I solemnly swear
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Sag mir, dass es nicht wahr ist
Molly Weasley & James Potter
10. November 2022 am Mittag
Fuchsbau
Was war nur geschehen? Molly stand mitten in ihrer Küche. Zu ihrer linken drehte sich eine Pfanne unter dem laufenden Wasserkran. Eine Spülbürste schrubbte die Reste des Bacons fort, der inzwischen auf einem Teller, auf dem Tisch; längst kalt. Das was davon noch übrig war. Arthur und sie selbst hatten bereits vor Stunden gegessen. Vor ihr blubberte der Kochtopf über dem Feuer. Ein dicker Eintopf, der Arthur wärmen sollte, sobald er nach Hause kam. Er war erst vor kurzem aufgebrochen, nachdem er sich wiederholt erkundigt hatte, ob Molly zurechtkam. Er hatte zu George gewollt, ihm irgendwie zu helfen und beizustehen. Vielleicht brachte er ihn zum Mittagessen mit. Und am besten auch noch Angelina und Roxane. Er sollte sie alle mitbringen. Sie sollten hier sein, in Sicherheit. Welcher Ort war schon sicherer als der Fuchsbau? Ganz bestimmt nicht Hogwarts. Oder doch? Nein, wie könnte es, wenn ihr Junge dort pausenlos in Lebensgefahr schwebte?
Zur Rechten der alten Frau schwebte die Teekanne über dem Küchentisch und füllte die drei Tassen auf, die dort standen. Allmählich bildeten sich kleine Seen rund um die Porzelangefäße, waren sie doch längst über den Rand hinaus gefüllt. Molly stand da, den Zauberstab in der Hand. Was hatte sie noch gleich tun wollen? Überlegend schloss sie Augen und rieb sich mit der freien Hand die Stirn. Keine gute Idee, irgendwie. Im Innern sah sie Bilder. Ihr Zauberstab rollte über den Küchentisch. Albus sah so wütend aus. Seine Hand zuckte nach ihrem Stab und - Molly schüttelte rasch den Kopf. Ihre Albträume mischten sich mit ihren Erinnerungen. Das war alles. Immerhin stand sie hier, lebendig, und Albus... war fort.
Schritte im Haus ließen die alte Frau zusammen fahren. Sie drehte sich einmal um sich selbst, wurde sich der schwebenden Kanne bewusst und entfernte mit einem Wink ihres Zauberstabs erst einmal die Kleckerei, die sie angerichtet hatte. „James?!“, rief sie nach oben, in Richtung der Schritte. „Kommst du runter? Das Essen ist fertig!“ Seit Stunden. Das Frühstück hatte der Potter verschlafen. Nach allem, was die Großmutter so mitbekam, hatte der älteste Sohn ihrer Tochter die erste Mahlzeit des Tages grundsätzlich auf die Mittagszeit verschoben. Und das nicht etwa, weil er so fleißig war.
Doch Molly blieb gelassen. Immerhin war James da. Er konnte nicht heimlich verschwinden, denn es war unmöglich, aus dem Fuchsbau raus zu apparieren. Noch unmöglicher war es, an ihr vorbei aus der Küche zu schleichen. Mochte Molly auch gerade eben noch ratlos und apathisch mitten im Raum gestanden haben, so war der Moment nun vergangen. Sie hatte sich und ihr Reich wieder im Griff. Mit geübten Handgriffen nahm sie eine Steingutschüssel aus dem Schrank, füllte sie mit dem blubbernden Eintopf und legte zwei Streifen des erkalteten Bacon oben drauf. Oder doch besser drei. Es ging um James. Gerade als ihr Enkel um dir Ecke trat, stellte sie die Schüssel an seinen Platz. „Möchtest du Kaffee oder Kakao?“, erkundigte sie sich, während sie ihm ihr herzliches Lächeln schenkte. Es hatte beinahe den Anschein, als wollte sie den Kuckuck, der gerade einmal aus seiner Uhr raus huschte und wieder verschwand, Lüge strafen. In James Welt war es höchstens 9 Uhr morgens, nicht etwa 1 Uhr mittags.
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11.06.2016 23:56 |
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BUDDY
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Name EVERYBODY LOVES JAMES SIRIUS POTTER
Alter JUST TURNED NINETEEN. STILL HALF A CHILD.
Beziehung HE IS LOSING HIS HEART EVERY OTHER DAY. THERE IS ENOUGH JAMES FOR EVERYONE!
Position/Beruf FORMERLY CATCHING THE SNITCH FOR GRYFFINDOR AND DRUMMING THE HELL OUT OF HIS KIT. NOW HE IS LIVING THE ROCK`N`ROLL AND RELAXING AS COLLEGE STUDENT.
Spieler IT TOOK EMMA FOUR YEARS TO FALL IN LOVE WITH HIM
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Vermutlich war es gut, dass er hier war. Vermutlich war es auch sehr viel besser, dass er hier sein konnte, dass er nicht alleine war. Nicht alleine in der WG. Auch wenn er dort nicht wirklich ganz für sich gewesen war. Hailey war dort gewesen. Aber Hailey war nicht unbedingt ein Mensch, den James gerade um sich haben wollte. Er mochte Hailey - auf eine verdrehte, sonderbare Art und Weise - mittlerweile. Sie stritten sich und zankten sich und es war eine willkommene Beschäftigung um Langeweile zu vertreiben sich mit der ehemaligen Hufflepfuff anzulegen und ihr das Leben schwer zu machen - oder vice versa. Aber gerade jetzt im Moment hatte James dafür keinen Nerv. Hatte keine Nerv für irgendetwas.
Es tat ihm nicht einmal wirklich leid, was gestern passiert war. Als er -... nach dem Anschlag vor knapp einer Woche und nachdem Fred verschwunden, getötet, soviel er wusste, war - James hatte es nicht ausgehalten; nicht geschafft seiner Familie zu begegnen, Harry gegenüber zu stehen. Er war fertig mit der Welt gewesen. Absolut fertig. Die Welt konnte ihn mal und mit ihr all die Bewohner darin. Er hatte nicht zuhause bleiben wollen; nicht bei seiner Familie bleiben wollen. Zu enttäuscht war er zu sehr am Boden zerstört. In einem verzweifelten Versuch sich an den Status Quo zu klammern, einfach weiter zu machen, als wäre eben gerade nichts passiert, hatte James kaum eine halbe Woche geschafft sich etwas vorzumachen. Das ständige hin und her, zwischen Verdrängung und Überforderung; sich selbst dazu zwingend den Verlust seines besten Freundes fort zu schieben, sich nicht damit auseinander zu setzen, nur nichts... nichts an sich ran lassend und gleichzeitig in jedem unbedachten Momente regelrecht erbarmungslos eben davon überfallen zu werden, hatte James völlig erschöpft. Er hatte sich verkrochen, in der WG und erst Charlotte hatte ihn gestern dazu gebracht wieder raus zu kommen. Lass uns irgendwo hingehen, weggehen, weg von hier gehen - und James hatte sich nicht drei Mal darum bitten lassen.
Zu dumm, dass seine Mutter just entschieden hatte, dass James lange genug alleine gewesen war; dass es Zeit wurde ihn zur Not einfach auch mit unangenehmem Nachdruck aus seinem Schneckenhaus zu zerren, damit er wenigstens ein paar stolpernde Schritte vorwärts tat, das Geschehene irgendwie zumindest begann zu überwinden, sich damit auseinandersetzte, konfrontierte und ... irgendwann vielleicht auch realisierte, dass er eben NICHT alleine damit war. Dass seine Familie nicht der Feind war, seine Eltern nicht der Feind waren - dass sie nur helfen wollten. So weit sie eben konnten...
Tja, dumm gelaufen. James war nicht zuhause gewesen und Ginny hatte ihn nirgends gefunden. E hatte nicht auf Wizzy-Nachrichten reagiert; nichts. Vermutlich war die Reaktion zu überzogen gewesen, vermutlich hatte rationales Denken einfach ausgesetzt, aber für ein paar lange Stunden hatte der Schreck seien Eltern völlig beherrscht: James war fort, verschwunden, womöglich von Todesser gekidnpappt, vielleicht getötet und sie hatten es ... nicht bemerkt. Wann war er verschwunden? Womöglich schon vor Tagen? MERLIN!
Und an das Naheliegenste hatte man einfach nicht gedacht! Auch wenn Mollys Uhren vermutlich nicht mehr sonderlich genau waren; ständig hin und her springend zwischen Lebensgefahr und Schule und Lebensgefahr und Uni und - es war Krieg. Mollys Uhren freundeten sich damit an all ihre Zeiger immer wieder auf "in Lebensgefahr" springen zu lassen.
Aber James ging es gut. Er war nach Hause gekommen und regelrecht von seiner Mutter erdrückt worden. Er hatte nicht einmal begriffen, was los war - aber wirklich viel mitzureden hatte er nicht gehabt, als er kurzerhand in den Fuchsbau geschleppt worden war.
Und es könnte schlimmeres geben. James war so durch, so erschöpft und es fehlte ihm schlichtweg an jeglicher Kraft, als dass er sich dagegen gesträubt hätte. Zumal er gerne hier war. Er war gerne bei seiner Großmutter in diesem schiefen, aber wohnlichen, Häuschen und außerdem gab es hier immer gutes Essen.
Als hätte er den Bacon gerochen, kroch James aus dem Bett, zog sich sein Tshirt von gestern - aber auf links gedreht - über den Kopf und stapfte in Boxershorts, barfuß und mit dem falsch angezogenen Shirt in die Küche hinunter. Verschlafen rieb sich der Potterjunge die geröteten Augen. Man könnte meinen, dass es ihm einfach nur an erholsamem Schlaf fehlte. Tat es vermutlich auch. Aber er war achtzehn. Er hatte vor sechs Tagen seinen besten Freund verloren. Fred war wie ein zweiter Bruder für ihn gewesen. Seit achtzehn Jahren. Es war nicht nur der Schlafmangel, der James Augen entzündet hatte. Definitiv nicht.
Der Potter ließ sich auf den Platz am Küchentisch fallen und lehnte sich ein Stück vor, bis sein Oberkörper gegen die Tischkante stieß. Neugierig sah er in die Schale hinein, sog den Luft in die leicht verrotzte Nase: hmmmm... lecker.
Mollys Stimme ertönte neben ihm und James sah mit leicht verspult fragendem Blick auf; Kaffee oder Kakao? So eine simple Frage. So... einfach... eigentlich. James Gesichtszüge erschlafften und er schnaubte angespannt. Verspannt presste er die Kiefer mit aller Kraft zusammen. Drückte sämtliche Farbe aus seinen zusammengepressten Lippen hinaus, sodass sie zu einem schmalen Strich wurden. Seine Unterlippe bebte einen Moment und James schob mit einer groben Bewegung den Napf mit dem Eintopf fort. Die Schale kippte und fiel schließlich um. Eintopf suppte über den Küchentisch. James kümmerte sich nicht darum. Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch und hielt sein Gesicht einen Moment lang vor beiden Händen verborgen, ehe sein Kopf ohne jegliche Körperspannung einfach auf den Tisch flog und er ihn in den verschränkten Armen vergrub, während seine Schultern unter jedem Schluchzter hemmungslos bebten. Guten Morgen Mr. Potter - was für ein schöner Tag heute doch ist!
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25.06.2016 12:28 |
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BUDDY
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Man konnte den Eindruck gewinnen, Molly beherbergte geheime, schwarzmagische Artefakte in dem ehemaligen Kinderzimmer ihrer Zwillinge. Verborgen genug, dass ihre eigene Familie nichts von ihrer Leidenschaft wusste. Niemals hatte es diese spaßigen Kommentare von George oder Ginny gegeben, keinesfalls ein Augenzwinkern und auch keine zweideutige Bemerkung, die Audrey aus ihrer Muggelwelt voll Spionageagenten mitgebracht hatte. Die magischen Uhren, welche die alte Frau über so viele Jahre hinweg hatte anfertigen und mit jedem neuen Familienmitglied erweitern lassen, waren dem Rest der Sippe unbekannt. Wie sonst war zu erklären, dass niemand auf die Idee kam, diese Artefakte zu nutzen, wenn es mal relevant war?
Im August war kein Verwandter zuerst auf den Gedanken gekommen, die Uhren zu befragen, wo die Kinder steckten. Natürlich hatte ihnen ein Blick auf die Zeiger am Ende nicht geholfen. Sie hatten gesehen, dass Albus, Roxanne, Victoire, Hugo und sie alle in Lebensgefahr und vermisst waren, doch nicht, wo sie sich befanden.
Ginny war am Vortag nicht auf die Idee gekommen, in den Kamin zu steigen und ihre Eltern zu fragen, wo ihr Ältester sich wohl herum trieb. Molly hätte ihr zumindest die Sorge nehmen können. James war nur unterwegs[/u] gewesen, nicht [i]vermisst und auch nicht mehr in Lebensgefahr als jeder andere in diesen Zeiten.
Ganz anders war es bei Louis, denn der war tatsächlich vermisst, befand sich irritierender Weise aber nicht in Lebensgefahr. Wo immer der Junge war und wer immer ihn in seiner Gewalt hatte, hatte offenbar (noch) nicht die Absicht, ihn zu töten. Bill und Fleur hatte dieses Wissen allerdings nicht wesentlich beruhigt.
Das war Arthur immerhin bei George gelungen, als dieser ihm gesagt hatte, dass Fred zwar vermisst war und sich in Lebensgefahr befand, doch immerhin noch lebte. Wäre er tot, würde Freds Zeiger anders reagieren, ziellos zwischen seinen Stationen hin und her pendeln, ohne sich schlüssig zu werden, wo er Halt machen sollte. Molly wusste noch genau, wie so etwas aussah.
Allerdings, wenn schon nicht die Eltern auf die Idee kamen, sie zu fragen, wie konnte die alte Dame dies von einem Teenager erwarten?
Molly lächelte noch, als James die Treppe hinunter kam. Genau so und nicht anders kannte sie ihn. Sie hätte einen Zeitumkehrer nehmen und mal eben zehn Jahre in die Vergangenheit reisen können, denn genau so war James auch im Alter von acht Jahren an den Frühstückstisch getappst, als er bei den Großeltern geschlafen hatte. Damals war es wirklich noch zur Frühstückszeit gewesen. Achtjährige schliefen nicht bis zur Mittagszeit.
Das Lächeln der Großmutter wankte und als ihr Enkel in Tränen ausbrach, sah sie ihn regelrecht bestürzt an. „Jamie! Aber, Jamie, was ist denn los?“ Vermutlich wurde der inzwischen Erwachsene seit Jahren von niemandem mehr so genannt, außer von Granny. So flink ihre alten Beine sie trugen, setzte sich Molly neben dieses Häufchen Elend, zog es in ihre Arme und wiegte es sacht hin und her. „Schh.... schh... ja, weine ruhig. Lass es raus. Es wird wieder gut.“ Warum auch immer James nun genau weinte. Wahrscheinlich wurde ihm alles einfach nur zu viel. Victoire, Fred, Louis - warum sollte man da nicht weinen? Die Suppe, die sich über den Tisch verteilte, war da erst einmal vollkommen nebensächlich.
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02.07.2016 23:13 |
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BUDDY
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Zu viel? Zu viel? Natürlich war es zuviel. Wie könnte es denn NICHT zu viel sein? James Sirius Potter hatte in den letzten Monaten mehr mitgemacht, als manch anderer ins einem Alter - gut, sein Dad mal ausgenommen, und... die zwei besten Freunde seines Dads und ja, Moment, seine Mum vermutlich auch und ja, praktisch jeder, der damals Harry Potter nahe gestanden hatte. Aber gut, alles war relativ. Wenn man nur die richtigen Vergleiche bemühte. Aber das änderte nichts daran, dass James selbst in den letzten Monaten eine neue Etage seiner persönlichen Hölle erkundet hatte. Noch vor einem Jahr war das "höchste" der Gefühle der schwarzmagisch affine jüngere Bruder gewesen, der seine Nase ständig in Bücher gesteckt hatte, die James nicht einmal mit den Fingerspitzen angefasst hätte. Aber dann wiederum beteuerte James ohnehin seit er 12 war, dass er eine Buchallergie hatte und deswegen nicht lernen konnte. Aber dies beiseite: das war das höchste der Gefühle an Konfrontation mit schwarzer Magie oder dergleichen gewesen. Ein kleiner, verschrobener, freaktiger Bruder, der einen provokanten Faible dafür besaß. Aber eigentlich recht harmlos. Immerhin hatte er nie mitbekommen, dass Albus jenes Wissen tatsächlich angewandt hätte. Im Big Picture betrachtet: vielleicht hatte es den Slytherin nur einfach interessiert oder er hatte provozieren wollen. Also im Großen und Ganzen doch recht harmlos.
Und dann war die Welt plötzlich gekippt. Nacht hatte sich über die Welt gelegt. Von einer Sekunde auf die andere. Finstere Gestalten waren aus allen Ecken und Schatten gekrochen. Erst die Attacke im März, während der sein Vater im direkten Schussfeld der Angreifer gestanden hatte; die Monate danach, als man zu ihrer aller Sicherheit so getan hatte, als wäre Harry nicht mehr am Leben. Die Quidditch WM und der ultimative Reinfall während dem Spiel gegen Feuerland, als Albus und Victoire und einige andere Bekannte und Freunde entführt worden waren. Dann Victoires Aussetzter während Halloween. Und dann das, was ihm nach der Entführung von Albus einen weiteren heftigen Schlag mitten ins Gesicht verpasst hatte. Der Überfall der Todesser auf die Trainingshalle und Freds... Tod.
Da reichte ein winziger Gedanke, eine banale Geste, ein unbedachter Blick zur Seite und James wurde von dem Verlust seines besten Freundes und Cousins regelrecht übermannt. Kein Wunder, dass er niemanden hatte sehen wollen, dass er seine Familie gemieden hatte - all die Rotschöpfe vor allem. Zumal er sich damit nicht gerade wohl fühlte. Random Rumheulen war etwas für Kinder und kleine Babies. Nicht für vermeintlich erwachsene Teenager. In anderer Gegenwart wäre er nur zornig aufgesprungen und davon gerannt, hätte wütend die Tür zu seinem Zimmer hinter sich zugeschlagen und ein paar völlig irritierte, verblüffte Gesichter zurück gelassen. Nur um dann ganz für sich alleine sein Gesicht in seinem Kissen zu verstecken. Aber Molly war nicht irgendjemand und vielleicht wusste James gut genug, dass selbst wenn er aufsprang und flüchtete, er ihr ohnehin nicht entkommen konnte - seine Eltern ließen ihn einfach machen, ihm erstmal seine Ruhe; immerhin muss der Junge ja vielleicht auch nur mit sich selbst klar kommen. Das war eben in der Pubertät so. Manchmal brauchte das einfach ein paar Minuten. Aber vielleicht wusste er, dass er das mit seiner Großmutter nicht abziehen konnte. Oder vielleicht wollte er das auch nicht.
James vergrub den Kopf in der warmen Umarmung seiner Großmutter und heulte wie ein kleines Kind, das gerade vom Spielzeugbesen gefallen war und sich das erste mal das Knie aufgeschrammt hatte, unkontrolliert in ihre Schürze hinein.
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10.07.2016 10:26 |
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BUDDY
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Molly wusste nicht mehr, wann das sie das letzte Mal eines ihrer Enkel derart weinend im Arm gehalten hatte. Oder... doch. Es war erst gestern gewesen. Der kleine Will hatte sich bei einer unglücklichen Bewegung den Kopf gestoßen. Andromeda war damit beschäftigt gewesen, Dora zu wickeln. Das konnte schon mal zu einem Weltuntergang für so einen Zwerg ausarten. Nur... James war eben kein Baby mehr und er hatte sich auch nicht den Kopf gestoßen. Irgendetwas anderes brach da aus dem jungen Mann heraus und im ersten Moment war die Großmutter ratlos. Es gab einfach zu viele Gründe, die Auslöser für diesen Wasserfall sein konnten. So begnügte sie sich fürs erste damit, den erwachsenen zu wiegen und sacht auf ihn ein zu reden, wie sie es keine vierundzwanzig Stunden zuvor für dessen Großneffen... -cousin (Was auch immer Will nun für James war. Da verlor selbst Molly den Überblick.) getan hatte.
Manches Mal hatte sie sich gewünscht, eines ihres Kinder auch in annähernd diesem Alter noch so im Arm halten zu können. Ron. Ron hätte es ganz bestimmt gebraucht, damals, als er eben nicht daheim war, um sich von seiner Mutter betüddeln zu lassen. Stattdessen war er mit Harry und Hermine durchs Land gezogen und hatte ohne diese schützenden Arme auskommen müssen. Ginny war einmal in dieser Zeit kurz davor gewesen. Sie hatten sich in den Armen gelegen - und sogar beide geweint - doch nicht derart hemmungslos. Sie hatte sich gewünscht, dass George so bei ihr sitzen würde und sich all den Schmerz vom Herzen weinen konnte. Und sie hoffte regelrecht, dass in allzunaher Zeit Albus ebenso in ihrem Arm liegen würde. Und hoffentlich, bei Merlin, würde er dann nicht um seinen Bruder weinen müssen.
Vielleicht war es genau dieser Gedanke oder auch die Intuition einer alten Frau voll Lebenserfahrung, die Molly auf diese Spur brachte. James weinte nicht um Albus. Hatte er noch nie. So bedauerlich dies auch war. Seine Bindung zu Victoire und Louis war nicht so innig, dass sie diese Reaktion erklärt hätte. Doch Fred. Fred war für James genau das, was Fred einst für George gewesen war. Auch wenn das heutige Paar nicht durch das Band der Zwillinge verknüpft war, waren Fred und James die Brüder, die James und Albus hätten sein sollen.
„Nun beruhige dich, Jamie. Er wird wieder kommen. Ganz bestimmt. Bald. Dein Onkel George sucht ihn und - du wirst sehen. Vielleicht kommen sie morgen schon gemeinsam durch diese Tür.“ Wenn sie nur so zuversichtlich wäre, wie sie hoffentlich klang. Wenn George wenigstens dieses Zutrauen hätte! Stattdessen rechneten sie alle mit dem Schlimmsten, und es blieb Molly nicht mehr als zu hoffen, dass James nicht bald wirklich und endgültig um seinen Wahl-Bruder trauern brauchte.
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11.07.2016 22:41 |
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BUDDY
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Oh. Aber das stimmte nicht. James und Fred gaben womöglich zwar bessere Brüder ab, als Albus und James - aber schlussendlich lag das wohl daran, dass sie keine Brüder waren. James ging Fred nicht auf die Nerven - doch schon, aber nicht so gewaltig und vice versa. Auch wenn man manchmal meinen konnte, sie hingen 24/7 aufeinander; so waren sie doch nicht dazu gezwungen. Sie waren durchaus fähig ein paar Minuten ohne ihr Herzblatt zu überleben und nicht vor Sehnsucht zu zerfließen. Auch wenn Ginny, Harry, George und Angelina - und praktisch der restliche Potter-Weasley-Clan - oft genug beteuerte, dass man meinen könnte James und Fred wären zusammengewachsen und mit Dauerklebefluch aneinander festgekettet; bis zum Ende ihrer Tage. Das erschreckenderweise scheinbar früher gekommen war, als geplant. Vielleicht erreichten Freds nur einfach im Jahr nach ihrem (eigentlichen) Hogwartsabschluss ihr Verfallsdatum. James hatte knapp ein paar Monate weniger Zeit mit "seinem" Fred gehabt, als George mit seinem Zwillingsbruder. Aber auch nur knapp und wenn man womöglich James und Freds Geburtstage ganz genau nahm, dann nahm sich auch jener winzige Abstand kaum mehr etwas.
Und er hatte um Albus geweint. Aber gesehen hatte es keiner. War auch besser so. Als Albus im August entführt worden war, war James ein Häufchen Elend gewesen. Aber zu gut darin sich einfach zu verkrümeln und weg zu gehen; Abstand von der Familie zu suchen. Ebenso wie er es die letzten Wochen versucht hatte. Funktioniert hatte es, dieses Mal, nicht so wirklich - vielleicht weil es einfach zu viel geworden war. Albus war eine Sache gewesen. Zuvor hatte James nur den kurzen Schreckmoment erlebt, als er geglaubt hatte, sein Dad wäre tot - aber der hatte nur wenige Minuten angedauert und dann hatte er die Wahrheit erfahren. Und dann war Albus fort gewesen. Ein nur gespieltes Drama und eines, das erste, wirkliche. Und plötzlich drückten sich die Katastrophen die Klinke in die Hand und James wusste nicht mehr, was ihn mehr bestürzen sollte und nun hatte er den einen Menschen verloren, der ihn auf dem steinigen Weg hätte begleiten können. Und jetzt reichte es einfach.
"Nei~hein..." jammerte James näselnd und hob den Kopf an. Seine Augen waren rot und verheult und er schüttelte schniefend den Kopf. "Ich ha-habs doch gesehen..." heulte er weiter und kniff die Augen zusammen, als ein neuer Schluchzer durch seinen Körper bebte. James ließ den Kopf wieder gegen Molly sinken und winselte gequält vor sich hin. Wie ein kleines Kind. Definitiv nicht, wie ein eigentlich erwachsener junger Mann. Fehlte noch, dass er anfing am Daumen zu lutschen. Bei Mollys Worten drehte James den Kopf leicht herum und starrte zur Tür hinüber; als wartete er jetzt, dass ihre Worte wahr wurden und Fred mit George herein kam. Kamen sie nicht. James schnaubte frustriert. Noch immer bebten seine Schultern in unregelmäßigen Abständen, wenn ein neuer Schluchzer durch seinen Körper zuckte, noch immer tropften Tränen aus seinen Augenwinkeln, während sich seine Atmung langsam beruhigte und der Heulkrampf allmählich verebbte.
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20.07.2016 07:29 |
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Natürlich kamen George und Fred nicht gerade jetzt durch die Küchentür. So sehr sich Molly dies auch wünschen mochte, war der Gedanke doch utopisch. Aber in ein paar Tagen, wenn sie ihn gefunden hatten, dann würden Vater und Sohn gemeinsam herein kommen. Sie würden sich im Arm liegen, lachen und scherzen und - die Seifenblase ihres Traums zerplatzte. Nach den letzten Entführungen hatte niemand gelacht oder gescherzt. Die Kinder waren verängstigt, panisch und traumatisiert zurückgekommen. Molly sollte sich nichts vormachen.
„Was hast du gesehen, mein Herz?“, fragte sie, während sie James weiter beruhigend hielt und streichelte. Wie gern würde sie ihm sagen, dass es Fred gut ging, dass er in Ordnung war und alles wieder beim Alten sein würde. Die alte Frau wusste es besser. Sie konnte dankbar sein, wenn diese Kreaturen, die sich selbst Todesser nannten, mit ihrem Liebling nicht dasselbe anstellten, was sie Albus angetan hatten.
„Aber Jamie“, unterbrach sie das Schluchzen ihres Enkels schließlich. Sie schob ihn an den Schultern hoch, umfasste seine Wangen mit ihren runzligen Händen, so dass er sie ansehen musste. „Fred ist doch nicht tot. Er ist... verschwunden“, gab sie zögernd zu, „und... ja, er mag in Gefahr sein, aber er lebt. James, ich weiß es. Die Uhr... sein Zeiger bewegt sich doch. Du kannst mit hochkommen und es dir ansehen.“ Es gelang ihr ein aufmunterndes Lächeln, das hoffentlich seine Wirkung zeigte, betonte dann noch einmal: „Fred lebt. Und wir müssen daran glauben, dass das so bleibt und dein Onkel, dein Dad und die anderen ihn finden. Und das werden sie. Genauso, wie wir Hugo, Roxy, Vicky, Albus und all die anderen gefunden haben, James. Und dieses Mal eher, bevor... bevor etwas Schreckliches passiert.“ Ihre letzten Worte waren nur noch ein Flüstern. Bei Merlin, sie wollte ihren Enkel doch aufmuntern! Wie auch immer ihr das gelingen sollte, nachdem Albus... nachdem.... Molly atmete tief durch und vergrub ihre Sorgen hinter dem Beginn einer Mauer, die noch vor Ende des Monats sehr viel dicker werden würde. „Was wir jetzt brauchen, ist eine schöne, heiße Tasse Tee.“ Denn Tee war immer die Lösung. Schon erhob sie sich, um nach der passenden Kräutermischung zu schauen.
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05.08.2016 16:59 |
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Er hatte nicht an die Uhren gedacht. Irgendwie tat das niemand. vielleicht, weil sie in den letzten Jahren nicht so sonderlich wichtig gewesen waren. Es war ja nichts los gewesen. Und irgendwie war es nicht so spannend, wenn der Zeiger nur anzeigte, dass Dad in der Arbeit war, oder Onkel George unterwegs, dass Ginny zuhause war oder Hermine auf Reisen. So aussagekräftig war die Uhr dann doch wieder nicht gewesen; nicht genau genug, als dass James hätte während der Ferien herausfinden können wo Albus sich genau herumtrieb, wenn er eben nicht zuhause war. Von daher waren die Uhren schnell langweilig geworden und schließlich ... nun, in den Hintergrund gerückt. Für James hatten sie keine große Bedeutung. Sicherlich wusste er, dass es dort auch die Zahlen "in Lebensgefahr" und "tot" gab oder so. Und soweit er wusste, hatte die alte Weasley-Uhr damals... während des letzten Krieges - gut genaue Auskunft gegeben, welches Familienmitglied gerade in Lebensgefahr schwebte - Ginny hatte ihm irgendwann erzählt, dass gegen Ende des Krieges alle Zeiger unaufhörlich auf dem Punkt gestanden hatten; so hatte die Uhr wiederum nichts genutzt. Aber gut, für Oma Molly waren sie wichtig und ... James schmiss das Wissen um die Uhren einfach wieder aus seinem Kopf, nachdem er nichts damit anfangen konnte.
Entsprechend verständnislos sah er auf. Völlig verheult mit einer kindlichen Rotznase, als Molly so stark überzeugt verkündete, das Fred nicht tot war. "Doch!" sagte er prompt und löste die Umklammerung um seine Oma ein wenig. "Ich hab's doch gesehen." Schmerzender Zorn funkelte in seinen Augen. Was war das nun? Wollte seine Oma ihm jetzt falsche Hoffnungen machen? James schüttelte den Kopf. "Ich hab gesehen, wie sie ihn umzingelt haben und ich hab den grünen Blitz gesehen und dann waren sie alle weg und... was soll denn sonst passiert sein?" knurrte er trotzig verärgert und schüttelte wieder den Kopf. Bloß keine Hoffnung zulassen. "Fred ist tot." Bitterer Schmerz klang in seiner Stimme mit und er ließ seine Oma schließlich vollkommen los. Wie grausam... sicher wollte sie nur helfen, wollte die Hoffnung selbst nicht aufgeben - aber James sah das in dem Moment nicht; soweit dachte er nicht. Er empfand es als unmenschliche Grausamkeit, dass sie nicht erkennen wollte, was WIRKLICH passiert war.
Aber sie war auch einfach alt.... vielleicht lag es daran.
Aber Molly ließ sich nicht beirren und einen Moment später weiteten sich James Augen und er hörte schlagartig auf zu heulen. Erstaunt öffnete er den Mund, aber kein weiterer Ton drang heraus, als er aufsah und unendliche Erleichterung sich in seinem Gesicht ausbreitete. James sah für einen Moment wieder aus wie unschuldige fünf Jahre alt. "Was?" keuchte er atemlos und sah von Molly zu den Treppen hinüber und wieder zurück und nach oben; irgendwo dort war das Zimmer mit den Uhren und dann sah er wieder zu seiner Großmutter zurück. Unfassbar erleichtert. Pure Hoffnung stieg wärmend in ihm hoch und er spürte, wie eine unendliche Last von ihm abfiel.
Und dann - nur einen Moment später - schlug die wärmende Hoffnung in ungezügelte Rage um. "Und das sagst du mir erst jetzt?" empörte er sich schlagartig und sprang auf, während Molly schon dabei war nach Teekräutern zu suchen und ..... Wütend wie ein tobender Troll stampfte James barfuß ein paar Schritte weit von dem Küchentsich weg in Richtung Treppen. "WIE KANNST DU MIR DAS NICHT SAGEN?" Gut, ER war ja nicht hier gewesen - ER hatte sich ja nicht bei seiner Familie gemeldet und jeden erdenklichen Kontaktversuch völlig abgeblockt. WIE hätte sie ihm das bitte mitteilen können; zumal: wer hätte denn wissen sollen, dass James sooooo stark davon überzeugt war, dass Fred wirklich tot war. Er hatte doch mit niemandem geredet, Man. Aber darum ging es nicht.
Zornig rannte James stolpernd mehrere Stufen auf einmal nehmend die Treppe hoch und fiel dabei über seine eigenen Füße. Rumps. Outsch. Egal. Er rappelte sich hoch, nahm die letzten paar Stufen und stürzte regelrecht in das Zimmer mit all den Uhren. Sein Blick schwirrte orientierungslos umher, ehe er Georges Familienuhr fand und dann... Freds Zeiger. Wieder brachen Tränen aus seinen Augen hervor; diesmal aus purer Erleichterung. Schniefend wischte er sich mit dem Handrücken grob über die Augen, während seine Mundwinkel sich zu einem erleichtert, aber irgendwie bizarren, Lächeln in die Höhe zogen und Schluckauf ihn schüttelte. Phew.... Gut, er stand noch immer auf "In Lebensgefahr", aber hej: immerhin war Fred noch lebendig.
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06.08.2016 09:36 |
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BUDDY
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seit dem 08.11.2015
Name MOLLY gave birth to a whole clan.
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Beziehung One MAN is the LOVE of her LIFE.
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“Nun, du hast etwas gesehen, mein Herz“, wollte die alte Frau diese Tatsache doch gar nicht leugnen. Sie nickte zu James weiteren Worten, hob aber auch unsicher die Schultern. “Vielleicht sind sie appariert, ehe er getroffen wurde. Oder der Fluch ging vorbei und du konntest es von deinem Standpunkt aus nur nicht erkennen.“ Sie war immerhin nicht dabei gewesen und wusste nicht, was an jenem Abend tatsächlich geschehen war. Doch eines wusste sie: “Fred lebt noch.“ Und dann erzählte sie dem Enkel von den Uhren und Freds Zeiger, der sein Ziel immer noch fand. Und mit dieser unwiderlegbaren Feststellung, erhob sich Molly, um frischen Tee zu kochen.
Sie drehte sich noch einmal um, als James derart lautstark seinen Zorn kund tat. Warum waren die Kinder heutzutage eigentlich immerzu wütend? Gab es in ihren Leben denn so wenig, das sie erfreute oder für das dankbar waren?
“Ich habe es dir doch gesagt“, rief sie im nach. Hatte sie immerhin. Gerade eben. “Du hast mir nur nicht gesagt, weswegen du so traurig warst.“ wirklich. Das war wohl kaum ihre Schuld.
Während James nach oben rannte, setzte Molly das Wasser auf und bereitete die Kräuter vor. Erst dann folgte sie ihm.
Auf den Ohren gab es keine Zahl, die tot angab. Und genau deswegen wusste ein Zeiger auch nicht wo er hin sollte, wenn tatsächlich jemand gestorben war. Doch Freds Tiger stand klar auf Lebensgefahr.
Molly bewältigte die Treppe langsam und trat dann leise hinter ihren Enkel, als sie oben angekommen war. “Nun, ist deine Wut schon wieder verraucht?“, fragte sie ruhig nach. “Dann kannst du mir vielleicht auch eine Frage beantworten.“
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22.08.2016 22:44 |
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Name EVERYBODY LOVES JAMES SIRIUS POTTER
Alter JUST TURNED NINETEEN. STILL HALF A CHILD.
Beziehung HE IS LOSING HIS HEART EVERY OTHER DAY. THERE IS ENOUGH JAMES FOR EVERYONE!
Position/Beruf FORMERLY CATCHING THE SNITCH FOR GRYFFINDOR AND DRUMMING THE HELL OUT OF HIS KIT. NOW HE IS LIVING THE ROCK`N`ROLL AND RELAXING AS COLLEGE STUDENT.
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Dabei war James immer ein glückliches Kind gewesen. Sorglos und happy und furchtbar laut und rücksichtslos und überschwänglich, oft genug versehentlich verletzend oder in Albus' Fall auch oft sehr absichtlich, aber unterm Strich war James glücklich gewesen. Er hatte eine großartige Familie, viele, viele Verwandte. Immer jemand, bei dem er sich einquartieren konnte oder dessen Kühlschrank er leer futtern konnte. Es gab immer jemanden, der ihm Gesellschaft leistete und ... James hatte einfach keinen Grund gehabt nicht glücklich zu sein. Er war beliebt gewesen, nicht nur weil er der Sohn des strahlenden Helden des vergangenen Krieges war, sondern schlichtweg weil James, ließ man sein erdrückendes Ego mal beiseite, einfach sympathisch gewesen war. Noch immer war. Aufbrausend und laut und ein absoluter Gryffindor-Troll, aber welcher Teenager war das nicht? Spaß hatte man mit ihm haben können. Mit ihm und Fred. Lustig war's immer gewesen. James war Unterhaltung pur. Das zog andere Leute an. Und nicht zuletzt auch Hexen. Und auch wenn James schon dutzende Male zu Tode betrübt mit gigantischem Weltschmerz wie sieben Tage Regenwetter durch den Fuchsbau geschlichen war, weil er vor wenigen Tagen mal wieder verlassen worden war - oder seine aktuelle- dann eher ehemalige - Freundin hatte sitzen lassen und es ihm ja soooo sehr das Herz gebrochen hatte: selbst dann war er noch "glücklich" gewesen. James Herzschmerz hatte eine Halbwertszeit von wenigen Tagen. In den Tagen ging selbstverständlich die Welt unter. Aber der älteste Potter hatte immer sehr schnell und gut wieder aus diesem depressiv verstimmten Loch heraus gefunden. Vor allem wenn er fünf Kg Eis dazu gefuttert hatte. Irgendwann waren die Bauchschmerzen schlimmer als der eigentliche Herzschmerz gewesen und eine Nacht später war beides wieder vergessen.
Er war wirklich ein glückliches Kind gewesen. Ein glücklicher Junge. Und jetzt war er ... überfordert. Überfordert mit der Welt, die um ihn herum regelrecht in sich zusammen brach und dem Gefühl einen Menschen nach dem anderen zu verlieren; ständig mit der latenten Angst zu leben, dass morgen der nächste verschwinden könnte. Flupp! Und weg! Wieder ein Mensch weniger. Und James hatte ZU VIELE Menschen, die ihm wichtig waren. Zu viele Menschen, die er liebte. Zu viele Menschen, um die er Angst haben musste. Es war einfach zu viel. Viel zu viel. Aber er war nicht wütend. Nicht grundsätzlich, nicht ständig, nicht wütend auf die Welt und ihre Bewohner. Er war nur überfordert. Überfordert mit der Situation, mit sich und vor allem dieser Dynamik, die sich in eine Abwärtspirale hinabdrehte und ihn förmlich mit sich riss; hinein in das qualvolle Chaos aus Krieg und Tod und Verderben. Und er wollte das nicht. Er wollte nicht in diesem See aus Leid ertrinken. Wollte raus hier. Weg hier. Wollte, das alles so war wie früher, wie vor einem Jahr.
James horchte auf, als Molly den Raum betrat und er sah sich nur flüchtig zu ihr um. Wieder rieb er sich über die Augen, während kontinuierlich erleichtert gelöste Tränen über seine Wangen kullerten. Peinlich war es ihm nicht. Immerhin sah es sowieso nur Und bei seiner Großmutter war es immer irgendwie anders gewesen. Nicht zuletzt; sie hatte ihm schon als Baby die Windeln gewechselt und sie hatte eine ganze Bande von Rotschöpfen groß gezogen, zwei Kriege miterlebt und ... vermutlich ein ganzes Meer aus salzigen Tränen in ihren Jahren gesehen. James zog die Nase geräuschvoll hoch und brummte leise. Er sah sich um und runzelte die Stirn. "Was für ne Frage?"
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02.09.2016 20:01 |
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Wie viele es waren, verdeutlichte dieses Zimmer. Einst war es das Schlafzimmer der Zwillinge gewesen. Hier, wo ihr Fred so viele Jahre gelebt, gelacht und Scherze ausgeheckt hatte, hatte sie sein Portrait mit seinem Zeiger aufgehängt. Er schaute sie an, der neunzehnjährige Fred, gerade jetzt, mit diesem typischen Funkeln in den Augen. Er heckte schon wieder etwas aus.
Rund herum hingen die Uhren der Familien. Sie bedeuteten Molly so unendlich viel, dass sie es noch immer nicht übers Herz gebracht hatte, auch nur eine von ihnen an die nächste Generation weiter zu geben. Da war die eine Uhr mit dem Zeiger von Bill (auf der Arbeit), Fleur (zuhause), Victoire (Askaban), Domenique (auf der Arbeit) und Louis (unterwegs). Eine weitere zeigte Charlie (auf der Arbeit), Sophie (unterwegs) und Aura (zuhause). Auf einer dritten waren Percy (auf der Arbeit), Audrey, Molly und Lucy (alle zuhause) zu sehen. Dann war da George (unterwegs), mit Angelina (zuhause), Fred (tja.. verschwunden) und Roxanne (zuhause). Ron (unterwegs), Hermine (bei Freunden), Rose (unterwegs) und Hugo (Winkelgasse). Und schließlich Ginny (unterwegs), mit Harry (unterwegs), James (Fuchsbau), Albus (Lebensgefahr) und Lily (unterwegs).
Die eine Uhr, auf welcher sich die Zeiger von Molly selbst und Arthur bewegten, hing immer noch unten im Wohnzimmer. Das einstige Schlafzimmer ihrer Zwillinge war ansonsten beinahe leer. Zwei Sessel mit einem Beistelltisch standen in einer Ecke. Auf dem Tisch und rund um den Sessel lagen angefangene Strickwerke und Wollknäuel. Auf dem anderen lag ein einsamer Stecker, halb auseinandergebaut.
Und mit den Uhren waren noch lange nicht alle zu sehen. Es fehlte immer noch - und schon so lange Zeit - Teddy. Inzwischen auch die kleine Dora und der kleine Will. Ebenfalls gab es keine Uhren für all die Freunde; die Longbottoms, die Scamanders, die MacGonagalls und Shacklebolts. Es waren so viele und die Ängste der alten Frau glichen denen ihres Enkels. Nur war sie eben zu erfahren, um ihre Augen verschließen zu können.
Molly richtete ihren Blick abermals auf den Jungen, nachdem er flüchtig über all die Uhren gewandert und nur eine Sekunde länger bei Albus stehen geblieben war. „Hast du oder hast du nicht ernsthaft versucht einen Todesfluch auf deinen Bruder zu sprechen?“ Merlin wusste, es fiel Molly nicht leicht, diese Worte auszusprechen. Doch sie musste die Wahrheit einfach wissen. „Und komm mir nicht mit Ausflüchten, James.“ Immerhin kannte sie ihren Enkel gut genug. „Sag mir die Wahrheit.“
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02.09.2016 23:47 |
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Und dann stand er hier. In Boxershorts, barfuß, das T-Shirt auf links gedreht falsch herum an und blinzelte aus verheult geröteten Augen zu seiner Großmutter hin. Der Potter zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und presste seine Lippen trotzig aufeinander, als er sich seiner Großmutter in einem Gebärden zuwandte, als wollte er vor Entrüstung explodieren. Wie konnte sie ihm soetwas unterstellen? WIE KONNTE SIE NUR? Als ob er jemals... ALS WIRKLICH! Aber er hielt jäh die Luft an und bließ schnaubend die Luft aus seinen Lungen, sodass sich seine Backen aufblähten. Dunkle Schatten legten sich über James' Züge. Und plötzlich sah er nicht mehr aus wie ein unförmig zu groß geratener Zwölfjähriger; keine letzten Schatten unschuldiger Kindlichkeit mehr auf seinem jungen Gesicht. Selbst sein lächerliches Outfit machte es nicht sorgloser, harmloser, unschuldiger, als seine Gesichtszüge sich verhärteten. Und er ein seltenes Mal tatsächlich so alt wirkte, wie er war. Gar noch älter. James presste die Kiefer aufeinander und hob den Kopf in den Nacken.
"Warum frägst du überhaupt, wenn du es eh schon weißt?" knurrte er harsch zurück und hob die Hand zu einer wegwerfenden, abweisende Geste in Mollys Richtung. Sie hatte nicht vorwurfsvoll geklungen, nicht wütend, nicht tadelnd - traurig vielmehr, aber das machte es nicht besser. Kein Stück besser. "Was?" maulte er provozierend fordernd, als wartete er nur auf all die Vorwürfe, die er redlich verdient hatte. "Was? JAH? Willst du mir jetzt sagen, dass das falsch war? Was mich geritten hat, sowas zu tun? Es überhaupt nur zu versuchen? Zu was für einem schlechten Bruder es mich macht, dass ich meinen kleinen Bruder wirklich..." er brach ab und schluckte das Wort runter. Schüttelte heftig den Kopf und schoss einen finster anklagenden Blick zu seiner Großmutter.
"Du warst nicht dabei! Okay? Du weißt nicht, was passiert ist und warum und du weißt nicht, was er alles gemacht hat und..." Er schüttelte wieder den Kopf und stapfte auf Molly zu, drängte sich unwirsch an ihr vorbei "Lasst mich doch alle zufrieden!" schimpfte er laut und stapfte polternd ins Erdgeschoss hinunter. "Fucking Familienshit!" fluchte er vor sich ihn und stürmte in die Küche zurück. Sammelte seinen Zauberstab auf und schoss eine viel zu gewaltige Flamme in den Kamin. Funken sprühten heraus und er kümmerte sich nicht. "Blabla - Familie muss zusammen halten. Blabla... Familie geht über alles. Blabla... Scheiße! Keine Ahnung habt ihr... KEINE... alle zu sehr beschäftigt mit eurem eigenen Shit. Und damit die WELT ZU RETTEN... FUNKTIONIERT JA PRÄCHTIG! GLÜCKWUNSCH! TOLLE WELTRETTER SEID IHR! ALLESAMT!" Er war so frustriert. So wahnsinnig frustriert. und dabei war er so ein glückliches Kind gewesen. Aber von dem war keine Spur mehr vorhanden. James warf die Schale mit dem Flohpulver unachtsam auf den Boden, als er eine Hand voll herausnahm. "Armer, armer Albus... buhu.." äffte er eine nicht existente Stimme nach, die allerdings stark nach ... einer Mischung auf seinen Tanten und seiner Mum und seiner Großmutter klang. Jaja. Armer, armer Albus - er war ja nur vom Weg abgekommen und hach; weil JAmes ihn immer so getriezt hatte und sowieso... "FUCK!" Er warf die Hand Flohpulver in den Kamin. Grüne Flammen züngelten auf. Und dann hielt er einen Moment jäh inne. Wo sollte er denn auch hin? Heim? Nach Godrics Hollow? Zu seinen Eltern? Heim? In die leere WG? Hoffen, dass Fred zurück kehrte? Irgendwie? Wieder drängten Tränen in seine Augen und er wischte sich grob mit der Hand über die Augen, ehe er vorwärtsstürmte. "Fleetstreet!" knurrte und in den züngelnden Flammen verschwand.
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03.09.2016 22:40 |
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Diese Veränderung, die auf eine gewisse Weise durchaus sichtbar war, war... erschreckend. Gerade eben hatte er doch noch in ihren Armen gelegen, geheult wie ein Schlosshund, wie ein kleines Kind. Und nun war er erwachsen. Ein Mann, der Entscheidungen traf und mit ihnen zu leben hatte - wie auch immer.
"Weil ich so sehr gehofft habe, dass es eine Lüge war", erwiderte sie mit belegter Stimme. Nein, sie hatte es ihm nicht vorgeworfen. Sie wollte es. Die ganze Zeit über war ihr danach, dem Jungen endlich mal den Kopf zu waschen. Irgendjemand musste es doch tun!
Aber jetzt, wo James ohnehin so sehr litt, wie konnte sie ihm da noch ernsthaft etwas sagen oder gar schimpfen? Nicht, dass letzteres etwas gebracht hätte. James war kein kleiner Junge mehr. Er war ein Mann.
Oder ein verletzter Teenager.
"Ich weiß mehr, als du glaubst, James." Mehr, als sie wissen wollte. Natürlich war ihr die Sache mit dem Sectumsempra bekannt. Merlin! Sie hatte James immerhin im Krankenhaus besucht. Und sie hatte Albus gegenüber gestanden. Sie hatte seine Entschlossenheit gesehen und gefühlt, als er seinen Zauberstab auf sie gerichtet hatte, während sie selbst unbewaffnet gewesen war. "Und, ja, es war falsch", fügte sie dennoch mit Nachdruck hinzu.
Da konnte sich James noch so sehr an ihr vorbei drängen. Molly lief ihm nach. "James Sirius Potter!" Nun hatte sie es doch gesagt. Wenngleich jener nicht darauf hörte. "Wir nehmen nicht leichtfertig das Leben eines anderen. Das unterscheidet uns, von den Todessern! Und ob es dein Bruder ist oder irgendein anderer Todesser - es spielt am Ende keine Rolle! Wir nutzen andere Möglichkeiten, hörst du?!"
Natürlich hörte er nicht und wollte auch nicht verstehen. So erwachsen war er dann doch noch nicht, einfach mal inne halten zu können.
"James!" Molly rang die Hände, während ihr Enkel schon das Flohpulver in den Kamin warf. "Bitte... nie wieder...."
Und da war er auch schon weg. Ob er sie noch gehört hatte? Molly schloss die Augen, hob die gefalteten Hände zu ihren Lippen und atmete langsam durch. "Bitte...", wiederholte sie, wenngleich James es nun ganz bestimmt nicht mehr hörte. Sie brauchte einen Tee. Jetzt. Sofort. Aber erst ein Taschentuch.
|| Ende ||
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03.09.2016 23:30 |
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