon aushalten. Er war hart im nehmen und sobald er den Entzug hinter sich hatte, würde er auch wieder ganz der alte sein. Léandre hatte nie was von den Drogen gehalten, aber er hatte ihn auch nie davon abgehalten. Es war seine Sache und er hatte ihn auch nie gezwungen von seinen Drogen zu nehmen. Insofern war es ihm mehr oder minder egal gewesen. Trotzdem war ihm nicht entgangen, dass Tiara seine Unterstützung brauchte, ja sogar seine Nähe mit Absicht suchte. Längst machte er sich keine Hoffnungen mehr, dass da mehr dahinter sein konnte. Da brauchte er sich nichts mehr vor machen, sie liebte vermutlich noch immer Levi, aber zumindest nicht ihn. Aber das war in Ordnung. Auch er war inzwischen weiter gegangen und sah sie nur noch als Freundin, mehr nicht. So störte es ihn auch nicht weiter, wenn sie ihn nun nutzte, um überhaupt zu leben. Schließlich war sie ihm nicht völlig egal.
Auf das Klopfen reagierte der Dunkelhaarige erst gar nicht. Sollten die Jungs doch rein kommen, wenn sie unbedingt was wollten. Doch schnell bekam er am Rande mit, dass es wohl eher ein Mädchen war, genauer gesagt Tiara. Müde wälzte er sich auf den Rücken, als er ihre Stimme vernahm. Sie schien ziemlich wach zu sein, nicht nur das, sie hatte Geschenke und Frühstück dabei, was für ein Vollservice. Léandre schmunzelte in seine Decke hinein, die er sich über den Kopf gezogen hatte. Das war wirklich noch ein schöneres Weihnachten, wie er es sich Zuhause hätte vorstellen können.
“Dann wird dir nur schlecht”, lachte er amüsiert und nuschelte in seine Bettdecke rein. Aber sie hatte ihn eben doch überredet. Er schlug die Bettdecke nach vorne und setzte sich auf. Ein Lächeln glitt über seine Züge, als er sie sah und doch sah sie schlimmer aus als zuvor. Er wusste, dass er ihr vermutlich nicht helfen konnte und fühlte sich auch nicht schuldig, doch es tat ihm trotzdem leid sie so zu sehen. Aber das hielt ihn trotzdem nicht davon ab, sie ganz normal zu behandeln. “Merry Christmas”, meinte er schließlich und krabbelte aus der Decke hervor um sich neben sie zu setzen. Dass er noch im Schlafanzug war, kümmerte ihn kaum. “Das sieht ja umwerfend lecker aus!” Begeistert sah er zu dem Frühstück um sein Bett herum und lehnte sich nach unten, um einen Pancake zu nehmen und ihn voller Genuss zu essen. Sah alles andere als elegant aus, war ihm aber egal. “Na los, mach deine Geschenke auf!”, forderte er sie auf. Kurz wandte er sich um und kramte noch ein flaches Geschenk aus seinem Nachttisch, das er ihr hin legte. “Für dich!”
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17.09.2016 17:00 |
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BUDDY
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Sie hatte geliebt.
Niemals hätte die Irin gedacht, dass sie einer jener Menschen war, welcher sich Hals über Kopf und mit voller Wucht würde verlieben können – doch war es genau so gewesen. Vielleicht nicht wie in einem jener Romane, welche sie ab und an einmal las, es war nicht so sentimental gewesen und es war nicht so filmreif gewesen – dennoch waren es ihre Gefühle und es war ihre Wahrheit geworden, was in ihrem Kopf und in ihrem Herzen vor sich ging. Sie hatte einen Menschen gebraucht und in dieser Dunkelheit war Leviticus aufgetaucht. Er hatte so wunderbar ausgesehen und er hatte seine Hand in ihre Richtung gestreckt, dass die York ihm nur zu bereitwillig alles von sich gegeben hatte. Sie hatte ihm von ihrer Sorge erzählt und irgendwann von ihrem Verlust. So viel später dann davon, dass das alles ihre Schuld war und bei allem hatte Levi sie niemals angesehen, als wäre es so. Er glaubte ihr, doch er verurteilte sie dafür nicht. Hatte es nie getan. Wahrscheinlich weil er selbst zu viele Wunden mit sich trug. Sie waren Kämpfer gewesen, die drohten, auf dem Feld zu fallen – die einander begonnen hatten, Rückendeckung zu geben und den anderen wertzuschätzen. Was das Schlimmste daran war. Dass er ihr wichtig geworden war. Wichtiger wie jeder andere Mensch auf ihrem Weg in die Sucht – jeden hatte Tiara von sich gestoßen und jeden hatte sie abgewiesen, nur ihn nicht. Mehr noch war sie immer zu Leviticus hingegangen, weil er jenes Quell an Obhut war, welches sie brauchte. Er sagte nie, dass alles gut werden würde. Er hatte ihr nur ohne Worte versprochen, dass er es mit ihr zusammen durchstehen würde und aus Dankbarkeit war sie bei ihm geblieben. Sie war an seiner Seite geblieben, obwohl er immer wieder drohte, sich selbst fallen zu lassen und Tiara hatte ihn festgehalten. Jedes Mal wieder in seinem Leben verankert, weil sie nicht wusste, was sie ohne ihn hätte tun sollen. Und sie hatte ihn gehen lassen, als er gehen musste. Immer wieder, unzählige Male. Zuletzt für ein anderes Mädchen. Er hatte sie ersetzt, sie ausgetauscht und in einer anderen das gefunden, was Leviticus immer für sie gewesen war.
Währenddessen hatte sie nur am Rande Kraft dafür gehabt, zu sehen, was mit Léandre war. Dass sie ihm genau das antat, was Leviticus ihr angetan hatte: dass sie ihn leiden ließ, weil ihre Gefühle an einem Jungen hingen, der sie wiederum wegen einer anderen leiden ließ. Das Schicksal war nicht fair – es war nicht gerecht. Es war scheiße und hart.
Denn grade dann, als Léandre von ihr los kam, geriet sie wieder in ihr Fallen. Sie hatte Leviticus verloren und sie hatte nur noch den Gryffindor. Umso besser, dass er so viel stärker wie sie war. Dass er sie ziehen gelassen hatte und sich seinem Leben annahm, statt es Tiara gleich zutun, die ihr Leben für eine Liebe fortwarf, welche niemals wieder kommen würde. Sie hatte es in jenem Moment gewusst, als sie von der Tat ihres Freundes gehört hatte. Von seinem Suizidversuch. Niemals wieder würde er sie lieben – niemals wieder würde sie der eigenen Illusion glauben können, gut für ihn zu sein.
Doch tat es trotz allem weh.
Es schmerzte tief und es schmerzte innen wie außen; überall. Ihr gesamter Körper bestand aus nichts anderem mehr, ihr Verstand war leer und hohl und ihr Herz war kaputt. Sie starb in Raten an Liebeskummer, den sie nun schon über Monate hinweg mit sich herumtrug. Immer wieder vertröstet hatte, denn es hatte die Hoffnung darauf gegeben, dass Leviticus sich ihr doch noch zuwandte. Dass er irgendwann die Augen öffnete und erkennen würde, wie es Tiara war, welche er genauso wie sie ihn liebte und dass sie miteinander glücklich werden konnten. Sie waren Kriegsfreunde auf dem Weg ins Erwachsenwerden gewesen, sie waren verwandt in ihren Seelen und in ihrem Denken. Er war mehr als nur ein Freund, er war diese Melodie in ihrem Inneren gewesen, welcher sie stets folgen konnte – welche ihr den Weg wies. Wohin wussten sie nie, doch irgendwo waren sie immer gestrandet und dort war es besser gewesen. Leviticus war eben alles gewesen. Wie furchtbar kitschig es sein mochte.
Und nun war er fort. Ohne ein Wort hatte sie es von anderen erfahren müssen. Wenigstens von Léandre, statt vom Hogwartsklatsch – nur half es ihr wenig, um besser damit zurecht zu kommen. Mittlerweile war Weihnachten. Viel zu viel Zeit für die eigenen Gedanken, welche Tiara zum Feind geworden waren. Sie wusste, dass sie nicht mehr dagegen ankämpfte zu fallen. Sie wusste, dass sie nur aufrecht stand, weil noch keine Böe hart genug gewesen war, um sie hinabzuschleudern. Denn das alles war weit weg und direkt da. Es war kompliziert und zu schwer für ihren vollgedröhnten Schädel, der immer schmerzte und immer flog; sie sah in die Menge und wusste nicht mehr, wonach sie suchen sollte. Schließlich war Leviticus auch wenn sie nicht mit ihm gesprochen hatte, ihr Berührungspunkt mit der Welt gewesen. Ihn zu sehen, wenn auch aus der Ferne. Ihn zu hören, wie er mit anderen redete und zuletzt hatte all das alleine ihr gegolten. Er war zu ihr gekommen, um sie anzuflehen, ihn nicht auch noch fallen zu lassen und wie hätte Tiara es da noch tun können? Immerhin hatte sie ihn vor einem Jahr genauso angefleht ihr zu helfen.
Und nun war er weg. Er war für immer gegangen, auch wenn er noch lebte. Tiara wusste, dass es niemals wieder wie vorher sein würde. Denn irgendwann gab es eine Trennung zu viel und dann wurde ein Ende zu heftig gesetzt, um darüber hinweg zugehen. Sie sorgte sich zwar maßgeblich um ihn, doch war sie nicht in der Lage, dieser Sorge nach zu gehen. Umso weniger wusste sie von Levi und dessen verbleib.
Doch heute war Weihnachten. Heute war das Fest der Liebe – das Fest, was man nicht alleine feiern sollte und alleine deswegen war sie in den Jungenschlafsaal gehuscht und auf Léandres Bett gelandet. Weil er grade der einzige war, der da war. Der nicht ging. Auf rein freundschaftlicher Ebene.
Auf seinem Bett sitzend, blickte sie zu der Gestalt unter der Decke und verdrehte die Augen. „Gar nicht“, erwiderte sie direkt mit einem leichten Grinsen. Tiara schüttelte den Kopf. „Ich habe Tage nichts gegessen. Eher wird mir schlecht, weil es so gut tut.“ Dass es eigentlich besorgniserregend war, dass sie sich selbst nur noch weiter kaputt machte und an Grenzen brachte, die niemals überwunden werden konnten, interessierte die York nicht. Denn sie besaß keinen Sinn mehr. Die Grenze am Horizont war erloschen und hatte damit die völlige Dunkelheit endlich eingelassen. Einerseits war es eine Erleichterung, nun in dem zu stehen, vor dem sie sich Monate bereits fürchtete. Auf der anderen Seite hinterließ es von ihr nicht mehr als ein Schatten. Nicht mehr als einen Hauch von Sein .. doch: ob sie aß oder hungerte, ob sie lachte oder weinte, ob sie redete oder schwieg – alles war so weit weg. Tiara war sich nicht mehr nah, konnte es einfach nicht, denn die Erkenntnis ihrer tatsächlichen Einsamkeit würde sie zerreißen. Umso leichter war es, sich erstmals in ihrem Leben Gedanken über andere zu machen. Über das, was anderen gefallen könnte. Sie wusste, dass Léandre Levi’s bester Freund gewesen war und sie wusste: ihm konnte es auch nicht gut gehen. Er machte den gleichen Mist durch wie sie selbst.
Sie hatte sich auf den Boden gesetzt und rief mit ihrem Zauberstab den Teller mit den Pancakes zu sich. Wenn Léandre eben im Bett bleiben – wollte er wohl doch nicht. Tiara neigte den Kopf ein wenig. „Nicht wahr? Ich bin bei den Hauselfen beliebt“, erwiderte sie amüsiert, während sie bereits einen Pancake mit Apfelmus bestrich und ihn zusammenrollte. Genauso wenig wie er sah sie tatsächlich ansehlich dabei aus, den Apfelmuspancake zu essen, während es an den Enden tropfte und sie sich gleichzeitig ein wenig verrenkte, um Léandre aus dem Augenwinkel im Blick zu behalten. So landete das Essen wieder auf dem Teller und sie griff nach dem Päckchen ihrer Eltern, welches sie öffnete. In dem sich irgendein Buch befand – etwas, was sie vermutlich als Staubfänger in die Ecke stellen würde, aber sie wusste, dass es gut gemeint war.
„Du hast etwas für mich? Was ist das?“, sie richtete ihren Blick auf den Gryffindor, welcher sein Geschenk für sie in der Hand hielt. Ihres hatte sie bereits auf seinen Stapel gelegt. Sie reckte bereits ihren Arm danach, um es ihm abzunehmen.
Als wäre das größte Glück ein Frühstück und die Bescherung mit einem Freund.
Als könnte sie so tatsächlich vergessen, wie es ihr im Moment ging. Doch war Tiara bereit, es zu ignorieren. „Warum bist Du eigentlich hier geblieben?“
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27.09.2016 09:41 |
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BUDDY
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Name Léandre James Macmillan
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“Diese Möglichkeit besteht natürlich auch”, entgegnete er grinsend. Er nahm die verborgenen Informationen durchaus wahr. Sie aß zu wenig. Hatte seit Tagen nichts gegessen und sah auch sonst nicht sonderlich gesund aus. Aber trotzdem wagte er nicht sie darauf anzusprechen. Er konnte verstehen, wenn sie nicht gerne darüber sprach. Die Situation war schwierig und er war sicher nicht derjenige mit dem sie darüber reden wollte, das hatte sie bereits bewiesen. Vielleicht war es auch besser so. Vielleicht konnten sie das, was sie mal verbunden hatte nicht mehr zurück holen. Entweder sie mussten etwas Neues aufbauen oder es war eben wie es war. Im Moment schien sie ihn einfach so zu brauchen wie er war. Nicht als besten Freund oder als großer Versteher, sondern weil er einfach da war und Levi es nicht. Damit musste er sich abfinden und tat es auch irgendwie. Doch gerade jetzt wurde ihm wieder bewusst, was er so sehr an ihr geliebt hatte, bevor sie begonnen hatte Drogen zu nehmen. Sie war einfach zum verlieben gewesen und nur wenig war noch davon übrig. Das hatte es ebenso deutlich einfacher für ihn gemacht, darüber hinweg zu kommen. Aber jetzt bemerkte er umso stärker wieder, was es ihn hatte so schwer werden lassen sie gehen zu lassen.
“Du musst mich ihnen auch unbedingt vorstellen, dann kann ich jeden Morgen Pancakes ans Bett bestellen. Ach wie herrlich”, sprach er während er vor sich hin mampfte und die Hälfte des Pancakes auf seine Bettdecke fiel. Ach, wen kümmerte das schon. Die Hauselfen würden das schon wieder beiseite räumen. Als sie ihm das Geschenk aus der Hand nahm schob er seinen Pancakerest in den Mund und kaute noch genüsslich weiter, während er sich seinen Geschenken widmete. Der Stapel war angenehm groß. Seine Mutter und seine Schwestern hatten ihm Geschenke überlassen, wie auch der ein oder andere Freund. “Du musst es auspacken. Ich verrate es nicht vorher”, bemerkte er grinsend, als sie ihn fragte was sich darin befand. Er war sich nicht sicher, ob sie sich über die Kette freuen würde. An dem Lederband befand sich ein Anhänger eines geflügelten Pferdes. Schließlich widmete er sich seinen Geschenken und nahm sich zuerst das Geschenk der York vor und packte es wenig vorsichtig aus. Geschenkpapier war doch ohnehin nur dafür da, dass es zerrissen werden konnte. “Aaach. Was soll ich denn Zuhause? Meine Mum nervt eh nur noch und ich glaube es ist besser wenn sie ihre Ruhe vor mir hat. Außerdem hab dann auch ich meine Ruhe und kann mich dann besser auf die UTZs vorbereiten. Sonst wird das gar nichts mehr mit meiner Karriere als Auror”, antwortete er nebenläufig unter dem Abreisen des Geschenkpapiers. Schließlich war es doch alles für ihn in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Seine Mutter machte sich nur Sorgen deswegen. Das konnte er im Moment nicht brauchen. Lieber blieb er dann da, kümmerte sich um Tiara und hatte ansonsten seine Ruhe.
Seine Augen begannen zu glänzen als er den Deckel der Schachtel öffnete. Eine ganze Schachtel voller Schokofrösche, sogar mit besonderen Editionen, die es nur eine gewisse Zeit lang gegeben hatte. “Wooow danke Tiara, das ist wirklich süß.” Begeistert stellte er die Schachtel neben sich ab und rutschte von seinem Bett neben sie auf den Boden hinab, nur um sich zu ihr rüber zu beugen und ihr einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Er streckte sich nach oben aus und nahm sich den ersten Schokofrosch heraus um ihn direkt zu öffnen und zu essen. Mmh mit Kürbisfüllung. Nebenbei packte er das Geschenk seiner Mutter aus. Das Beste an Weihnachten war noch immer das ganze Essen.
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06.11.2016 18:34 |
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seit dem 15.07.2015
Name TIARA YORKS BLICK IST TROCKEN, IHRE HÄNDE LEER.
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Weil es egal war.
Weil es keine Bedeutung hatte – sie nicht mehr für ihn bedeutend war, vielleicht gelang es der Irin alleine aufgrund dieser Tatsache, dass sie ehrlich zu ihm war und über etwas redete, was sie sonst bloß verschwieg. Nicht einmal zwingend verbarg, doch eben einfach unangesprochen ließ, denn niemand fragte danach. Seitdem Leviticus fort war, gab es in ihrem Leben niemanden mehr, welcher Interesse für sie besaß, mit Ausnahme ihrer Eltern, denn selbst Melissa interessierte es nicht. Entgegen dem, was Tiara sich erhofft hatte, war sie nur einmal mehr über ihre eigene Naivität gestolpert und hatte die bittere Wahrheit erkennen müssen, dass sie vielleicht einfach zu kaputt für die Sorge eines Menschen war. Doch hätte sie niemals ein Wort über sich verloren, wenn sie gewusst hätte, dass Léandre noch immer Gefühle für sie besaß. Denn mit ebenjenen hatte die York bereits zu viel zerstört und sich von diesen zerstören lassen. Sie hatte ihre eigenen Gefühle in Brand gesetzt und hatte für jemanden in Flammen gestanden, der am Ende nichts anderes wie eisiges Wasser über sie gekippt hatte mit seinem Handeln. Noch war sie weit davon entfernt, Leviticus verzeihen zu können – überhaupt den Willen aufzubringen, ihm zuhören zu wollen, denn sie spürte ihren eigenen Schmerz zu intensiv. Dann, wenn sie sich nicht zugedröhnt in irgendeiner Ecke in diesem riesigen Schloss befand und sich dumpf fragte, ob es sie irgendwann verschlingen würde. Ob sie irgendwann gefressen wurde von jenen Jahren ihrer Schulzeit, durch welche sie bisher nicht unbeschadet hindurch gekommen war. Sie hatte Angst vor dem, was ihr drohte – was kommen musste, was kommen würde und was unausweichlich war. Denn manchmal dachte auch Tiara an die Zukunft. Wenn nicht grade der einzige Anker in diesem tiefen Meer sich umbringen wollte und sie dadurch jegliches Gefühl für Zeit, Raum und Sinn verlor.
Sie seufzte leise und sah zu den Pancakes, während ein kurzer angewiderter Ausdruck über ihr Gesicht huschte. „Wir wissen beide, dass es eine Lüge ist“, murmelte die Gryffindor leise. Irgendwann konnte man sich nicht mehr weiter selbst belügen, denn die Wahrheit erkämpfte sich unweigerlich ihren Weg an die Oberfläche. Sie wusste, dass sie wahrscheinlich nicht mal einen essen würde – dass irgendwann im Rausch eine jener Attacken kommen würde, welche sie einfach nur essen ließen und die ihr Übelkeit bereiteten. Dass ihr gesamtes Leben, jede Grundlage und alles rund um ihre Persönlichkeit, sein Gleichgewicht verloren hatte und schwankte, wie ein Schiff auf hohem Meer.
Rasch schüttelte die Blonde den Kopf und stieß die Luft aus. „Damit sie keine Zeit mehr für mich haben? Komm schon – ein bisschen Gutes musst Du mir doch gönnen“, stichelte sie amüsiert, während sie beobachtete, wie Léandre seinen Pancake in den Mund stopfte.
Mit einem freudigen Grinsen, hatte sie ihm das Geschenk aus der Hand geschnappt.
Schließlich war es für sie bestimmt. Denn manchmal war es so einfach, zu vergessen. Manchmal brauchte man nur einen anderen Menschen, um nicht mehr ganz so doll den Schmerz zu spüren, welcher längst zu einem selbst gehörte. So riss sie das Geschenkpapier vorsichtig ab und nahm das Armband zwischen ihre Finger. Sie musterte den Anhänger einen Moment aufmerksam. „Oh, danke! Es ist – wirklich schön“, murmelte die York leise mit einem unsicheren Lächeln auf ihren Lippen. Sie war lange keinem mehr dankbar gewesen. Es hatte niemanden gegeben, der ihr Gutes getan hatte. Oder bei dem Tiara es zugelassen hatte, dass es etwas Gutes war. Seit über einem Jahr trat sie alles mit Füßen, was man ihr angeboten hatte. Umso schwerer war es nun, jenen Mut zu finden, wieder aufzustehen. Einmal mehr. Nach so vielen Malen des Fallens. Dabei war dies der schlimmste Absturz ihres Lebens gewesen, in welchen sie hineingeraten war und vielleicht hatte sie grade dadurch erkannt, dass sie andere Menschen brauchte. Dass sie nicht alleine da durch kommen würde. Es zwar ohne Leviticus musste, doch nicht vollends ohne jeden anderen.
„Weiß nicht. An Weihnachten dreht man doch immer so ein Familiending. Meine Mum wird mir einen Heuler schicken, weil ich ihr nichts davon gesagt habe, dass ich im Schloss bleibe“, erwiderte sie dumpf und hob die Schultern. Sie wusste bereits jetzt, dass jener ihre Enttäuschung herausschreien würde. Wie verzweifelt sie über ihr einziges Kind war, was Tiara alles falsch gemacht hatte und welche Schande für die Familie sie gleich war.
Aufmerksam lag ihr Blick auf Léandre, als dieser sein Geschenk öffnete.
Sie war sich nicht sicher, ob es ihm tatsächlich gefallen würde – doch war es einen Versuch wert, denn so gut war die York darin nicht, für jemand anderen etwas zu finden. Mit einem unsicheren Ausdruck auf dem Gesicht sah sie zu dem Gryffindor und hob die Schulter erneut. „Ist nichts Besonderes“, murmelte sie, während ihre Finger mit dem Anhänger des Armbandes spielten, welches sie sich angelegt hatte. Es war nur der Versuch, jemand anderem etwas Gutes zutun.
Einen Moment zögerte sie, nachdem der andere sich neben sie gesetzt hatte, ehe ihr Kopf fast wie von selbst auf seine Schulter sank.
„Nichts von mir kann besonders sein. Nichts gut genug. Aber schön, wenn es Dir gefällt“, fügte sie leise hinzu. Sie hatte so viele Menschen verletzt, sie hatte so vielen geschadet nachdem sie selbst verletzt worden war. Tiara spürte die Last ihrer vergangenen Taten mehr denn je, wo sie vor diesen nicht mehr fliehen konnte.
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16.11.2016 13:02 |
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Das Grinsen auf seinen Zügen wich für einen Moment, als Tiara ihm klar machte, dass sie sich nur anlogen. Und doch wollte er nicht davon abweichen sich weiter darüber lustig zu machen. Nicht um Tiara zu schaden, sondern weil er kaum damit umgehen konnte, wenn die Stimmung so ernst war. Es war Weihnachten und er wollte nicht darüber reden, wie schlecht es ihr ging und wie sehr sie ihn verletzt hatte. All das Schlechte sollte weichen an diesem Tag. Er wollte ihn einfach mit der Gryffindor genießen und so war er froh, dass sie auch wieder auf seine weiteren Späße einging. Mit seinen Lippen formte er eine Schnute, als sie die Hauselfen nicht mit ihm teilen wollte. Unverschämtheit! Aber auf der anderen Seite gönnte er ihr das natürlich. Er grinste wieder, allzu lange hielt er es doch nicht durch, beleidigt und zutiefst getroffen zu der Gryfffindorschülerin zu sehen. „Okaayyy aber nur weil du es bist. Du darfst sie behalten. Muss ich mich eben mit dir gutstellen, dass sie mich auch bedienen“, grinste er als Antwort. Wie sehr hatte er es vermisst einfach nur mit ihr zu reden und mit ihr Spaß zu haben. Auch wenn er wusste, dass es nur eine ganz dünne Grenze war, auf der sie sich befanden, ein schmaler Grat, der schnell dazu einlud, direkt wieder in die Tiefe zu stürzen, so genoss er es trotzdem.
Gespannt beobachtete er sie, während sie das Geschenk auspackte und sich wirklich zu freuen schien. Ein warmes Gefühl machte sich in seinem Bauch breit, als er ihr unsicheres Lächeln betrachtete und wie sehr sie sich freute. Sie schien es tatsächlich zu zu lassen, dass er ihr etwas schenkte und sie sich darüber freuen konnte. Eine Ebene auf der sie schon lange nicht mehr zusammen gekommen waren. Eigentlich hatte er das Armband schon ziemlich lange, doch er hatte nie den Mut aufgebracht es ihr doch noch zu geben und ihre Freundschaft war ja nun auch ziemlich zerstört gewesen. Aber jetzt war vielleicht der richtige Zeitpunkt, um wieder aufeinander zu zugehen. Als sie ihm von ihrer Mutter erzählte, zuckte er nur mit den Schultern. Seine Mutter würde keinen Heuler schicken, da sie ohnehin nicht wusste, wie laut dieser sein konnte und vermutlich auch keinen Sinn darin sah ihren Sohn anzuschreien. Abgesehen davon würde sie ihm vermutlich nicht zeigen, wie sauer und enttäuscht sie war. Aber er wusste, dass sie es war, dass er ihr völlig entglitten war, nach dem Tod seines Vaters. Er hatte keine Lust mehr darauf das zu tun, was von ihm erwartet wurde und wollte seinen eigenen Weg finden, davon abgesehen, dass er sich für ziemlich erwachsen hielt. „Ach…das ist unser letztes Jahr auf Hogwarts…warum sollten wir es nicht hier genießen? Außerdem haben wir doch uns.“ Erfolgreich schob er jegliche Gedanken an seine Familie beiseite.
Für Léandre machte es keinen Unterschied ob es nun ein teurer Rennbesen oder eine Schachtel voll mit Schokofröschen war. Allein die Tatsache, dass sie sich die Mühe gemacht hatte ihm etwas zu schenken zählte schon. Und er freute sich tatsächlich darüber. Er spürte ihren Kopf auf seiner Schulter und schon meldete sich die Wärme in seinem Bauch wieder. Diese verschwand bei ihren Worten jedoch schnell wieder. Ihre Worte waren so traurig und so voller Last. Er drehte seinen Oberkörper zur Seite und sah sie direkt an. „Du bist genug und wirst es immer sein.“ Ohne zu zögern legte er seine Hände vorsichtig an ihr Gesicht und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Es fühlte sich gut an und doch realisierte sein Gehirn zu schnell, was er da eigentlich tat. Sofort riss er sich von ihr los und stand auf, fast so als hätte er einen Dementor geküsst. „Scheiße…sorry…“, murmelte er zerstreut und setzte sich völlig durcheinander auf die Bettkannte des Bettes neben seinem.
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05.01.2017 17:14 |
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seit dem 15.07.2015
Name TIARA YORKS BLICK IST TROCKEN, IHRE HÄNDE LEER.
Alter SEIT SIEBZEHN JAHREN TUT SIE, ALS WÄRE ES EIN ANFANG.
Beziehung ALLEIN ZIEHT SIE IN IMMER NEUE KRIEGE.
Position/Beruf RENNT INS DUNKLE DES ABSCHLUSSES MIT DEM MESSER IN DER HAND.
Spieler DENN NINAS NÄHE IST, WAS SIE AM BESTEN HEILT.
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Wann war sie das letzte Mal gut gelaunt gewesen?
Hatte gelacht, ohne irgendeinen schlechten Gedanken – einfach frei, um dem Willen, zu lachen, nachzukommen? Wann war sie das letzte Mal dieser Mensch gewesen, welcher andere Menschen vielleicht abwertend betrachtet – doch letztlich immer aufmerksam auf diese geachtet hatte? Sie war alleine bei ihren Freundinnen zu Hause gewesen. Denn seitdem Tiara York das erste Mal in Hogwarts gestanden hatte, war ihr bewusst geworden, dass dieses Schloss so viel mehr ein Zuhause für sie sein würde, wie es Dublin je gewesen war. Wenngleich sie ihre Eltern liebte, blieb doch die unausgesprochene Tatsache über Jahre hinweg bestehen, dass ihr Vater enttäuscht darüber war, in seiner einzigen Tochter eine Hexe zu wissen. Er konnte vor seinen Freunden nicht mit ihren Leistungen und Errungenschaften prahlen und wenn, so musste er sich immer andere Umschreibungen dafür ausdenken, wo er nichts über die magische Welt verraten durfte; es wahrscheinlich nicht einmal wollte. Lange schon war sich die York unsicher, ob ihre Eltern nicht bloß aus Gewohnheit zusammengeblieben waren. Ob zwischen ihnen tatsächlich eine Liebe vorherrschte, welche sie zusammen über jede Differenz hielt und sie sich nicht trennen ließ. Danach gefragt hatte die Irin nie; wenngleich sie eine Gryffindor war .. nicht überall musste man Mut beweisen, an manchen Stellen durfte man auch einfach schwach sein und sich in seinem Schweigen verbergen.
Umso mehr war es das Schloss mit seinen Menschen, die alle wie sie waren, in dem Tiara sich wohlgefühlt hatte – ihre Freundinnen der Hauptgrund für ihre Freude und ihr unbeschwertes Wesen gewesen. Doch war niemand mehr an ihrer Seite. Sie hatte alle von sich gestoßen und letztlich mit ansehen müssen, wie sich jeder von ihr abwandte, der um sie gekämpft hatte. Tiara wusste nicht, warum sie gute Laune haben sollte. Weil sie so vielen Menschen weh getan und sich nur tiefer in ihrer Sucht verkrochen hatte? Weil ihre Liebe des Lebens sie geliebt und am Ende doch verlassen hatte? Es gab nichts mehr in ihrem Leben, was sie zum Lachen gebracht hätte. Außer einem trockenen Laut der Verzweiflung zum Ausdruck bringen wollte, weil sonst jede Reaktion lange ausgeschöpft war.
Dennoch – oder grade deswegen war es irgendwie einfach, mit Léandre zu reden; mit ihm zu scherzen, auch wenn ihr Leben so unendlich schwer erschien. Sie sah seine beleidigte Mine und schnippte gegen seine vorgeschobene Unterlippe, während ein leichtes Grinsen sich auf ihre Züge legte und sie nickte. „Eben. Sonst werden sie Dich nicht einmal mit dem krummen Zeh beachten“, wenngleich – es war wohl eine Lüge, denn so, wie Tiara die Hauselfen kennen gelernt hatte, waren diese für jeden Diener, der sie auch nur ansprach.
„Nein“, murmelte die York leise und stieß die Luft aus.
„Unser letztes Halbjahr, Léandre. Wir haben nur noch bis zum Sommer, ehe wir .. da raus müssen“, stellte sie nüchtern fest. Sie hatte daran gedacht. Sich gefragt, wie es sein würde. Doch immer wieder stolperte die Irin über ihre eigenen Gedanken: dass es Freiheit bedeutete, die Schulzeit hinter sich lassen zu können. Dass dies vielleicht die Chance war, die letzten zwei Jahre endlich hinter sich lassen zu können – um ein Leben zu beginnen, welches sich leben ließ und welches sie nicht bloß zerstören würde. Und doch blieb die Angst davor, dass sie scheitern konnte. Dass Tiara im Moment nicht einmal auf einem Weg zur Besserung war, um dann gestärkt und gesund aus dem letzten Schuljahr hinauszugehen – sondern sie immer tiefer abrutschte. „Was dann kommt? Wer werden wir sein?“ Einen Moment ruhte ihr Blick schweigend auf ihm, während sie den einen Gedanken nicht aussprach, welchen sie doch eher hatte fragen wollen: ob sie einander noch kennen würden, wenn sie erst von einander losgekommen waren? Wie viel von allem, dass sie hatten, war bloß wegen den Bedingungen, dass sie sich sowieso jeden Tag seit sieben Jahren gesehen hatten? Denn Tiara hatte Angst davor. Angst, dass Leviticus sie nicht mehr ansehen oder grüßen würde, dass Léandre einfach weiterging. Dass sie zusammen erwachsen geworden waren, nur um sich dann in Fremde zu verwandeln.
Tiara hob den Kopf, als er sich zu ihr drehte und begegnete seinem Blick. Fast suchend – als würde sie darauf hoffen, dass er eine Antwort hatte. Eine, welche ihren eigenen Worten widersprach, welche sich lange schon so gefestigt in ihrem Inneren hatten. Dass sie den Mund öffnen wollte, um ihm zu protestieren. Denn Tiara war nicht gut – nie war sie gut genug gewesen, für niemanden. Zu lange war jene Erfahrung bereits her, als dass sie daran noch glauben konnte und das wollte sie dem Gryffindor sagen. Doch zerflossen ihre Worte an seinen Lippen, welche sich auf ihre legten.
Überrascht sah sie ihn an, ohne den Kuss zu erwidern. Bisher hatte Tiara nur einen einzigen Jungen je geküsst und ebendieser hatte ihr Herz in Fetzen gerissen und ihr Leben den Abgrund hinabgestürzt. Sie sah Léandre nur mit aufgerissenen Augen an, ehe sie rasch den Kopf senkte und sich durch die Haare fuhr.
„Du – wieso?“, fragte sie leise.
Wieso jetzt. Sie wusste nichts von seiner Liebe zu ihr, die er gehabt hatte. Gewiss hatte sie eine Ahnung gehabt, doch nie danach gefragt. Sie hatte es nicht wissen wollen; hatte nicht noch die Gewissheit tragen müssen, jemand anderen genau das anzutun, was Leviticus ihr selbst immer wieder angetan hatte. Und doch: nun wusste sie es. Das, was gewesen war.
Nicht das, was war. Tiara kannte nur die Vergangenheit und vielleicht war es doch bloß das Erwachen alter Erinnerungen gewesen, vergangener Gefühle.
Die Sehnsucht nach ihren alten Ichs, welche der Gegenwart gewichen waren. Nur kein Gedanke konnte das Chaos in ihrem Inneren sortieren, welches er in wenigen Sekunden erzeugt hatte. Mit hektischen Bewegungen griff sie ihre Geschenke zusammen und stand auf. Einen Moment sah sie den Gryffindor an, doch jedes Wort schien nicht mehr zu passen. Es war nur ein Kuss gewesen. Wenn sie beide es dabei belassen würden.
Tiara hatte den Mund geöffnet, doch sie fand nur Schweigen. So ging sie rasch an dem Bett vorbei um seinen Schlafsaal zu verlassen.
[THE END.]
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21.01.2017 09:16 |
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