I solemnly swear
Herzlich Willkommen im Mischief Managed. Wir sind ein RPG, das 23 Jahre nach der Schlacht um Hogwarts spielt, also zur Schulzeit von Harrys Kindern. Wir sind FSK16 gerated und haben einen über 18 Bereich. Unsere Userschaft wächst, und wir haben ein liebes Team, das sich gern um alle Wehwehchen kümmert ♥
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23.12.2022 bis 17.02.2023
Der Regen zieht sich bis Ende DEZEMBER noch weiter fort, doch am Morgen des 25. Dezembers lassen sich tatsächlich einige weiße Schneeflocken erhaschen, bis hin zu einem Schneesturm. Der Schnee hält bis Mitte JANUAR noch weiterhin an. Die Temperaturen sind bis dahin zwischen -5° und 1°C. Ab Ende JANUAR wird es wieder milder und die Temperaturen steigen zwischen 0° und 5°C. ...zum Kalender!
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schrieb 56 Beiträge
seit dem 30.12.2015
Name Den Namen Kingsley Shacklebolt kennt in der Zaubererwelt jeder.
Alter Wenn auch noch nicht die 72 Jahre lang, die er alt ist.
Beziehung 24 davon lebt er jedoch schon mit seiner Freundin zusammen
Position/Beruf und war ebenso lange Zaubereiminister. Doch jetzt kann man ihn nur noch Kriegsflüchtling nennen.
Spieler Maj
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All meine Sinne belauschen ihre Stimme
mein Herz beugt sich voll und ganz zu ihr hin
Kingsley & Luna | 06.01.23 - nachts | Wohnzimmer | geschlossen
Es ist das Erste, was du tust, nicht wahr? Einem Menschen, dem du fast noch nicht kennst, deine Träume und Geheimnisse anvertrauen. Aber wenn es sich ergibt? Du schon angefangen hast, zu reden? Beißt du dir dann auf die Zunge oder redest du weiter?
Kingsley Kingsley lächelte über ihre Frage. Die Offensichtlichkeit, die Naivität darin. Weil sie so einfach zu beantworten war. Und gleichzeitig sprach aus seiner ganzen Haltung Trauer. Er schrie es förmlich heraus, auch, weil er Luna nicht ansah. "Sie will nicht." Die Worte selbst waren leise.
Luna
Einen Augenblick schweigt sie. So, als müsse sie diese schlichten drei Worte auf sich wirken lassen. "Sie will nicht weil..."
Kingsley Ein Seufzen war die erste Reaktion. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Es vertrieb das Gefühl nicht, ließ ihn länger brauchen, bis er Luna wieder ansehen konnte. Es gab eine Erklärung, Kingsley kannte sie, jede Schicht davon. Aber es war schwer, sie gegenüber einem anderen Menschen in Worte zu fassen. "Weil", nahm er Lunas Worte auf. "Am einfachsten ist, zu sagen, dass sie Angst hat." Es war ein Bruchteil von allem.
Luna
Luna nickte. Angst war ein Gefühl, und Gefühle wollten empfunden werden. Das verstand sie. Doch Angst war auch wie eine Zwiebel. Und Zwiebeln hatten...Schichten. "Sie hat Angst, weil..." Und am besten war es wenn man sich Schicht für Schicht vorarbeite, von der Oberfläche nach unten...bis zu eigentlichen. Frage für Frage...weil... für weil... Luna konnte das gut. Sie konnte ewig so weiterfragen.
Ein Nicken. Nein, das war keine Reaktion, die Kingsley erwartet hätte. Bisher gab es zwei Menschen, die außer Teira und ihm davon wussten. Jetzt Luna, ohne dass es einen Grund gegeben hatte, ohne dass er es geplant hatte. Und Luna fragte 'warum?', ohne es zu bewerten, ohne Teira einen Vorwurf zu machen. In die Trauer um die Erinnerung mischte sich ein Gefühl für Luna, von dem er noch nicht wusste, was genau es eigentlich war. Deswegen antwortete er ihr nicht sofort. Sah sie nur stumm an. Es war eher 'danke, dass du fragst' als die stumme Mitteilung, dass er nicht reden wollte.
Weil Luna niemand war, den man erst bitten musste, nichts zu sagen. Es war klar, dass Kingsley mit ihr über die Geheimnisse eines anderen Menschen sprach. Aber ein wenig drückte er sich noch davor, versuchte sich an allgemeineren Formulierungen. „Sie hat Angst vor dem Unbekannten, davor, dass sich frühere Erlebnisse wiederholen, davor, sich selbst zu verlieren.“ Es war nicht direkt die Antwort auf Lunas Frage und gleichzeitig war sie es doch.
„Egal, was du erlebst, wer du sein willst, du lässt nie ganz hinter dir, wo du herkommst, was die ersten Werte waren, die man dir vermittelt hat. Meine ersten Erinnerungen sind warm. Es war nie viel Geld da, ich weiß, dass meine Eltern sich unglaubliche Sorgen gemacht haben, wie sie auch nur die Miete zahlen sollten. Aber ich hatte eine Familie. Zusammenhalt, Liebe… Das war prägend für mich.
Teira… hat keiner gewollt. Das heißt, sie weiß nicht, wer ihr Vater ist. Und ihre Mutter… Sie hätte besser daran getan, Teira wegzugeben.“ Jedenfalls wenn man ihn fragte. „Aber sie hat es nicht. Sondern ihre Tochter gezwungen, sich nach Möglichkeit zu verstecken, lautlos zu sein oder am besten gar nicht zu Hause. Während sie immer wieder einen anderen Mann mitbrachte. Für ein Mal. Das allein lässt am üblichen Modell von Liebe vielleicht schon zweifeln, wenn man sich nicht genau danach sehnt. Nur war diese Frau noch ein bisschen erfolgreicher. Das, was sie Teira mit unglaublichem Erfolg eingeimpft hat, ist: Ich brauche niemandem.
Das ist der Satz, auf dem eigentlich ihr Leben basiert, an dem sie sich immer festgehalten hat. Der hat sie nachts auf der Parkbank, wenn sie als Teenager mal wieder nicht nach Hause durfte oder wollte, genauso gewärmt, wie er ihr durch einen Krieg geholfen hat. Und was die meisten Menschen nicht sehen, ist, dass es bei ihr keine Fassade ist. Teira tut in der Hinsicht nicht cool.
Und was Ehe angeht… es ist, als würdest du ein wildes Tier in einen viel zu kleinen Käfig sperren wollen. Nein, eigentlich sogar erwarten, dass es selbst hinein geht. Das geht nicht. Nicht, ohne es zu brechen. Ich habe gewusst, dass sie nein sagen würde. Dass sie nein sagen muss. Ich habe sie trotzdem gefragt.“ Mehr als ein Mal. „Und ich kann nicht aufhören, mir zu wünschen, sie könnte doch hinein gehen.“ Es war so egoistisch wie unrealistisch.
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08.09.2016 20:46 |
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BUDDY
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Und mit einem Mal empfand Luna unendliche Mitleid mit Teira, jener Frau, welche Kingsley so sehr liebte. Nein nicht als er nach und nach ihre traurige Lebensgeschichte vor ihr ausbreite, als er zu erklären anfing. Sondern schon viel, viel früher, als ihr Freund sagte, wovor sie Angst habe. Denn wenn man sich gleichermaßen vor dem Unbekannten fürchtet, wie davor, dass sich Dinge wiederholten, was blieb einem dann noch, wovor man sich nicht fürchtete? Nur ein aktueller Zeitpunkt, den man als angenehm empfand. Doch so war Leben nicht. Es war nicht konstant, denn konstant war nur der Tod. Leben hingegen stand nicht still, sondern drängte unaufhaltsam vorwärts. Leben war Veränderung, war unbekannt und gleichzeitig schlossen sich im Leben aber Kreise. Was Kingsley ihr also da gerade gesagt hatte, bedeute schlichtweg, dass Teira sich vor dem Leben fürchtete. Und das war traurig, nur unendlich traurig.
Und dann war da noch die Angst sich selbst zu verlieren. Augenblicklich tauchte bei diesem Gedanken Hopes Gesicht auf. Das Mädchen war dichter daran, sich selbst aufzulösen als jeder andere Mensch, dem Luna jemals begegnet war. Ihr schauderte. Unmerklich schüttelte sie den Kopf, zum einen, um Hopes Bild vor ihrem geistigen Auge zu vertreiben, zum anderen, weil sie zumindest dieser Angst, dieser Angst vor dem sich verlieren, widersprechen wollte. "Man kann sich in einem Menschen, den man liebt nur selbst finden, nicht aber sich selbst verlieren." Allein der Gedanke kam ihr... absurd vor. Ja, man konnte sich selbst sicherlich verlieren... in seiner Arbeit, in
Verpflichtungen, Vorschriften, Konventionen, Umständen... aber niemals in einem geliebten Menschen.
Dann ließ sie Kingsley reden, ließ ihn erklären, während sie nur da war, zuhört und schweigend nach seiner Hand griff, um diese in ihrer zuhalten und sachte mit dem Daumen über seinen Handrücken zu fahren. Langsam. Immer wieder. Schweigend. Was hätte sie dazu auch schon sagen sollen? Was gab es noch zu sagen? Ihr Freund hatte alles gesagt. Und seine Worte waren wahr. Leider. So war es. Bis auf eines.
Kingsley letzte Worte ließen Luna erstaunt ihre Augenbrauen heben. Was? `Und ich kann nicht aufhören, mir zu wünschen, sie könnte doch hinein gehen' Aber nein! Nein! "Das hat sie doch längst. Sie ist doch hier."
Ja so einfach war das. Teira war hier, bei ihm. Also brauchte sie Kingsley. Vielleicht fürchtet sie sich noch, es auszusprechen. Es… öffentlich zu bekennen. Ja, vielleicht gestand sie es sich nicht mal selber ein. Doch änderte nichts von alle dem, dass es dennoch so war.
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08.09.2016 21:40 |
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seit dem 30.12.2015
Name Den Namen Kingsley Shacklebolt kennt in der Zaubererwelt jeder.
Alter Wenn auch noch nicht die 72 Jahre lang, die er alt ist.
Beziehung 24 davon lebt er jedoch schon mit seiner Freundin zusammen
Position/Beruf und war ebenso lange Zaubereiminister. Doch jetzt kann man ihn nur noch Kriegsflüchtling nennen.
Spieler Maj
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Nur leicht ließ Kingsley sich in seinen Gedanken unterbrechen, griff Lunas Worte noch einmal auf, indem er mit dem Kopf schüttelte. „Es geht nicht um mich.“ Das war es in der Hinsicht nie gegangen. Sonst wäre Teira nicht da, nicht immer wieder zurückgekommen. So sehr sie es beide brauchten, konnten sie sich aufeinander verlassen, sich fallen lassen, dem anderen blind vertrauen. Emotional war Teira bei ihm sicherer als irgendwo sonst. Und er bei ihr. Bei allem ‚ich brauche niemanden‘ hatte ihre Mutter es doch nicht geschafft, keine Ausnahme möglich zu machen. Sie hatte vergessen, es Teira auch zu nehmen, sich irgendwo sicher, willkommen, Zuhause zu fühlen – und das bei einem Menschen, nicht an einem Ort. Darum ging es nicht, das war kein Teil des Problems.
Auch wenn Luna mit dem Gedanken noch recht hatte, dass es manchmal um Zugeben und das Finden einer richtigen Formulierung ging. Doch abgesehen davon konnte Kingsley nur ein weiteres Mal mit dem Kopf schütteln. Es ging nicht um ihre Beziehung. Daran zweifelte er nicht, es gab keinen Grund dazu. Es ging nicht um Nähe, nicht um ihn. „Es geht um die Geste, die Symbolik, das aufgeben von Freiheit, das sich so leicht damit verbinden lässt, obwohl sie genau weiß, dass sich zwischen uns nichts ändern würde. Für Teira bedeutet Ehe genauso etwas wie für mich. Nur, während es für mich positive Gefühle sind, ich es mir wünschte… reagiert sie… mit Angst. Vielleicht ist Angst auch nicht das richtige Wort. Aber es ist das beste, was ich habe.“ Und ja, es war schwer zu verstehen, dass es da irgendwo einen Unterschied gab. Zwischen ihrer Beziehung und Ehe, die für Teira so falsch wie für ihn richtig war. Dass es ihr den Ausweg, die Luft zum Atmen, die Unabhängigkeit, alles allein zu schaffen, zu können, nahm. Obwohl sie nichts davon brauchte.
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09.09.2016 09:42 |
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BUDDY
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Natürlich ging es um ihn. Es ging um ihn und es ging um sie, darum wie sie beide die Welt sahen, welche Symbolik sie mit der Ehe verbanden. Luna lächelte, als Kingsley just dies selber sagte, in dem Moment in dem sie es dachte. Es ging um die Symbolik, darum welche Gefühle der Gedanke den Bund der Ehe einzugehen in dem Jeweiligen auslöste. Es ging nicht um Wissen. Beide wussten was Ehe bedeute. Es ging darum wie Ehe sich...anfühlte. Und Wissen war nichts, Gefühl aber alles. Niemand wusste das besser wie Luna. Daher nickte sie anstatt zu widersprechen.
"Du jagst Schnachkackler", sagte sie stattdessen. Und in Anbetracht der Tatsache, dass sie hier gerade ganz vertraulich über seinen Wunsch Teira eines Tages doch noch heiraten zu können sprachen, mochte dieser scheinbare Themenwechsel eigenartig anmuten. Doch es war kein Themenwechsel, ganz und gar nicht. Luna sprach immer noch über sehnliche Wünsche. "Ich weiß dass es Schnachkackler wirklich gibt, sie sind da draußen, ganz real... aber man kann sie nicht sehen… und deshalb glauben die meisten Menschen nicht an sie. Ich würde unglaublich gern mal einen finden... einen Beweis für ihre Existenz, damit alle es sehen! Aber vielleicht gelingt mir das nie. So oder so aber ändert es am Ende nichts. Es ändert nichts daran, dass sie existieren und nichts daran, dass ich das weiß... weil ich es fühle." Und so war es auch mit Teira und Kingsley. Beide wussten, dass sie einander liebten, dass sie füreinander da waren... einander brauchten. Was fehlte war einzig und allein der Beweis für... andere... das sichtbare… Symbol.
Ach ja Symbol... da hatte sie ihm doch noch was zeigen wollen... Luna kramte plötzlich in ihrer Tasche, zog einen Bierdeckel hinaus, der auf der einen Seite am Rand schon bekritzelt war, und einen Stift und begann, auf eine freie Fläche des Bierdeckels zu malen... einen senkrechten Strich. Darum einen Kreis und darum ein Dreieck. Dann hielt sie es ihm hin. "Was ist das?", fragte sie und legte damit mühelos scheinbar einen weiteren Themenwechsel hin. Von Fabelwesen hin zu den Deathly Hallows.
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09.09.2016 14:14 |
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seit dem 30.12.2015
Name Den Namen Kingsley Shacklebolt kennt in der Zaubererwelt jeder.
Alter Wenn auch noch nicht die 72 Jahre lang, die er alt ist.
Beziehung 24 davon lebt er jedoch schon mit seiner Freundin zusammen
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Spieler Maj
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Es ging insofern nicht um ihn, wie Teira keine Angst vor ihm, den Gefühlen zwischen ihnen hatte. Die Symbolik, ja… und das war in beiden Fällen hoffnungslos, dass sie ihre Meinungen änderten. Also blieb es dabei, dass Teira wusste, dass es einen Ring gab. Wo er lag. Und dass sie es immer annehmen könnte. Dass es nichts ausgemacht hatte, sie sich durch die Frage, das Nein, nicht voneinander entfernt hatten, musste niemand verstehen. Aber Luna schien es zumindest hinnehmen zu können. Schon bei ihren ersten drei Worten, die doch so aus dem Zusammenhang gerissen waren, war das klar gewesen. Aber wirklich wieder lächeln konnte Kingsley erst, als er verstand, wie genau Luna ihre Worte meinte.
Von etwas träumen, an etwas glauben, auch wenn man es nicht sah. Trotzdem daran festhalten. Nicht darauf achten, was andere sagten. Gelöst von Lunas Traum, nachweisen zu können, dass es Schnachkackler gab, war es doch das, worum es in ihren Worten ging. Worte, bei denen Teenager genervt die Augen verdrehten, weil sie sie noch nicht verstanden. Kingsley dagegen wusste, wovon sie sprach, kannte das Gefühl.
Stumm drückte er ihre Hand, während sie ihm diese schon fast entzog. Irgendetwas musste ihr eingefallen sein. Etwas, das sofort wichtig war und genauso mit ihrem Gespräch zu tun haben konnte, wie sie völlig vom bisherigen Thema weggehen könnte. Die Lebhaftigkeit in ihren Bewegungen schien aber gut zu tun, vertrieb ein bisschen was von der Stimmung, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hat, je genauer Kingsley zu erklären versucht hatte, warum Teira nein sagen musste. „Ein Bierdeckel mit einer Zeichnung“, antwortete er ihr trocken.
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10.09.2016 10:45 |
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BUDDY
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Aber Luna verstand es, sie verstand, warum Teiras Weigerung ihn zu heiraten, die beiden Menschen nicht einander entfernt hatte. Sie verstand es, weil sie wusste was Liebe war. Und weil sie nicht zweifelte. Weder an Kingsleys Liebe zu der jüngeren Frau, noch daran, dass diese ihn eben sosehr liebte. Er hatte Recht, es war kein zwischenmenschliches Problem, kein personenbezogenes. Ganz im Gegenteil. Nach allem was sie bisher erfahren hatte, führten die Beiden eine sehr harmonische Ehe. Nur eben nicht auf dem Papier. Und ohne einen Ring am Finger.
das Problem war allein die Symbolik, oder vielmehr die Gefühle, die das Symbol `Heirat' bei ihnen auslöste.
Und er verstand ebenso, verstand scheinbar mühelos was sie ihm mit dem Gerede von Schnarchkacklern hatte sagen wollen. Dass es gut war an seine Träume zu glauben, daran fest zu halten, auch wenn alle andern einem sagten es sei Unsinn. Und mehr noch dass es aber am Ende keinen Unterschied machte, ob sie sich wirklich erfüllten, solange man sich und seinen Träumen selbst treu geblieben war. Weil es am Ende niemals um den Schein ging, sondern immer nur um das Sein. Und Symbolik war nur Schein. Ein Schein, der machtvoll sein konnte, ja , aber eben dennoch nur das. Niemals mehr. Niemals `sein'.
Und dann hatte sie die Idee gehabt, die eigenartige Idee das Symbol der Deathly Hollows auf einen vollgekritzelten Bierdeckel zu zeichnen und Kingsley zu fragen, was das sei? Denn gerade an diesem Symbol schieden sich bekanntlich die Geister. Für die einen war es das Zeichen Grindelwalds. Ein Symbol was finstere Männer mit finsteren Absichten an Hauswände malten. Oder einst gemalt hatten. Für andere, jene die Glaubten, standen Strich, Kreis und Dreieck für die Heiligtümer des Todes. Ein verheißungsvolles Zeichen also, ein Symbol, dass der Tod besiegt werden konnte. ` Ein Bierdeckel mit einer Zeichnung', antworte ihr Kingsley trocken und auf Lunas Gesicht erschien ein strahlendes Lächeln. Ihre silbergrauen Augen funkelten wie Fixsterne am Horizont. "Genau. Du kannst ihn behalten. Ich schenke ihn dir." Bestens. Er hatte mehr oder minder genau das gesagt, worauf sie hinausgewollt hatte. Das hier war einfach nur ein Strich, ein Kreis und ein Dreieck. Nicht mehr. Und nicht weniger. Alles andere war ...hineingedacht. Und...wandelbar. Abänderlich. Eine Frage der Perspektive. Eine Frage dessen was man sah und woran man glaubte. So könnte Luna zum Beispiel auch behaupten, dass sie hier gerade Kingsleys und Teiras Beziehung gemalt habe. Der Strich sei Teira. Und der Kreis Kingsley. Und das Dreieck, das stünde für ihre Ehe. (Teira, die immer das Gefühl haben musste allein klar zu kommen, der unbesiegbare Stab. Kingsley, der Stein, der die Geister der Toten zum Leben erwecken konnte. Und ihre `Ehe', der Unsichtbarkeitsumhang, der alles verbarg. Passend irgendwie.)
Doch Luna schwieg. Sagte nichts sondern lehnte sich einfach nur an ihn und legte ihm den Bierdeckel in den Schoß. Sie brauchte das Pappding nicht mehr. Kingsley aber könnte er womöglich noch nützlich sein. Irgendwann.
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10.09.2016 11:04 |
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schrieb 56 Beiträge
seit dem 30.12.2015
Name Den Namen Kingsley Shacklebolt kennt in der Zaubererwelt jeder.
Alter Wenn auch noch nicht die 72 Jahre lang, die er alt ist.
Beziehung 24 davon lebt er jedoch schon mit seiner Freundin zusammen
Position/Beruf und war ebenso lange Zaubereiminister. Doch jetzt kann man ihn nur noch Kriegsflüchtling nennen.
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Wenn er sich auf das Zeichen hätte beziehen sollen, wäre es bei Kingsley wohl das Zeichen für die Heiligtümer des Todes geworden – obwohl er nicht mit den magischen Märchen Großbritanniens aufgewachsen war. Aber er war auch nicht in der ‚Nachkriegszeit‘ eines Kriegs gegen Grindelwald großgeworden. Seine Nachkriegszeit war die der Muggel, die Symbole, bei denen Kingsley zuerst Negatives assoziierte, waren andere. Dicht gefolgt von den Gesten, den Worten, die man benutzte, um Menschen dunkler Hautfarbe zusätzlich zu kennzeichnen, zu brandmarken. Von den drei Zeichen, die Luna aufgemalt hatte, wusste er eher, was sie waren, als dass er Gefühle mit ihnen verband. Das Märchen zuerst zu nennen – egal, als wie wahr es sich erwiesen hatte – konnte man höchstens noch so interpretieren, dass er die Welt nicht als erstes negativ sah. Und was sagte es dann aus, dass er sich stattdessen auf Bierdeckel und Zeichnung bezogen hatte? Obwohl es sicher nicht gewesen war, was Luna hatte hören wollen?
Oder war es das doch gewesen?
Sie schaffte es, wieder, ihn zu überraschen. Es wirkte nicht, als passe sie sich nur seiner Antwort an, nehme die auf. Sondern eher, als sei es genau das, was sie hatte hören wollen. Und jetzt lag da also ein Bierdeckel auf seinem Schoß. Obwohl es über 20 Jahre her sein musste, dass er das letzte Mal Bier getrunken hatte. Welche Marke war es überhaupt? Beschäftigt mit den unzähligen Details, die eigentlich unwichtig waren, Kingsley aber doch meistens wahrzunehmen versuchte, drehte er die Pappe in der Hand. War Luna sich sicher, dass sie die anderen Notizen darauf nicht mehr brauchen würde?
Natürlich war sie sich sicher. Zumindest jetzt und in diesem Moment. Da war die Frage größer, ob er noch wusste, wo in diesem Haus der Bierdeckel gelandet war, sollte sie doch danach fragen. Eine symbolische Bedeutung und damit Grund, ihn aufzuheben, gab es für Kingsley nicht ausreichend. Da gab es etwas anderes, was ihm förmlich mehr Kopfzerbrechen bereitete. Es betraf den anderen Teil seiner Wünsche, lag neben Luna auf dem Fußboden. Die Murmeln. Die Muschel. Auch wenn Luna geschüttelt hatte, stach die Muschel noch deutlich daraus hervor. So viel heller, aber auch größer als die Steine. Es ging nicht, das zeigte der Vergleich deutlich.
Langsam, um seine Beine nicht zu bewegen, damit Luna sich nicht davon lösen musste, beugte er sich nach vorne, streckte die Hand nach der Muschel aus. Zielsicher fischte er sie aus dem Spielzeug. „Warum?“, fragte er leise. Warum die Muschel, warum dieser Vergleich? Weil die Materialien grade da gewesen waren. Weil sie ihm hatte zeigen wollen, dass es unmöglich war. Das war die einfache Erklärung. Die angenehme Variante. Aber Kingsley gingen weitere durch den Kopf. Deswegen würde Luna sich erklären müssen.
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12.09.2016 12:34 |
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BUDDY
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Und so wie das Symbol der Heiligtümer des Todes letztlich nur Strich, Kreis und Dreieck waren, so war eine Heirat mit Ring, großer Feier und urkundlicher Beglaubigung, auch nicht mehr wie ein Bund fürs Leben. Das Versprechen einander zu lieben und gemeinsam durchs Leben zu gehen. Für immer. Und dieses Versprechen hatten Kingsley und Teira einander längst gegeben. Es mangelte ihnen nur an einem...Symbol dafür. Einem Symbol bei dessen Anblick sie das gleiche...empfanden, fühlten. Und vielleicht war da, in Anbetracht von Teiras Biographie, ein Ring schlichtweg das falsche Zeichen. `Ehe' einfach nur das falsche Wort. Aber das war ja nicht schlimm, gab es doch unendlich viele Wörter auf der Welt und auch Symbole lagen schier herum wie Sand am Meer. Man musste sich nur eines suchen, oder eines... schaffen.
Oh und Luna wäre jederzeit bereit ihren Freund und seine Frau (in der Vorstellung der Naturforscherin waren die beiden längst verheiratet!) in einer privaten Zeremonie ein Amulett umzuhängen, ihre beider rechten Hände mit einem weißen seidenen Schal aneinander zubinden und sie zu Gefährten zu erklären..auf immer. Auch die beiden Hälften einer Muschel wären sicherlich ein wunderschönes Symbol für Zusammengehörigkeit.
Ahhh...richtig Muscheln. Oder vielmehr die Muschel!
Luna hatte ein Weile einfach nur da gesessen. Auf der Armlehne jenes Sessels in dem Kingsley saß. Sie hatte die Beine angezogen und lehnte sich leicht an ihn, benutze sein hochgestelltes Beine als Rückenlehne. In seinem Schoß lag noch immer der Bierdeckel. Doch Kingsleys Aufmerksamkeit war zurück gewandert zu der Muschel und den Murmeln. Letztere hatte sie eigentlich eingesteckt um sie Hope mitzubringen. Und die weiße Muschel? Die war in ihrer Tasche zu finden gewesen, wie so vieles vom Meer in ihrer Tasche zu finden war. Strandgut, Federn, Muscheln. Man konnte getrost behaupten Luna Scamander schleppe den halben Strand mit sich herum.
Und vorhin, als Kingsley ihr seinen andern geheimen Wunsch offenbart hatte, den Wunsch in der Masse unterzutauchen, unerkannt, da hatte sie Murmeln und Muschel aus ihrer Tasche heraus geangelt und alles in ein Schälchen gegeben, welches einmal mit Erdnüssen gefüllt, auf dem Tischchen gestanden hatte. Die Nüsse waren längst gegessen und nun stach darin die Muschel deutlich aus der Masse der Murmeln hervor. Ganz gleich wie oft Luna alles auch durch einander geschüttelt hatte immer war die Muschel zu sehen gewesen. Kingsley fischte sie nunl heraus, hielt sie Luna hin und fragte nur ein einziges Wort. `Warum?' "Weil sie schön ist. Einzigartig." Und genau das war Kingsley auch für sie. Schön, einzigartig. Und wie immer bei Luna ging es auch bei dieser Schönheit weniger um den äußeren Schein, als vielmehr um das innere Sein. Und genau deshalb hatte sie auch eine weiße Muschel ausgewählt um ihren Freund darzustellen und nicht etwa eine dunkle, schwarze. Sein Äußeres war nicht entscheidend und es war ja auch nicht der Grund warum es ihm wohl niemals gelänge in der Masse unterzutauchen. Er könnte ein Weißer und nur 175 cm groß sein, dennoch würde er heraus stechen, so wie die Muschel heraus stach unter den Murmeln. Es war sein Auftreten, sein...Sein, was ihn zu etwas Anderem machte, etwas Besonderem. Und das machte seinen Wunsch unmöglich. Ganz und gar unmöglich.
"Die Murmeln sind auch schön, aber sie gleichen doch einander sehr. Weil sie alle rund sind. Rund und glatt." Keine Ecken, keine Kanten, kein Profil. Geradezu unnatürlich glatt. Kingsley war keine Murmel. Sie war keine Murmel. Sie selbst war die Muschel, die einen deutlichen Knacks hatte, einen Sprung in der Schale. Loony Lovegood. Auch sie könnte niemals in der Masse untertauchen, allerdings hatte Luna diesen Wunsch auch nie verspürt. Was brachte es auch etwas sein zu wollen was man nicht war? Dazugehören zu wollen, wo man aber nicht reinpasste. Sie war eine angeknackste Muschel, also hatte sie Ausschau nach andern Muscheln gehalten, ihr ganzes Leben schon. Sie hatte Harry gefunden, und Neville, und Ginny und Rolf, vorallendingen Rolf. Und nun auch Kingsley.
"Warte." Luna zog abermals ihre Umhängetasche vom Boden zu sich nach oben auf den Sessel und es dauerte eine Weile bis sie in den endlosen (magisch erweiterten Tiefen) noch zwei andere Muscheln hervorgekramt hatte. Eine kleine rosane und eine dunkle Auster. Wortlos nahm sie Kingsley die weiße Muschel aus der Hand und legte sie zu den beiden andern in ihre offene Handfläche. Immer noch hob sich die weiße Muschel deutlich von den andern ab...aber hier in diesem Arrangement wirkte sie weniger...deplaziert. Vielmehr sahen die drei unterschiedlichen Muscheln zusammen besonders hübsch aus.
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13.09.2016 11:22 |
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Hätte er Lunas Gedanken gekannt, Kingsley hätte abgelehnt. Obwohl es schön war, dass sie sich auch nur Gedanken darum machte. Aber einerseits wäre es Teira zu liebe unmöglich, immer noch die falsche Idee. Andererseits ging es Kingsley genau um die Geste Ehe. Nicht um die Feier, die würde er fast schon gerne ausfallen lassen. Das sichtbare Zeichen. Dass es rechtlich anerkannt wurde – sie rechtlich als zusammen gehörend. Dass Teira seinen Namen mit trug. Es gab keine Ersatzhandlung, die diese Folgen hatte. Nur das, nur diese. Und vielleicht spielte es auch noch eine Rolle, dass Kingsley in einer Zeit und Gesellschaft aufgewachsen war, in der man es als moralisch verwerflich und nicht gottgefällig ansah, zusammen zu leben, aber nicht verheiratet zu sein. Bewusst machte ihm das nichts aus, aber wer konnte schon genau sagen, welche Prägungen nicht doch da waren. Abgesehen davon, dass er klassisches Familienleben als positiv erfahren hatte.
Bewusster war Kingsley sich, dass ihm der Vergleich mit der weißen Muschel nicht gefiel. Er verstand, dass ‚untergehen‘ unmöglich war. Es war klar, dass es ein unmöglicher Traum war. Aber so war das mit Träumen und Wünschen. Grade mit denen, die man auch dann noch hatte, wenn man eigentlich alles erreicht hatte. Wie er. Und ein bisschen auch wie Luna, wenn man vergaß, dass ihr Mann weit weg war, eins ihrer Kinder einen Piratensender unterstützte, statt für die UTZ-Prüfungen zu lernen, dass Fantasy nicht ihr gewünschtes Genre gewesen war. Kleinigkeiten. Zu vernachlässigen. Man hatte aber ansonsten doch alles. – Und man hatte, dass andere ein Bild von einem hatten, an dem sich nur schwer etwas ändern ließ.
Kingsley gefiel dieses Bild nicht. Weil es ihn unter Druck setzte. Eine weiße Muschel fasste es gut in einen Gegenstand. Und so beruhigten Lunas Worte kaum, auch wenn sie die Erklärung sofort gab. Er blieb angespannt. Das müsste Luna spüren können, weil sie ihn berührte, es keinen Muskel gab, durch den Kingsley dieses Gefühl nicht ausdrückte. Er wollte, dass sie es mitbekam, aber er wollte ihr nicht in Worte fassen, was er mit der Farbe verband. Luna sollte nicht sagen können ‚stimmt‘. Aber ihre Erklärung musste genauer werden.
Murmeln seien glatt und gleich – eine fast böse Beschreibung, wenn man bedachte, dass sie hier über Menschen sprachen. Aber da sie beide ein ‚Normal‘ kannten – wenn auch nur vom Zusehen –, sie beide sahen, wie Menschen zwar individuell sein wollten, aber trotzdem danach strebten, ließ sich das sagen. Es gab sie, die Gleichheit, von der Kingsley gerne ein bisschen mehr hätte. Es wäre Pause. Entlastung. Die Art, auf die er auffiel, war anders als Lunas. Luna ließ man ‚sein‘, er bekam Verantwortung. Und vor allem konnte er sie nicht nicht tragen. Deswegen wollte er wenigstens eine Zeit lang… anders wahrgenommen werden.
Nicht auch noch weiß.
Und das blieb ihm in Lunas Bild auch dann noch, wenn sie versuchte, ihm zu zeigen, dass es Umgebungen gab, in denen er weniger auffiel. Kleiner war die Gruppe, aber ein wenig gab es sie für Luna. Von den Farben einmal abgesehen. Aber grade die war es doch, die Kingsley störte. Er war nicht weiß – und ja, das bezog er nicht einen Moment auf das äußere Erscheinungsbild. Das war weder wichtig, noch war es Luna zuzutrauen, dass sie darauf achtete, wenn sie solche Vergleiche zog.
Stumm glitt sein Blick über die Muscheln. Er fragte nicht, wen die anderen darstellen sollten, auch wenn er Luna zutraute, eine Antwort darauf zu haben. Blieb angespannt und fragte sich selbst, ob ihn eine rosane oder eine dunkle Muschel auch so gestört hätten.
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28.09.2016 20:18 |
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BUDDY
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Etwas stimmte nicht. Etwas stimmt ganz und gar nicht, das konnte sie sehen, konnte es fühlen mit all ihren Sinnen. Kingsley missfiel ihr Vergleich, er missfiel ihm derart, dass all seine Muskeln mit einem Mal angespannt waren, fast so als habe sie ihn in irgendeiner Art und Weise angegriffen, ihn bedroht und als sei er nun bereit jeden einz'gen Augenblick die Flucht zu ergreifen. Vielleicht tat er das sogar bereits längst. Zwar saßen sie immer noch gemeinsam auf dem Sessel, berührten einander immer noch und doch wurde Luna das unangenehme Gefühl nicht los, dass er sich bereits von ihr zurück zog. Als hätte ihr Muschelgleichnis plötzlich eine Distanz zwischen ihnen geschaffen, die vorher nicht dagewesen. Einen Riss. Eine Schlucht. Und dieses eine Mal verstand Luna nicht. Sie verstand nicht was Kingsleys Reaktion ausgelöst hatte. Irritiert runzelte sie ihre Stirn. Was war an der Muschel falsch? Die aschblonde Frau blickte hinunter auf ihre Handfläche, in der ganz und gar unschuldig die drei Muscheln lagen. Eine weiß, eine rosa, eine dunkel. Die dunkle hatte sie absichtlich vorhin nicht ausgewählt, weil sie es vermeiden wollte, dass ihr Freund ihren Vergleich rein auf Äußerlichkeiten bezog. In ihren Augen waren aber seine Körpergröße und seine Hautfarbe nicht der Grund dafür, dass er aus der Masse heraus stach. Vielmehr waren es seine Art, sein innerstes Wesen, sein `Sein'. Nicht der äußere Schein. Also hatte sie nach einer andern Muschel gegriffen, irgendeiner, ganz unbewusst. Oder? Immer noch ruhten ihre silbergrauen Augen auf dem Inhalt ihrer Hand. So kam sie nicht weiter. Aber sie musste verstehen, weil sie das was hier gerade geschah nicht wollte. Sie wollte diese Distanz nicht. Zuviel in ihrem Leben war ihr in den letzten Monaten entrückt. Rolf, der fern in Australien im Gefängnis saß, Lysander der auf einem Segelschiff irgendwo in der Nordsee herum dümpelte. So viele die ihr nah waren, waren fern. Sie wollte Kingsley nicht auch noch verlieren, viel zusehr hatte sie die Gespräche und Spaziergänge mit ihm in den vergangenen Wochen genossen. Zu angenehm vertraut waren ihr die Stunden, die sie hier gemeinsam in einen großen alten Sessel gekuschelt da gesessen hatten, meist mitten in der Nacht. Schweigend. Er einen Kaffee und sie einen Tee trinkend. Ein Stück zu Hause. Es sollte bleiben. Bestand haben.
"Tu das bitte nicht. Bleib hier bei mir." Luna griff nach der weißen Muschel und hob ihren Blick. Ihre silbergrauen Augen tauchten in seine beinah schwarzen ein, durchdrangen sie als suche sie irgendwo tief, so tief in seinen Augen nach der Antwort, die die weiße Muschel ihr nicht hatte geben können. "Du magst die Muschel nicht." Dies war eine simple Feststellung, keine Frage. Überhaupt und ohnehin fragte Luna nicht. Nicht jetzt. "Ich verstehe den Grund nicht. Ich denke nach..." Ja sie dachte nach. Verlangte keine Erklärung, sondern suchte danach. Wartete darauf, dass sie zu ihr käme. Darauf hoffend, dass er solange bliebe. "Warte..." Galt das ihm? Oder ihrer Suche? Luna wusste es selbst nicht.
Es war doch nur eine weiße Muschel, weiß wie...
...Schnee....ein Blatt Papier...sehr heller Sand,...ein Hochzeitskleid...ein Schneeglöckchen...ein Eisbär...saubere weiße Wäsche...rein gewaschen...unschuldig...hell...strahlend.... Weiß.
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29.09.2016 20:12 |
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schrieb 56 Beiträge
seit dem 30.12.2015
Name Den Namen Kingsley Shacklebolt kennt in der Zaubererwelt jeder.
Alter Wenn auch noch nicht die 72 Jahre lang, die er alt ist.
Beziehung 24 davon lebt er jedoch schon mit seiner Freundin zusammen
Position/Beruf und war ebenso lange Zaubereiminister. Doch jetzt kann man ihn nur noch Kriegsflüchtling nennen.
Spieler Maj
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Er zuckte förmlich zusammen. Bei Lunas Worten, bei ihrem Tonfall. Sie hatte Recht. Er hatte angefangen, sich zurückzuziehen. Dass er sich nicht bewegt hatte, nur angespannt war, spielte dabei keine Rolle. Bisher hatte er sich Luna gegenüber geöffnet – und hatte jetzt einen ebenso kleinen, noch kürzeren Moment gebraucht, um sich selbst wieder abzuschotten. Um akzeptieren zu wollen, dass es eben so war. Dass das Leben so funktionierte. Für ihn jedenfalls funktionierte es so. Dass Luna es merken würde, war irgendwo egal gewesen – und doch tat es ihm jetzt Leid. Kingsley tat ihr Tonfall leid. Es tat ihm leid, dass sie bitten musste. Obwohl er wusste, dass sie nicht weniger allein war. Er war nicht fair. Ließ sie leiden, weil er ein Problem mit Menschen hatte. Samt der unrealistischen Hoffnung, es könnte doch anders sein.
Aber die Muschel blieb weiß.
Es blieb die weiße Muschel, die sie ihm zuordnete.
Es blieb, dass Luna ihn SO sah.
Und dass er es nicht wollte.
Aber nur weil es hieß, dass er sich wieder zurückzog und die Distanz akzeptierte, hieß es nicht, dass Luna allein zurück bleiben musste. Sie war nur… auf der anderen Seite. Eine Seite, nach der er die Hände ausstrecken konnte. In diesem Fall legte er sie auf Lunas Schultern. Übte sanften Druck darauf aus. ‚Schon gut‘, wollte er ihr vermitteln. Er würde nicht gehen. Nicht ganz. Weder emotional, noch im Bezug auf seine jetzige Position. Dabei half Bewegung erfahrungsgemäß gegen Anspannung. Es brachte Abstand zwischen ihn und… die Muschel, bei der Luna immer noch grübelte, was sein Problem damit war.
„Es ist nicht die“, beendete er seinen Satz, weil Luna ihn unterbrach. Während er damit beschäftigt gewesen war, angespannt zu sein, hatte sie über den Grund nachgedacht. Und Luna fragte nicht, Luna dachte selbst darüber nach. Wenn er sich darauf einließ, konnte er ihr dabei zusehen. Er entschied sich scheinbar grade im richtigen Moment dafür, ließ sich unterbrechen von ihrem ‚warte‘. Somit konnte Kingsley zusehen, wie es in Luna arbeitete. Nur dass es die richtigen Gedanken waren, konnte Kingsley nicht wissen.
„Wofür steht weiß?“, fragte er sie leise. Das stumme Versprechen, sie nicht allein zu lassen, hielt Kingsley auch mit Worten. Aber es blieb, dass er wollte, dass Luna es selbst verstand. Das war – wichtig!
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07.10.2016 14:27 |
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BUDDY
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Seine Hände ruhten auf ihren Schultern, ein stummes Versprechen nicht zu gehen. Er würde bleiben. Doch die Distanz blieb auch. Weil etwas zwischen ihnen stand.
Die Muschel.
Nein, nicht die Muschel. Nur ihre Farbe?
`Wofür steht weiß?' fragte Kingsley. Nicht 'warum ist die Muschel weiß.' Letzteres hätte die Naturforscherin wie aus der Pistole geschossen beantworten können. `Weil sie keine Farbstoffe enthält, die wir mit den Sinneszellen unserer Augen wahrnehmen können.' Und er fragte auch nicht 'Was bedeutet weiß.' Auch die Antwort darauf wäre Luna Scamander leicht gefallen. Weiß bedeute, dass alles Licht reflektiert wurde. Ein weißer Gegenstand absorbierte nichts, sondern strahlte alles direkt wieder ab. Kingsley aber hatte keine Frage nach dem 'wie', oder dem 'warum' gestellt, sondern nur die Frage nach der Symbolik. Alles schien sich in dieser Nacht darum zu drehen, so wie sich die Planeten um die Sonne drehten. Symbolik! Und auch Lunas Gedanken begannen zu rotieren, begannen um jenes zentrale Problem zu kreisen. Wofür stand weiß? Weniger für sie selbst, sondern ganz im allgemeinen. Und für Kingsley im speziellen. Weiß. Frieden kam ihr in den Sinn, doch das konnte es nicht sein. Frieden war ja gut. Ahhh Moment...genau...das Gute. War es nicht so? Luna selbst lag schlichtes schwarz-weiß Denken komplett fern. Ihre Welt war schillernd bunt und facettenreich. In ihr existierten endlos viel Schattierungen von Grau. Denn nichts, aber auch rein gar nichts war in ihrer Vorstellung nur gut. Ebenso wie es das reine Böse nicht gab. Denn so wie Schatten nicht ohne Licht existieren konnte und es dort wo Licht war auch immer Schatten gab, so konnten auch gut und böse nicht ohne einander sein. Aber ja...für die meisten Menschen stand weiß wohl für das Gute, das Edle, das Reine. Der Ritter in schillernd weißer Rüstung, als Gegenpart für den namenlosen schwarzen Raubritter.
Luna zog hörbar die Luft in ihre Lungen, als es in ihrem Hirn klickklack machte und sich verschiedenen Puzzelteile zu einen Gesamtbild zusammenfügten. Kingsley wollte nicht der Ritter in weißer Rüstung sein! Er wünschte sich sehnlichst untertauchen zu können, in der Masse der Allgemeinheit. Nur deshalb hatte Luna ja überhaupt erst das Bildnis mit der Muschel unter den Murmeln geschaffen. Er wollte nicht, dass die Menschen ihn ansahen und glaubten er sei...weiß. Weil weiß sein bedeute, dass da eine Distanz entstand zwischen einem selbst und allen Andern.
Und plötzlich war alles schrecklich klar.
Von ihr selbst unbemerkt beschleunigte sich Lunas Atem. Ihre rechte Hand angelte abermals nach dem Schälchen mit den Murmeln und ein weiteres mal legte sie die weiße Muschel hinein, schüttelte ein wenig und sagte. "Das ist nicht das schlimme, nicht wahr? Das Schlimme ist, dass es so ist..." Kurz brach sie den Blickkontakt, konzentrierte sich auf den Inhalt der kleinen Schale und legte die weiße Muschel nun in die Mitte, um dann alle Murmeln mit Abstand zu ihr um sie herum am äußersten Rand zu verteilen. Vorsichtig hielt sie ihm das neue Bildnis hin. "Es tut dir nicht gut, dass alle den Helden in dir sehen, den Guten, der immerzu alles perfekt und richtig macht...machen muss. Weil es eine unüberwindbare Ferne zu dir schafft und verhindert, dass sie den Menschen Kingsley sehen können. Und...." Lunas silbergraue Augen füllten sich mit Traurigkeit. "...du denkst ich habe bewusst, oder unbewusst die weiße Muschel für dich ausgewählt, weil auch ich nicht den Menschen sehe...sondern nur das ...Ideal. Das ist es." Ja das musste es sein.
Die Schüssel mit der einen unschuldigen weißen Muschel und den unzähligen Murmeln glitt von Lunas Schoß, glitt von dem alten Sessel und fiel mit einem `Klong' zu Boden, als Luna sich ihm entgegen neigte um sein Gesicht mit ihren Händen zu umschließen. Murmeln ergossen sich im Raum, verteilten sich in der Nacht, als die aschblonde blasse Frau ihre Stirn gegen seine legte. Als schwarz und weiß sich trafen. Und sie das Weiße war. Und er das Schwarze. Und als weiß und schwarz nicht mehr waren wie das...so wie auch ein Strich, ein Kreis und ein Dreieck nicht mehr waren. Nur zwei Menschen in einem dämmrigen Zimmer, auf einem alten Sessel. Losgelöst von aller Symbolik.
"Aber so war es nicht." Nein so war es nicht gewesen. Denn sonst hätte sie für ihn eine perfekte Form gewählt. Ohne Ecken, ohne Kanten, ohne Asymmetrie. Eine strahlend weiße Murmel unter bunten. Keine unvollkommene Muschel. Unvollkommen und genau deswegen unglaublich schön. "Ich sehe Dich, Kingsley. Dich" Gewisperte Worte, die lauter durch den Raum hallten wie ein gellender Schrei.
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07.10.2016 14:36 |
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seit dem 30.12.2015
Name Den Namen Kingsley Shacklebolt kennt in der Zaubererwelt jeder.
Alter Wenn auch noch nicht die 72 Jahre lang, die er alt ist.
Beziehung 24 davon lebt er jedoch schon mit seiner Freundin zusammen
Position/Beruf und war ebenso lange Zaubereiminister. Doch jetzt kann man ihn nur noch Kriegsflüchtling nennen.
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Sanft löste Kingsley Lunas Hände. Er hielt sie fest, strich darüber, während ein leichter Druck sie darum bat, die Hände sinken zu lassen. „Ich seh dich“, seine Augen hielten ihre fest. Sahen, was er wusste: Für Luna war es die Wahrheit. Das Atmen wurde wieder leichter. Doch Kingsley spürte auch, dass er noch vorsichtig war. Wissen war in diesem Moment nicht gleichbedeutend mit Wissen. Aber es war seine Schuld. Nicht Lunas. Er drückte ihre Hände, bevor er sie los ließ, stattdessen weiter die Arme hinauf wanderte. Weil Kingsley ihre Haltung nicht sah, musste er sie fühlen, biss schließlich die Zähne zusammen. Solange Lunas Kopf an seinem lag, würde sie die erneute Anspannung spüren können. Doch diese war anders. Nicht grundsätzlich, nicht lauernd, sondern zielgerichtet. Sie begleitete den müden Versuch, Lunas Position zu verändern. Müde, weil es ihm deutlich machte, wie sehr mit Alter, mit Arbeit am Schreibtisch auch Schwäche einhergegangen war. Er hätte Luna mal mühelos hochheben können, brauchte heute, dass sie sich wenigstens nicht wehrte. – Es störte ihn. – Kingsley wollte, dass sie sich aus ihrer Position löste, sich anders hinsetzte, damit er die Arme um sie schließen konnte.
Das war angenehmer. Einfacher. Und obwohl es für niemanden so aussehen würde, war es für Kingsley doch weniger ‚nah‘. Luna hielt nicht mehr nur ich, sondern auch er sie. Es ging wieder mehr darum, sein Versprechen zu halten. Das Versprechen, nicht zu gehen. Seine Hand bewegte sich noch einmal auf ihrer Schulter. Kingsley hatte den Kopf, den Blick längst gelöst, starrte jetzt sehr auffällig in die Ferne oder die Dunkelheit im Raum.
„Es wäre nicht falsch gewesen“, nahm er ihre Unterhaltung an irgendeinem Punkt wieder auf. Zwischen seinen und Lunas letzten Worten lagen unzählige Gedanken. In seiner Stimme ein Tonfall, der nach Entschuldigung klang. „Ich nehme die Position schließlich an.“ Die man von ihm erwartete, erhoffte. Seine Biographie, sein Auftreten und manchmal auch sein Alter unterstützten die Distanz mit der man ihm begegnete. Es war schwer, sie zu überbrücken; seine Bitte, ihn mit Vornamen anzusprechen, machte nur einen Bruchteil aus. „Gerade seit Albus‘ Tod habe ich mit keiner Geste, keinem Wort die Verantwortung abgelehnt.“ Stattdessen hatte er die Führung des Ordens (mit)übernommen, war Minister geworden und hatte den Druck wachsen lassen. Immer versucht, dagegen anzuarbeiten – und war kläglich gescheitert, auch wenn noch niemand auf die Idee gekommen war, ihm die Schuld für die heutige Situation zu geben.
Teira wusste von dem Gefühl. Von dem gefräßigen Hamsterrad in seinem Kopf, das ihm nachjagte und wollte, dass er handelte. Selbst wenn er sich dafür opfern musste. Ganz oder nur die psychische Stabilität, die ihn sonst auszeichnete.
Es wäre so verständlich, wenn Luna ihn als besser wahrnahm, als er war. „Ich hatte mir nur gewünscht, es könnte anders sein. Sehr unrealistisch, da ich weiß, dass du beobachtest und Menschen verstehst.“ Es blieb nur: Auch wenn Luna sich zu den Muscheln zählte, gab es immer noch die Murmeln, gegenüber denen sie ihn in der Verantwortung sah. Genau das, was er von sich aus nicht wollte, nie gewollt hatte. Lieber wäre er ein Mal davon frei gesprochen worden.
Weiß.
Auch wenn er Luna dabei zugesehen hatte, wie sie erst langsam begriff, wie ihr erst durch Anordnung der Gegenstände bewusst wurde, was genau es eigentlich bedeutete… die Muschel war weiß. Und Luna hatte sie bewusster ausgewählt, als sie selbst glaubte, sagen konnte. Der Unterschied lag in dem kleinen Schritt, den Kingsley immer noch von ihr entfernt war. In den beiden Lügen, die er in diesem Gespräch lieber gehört hätte. Für die er Luna strafte, weil sie sie nicht gesagt hatte. Es war nicht fair. Keine Umarmung konnte das ausgleichen.
„Es tut mir leid.“
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08.11.2016 09:56 |
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BUDDY
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Sie ließ es geschehen, dass Kingsley ihre Hände von seinem Gesicht löste und ließ diese langsam in den Schoß sinken, während seine Finger erst über ihre Handrücken strichen und dann langsam die Arme hinaufwanderten bis sie auf ihren Schultern zu liegen kamen. Sie spürte den sanften Druck, spürte seinen Wunsch eine andere Position einzunehmen, doch für einen winzigen Moment sträubte sie sich dagegen. Sie wollte ihre Stirn nicht von Seiner nehmen. Es mochte albern klingen, aber solange sie hier genau so saßen, hatte sie das Gefühl, dass ihre Gedanken ungehindert von ihr direkt zu ihm fließen konnten. Aus ihrem Kopf in den Seinen. Doch wäre da erst ein, viele Zentimeter breiter, Luftraum zu überwinden, dann würden sich ihre Gedanken womöglich irgendwo in diesem dunklen Zimmer verlieren. Ja albern. Sei's drum. Ihr war es egal ob sie sich kindisch benahm, sie wollte, dass er alles was sie dachte laut und klar hören konnte, damit er verstand, nein! Natürlich verstand er, damit er...glaubte. Es fühlte. Weil Gefühl alles war und Wissen nichts. Ich sehe Dich!
Und so ließ sie ihre Stirn noch ein wenig länger an der Seinen ruhen, bis die Achtung vor seinen Wünschen schließlich siegte.
Weniger nah. Immer noch...wieder... Sie saßen nun so, dass Kingsley seinen Arm um sie hatte legen können, saßen dicht an dicht in diesem alten Sessel. Sein Blick ging in die Ferne, verlor sich irgendwo in der Finsternis des Raums. Luna hingegen lehnte ihren Kopf leicht gegen seine Schulter, ihr aschblonder Haarschopf kam an seinem Hals zum Ruhen. Ihre sibergrauen Augen suchten den Boden nach Murmeln ab; und nach einer Muschel. Weiß. Dort vorne war eine der kleinen Glaskugeln halb unter den Schrank gerollt. Vor dem Sessel lagen vier, nein fünf. Weit hatten sie es nicht geschafft. Andere waren wohl bis zum Türspalt gerollt. Aber selbst mit ihren überaus guten Augen konnte sie diese Murmeln bestenfalls erahnen.
Er sprach währenddessen und sie lauschte. Ließ ihn reden, unterbrach ihn nicht, ebenso wenig wie sie versucht hatte das Sich-Verteilen-im-Raum der Murmeln zu unterbrechen. Manches musste man ungehindert fließen lassen.
Ihre Hand aber suchte die seine, fand sie und langsam, sehr sehr langsam verschränkte Luna ihre Finger mit den Seinen. Da war er wieder der Wunsch eine direkte Verbindung herzustellen, einen Fluß zwischen seinen und ihren Gedanken, seinen und ihren Gefühlen.
Und es funktioniert, zumindest für sie funktionierte es.
Nicht falsch, ja. Aber auch etwas das richtig war, weil es nötig war, könnte einem nicht gut tun. Gar nicht gut. Und ja er nahm die Position an, doch nicht weil er jemals danach gestrebt hätte, sondern weil es schlichtweg niemanden gab auf den er diese Bürde abwälzen wollte, abwälzen konnte. Und vielleicht, ja vielleicht hatte Kingsley doch Recht, denn dies machte ihn in Lunas Augen wirklich zu einem Ritter. Einem barmherzigen Samarit(t)er. Zu jemandem der seine eigenen Bedürfnisse hinter die der Allgemeinheit stellte. Weiß.
Sie nickte, und als sie sprach war ihre Stimme weich, so weich wie ein Daunenbett, oder das erste Gras im Frühling. "Es könnte anders sein, aber dann wärst du nicht du und ich nicht ich." Ein Lächeln in der Dunkelheit. "Und das fände ich sehr schade." Ja sehr schade, denn sie mochte ihn so wie der war. Mit seinen Fehlern und seinen Sorgen. Denn ja sie sah Fehler an ihm. Er machte sich zu viele Gedanken. Gab sich selbst zu sehr die Schuld an Dingen, die unabänderlich waren, die sich seinem Einfluß entzogen. Sie fand er neige dazu sich selbst zu vergessen, und -wenn er denn mal an seine Bedürfnisse dachte, so kam er sich gleich egoistisch vor. Nichts von dem was er sich erwünschte war falsch. Nichts davon war egoistisch aber...da! Schon wieder!
"Da ist nichts was dir leid tun müsste! Nichts was dir leid tun könnte!" Und am liebsten hätte sie nun wieder seinen Kopf in ihre Hände genommen, hätte wieder ihre Stirn an die Seine gelegt. Nah, ganz nah. Alternativ hätte sie auch nun bei jedem ihrer Worte mit dem Zeigefinger gegen seine Brust stoßen können. Doch tat sie weder das eine noch das andere. Stattdessen suchte sie wieder nach Murmeln. Da seitlich lag noch eine. Und noch weiter rechts waren zwei, ganz dicht beieinander, sich berührend. "Du hast immer getan was nötig war, auch wenn du es nicht gewollt hast. Mehr kann man nicht tun. Und du wirst es auch weiterhin tun...aber es ist okay auch an dich selbst zu denken...und es ist okay...." ...zu jammern, zu hadern, zu klagen. Keines dieser Worte schien so recht auszudrücken was sie sagen wollte. Luna biss sich sachte auf die Lippen. "...mir jederzeit zu sagen wie es dir geht." Genau. Das hatte sie sagen wollen. "Weil ich es gern wissen mag. Immer."
Ja immer.
"Da vorn liegen glaub ich auch noch drei Murmeln. Siehst du?" Sie wies in die Richtung, in der sie wage noch drei weitere kleine Schemen entdeckt zu haben glaubte. "Und kannst du die Muschel sehen?"
Konnte er?
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29.11.2016 21:42 |
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