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Der Regen zieht sich bis Ende DEZEMBER noch weiter fort, doch am Morgen des 25. Dezembers lassen sich tatsächlich einige weiße Schneeflocken erhaschen, bis hin zu einem Schneesturm. Der Schnee hält bis Mitte JANUAR noch weiterhin an. Die Temperaturen sind bis dahin zwischen -5° und 1°C. Ab Ende JANUAR wird es wieder milder und die Temperaturen steigen zwischen 0° und 5°C. ...zum Kalender!
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can you see me?
MILES BLETCHLEY & ISOBEL BLETCHLEY || 24 DEZEMBER 2022 || ANWESEN DER BLETCHLEYS || ABENDS
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Die Zugfahrt nach Hause hatte eine kleine Ewigkeit gedauert. So wie jedes Mal aufs neue. Es war am Ende ein doch vollkommen verlorener Tag, welchen sie in dem Großraumabteil zwischen den anderen Slytherins verbracht hatte auf dem Rückweg nach Hogwarts. Isobel verstand nicht weshalb man nicht von Hogsmeade aus nach Hause apparieren konnte. Sie war sich sicher, dass ihre Mutter oder einer ihrer Brüder diesen Weg auf sich nehmen würde um sie persönlich hier abzuholen, damit sie ihre wertvolle Zeit nicht hier vergeuden musste. Andererseits…. Sie wusste aus den Briefen, dass man dieses mal nicht nur sie abholen würde, sondern auch ihre jüngere Verwandtschaft - Amber und Lias - und diesen Jungen, welchen ihre Eltern in den letzten Ferien adoptiert hatten. Noch heute konnte sie darüber bloß ihre Lippen verziehen, fand es vollkommen unverständlich und sie konnte es nicht vollkommen verleugnen, dass es sie getroffen hatte, dass auf einmal dieses Kind dagestanden hatte und Miles ihn angesehen hat, als wäre er ein Geschenk Merlins. Alfie war auch der einzige Grund weshalb Isobel zumindest ein winziges bisschen geglaubt hatte, dass ihr Vater vielleicht am Gleis 9 ¾ auftauchen könnte, doch… nein, nichts. Es war bloß wieder ihre Mutter gewesen die Isobel und die Kinder abgeholt hatte.
Es war viel mehr Leben in dem Anwesen der Bletchleys. Vorallem nachdem Isobel selbst und ihre beiden Brüder schon alt genug waren und nicht mehr umher liefen und Unfug an stellten. Das war nun wohl Aufgabe der Jüngeren und doch hielt sich ihre Begeisterung ersichtlich in Grenzen. Wollte sie doch schließlich ihre Ruhe, zumindest ein wenig. Jedes Mal wenn sie sich in den Zug nach Hause gesetzt hat in dem letzten Schuljahr, dann hatte sie gehofft, dass es anders werden würde. Zwischen Miles und ihr. Dass er endlich der Vater wurde von dem sie in ihrer Kindheit stets geträumt hatte, den sie vermisst und dem sie unzählige Briefe gemalt und geschrieben hat. Schon letztes Jahr hatte sie nicht verstanden weshalb er so war wie er war, wieso er sich nicht über sie gefreut hatte, als sie aus der Schule nach Hause gekommen ist. Wie gerne wäre sie dem Mann, der irgendwie so fremd und doch so vertraut war, um seinen Hals gefallen, doch irgendetwas hatte sie gehindert, hatte dafür gesorgt, dass sie bloß auf ihre Schuhspitzen geblickt hat, als wäre es ihre Schuld gewesen, dass er 16 Jahre lang in Askaban festgesessen hat.
Und so ist sie an diesem Abend eher schweigsam geblieben, hatte die beiden Lestrange und Alfie skeptisch beobachtet und immer wieder zu ihrem Vater geblickt, ehe sie sich entschied nach dem Essen in ihrem Zimmer zu verschwinden. Eine halbe Ewigkeit hatte Isobel in ihrem Bett gelegen, den Stoffhimmel darüber angeblickt und mit ihren Fingerspitzen die Gravur auf dem Amulett nachgezeichnet. Schlafen konnte sie nicht, zu unruhig war es in ihrem Kopf. Und als es still in dem Haus geworden ist, da erhob sich die Brünette langsam aus ihrem Bett, legte sich den leichten Morgenmantel um und schlich auf nackten Füßen raus aus ihrem Zimmer. Hinunter, wo sie schließlich auf den Hinterkopf ihres Vaters blickte. Ein wenig schneller pochte ihr Herz und langsam trat sie um das Sofa herum, wollte ihn nicht erschrecken. “Hey, Dad…”, sprach sie schließlich leise, setzte sich langsam neben ihm auf das Sofa. Für einige Momente blickte sie in das prasselnde Kaminfeuer hinein und schließlich huschte ihr Blick erneut zu dem Mann hinüber, bei dem sie das Gefühl hatte sie sah ihm so unheimlich ähnlich. “Ich bin froh dich endlich wiederzusehen…”, wisperte sie leise. _____________________________
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24.10.2016 07:46 |
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Der einzig wirklich gravierende Unterschied zum Ende des Jahres war es eigentlich doch nur, dass das Haus mit einem Schlag so voll geworden war. Nicht unerwartet. Es war etwas, was doch jedes Jahr kam. So wie man im Winter eben mit Schnee zu rechnen hatte. Wie man im Sommer mit Hitzewellen rechnete. Da kamen eben in den Ferien die Kinder nach Hause gespült und bisher war es noch recht ruhig gewesen in dem letzten Jahr. Vor Ende des Schuljahres waren es noch Nate und Isobel gewesen, jetzt kamen noch zwei der Lestranges mit und dann auch noch der kleine Junge, dessen Name Miles schon wieder entfallen war … irgendetwas Nichtssagendes. Aber immerhin war der so unauffällig, dass man ihn einfach übersehen konnte. Wie angenehm.
Den Rest…den übersah man eigentlich weniger leicht. So sehr Miles es auch versuchte. Von jetzt auf gleich war das Haus wieder so voll, wie es den Rest des Jahres so angenehm leer war. Da rannten keine zwei Teile von Drillingen durch das Haus, hockten irgendwo herum und es kam nicht jemand auf die Idee doch noch etwas von ihm zu wollen. Mit Cordelia hatte sich das alles ohnehin scheinbar eingestellt, weniger als jetzt hatten sie wohl nie in ihrer gemeinsamen Zeit geredet – Askaban sei hier nicht mitgezählt, dass das ohnehin außerhalb jeder Wertung war, das sollte wohl klar sein – und so hatte Miles seinen Frieden, den er eigentlich haben wollte. Es war nicht so, dass es in den letzten 16 Jahren viel Ereignisse um ihn herumgegeben hätten, die ihn ausgezehrt hatten. Gab es nicht. Aber es war eine Grundstille gewesen, so unangenehm und zermürbend sie auch gewesen war, an die man sich eben gewöhnte. Da war das Lachen zwei Zimmer weiter schon teilweise gefühlt zu laut und man wollte es nicht mehr hören. Er brauchte keine Umarmungen, er brauchte keine Erzählungen von irgendeinem der Kinder – der Großteil waren ja noch nicht einmal seine eigenen! -, wie es in den Monaten auf Hogwarts gewesen war. Das brauchte er nicht, wollte er nicht, und genau deshalb hatte er sich gar nicht erst die Mühe gemacht mit an den Bahnhof zu gehen.
Deswegen hatte er sich auch nicht weiter bemüht irgendetwas mit den Kindern zu tun. Er war nicht das, was andere Väter von irgendwelchen Halbblütern waren, die die Zeit mit ihren Kindern in den Ferien aufholten, was man sonst bei einem Internatsaufenthalt des eigenen Nachwuchses verpasste. So etwas hatte Miles bisher nicht getan und er würde diese Ferien auch nicht mehr darauf kommen. Mehr war er froh, dass es mittlerweile wieder recht still im Haus geworden war.
Alle waren sie auf ihren Zimmern, bei Cordelia war er sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt noch im Haus war – als hätte er wirklich auf so etwas geachtet -, nichtsdestotrotz saß er mit einem Glas Feuerwhiskey in der Hand vor dem Kamin, die Beine leicht überschlagen und lehnte sich weit in das Polster in seinem Rücken, während er nichts tat, außer einfach die Stille durch seine Ohren klingeln zu lassen und ins Feuer zu starren. Einfach nur seine Ruhe haben, wo es spätestens morgen so richtig anstrengend werden würde, wo Weihnachten erst richtig war … Miles stöhnte leise auf. Wie er sich darauf freute. Nicht. Ohnehin hatte er sich viel zu früh gefreut. Kurz flackerte sein Blick Richtung Eingangsbereich zur Treppe, von wo er geglaubt hatte eine Fußbodendiele knarren zu hören. Ein kleines ächzendes Knarren, das man auch hörte, wenn man noch so vorsichtig den Fuß aufsetzen mochte. Alter Boden eines alten Hauses eben. Und tatsächlich … Isobel bog um die Ecke. Schweigend musterte Miles seine Tochter, ehe er den Blick wieder abwandte. Mit einem kurzen Zucken der Oberlippe kommentierte er ihre Worte, die einem Vater wohl das Herz zum Schmelzen bringen sollten, und nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Wieso bist du nicht in deinem Bett, Isobel?“, fragte er schließlich all ihre Worte ignorierend und ohne den Blick vom Feuer abzuwenden.
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24.10.2016 10:48 |
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Vielleicht wäre es eine bessere Entscheidung gewesen in ihrem Bett zu bleiben, sich in die Decke einzuwickeln und die Augen so lange zu schließen bis sie endgültig eingeschlafen war. Doch etwas in ihr war viel zu unruhig, viel zu bestrebt darauf aufzustehen und hinunter zu gehen. Als würde sie wissen, dass sie keinen Schlaf finden würde solange sie es nicht zumindest ein einziges Mal ausprobiert hätte. Isobel wusste es nicht. Jedoch wollte die junge Hexe auch in keinem Augenblick darauf ankommen lassen auszuprobieren ob sie mit ihren gedankenüberladenem Kopf tatsächlich schlafen können würde. Lieber schlich sie sich geradezu hinab. Weniger, weil sie Miles stören wollte, sondern mehr um die schlafenden Kinder im Haus nicht durch ihre Schritte nach unten aufzuwecken. Das die alten Dielen der dunklen Treppe leise unter ihrem Gewicht knirschten war kaum verwunderlich, so alt wie sie doch schon waren. Hätte Isobel noch ein wenig mehr aufpassen wollen, dann wäre sie sicherlich noch nicht einmal auf eben jene Stufen gestiegen, aber… nun, das hier war ihr zuhause und sie würde sicherlich nicht bei jedem kleinen Atemzug Rücksicht auf irgendjemanden nehmen. Bei aller Liebe, das waren ihr weder die Lestrangedrillinge, noch der kleine, fremde Junge irgendwie wert. Sie war hier geboren worden. Sie würde sich nicht einen Augenblick lang in ihrem Leben hier einschränken lassen. Nicht für die, die sich in ihr Leben hineindrängten.
Auch wenn Miles erst seit einem Jahr zurück war und Isobel die wenigsten Wochen ihres Lebens mit ihm verbracht hatte – zumindest bewusst – so war es doch längst ein vertrautes Bild geworden ihn abends hier sitzen zu sehen. Mit einem Glas in der Hand und vor dem Kamin. Es fühlte sich nicht mehr fremd an, sondern ganz so, als musste es so sein. Auch wenn sie selbst immer wieder das Gefühl hatte nicht in dieses Bild zu gehören, dass sie keinen Platz hatte. Und auch jetzt gerade stockte sie in ihrer Bewegung. Sie wollte sich nirgendwo hineindrängen, wo sie in diesem Moment nichts zu tun hatte. Und noch weniger wollte sie ihren Vater stören bei… was auch immer. Eigentlich tat er gerade nichts, wirkte trotzdem gleichzeitig so vollkommen beschäftigt. Als würde er keineswegs Zeit haben für die Nichtigkeiten, welche ihr durch den müden Kopf wanderten und sie schon seit der Rückfahrt mit dem Hogwarts Express nicht in Ruhe ließen. Vielleicht hatte er das wirklich nicht und es konnte gut sein, dass sie jedes Mal, wenn sie nach Hause reiste, ein störender Faktor im Umfeld ihres Vaters war, doch Miles hatte niemals etwas gesagt. Sonst wäre sie vielleicht nicht in den letzten Ferien nach Hause zurückgekehrt. Sie hätte ihn doch niemals mit Absicht stören wollen. Doch weder er, noch einer ihrer Brüder, geschweige denn ihre Mutter hatten jemals etwas diesbezüglich gesagt und so freute sich Ferien für Ferien ein Teil in ihr nach Hause zu kommen und ihren Vater zu sehen.
Beide Arme hatte sie um sich selbst geschlungen, während sie sich mit langsamen Schritten dem dunkelhaarigen Mann näherte. Die Flammen des Kaminfeuers warfen Schatten auf sein Gesicht und er wirkte so viel älter, als auf dem Bild aus ihrer Kindheit. War er auch und die vergangenen Jahre hatten ihn mitgenommen, da war sie sich absolut sicher. Doch trotzdem war es ein großer Sprung zwischen dem Bild vor 17 Jahren und dem Mann der heute auf dieser Couch saß. Und doch so unglaublich vertraut. Ein wenig seitlich gedreht saß sie neben ihm, beobachtete wie er aus dem Glas in seiner Hand trank. Unweigerlich spürte sie ein leichtes stechen in ihrer Brust, als er ihr nicht sagte, dass er sich ebenfalls gefreut hatte sie wiederzusehen. Aber sie wischte den Schmerz beiseite, setzte das gespielte Lächeln auf, welches sie so oft auch in der Schule zur Schau stellte. „Ach…“, winkte sie ein wenig ab. „Ich konnte nicht einschlafen, schon die ganze Zeit nicht.“, antwortete sie ihm leise, deutlich verhalten. Mit den Fingern spielte sie für einen Moment am Saum des Morgenmantels herum. „Ich dachte mir, dass ich dann lieber zu dir komme. Wir… wir haben uns so lange nicht gesehen.“ Nachdenklich glitt ihr Blick über den Raum. „Wusstest du, dass wir das erste Spiel der Saison gewonnen haben, Dad?“, fragte sie ihn leise. Ein neutrales Thema zu finden bei welchem sie wusste, dass er davon nicht abgeneigt war, wäre sicherlich ein besserer Versuch, als weiter mit ihrer Hoffnung auf Granit zu treffen. „Wir haben Hufflepuff vollkommen platt gemacht.“ Und stolz, wie sie es nun einmal auf den Sieg ihres Hausteams war reckte sie ihr Kinn ganz automatisch ein wenig hervor.
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24.10.2016 10:57 |
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Vielleicht war es weniger, dass andere nicht in das Leben von Miles zu passen schienen, dass sie keinen Platz zu finden schienen, sondern eher dass Miles selbst ein Jahr nach seiner Freilassung nicht so recht zurückzufinden schien. Schließlich war er es, der hier nach sechzehn Jahren aufgeschlagen war, um einfach so fast als wäre nichts gewesen – zumindest was hier die Befehlsansprüche in diesem Haus angingen seiner Meinung nach – weiterzuleben. Nach sechzehn Jahren funktionierte das nicht einfach so. Auch wenn Miles sich das vielleicht so dachte. Dass Cordelia wieder tat, was sie zuvor getan hatte, dass er selbstverständlich das letzte Wort haben würde – gut, davon würde er sich auch nicht abbringen lassen. Das stand außer Frage, dass er das haben würde, war ja klar – und dass sich alles um ihn drehte. Er war der Patriarch, er war das Zentrum dieser Familie und spätestens jetzt, wo er wieder hier war, hatte das auch so zu sein. Ob es den anderen Familienmitgliedern passte oder nicht. Das war keine Mehrheitsentscheidung, das war einfach so.
Nein, war es nicht und darüber hinaus lief Miles ohne es selbst wirklich so zu sehen am Leben vorbei. Lief nebendran her, so wie er es praktisch auch schon in Askaban getan hatte. Aber wunderte das? Er hatte keine wirkliche Beziehung zu seinen Kindern, er hatte sie höchstens ein paar Jahre – zumindest in Lachlans Fall – um sich gehabt und auch mit Cordelia war er sich entfernter als jemals in ihrer Beziehung, die von Anfang an alles andere als perfekt und idyllisch gewesen war – nicht dass Miles damit damals ein Problem gehabt hätte. Damals, als Cordelia noch getan hatte, was man ihr gesagt hatte -, zuvor. Da kam schnell der Verdacht auf, dass Isobel nicht Teil von Miles Leben war oder Miles eben nicht Teil von ihrem.
Weil er eben nichts von ihr wusste, es auch nicht versuchte etwas zu wissen und sich sein Hauptaugenmerk trotz der Arbeit, die er dank Cordelias ewigem Genöle wieder aufgenommen hatte, darauf legte, dass er denjenigen fand, dem er noch für die letzten sechzehn Jahre zu verdanken hatte. So ganz war das noch nicht von irgendetwas auf seiner To-Do-Liste verschwunden und würde es vermutlich auch nicht so schnell, egal wie viele Kinder Cordelia ihm ins Haus schleppen wollte und ihm weiter in den Ohren lag. Das war einfach eine Sache, die es zu erledigen galt und danach vielleicht, ganz vielleicht, hätte er Zeit mal einem der Kinder, welches auch immer zuerst ankam, zuzuhören. Vielleicht.
Nur ein nach oben Zucken der Augenbrauen war es, was Miles auf Isobels Erklärung zeigte. Vielleicht würde sich ein guter Vater darum kümmern, dass seine Tochter scheinbar schon länger nicht schlafen konnte. Tat er nur nicht. Wenn es Probleme gab, war Miles es gewohnt, dass man zu Cordelia ging und nicht zu ihm. Was sollte er denn auch machen? Händchen halten beim Schlafengehen? Also bitte. Lieber bot er das nicht einmal auf sarkastische Weise an, am Ende nahm das noch irgendeines der Kinder für voll. „So?“ Kaum mehr als ein Murmeln und alles andere als eine gute Antwort, wenn die eigene Tochter geradezu nach seiner Aufmerksamkeit schrie und trotzdem schaffte Miles es das geradezu ignorieren, als gäbe es in diesem Moment, in dem er tatsächlich nichts tat, außer höchstens seine mentale Liste, die ebenfalls oben in seinem Arbeitszimmer lag, immer und immer wieder durchzugehen, die Punkte, die für oder wider sprachen, abzuwägen, so viele wichtigere Dinge, die er zu tun hatte anstatt sich mit seiner Tochter zu unterhalten. Vielleicht war der kurze Seitenblick in ihre Richtung nicht völlig gelangweilt, als er sie ansah, als sie zu erzählen begann, aber er war weit davon entfernt so etwas wie ehrliches, aufrichtiges Interesse zu vermitteln. So weit entfernt. Neutraler könnte der Blick nicht sein, aber immerhin schrie er nicht geradezu, dass sie lieber ins Bett gehen sollte, so wie er das bei Amber oftmals tat. „Gegen Hufflepuff kann man das erwarten, oder?“ Anerkennung klang anders. Stolz auch. Und auch wenn Miles selbst aus seiner Schulzeit nur zu genau wusste, dass man auch mal gegen Hufflepuff verlieren konnte – und das hatte ihn oftmals noch mehr gewurmt als eine Niederlage gegen Gryffindor, immerhin hatte man bei denen nicht das Gefühl gehabt, dass man froh sein musste, dass sie wussten, wie man sich richtig herum auf einen Besen zu setzen hatte -, war das doch eigentlich nichts, was man befeiern musste. Es war selbstverständlich.
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24.10.2016 11:01 |
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Selbst wenn sie wollen würde, sie wüsste nicht wie sie eine Verbindung zu ihrem Vater aufbauen konnte. Sie hatten so wenig Zeit füreinander… miteinander. Isobel verbrachte einen Großteil des Jahres hinter den Mauern von Hogwarts und wenn sie dann einmal zu Hause war, dann traf sie ihre Freunde außerhalb der Schule, traf sich mit Dexter oder unternahm Dinge mit einem ihrer Brüder. Meist war es doch trotzdem so, dass sie noch nicht einmal eine Chance hatte an ihren Vater ranzukommen, selbst wenn sie zuhause war. Da war er in seinem Arbeitszimmer und Isobel lehnte mit dem Rücken an der hölzernen Tür, lauschte in die Stille hinein, weil sie sich nicht traute zu stören und verschwand dann doch wieder mit leisen Schritten. In anderen Augenblicken konnte sie beobachten wie Miles in seinem Sessel saß oder Platz im Salon gesessen hat und wenn überhaupt, dann traute sie sich höchstens sich stillschweigend in den Raum zu setzen, oftmals mit einem Buch in der Hand. Doch sie wollte bei ihm sein, wollte in der Nähe ihres Vaters sein, auch wenn er sie nicht so sehr bei sich haben wollte wie sie ihn. Aber damit kam sie zurecht. Die Gespräche mit ihm waren am Ende doch meist vorsichtig, zaghaft. Über Lappalien von denen sie nicht glaubte, dass sie damit etwas vollkommen Falsches von sich geben würde. Es gab viele Dinge welche die junge Hexe wollte, doch ihren Vater so sehr zu verärgern zählte da keineswegs dazu!
Sicherlich würden sie niemals eine perfekte Vater-Tochter-Beziehung miteinander führen, so naiv war die Brünette tatsächlich nicht. Aber wenn sie überhaupt irgendeine Beziehung zueinander hätten, dann würde sie schon erleichtert sein. Sie wusste nicht woran sie bei ihrem Vater war, wusste nicht was für eine Verbindung sie zu dem Mann wirklich hatte. Akzeptierte er sie oder war sie in seinen Augen nicht mehr wert, als der Dreck unter den Fingernägeln. Sie wollte nicht von so etwas wie Liebe sprechen… Vatergefühle zweifelte sie längst an, dafür kannte sie den Mann, neben welchem sie gerade saß, doch zu gut. Er würde nicht mehr als nötig für sie empfinden… wieso auch. Trotzdem würde sie nicht aufhören damit ihn zu lieben, ihn zu akzeptieren. Sie würde nicht von jetzt auf gleich stoppen zu ihm aufzusehen. Sie würde damit wohl niemals aufhören, obwohl sie doch wusste, dass ihr Vater einen scheinbar so großen Fehler getan hatte, dass er so viele Jahre im Gefängnis dafür büßen musste.
Sie hatte keineswegs mit einer Antwort auf ihre Erzählungen gerechnet und als sie das leise Murmeln neben sich wahrnahm, da schlug ihr Herz doch zwei Schläge schneller vor Freude. Vorsichtig hob die Hexe ihren Blick, musterte das Gesicht ihres Vaters. Vielleicht hatte sie sich ja auch nur eingebildet, dass er etwas gesagt hatte und es war bloß ein Knistern des Kaminfeuers gewesen? Doch als er ihren Blick erwiderte, da musste ihr die Überraschung tatsächlich in ihr Gesicht geschrieben sein und es fiel ihr schwer ihren Mund zu verschließen und Miles nicht mit offenem Mund anzustarren. Sie konnte sich nicht noch einmal verhört haben, nein, auf gar keinen Fall. Einmal, ja, aber ein zweites Mal? Hastig nickte sie, als er meinte, dass man das gegen Hufflepuff erwarten konnte. „Absolut, aber seitdem so viele Blutsverräter und… Schlammblüter“, ihre Gesichtszüge sprachen BÄNDE über die nicht-vorhandene Begeisterung darüber, „Teil des Teams sind wäre es vermutlich ein leichtes für Hufflepuff zu gewinnen… wenn sie nicht ganz so große Verlierer wären.“ Ein knappes Schnauben entwich der Brünetten und mit den Fingern strich sie sich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht zurück. „Nate hat unser Team in einem desolaten Zustand hinterlassen, nachdem wir letztes Jahr durchgehend… verloren haben.“
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24.10.2016 11:28 |
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Man musste so ehrlich zu sich selbst sein. Man musste einfach sehen, dass es keine Beziehung gab. Sie waren blutsverwandt, sie war seine Tochter, das war nicht zu leugnen, genauso wie ihm niemand bei Aiden glauben würde, würde er versuchen zu behaupten, dass es nicht sein Sohn war – eigentlich erstaunlich, dass es so lange gedauert hatte, bis es aufgefallen war -, aber dabei schien es zu bleiben. Was gab es darüber hinaus Gemeinsamkeiten? Gab es vermutlich nicht und falls doch hatten sie nicht die Zeit, zumindest aus Miles Sicht, sich mit solchen Nichtigkeiten zu beschäftigen. Er hatte keine Zeit sich damit auseinander zu setzen, was seine Tochter oder was nicht. Er hatte keine Zeit auf solche Details zu verschwenden. In der wenigen Zeit, die sie ohnehin nur auf dem Anwesen war.
Manch einer mochte da argumentieren, dass er sich umso mehr um sie kümmern musste, deshalb. Dass er doch dankbar für die Zeit sein musste, die er mit seiner Tochter hatte, wo sie doch noch nahe dem Teenager-Alter war und damit das jüngste Alter hatte, das er mit ihr teilen konnte –abgesehen der zwei Jahre vor seiner Inhaftierung, aber zu dieser Zeit sind Kinder in der Regel eher nutzlos als auch nur der Hauch einer angenehmen Gesellschaft. Nur sah Miles das anders. Die Zeit, die man auf Kinder verschwenden konnte, Kinder, die man allesamt eigentlich nie in seinem Lebensplan für sich selbst vorgesehen hatte, endete mit der Volljährigkeit und die hatte jedes seiner Kinder erreicht. Alles, was einem danach blieb – und hier mochte Cordelia ihm sicher widersprechen -, war es, darauf zu achten, dass die Kinder zu ihrem eigenen Leben kamen, ohne dabei dem guten Familiennamen, von dem sie in all den Jahren hatten profitieren können, zu schaden. Für mehr sah sich Miles längst nicht mehr verantwortlich, was seinen eigenen Nachwuchs betraf. Da brauchte es nicht mehr.
Allein dieses Gespräch war doch schon genug, wenn man es Isobel zugestand. Auch wenn man sich wohl hüten sollte von einem Gespräch zu sprechen. Es hatte mehr von einem Monolog von Isobel und gerade ließ Miles sich dazu herab doch darauf zu antworten, etwas zu sagen und den hauchzarten Eindruck eines Dialogs aufkommen zu lassen. Wie er eigentlich doch gar nicht stattfand.
Aus den Augenwinkeln musste er seine Tochter. Ihr überraschter Ausdruck tangierte ihn gegen Null, machte sich nicht erst die Mühe sich etwas dabei zu denken, wieso seine Tochter ihn ansah, als hätte er gerade eigenhändig die Sterne vom Himmel geholt und das nur durch eine simple Antwort, wie man sie von einem Menschen wohl erwarten könnte. Es war nichts Außergewöhnliches. Sollte man meinen. Sollte man annehmen. Und wo er sich sonst mit Kommentaren und , Merlin bewahre, Lob zurückhielt, war doch wenigstens ihre Auffassung zu Nicht-Reinblütern und Blutsverrätern löblich. Wie wäre es, wenn sie da so viel offener war, liberal mochten es manche nennen, er wäre vermutlich sofort aufgestanden und es wären die letzten Worte gewesen, die er für einen sehr langen Zeitraum mit seiner Tochter gewechselt hätte. Ein leises Schnauben begleitete wie Miles die Oberlippe nach oben zog. „Ich sehe“, murmelte er, nahm noch einmal einen Schluck und musterte Isobel so oberflächlich und wenig beeindruckt als würden zwei zufällig ausgewürfelte Menschen hier nebeneinander sitzen und nicht Vater und Tochter: „Ein Team, von dem man nichts erwarten kann.“ Wunderte einen das bei den aktuellen Generationen? Wenn er sich Nate ansah? Wunderte es ihn da wirklich, dass das Team verlor, während sein Sohn letztes Jahr anscheinend noch damit beschäftigt gewesen war Halbblütern nachzulaufen? Weniger.
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24.10.2016 11:33 |
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Viele Augenblicke hatte es schon gegeben in welchen sie in Überlegungen für diese Situation versunken war. Wo sie versucht hatte Lösungen zu finden um wenigstens etwas zu verbessern. Doch sie traf eher auf Granit, als dass irgendetwas in der kurzen Zeit der Ferien bei ihrem Vater zu fruchten schien. Hatte sie gerade das hauchzarte Gefühl, dass sich etwas gebessert hatte – zack! – saß sie schon wieder im Hogwarts Express und war auf dem Weg zurück in die Schule. In den nächsten Ferien würde sie dann wieder von vorne damit beginnen können die Bande zu ihm zu knüpfen. Alleine, denn er selbst würde niemals mithelfen. Eine Tatsache, gegen welche einfach nichts zu sagen war. Isobel sah es sonst doch zumeist genauso wie er. Sie krümmte nicht wirklich einen Fehler, wenn jemand unbedingt ihre Aufmerksamkeit wollte. Es gab einige Menschen welche zu ihrem sorgsam ausgewählten Freundeskreis gehörten, aber gleichzeitig gab es auch ausreichend Menschen zu denen sie… nun, keine wirkliche Beziehung führte. Doch hier, wo es um ihren Vater ging, da würde sie keineswegs einfach aufgeben, das Handtuch schmeißen. Das hier war ihr tatsächlich wichtig. Das ließ sie nicht kampflos vergehen. Es war ihr egal, ob er sie in diesem Punkt als erwachsen hinnahm und keinen Grund mehr sah sich mit ihr zu beschäftigen. Es war ihr tatsächlich sogar egal – so tief im Inneren – wenn sie ihn gerade so sehr störte. Wenn Isobel eines wusste, dann das sie stets versuchen würde den Mann, der ihr so fremd und doch vertraut war, stolz zu machen. Mit ihren Leistungen, mit dem, was sie erreichte. Mit dem was sie tat. Lachlan mochte ein Taugenichts sein, Nathaneal abtrünnig und mit den falschen Menschen zusammen, doch sie selbst? Isobel war kein Fehler unterlaufen in dem, was sie all die Jahre getan hat in ihrem Leben und doch: einen einzigen Grund gab es, niemals den vollen Wert bei Miles zu erreichen. Sie war bloß ein Mädchen.
Eine Tatsache, welche sie vor allem damals, als ihr Vater zurückgekehrt war, besonders bedrückt hatte. Dass es die Tatsache war, dass sie ein Mädchen war, die ihn für sie so unerreichbar machte. Dabei würde sie vermutlich alles geben um ihn stolz zu machen. Doch seitdem sie jene Erkenntnis hatte wusste Isobel auch, dass sie eben die kleinsten Dinge, die kurzen Kontakte zu Miles schätzen musste, dass sie etwas Besonderes waren. Und eben ein solches Gespräch wie dieses hier hatte mehr wert als viele andere Dinge. Da konnte sie nicht vermeide, dass sich Überraschung auf ihre Züge stahl und es fiel ihr einen Moment lang schwer nicht aufgeregt und vollkommen begeistert auf und ab zu hibbeln. Ja und für den Hauch einer Sekunde, da glaubte auch sie selbst, dass sein Blick anerkennender wurde, dass sie tatsächlich etwas richtiggemacht hatte, auch wenn sie nicht wusste was er damit meinen könnte. Allerdings konnte das auch bloß eine Spiegelung des Lichts gewesen sein, als er ihr seinen Blick mehr zugewandt hatte. Trotzdem konnte sie sich das zaghafte Lächeln auf ihren Lippen nicht verkneifen. Isobel verschränkte ihre Arme vor ihrem Bauch, sank mit ihrem Rücken zurück an die weichgepolsterte Lehne und ihr Blick schweifte kurz ab. Bei den Worten ihres Vaters entglitt ihr lediglich ein leises, dumpfes Schnaufen und sie konnte bloß mit dem Kopf schütteln. „Es ist widerlich“, sprach sie angeekelt ihre Gedanken aus. Wenn sie an den verfressenen Dursely dachte oder den Versager-Weasley. Gut, mittlerweile gab es doch wieder ein paar gute Spieler im Quidditch-Team der Slytherins, aber es würde letztlich noch immer vom Potter geleitet. Keineswegs schlecht, ganz im Gegenteil. Sie hatten das letzte Spiel schließlich gewonnen, doch… den Namen Potter würde sie hier einfach nicht mehr zu laut sagen, das würde nur Ärger geben. „Ich werde dem Team schon helfen wieder Anerkennung und Ruhm zu erlangen und nicht dank widerwertiger Schlammblüter im Dreck zu liegen.“ Isobel sah wirklich stolz aus, als würde sie sich tatsächlich viel darauf einbilden. Tat sie eigentlich ja auch. Sie war so viel mehr wert, als der stinkende Abschaum dieser Gesellschaft. Rausschmeißen sollte man sie. Alle. „Kommst du zum nächsten Spiel, Daddy?“, fragte sie nach einigen Augenblicken zaghaft und vorsichtig nach.
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27.10.2016 08:29 |
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Bemühungen, die aufkamen und gingen, die waren doch ehrlich gesagt nicht einmal der Beachtung wert. Weil sie nicht genug aufkamen, sich nicht lange genug hielten, um eine Wertigkeit zu erlangen. Wegwerf-Themen, mehr waren es nicht. Genauso wie diese fixe Idee von Cordelia, ihn zu verlassen, die Familie verlassen. Fixe Idee, die unterbunden gehörten, damit sie unter den Tisch fallen konnten. Bei Isobel gab es zwar nichts zu unterbinden, nicht mehr, nachdem diese Sache mit dem Potter der Vergangenheit angehörte, aber es waren eher Dinge, die zu ignorieren waren. Weil es ihn nicht kümmerte, weil es ihn nicht interessierte. Wenn es darum ging sich interessiert zu zeigen, wie die Schule war, wie es sich im sozialen Umfeld bewegte, was wie wo passiert war, was auch immer ein Teenagerherz bedrückte, dafür war, Miles Meinung nach, Cordelia zuständig. Das war nichts, was man als Vater zu tun hatte. So wie...eigentlich alles. Miles Aufgabe war nicht die Erziehung, war es nicht die Seele seiner Kinder zu tätscheln. So etwas war Frauenarbeit. Damit hatte er nichts zu tun.
Steinzeit-Familienverhalten. Und absolut das Richtige. So funktionierte es seit Jahren, so würde es auch weiter funktionieren. Das einzige, was Miles zu dieser Familie, abgesehen von der Zeugung von Nachkommen, was er offensichtlich mehr als gut erledigt hatte, zu leisten hatte, war es sie zu versorgen. Und Cordelias Genöhle sei Dank: er arbeitete wieder. Eigentlich dürfte ihm niemals wieder jemand mit irgendetwas in den Ohren liegen. Niemand dürfte auch nur auf die Idee Ansprüche an ihn zu stellen.
Dennoch tat man es. Wollte, dass er sich bemühte, wollte, dass er zuhörte, dass er anwesend war. Mehr als nur körperlich. Nicht dass der Bletchley wirklich daran interessiert war. War er nicht. War er nie gewesen und von seiner Seite war es kaum anders als zu Zeiten, bevor er nach Askaban gekommen war. An seinem Verhalten war wenig anders als noch vor 16 Jahren. Vielleicht war er noch etwas abgekühlt. Noch ein wenig mehr.
Zumindest genug, um sich nicht einmal interessiert zeigen zu wollen, wenn er eigentlich nur zu sitzen hatte und seiner eigenen Tochter zuzuhören. Er könnte sich bemühen, er könnte so tun, als wäre er interessiert. Selbst wenn es nicht war. Einfach nur nicken, nicht einmal etwas sagen. Aber andeuten, dass er tatsächlich zuhörte. Dass er zumindest so tat. Irgendetwas. Nicht einmal dazu war er gewillt. Er brauchte nicht so zu tun, als würde er sich für Dinge interessieren, die keinen relevanten Platz in seinem Leben einnahmen. So war das Nicken auch nur schwach, kaum merkbar und alles andere als vor Anerkennung strotzend, zu dem er sich mit aller Liebesmüh bewegen konnte. Das war es. Gut, seine Tochter hatte anscheinend zumindest den Hauch von richtigen Werten in ihrer Erziehung mitbekommen. Wenigstens das. „Gut so.“ Wieder ein etwas tieferer Schluck und in einem deutlichen Anzeichen von Langeweile zuckten seine Augenbrauen in die Höhe und abschätzig ließ er den Blick über seine Tochter wandern, ehe er ansatzlos den Kopf schüttelte: „Nein.“ Mehr kam nicht. Miles wandte sich ab, wandte sich zum Aufstehen. Er hatte besseres zu tun.
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27.10.2016 14:06 |
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Immer häufiger bekam die Slytherin das Gefühl, dass er es nicht sehen wollte, dass er sie nicht sehen wollte. Was Isobel erreicht hatte, was sie gab. Die Hexe war stolz auf sich selbst und jedes Mal, wenn sie mit ihrem Vater sprach, da wurde all das zunichte gemacht und sie hatte das Gefühl immer weniger wert zu sein. Ob er nun ihre Erfolge in der Schule und im Quidditch ignorierte oder ob er ihr das Gefühl hier gab zu stören und eher eine Belästigung, als alles andere zu sein. Doch sie würde sich nichts anmerken lassen, wollte es keineswegs. Dafür war sie zu stolz und zu stur, als dass sie sich nun wirklich unterbuttern ließ. Es gab gewisse Dinge, so wie damals die Beziehung mit dem Potter, bei denen sie es verstand, dass er sie behandelt hatte, wie er es nun einmal getan hat. Andererseits war sie trotzdem aus der Sache mit dem Ciccotelli herausgekommen und dafür hatte sie fast schon gerne den Ärger ihres Vaters auf sich gezogen. Aber wenn er sie grundlos behandelte, als wäre sie nichts Wert, dass setzte ihr doch zu. Das tat ihr weh. Doch sie würde es nicht sagen, denn… nun, es würde ihr nichts bringen, außer nur noch mehr Ignoranz durch ihren Vater.
Wirklich etwas an ihrem Vater würde sie nicht verändern können. Nicht an dem, wie er sich verhielt und wie er mit ihr umging – sie würde auf Granit stoßen. Miles war so ein sturer Hippogreif, was sollte sie da schon tun können. Er hatte seine eigenen Ansichten und die würde er nicht zu ihren Gunsten verändern. Bei Merlins Bart, niemals. Also wagte sie es noch nicht einmal irgendwelche Ansprüche bei dem Mann zu stellen. Zumindest keine allzu großen. Aber war denn ein bisschen Aufmerksamkeit für sie, für seine Tochter wirklich so viel verlangt? Solch eine große Anforderung an ihn? War es wirklich eine so immens große Aufgabe für ihn sie nicht wie Dreck zu behandeln? Sie konnte sich nicht daran erinnern, aber glauben wollte Isobel nicht, dass er schon damals, als sie noch klein gewesen ist, genauso zu ihr war. Kurz setzte sie an ihn genau das zu fragen, doch rechtzeitig bis sie sich noch auf ihre Zunge. Bei Merlin, würde sie ihn fragen ob er sie schon immer so behandelte, dann konnte sich Isobel sicher sein, dass er sie in ihrem Zimmer einsperrte, bis er es für richtig hielt sie rauszulassen. Enger schlang sie beide Arme um sich herum, ließ ihren Blick kurz zu ihm schweifen und sah wie er gehen wollte. Doch alleine schon, weil sie sein unterkühltes, knappes Nein so verletzt hatte wollte sie schon gar nicht länger hier bleiben und so stand sie vor ihm auf ihren Füßen. An dem herablassenden, knappen Blick den sie ihm zuwarf konnte sie dann auch nichts mehr ändern, stattdessen reckte sie bloß nur noch mehr ihr Kinn hervor, warf ihre langen, braunen Haaren über eine Schulter zurück. „Keine Sorge, Dad, ich verschwinde schon, damit du deine Ruhe hast!“, klärte sie ihn bitter auf und wandte sich herum um das Wohnzimmer zu verlassen. Zumindest würde er so auch nicht ihre feucht schimmernden Augen erkennen.
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02.11.2016 10:53 |
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