Oh ja, und ob sie auch nach so vielen Jahren noch erwähnt werden muss. Ohne sie, ohne ihren Tod wäre Jan nichts von allem, was er heute ist. Er würde anders mit Menschen umgehen können. Es wäre einfacher, mit ihm auszukommen. - Vielleicht würde es auch helfen, wenn er über sie reden würde. Trauern. Verarbeiten. Aber stattdessen schweigt Jan lieber, will niemanden teil haben lassen, dabei bestimmt sie noch immer über sein ganzes Leben.
Sie war seine Freundin. Seine Verlobte. Er hatte jeden Moment mit ihr - und ihrer gemeinsamen kleinen Tochter - verbringen wollen und konnte es nicht.

Schon während sie beide noch in der Aurorenzentrale gearbeitet haben, sind sie mit einander ausgekommen. Terry mochte seine Familie immer ein wenig wichtiger genommen haben als seinen Beruf, war aber trotzdem jemand, mit dem man arbeiten konnte. - Aber auch niemand, mit dem Jan hätte Kontakt halten wollen, nachdem er die Aurorenzentrale verlassen hat. Einen Teil von Terrys Geschichte kennt Jan durch Gina, den anderen hat er selbst erzählen müssen. Doch es sind weniger die Erlebnisse, als wie sie beide darauf reagieren, die verbinden, die für oft eher schweigsame Begegnungen sorgen. Ein Mal Treffen zum Sport, zum Training, weil Jan etwas zu tun haben muss. Etwas, das sie wohl beide auch allein tun könnten, so wenig Jan Terry manchmal zu beachten scheint.

2005 hat Jan den Aurorenwelpen vor dem Rauswurf gerettet. Im Gegensatz zu allen anderen konnte er es anerkennen, für gut befinden, dass Tano die Anwendung von Gewalt verweigert hatte. Es war der Anlass dafür, sich miteinander zu beschäftigen, zu bemerken, dass man miteinander auskam. Er zeigt es auch bei ihm nicht immer, ruft Tano noch oft genug beim Nachnamen, aber Jan mag ihn, arbeitet gern mit ihm. - Und kann sich sicher sein, dass Tano ihm gegenüber fast bedingungslos loyal ist. Als er beim
Geheimdienst angefangen hat, hat Jan Tano sogar gebeten, die Abteilung zu wechseln.

watch you growing sometimes I see myself - in you, Gedanken wie diese sollten Jan eigentlich kommen, wenn es um seine eigene Tochter geht. Und zwar nur dann. Vermutlich... könnte er auch gar nicht benennen, dass es die Parallelen zwischen ihm und Elijah sind, die ihn interessieren, bzw. die dafür sorgen, dass er sich für den Jüngeren interessiert und engagiert. Beispielsweise indem Jan sich wenn dann prinzipiell mit ihm zum Essen trifft - und genauso aus Prinzip zahlt.
Es ist halt so, hat sich ergeben, sei nicht so wichtig - das würde Jan eher von sich geben, wenn man ihn fragt. Vielleicht sogar noch, dass es auch für ihn Vorteile gebe. Beispielsweise dass Elijah ihm gegenüber loyal ist, grade derzeit die Aufgabe übernommen hat, ein Auge auf Aria zu haben. Dass Elijah hätte nein sagen können, dass Jan gelegentlich doch versucht, ihm Werte zu vermitteln... nun, übersehen wir es großzügig.

Teilweise wurde er für die Morde ins St. Mungos gesteckt, die Jan begangen hat. Die anderen waren seine - und sie machen deutlich, dass Jan und er eigentlich auf der gleichen Seite stehen. Nur... Todesser töten ist nichts, worüber man sich nachts bei einer Tasse Kaffee unterhalten kann. Auf welcher Seite Anthony wirklich steht, wie sehr man ihm vertrauen kann, weiß Jan nicht wirklich. Ist vorsichtig, misstrauisch.

Respekt hatte Kit weniger als gar keinen, als sie sich das erste Mal begegnet sind. Nur Beleidigungen muss man auch so formulieren können, dass sie Jan auch treffen. Der Einzige, der hinterher verletzt war, war Kit. Wahrscheinlich auch in seiner Ehre, weil Jan ihm mitgeteilt hat, dass er es tolerieren wird, wenn Kit ihm die Meinung sagt. - Wahrscheinlich sorgt grade die Tatsache, DASS Kit ihn nicht leiden kann (oder wenigstens konnte), dafür, dass Jan ihm aufgeschlossener begegnet. Und dass er der Erste war, der den Mund auf gemacht hat, Unwillen über Jans Anwesenheit in der MEU zum Ausdruck gebracht hat, scheint eine zusätzliche Verbindung zu schaffen. Kit ist ihm fast schon persönlich wichtig.

Nein, er ist sicher nicht Jans Feind, aber derzeit doch sein persönlicher Gegner, der Mensch, den er mit besonderem Misstrauen im Auge behält.

Einer kleinen Auszubildenden mal gesagt zu haben, das sie nichts taugt, ist noch lange kein Grundstein für längere Auseinandersetzung mit ihr. Jan weiß, wer sie ist, dass sie es durch die Ausbildung geschafft hat - und sie kümmert ihn nicht weiter.

Wer? Jan würde ihn von sich aus praktisch nicht zur Kenntnis nehmen. Doch die Zusammenarbeit mit Kingsley hat ihn förmlich gezwungen.

Persönlich konnten sie sich nie leiden, ohne dass Jan hätte sagen können, warum dem überhaupt so war. Diese Abneigung ist auch allgemein bekannt. Und trotzdem konnten beide, oder wahrscheinlich eher Kingsley, drüber stehen und trotzdem zusammenarbeiten.

Mit Extrawürsten, zu viel Aufmerksamkeit für eine einzelne Person hatte er es noch nie. Allein deswegen wird Harry - aus Jans Perspektive - nicht willkommen gewesen sein, als er selbst seine Aurorenausbildung angefangen hat.
Darüber hinaus war Jan ein paar Jahre nicht bloß Kollege, sondern Harrys Vorgesetzter - er war Leiter der Aurorenzentrale, etwa bis Harry ihn beerbt hat. Jan ist jedoch nicht in Rente gegangen, sondern hat aufgrund eines Skandals seinen geliebten Schreibtisch geräumt. (Nach Harrys "Tod", nach dem Anschlag auf die drei Besen, hat Jan mal überlegt, ob er zurück mag.)
Insgesamt hab ich viele, viele Gründe, aus denen Jan Harry nicht mag. Ungemocht und anfassen mit spitzen Fingern, wenn Kontakt mal sein müsste (und der musste ja leider sein), mehr wäre nicht drin.

Wenn jemand einen Beweis möchte, dass Kinder nervig und absolut unverständlich sind, sollte man sich das Verhalten von Jane Paul ansehen. Als Jans Team sich vor 18 Jahren mit der Ermordung ihrer Eltern befasst hat, hat er sie bereits nach Möglichkeit ignoriert - und doch jedes Jahr eine Karte bekommen. Gute Wünsche und die Frage, ob es was Neues gebe. Man hätte kotzen können, wäre sie nicht irgendwann groß genug gewesen, um sich selbst nützlich zu machen. Mit Janes offener Abneigung gegen alles heute kommt Jan besser zu Recht und kann mit ihr Arbeiten. Das heißt, Geschäfte machen. Geld gegen Informationen. Mehr nicht.

RAUS. - Das ist für gewöhnlich das einzige Wort, das Lionel zu hören bekommt. Wenn nötig, hilft Jan auch nach. Es gibt Mitarbeiter, die stehen zu weit unten in der Nahrungskette, um ihr Wort an Jan richten zu dürfen.